DDR4 B-Die Spannung vs. Temperatur | OC

TimoSchmitt

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Hi zusammen,
es gibt ja bekanntlich sehr viele Beiträge, was das Thema RAM Temperatur und Spannungen angeht, da ich aber in gefühlt jedem Forum eine andere Meinung mitnehme, wollte ich meinen Fall beschreiben und hoffe dadurch auf eine darauf passende Antwort.
Zunächst muss ich sagen, dass ich gerade, was Hardware angeht, sehr penibel bin und versuche alles so perfekt wie möglich zu machen - so nun zum Thema :)

Ich habe aktuell ein recht kompaktes System (Corsair 280x) bestehend aus einem Gigabyte Z390-M, i9 9990k, RTX3090 Ventus und einem G.Skill RipJawsV 4x16GB RAM Kit.
Genaue Bezeichnung ist folgende -> F4-3200C14Q-64GVK | 3200MHz mit CL 14-14-14-34

Das die XMP Spannungen eigentlich immer viel zu hoch sind, brauche ich hier keinem erzählen, daher habe ich etwas Zeit investiert und versucht eine für mich gute Abstimmung zu finden.
Als für mich aktuell passenden Sweetspot nach diversen Tests und misslungenen Bootversuchen sind untenstehende Settings entstanden.

3466MHz @ 15-15-15-35 bei 1,35V RAM Spannung und 1,15V VCCIO / 1,195V VCCSA

CL 14, wie ab Werk habe ich bis Dato nur mit 3333MHz zum Laufen gebracht und 3600MHZ wollte nicht mit vernünftigen Timings laufen (ich gebe zu, bei dem Thema RAM Optimierung habe ich ich erst vor kurzem eingelesen... bestimmt geht da noch was).
Die 3466MHz liefern bis jetzt die besten Daten beim AIDA64 Memory Benchmark sowie im TimeSpy.

Jetzt kommen wir zum zweiten Punkt, der Temperatur. Da ich 4 Riegel verbaut habe, ist es dort recht kuschlig.

HWinfo spuckt nach ein paar Stunden Gaming 49,5°C als maximale Temperatur der Module aus. Die 3090 ist bereits mit höherem Takt "undervolted", die CPU wurde geköpft um niedrige Temperaturen sowie Spannungen zu halten, heißt das System ist recht gut temperaturoptimiert.

Einige Stimmen behaupten allerdings, dass die Speicherchips vom RAM bei 50°C instabil werden würden. Meiner Meinung nach, ist das OC auf den Modulen eigentlich nichts besonderes, von daher die Frage an die Experten (hoffentlich) -> Gehen die Temperaturen in Ordnung oder sollte man sich in weiser Voraussicht um eine RAM Kühlung kümmern?
Ich habe die Temperaturen bei aktivem XMP überprüft und kam dort auf ca. 47°C, also auch nur minimal geringer. G.Skill verkauft Kits mit deutlich höherem Takt und einer RAM Voltage bei XMP von 1,45V... da müsste man ja dann deutlich über 50°C liegen...

Also Ihr merkt vermutlich, es geht mir hier nicht um übertriebenes OC usw. ich möchte lediglich ein sauberes, schönes System haben, das läuft und nicht alle drei Tage abstürzt.
Sollte dennoch jemand spontan Tipps haben, wie man die Performance vom RAM verbessern kann, ohne auf grenzwertige Spannungen zu setzen, bin ich natürlich sehr dankbar, wobei dies nicht der Fokus des Themas ist, also alles gut.

...Vorsorge ist besser als Nachsorge...


Danke schon mal :)

Grüße
Timo
 
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Naja das 280x ist von vornherein ein kleiner Ofen und mit der Menge an RAM und Vollbestückung hast du dir auch keinen Gefallen getan. Was die Spannung angeht, ist es den chips bis 1,6V eigentlich ziemlich wurscht. Was die Temperatur angeht, kommt es auf die Timings - incl. Nebentimings usw. an, bei welcher Temperatur es anfängt, Probleme zu machen.
Grundlegend gilt, wenn das System stabil ist, ist die Temperatur wurscht. Hast du crashes oder Fehler im Memtest, ist die Frage warum. Temperatur kann man eigentlich relativ einfach testen, alles gleich belassen und einfach mal ohne Seitenscheibe mit einem Lüfter vor den Dimms ausprobieren. Läuft es besser oder gar fehlerfrei, hast du dein Problem gefunden. Falls nicht, hast du mitunter noch ein weiteres Problem wie falsche timings oder unpassende IO/SA Spannung, zu hoher uncore usw. Die Ursachen können vielfältig sein.
 
Okay, dann schon mal Danke.
Ich werde es einfach beobachten und sollte alles laufen, die Settings auch so beibehalten. Auf Teufel komm raus mehr Takt zu fahren lohnt sich im Endeffekt dann auch nicht.
 
Die RAM Spannungen im XPM sind sogar so absurd hoch, dass CPU oder Mainboard Schaden nehmen können.

