Ein ganz wichtiger Faktor wäre es dann, wenn man Linux im Grunde gar nicht benutzen will und Gründe dafür suchen muss um es zu tun
Es gilt auch hier der Grundsatz: Wenn du nicht weißt wofür es gut ist oder warum du es benutzen solltest; dann brauchst du es auch nicht. Die Diskussion führen wir hier gar net.
Es geht mMn meistens nicht darum, dass man Linux will oder braucht, sondern eher darum, dass man Windows nicht will. Man sucht also nicht nach Gründen für Linux, sondern man will die Gründe für Windows loswerden. Und das sind in häufigen Fällen einfach nur Spiele und gelegentliche Spezialsoftware.
a) Dualboot - kriegt absolut jeder hin, aber man muss Linux verlassen
Dualboot hatte ich vor einiger Zeit mal versucht und das taugt halt aus genau den obigen, schon mehrfach genannten Gründen nicht wirklich.
b) Wine Emulation/PlayOnLinux ohne Vulkan: OpenGL Spiele kriegt man öfter damit zum laufen, dünner Emulationslayer, fertige Systeme vorhanden, verhältnismässig einfach einzurichen, verhältnismässig wenig Spiele laufen
c) SteamPlay/Proton: Die nächste Emulationsstufe: DirectX über Vulkan; ein bischen fummelig; nicht alles läuft, aber einige PC-Spiele für die es keine direkten Ports gibt, laufen so
Das hängt sehr von den Spielen ab. Hab das schon länger nicht mehr mit Wine versucht, war aber früher (so vor 7, 8 Jahren) immernoch ein ziemliches Gefummel, auch mit PlayOnLinux.
Steam bildet da eine gewisse Extrawurst, etliche Spiele die es auf Steam gibt, laufen mittlerweile unter Linux... was ich so gelesen habe viele davon zwar "nur" mit Wine/Proton, aber das out-of-the-box. Man kriegt wohl gar nicht mit, dass das nicht nativ läuft, muss nicht mit Configs rumfummeln und DLLs irgendwo rumkopieren.
Ich bin aber immerwieder überrascht, wieviele Steam-Spiele mittlerweile offiziell unter Linux laufen. Es lohnt sich durchaus die Bib der wirklich aktiv genutzten Spiele mal durchzugehen. Je nachdem was man für Spiele hat, bleiben oft nur eine Handvoll Titel übrig, die nicht mit Steam direkt unter Linux laufen.
Bei AAA-Titeln sieht es von mir subjektiv gefühlt aber deutlich schlechter aus.
d) Einen kompletten PC emulieren und Windows darauf installieren: QEMU/KVM - Wie Dualboot; sehr kompliziert aber alle Spiele laufen; man braucht eine Windowslizenz, da das OS nativ wie auf einem anderen Rechner läuft. Ergo funktionieren alle Spiele uneingeschränkt. Nichts für Herzschwache oder Leute, die schnell aufgeben.
Ich habe letztens mal Proxmox ausprobiert und muss ehrlich sagen: Das ist total einfach, da ein Windows draufzukriegen.
Um unter Windows dann aber auch spielen zu können, braucht man 2 GPUs. Wenn die CPU eine iGPU hat, reicht das afaik, aber dann wars das wiederrum mit nativem Spielen unter Linux, weil da die iGPU von der Leistung meist nicht annähernd ausreicht. Zudem benötigt man eine CPU, die VT-d unterstützt, um die 3D-GPU an die Windows-VM durchreichen zu können. Also eine AMD-CPU oder einen Xeon (mglw. auch neuere i7? Weiß ich nicht, ob die das mittlerweile können).
Wenn man diverse Extras gewohnt ist zu nutzen, wie z.B. Dualmonitor und dann auch wirklich das virtuelle Windows auf Dualmonitor haben will, wirds wohl auch nochmal kompliziert.
Ich habe jetzt auch schon öfter gelesen, dass man im Idealfall auch eine zweite Soundkarte für das virtuelle Windows haben sollte, um Konflikte zu vermeiden.
Für die virtualisierte Variante entstehen also schonmal zusätzliche Ansprüche an die eingesetzte Hardware, die halt so nunmal nicht jeder hat.
Nur wenn ich sowas machen würde, würde ich die Spiele trotzdem soweit möglich wirklich direkt unter Linux spielen wollen und selbst das virtuelle Windows nur für die Spiele verwenden wollen, die wirklich nicht unter Linux gehen. Und dafür bräuchte ich 2 leistungsfähige 3D-Grafikkarten.
Oder geht es ohne umkonfigurieren, dass das Linux die 3D-GPU nutzt, wenn die Windows-VM gar nicht läuft?
Windows-benötigende Spiele wären bei mir nämlich gar nicht so viele, von daher könnte ich es durchaus vertreten, dass die Windows VM nur gestartet wird, wenn ich wirklich so ein Spiel spielen will. Hauptsache, das Linux ist in der Zeit dann nicht "weg" (was bei Dualboot ja der Fall wäre).