Ich habe meine Dark Pro B-Dies zurzeit mit 1,3 Volt und 12-12-12-12-32 Timings bei 2666MHz laufen, obwohl sie angeblich 1,45 bis 1,5 Volt "bräuchten" (jaja 1,5 Volt bei 2933 MHz - dann könnte ich entweder Mainboard oder CPU gleich heute noch rausschrauben, abpacken, und wieder auf RMA schicken.)

Sie booten und laufen auch auf 11-11-11-11-31 Timings problemlos, aber erstmal wird 12-12-12-12-32 mindestens eine Woche im aktiven Desktop und Gamingbetrieb auf Stabilität getestet und das hat der Dark Pro mit Bravour gemeistert.

Seit ich die Spannung von 1,4 auf 1,3 Volt abgesenkt habe, wird der RAM auch nicht mehr heiss bei 2666 oder 2933 MHz, sondern bleibt schön lauwarm. :)
Dieser Dark Pro PrachtRAM war ein echter Glücksgriff in der Silikonlotterie! Mehr als 2933 MHz schafft der Zen 1 Ryzen mit der Vega 11 APU nicht, darum muss ich die Timings perfektionieren.

Bei 1,4 Volt und 2666 Megahertz und CL14 Timings wurden sie relativ heiss, und auch der Ryzen Lüfter obwohl es der starke Wraith Spire für den siebener Ryzen ist, hat immer wieder merklich aufgeheult und brauchte viel Drehzahl zur Prozessorkühlung.

Bei 1,3 Volt, 2666 Megahertz und CL11 Timings bleiben die RAM-Riegel lauwarm, und der Lüfter bleibt auch beim Gaming beinahe in der Idle Drehzahl und der ganze Computer bleibt auch beim Gaming beinahe völlig lautlos.

Meine Erfahrung:

Undervolting ist der Schlüssel zum Erfolg und zu rocksolid laufenden pfeilschnellen und stromsparenden ultrasilent cool&quiet Systemen, die kaum lauwarm werden.

"Angegebene Voltzahlen und angegebene maximale Taktraten genau nach Spezifikationen am Papier oder nach XMP Profilen befolgt im BIOS einstellen" ist der Weg zum Hardware-Grillen und Bootproblem-Debug-LEDs als neues RGB Beleuchtung "geniessen" dürfen, mit den Wölfen um die Wette jaulenden Lüftern aber der PC trotzdem nicht schneller als sonst, und der direkte Weg zu Hardware-RMA`s...
 
Zuletzt bearbeitet:
@Gaming Cat Eher problematisch sind hohe Spannungen für den Speicherkontroller, also je nach Plattform zum Beispiel Vsoc oder VCCSA.

Um zu verstehen, warum eine bestimmte Speicherspannung für bestimmte Spezifikationen benötigt wird, sollte man verstehen wie die verbauten DRAM Chips grundsätzlich skalieren. Es ist ein sehr großer Unterschied, ob man CL12 bei DDR4-2666 oder DDR4-3200 betreibt.

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Die Performance wird zudem primär durch den Takt und erst dann durch die Timings generiert, so dass selbst DDR4-3200 CL16 oder DDR4-3600 CL18 @ 1.2V schneller als DDR4-2666 CL12 @ 1.3V sind. Entsprechende Reviews im Web gibt es genügend, du kannst es mit deinem Kit aber auch einfach selbst testen.
 
Um hierzu auch nochmal ein Feedback zu geben. Mein Problem mit dem recht kleinen Gehäuse habe ich ja Anfangs beschrieben, was @Infin1tum auch bestätigt hat - daher wie folgt meine Konfiguration.

Die 4x16GB RipJaws V laufen nun auf 3400MHz mit den Haupttimings 15-15-15-35 bei 1,35V. Subtimings sind angepasst, was nochmals deutlich Performance brachte, zumindest im AIDA64 Memory Benchmark, welchen ich als "Grundvergleich" genommen habe. Gaming und weitere Benchmarks liefen dadurch tatsächlich auch etwas besser.

VCCIO ist aktuell bei 1,10V - VCCSA bei 1,16V

Die Temperaturen der RAM´s werden leider sehr stark von der GPU beeinflusst, aber war ja bereits klar, daher habe ich zum Test einen Halter für einen 80mm Lüfter "gebastelt" und kühle die Sticks somit. Alles in Allem komme ich auf max. 41°C bei längeren Gaming Sessions, ohne Lüfter wären wir bei gut 48°C -> was mit Sicherheit bei dem Takt auch problemlos laufen würde.

Mit der Performance bin ich allerdings zufrieden, wollte nichts übertreiben, aber auch nicht unnötig Leistung verschenken.

Im Anhang mal noch die Ergebnisse des XMP Profils und im Vergleich die 3400MHz mit angepassten Timings. Wie gesagt, alle Benchmarks (Gaming, Performance usw.) liefen besser.
Wobei man auch dazu sagen muss, alles was schneller arbeitet und weniger Spannung benötigt, ist gut, egal ob wir nun Rekorde brechen oder nicht :)

@Gaming Cat Vielleicht bin ich nicht so tief in der Materie, aber wäre es für deine Performance nicht besser, den Takt zu erhöhen und dafür auf z.B. 2 Latenzstufen zu verzichten oder brauchst du die geringe Latenz für spezielle Anwendungen?


@emissary42 Danke, die Grafik ist echt gut!
 

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