Der "Mein erstes Hifi- Probehören" Erfahrungsberichtethread

CloudStrife81 bei Thomann oder anders gesagt: ein audiophiler Dummbatz unterwegs! :d

Zuerst möchte ich gerne einige Dinge vorweg schicken, bevor ihr den eigentlichen Bericht lesen könnt:

Bis vor einiger Zeit hatte ich mit einem Sennheiser 161 vorlieb genommen. Fand das auch immer klasse, weil es ein Sennheiser ist (Sennheiser soll ja gut sein), weil es praktisch war (Headset) und auch vom Tragekomfort meinen Bedürfnissen zusagte.
Doch irgendwie habe ich hier im Forum immer wieder gelesen, dass Kopfhörer ggü. Headsets gleicher Preisklasse den "besseren" Hörgenuss bieten würden. Solch eine Aussage konnte ich für mich selbst nicht im Raum stehen lassen. Da der audiophile Klang eine mehr als subjektive Geschichte ist, musste ich mir folglich ein eigenes Klangbild verschaffen aber zuerst mal das Forum durchlesen um einige Testkandidaten in die engere Auswahl zu ziehen.

Nach viel Lesen ... ewigem Für und Wider hab ich mir dann den ersten Kopfhörer von Denon AH-D1001 gekauft.
Das ist jetzt rund 3 Wochen her. Bin im Grunde mit dem KH sehr zufrieden. Hat aber leider n bissl viel Bumms und das nervt mich etwas.
Daher sollte nun ein zweiter KH her. Diesmal wollte ich alles richtig machen!! Für mich kam nur ein Besuch in einem Fachgeschäft in Frage.

Über Thomann hatte ich viel Gutes gelesen und so nahm ich die rund 700 Km (Hin- und Rückfahrt) auf mich und fuhr nach Bayern.
Doch für welchen Zweck soll der KH eigentlich sein?
Ich möchte ihn vorwiegend fürs Zocken (BF³) nutzen. Ich erhoffe mir ein verbessertes Klangbild, ein intensiveres Spielgefühl und nicht zuletzt eine bessere Ortung der feindlichen Einheiten.
Derzeit habe ich jedoch noch keine Soundkarte und so muss der KH vorerst mit dem OnBoard-Sound eines ASUS MIVE zurecht kommen.

Also stieg ich ins Auto ein ... und direkt wieder aus. Ich hatte die CD mit meinen Lieblingsliedern vergessen, die ich bei Thomann unbedingt antesten wollte.
Auf der CD befanden sich folgende Titel:
- Leona Lewis - Happy
- Nalin & Kane - Beachball
- Madonna - Rain
- atb* - Killing me inside
- Celine Dion - I'm your Lady

Für mich "wichtige" Lieder an denen ich - so bilde ich mir als audiphiler Holzklotz ein - Unterschiede erkennen kann.
3 Stunden später, etlichen Stau-Km und äusserst schlechtem Wetter kam ich in einem verschlafenen, abgelegenen Bayerischen Örtchen namens Burgebrach an. Begrüsst wurde ich von einer enorm großen Lagerhalle mit dem Namen "Thormann". Das war echt impressive!
Der Verkaufsladen ist eher unscheinbar. Ein komplett umgebautes Mehrfamilienhaus bietet Musikern, Diskothekenbetreibern, Musiklehrern und solchen, die es werden wollen ein wahres Paradies der Musikentfaltung über mehrere Etagen. Ich glaub ich hab äusserst dämlich geschaut, als ich den Empfangsbereich der Filiale betrat ... zumindest lächelte mich die freundliche Bedienung in einer Art von: "naaaa, bist wohl das erste mal hier?!" an. Recht hatte sie ja :)
Ich fragte nach dem Weg in die Kopfhörerabteilung, sie nam mich direkt mit und brachte mich einige Räume weiter zu einer großen Wand mit Kopfhörern unterschiedlichster Farben und Bauarten. Ich dankte der jungen Dame und kramte hastig meinen kleinen Spickzettel mit den von mir favorisierten Kopfhörern aus der Tasche. Darauf standen folgende Modelle:
- AKG K601
- Beyerdynamic DTS 990 Pro
- Beyerdynamic DTS 770 Pro
- AKG K701
- AKG K702
- AKG MK 271 II

Es hingen dort rund 25 Kopfhörer, die allesamt über einen Touchscreen bedient werden konnten.
Drückte man beispielsweise die Nummer 8, so erklang der Sound aus einem AKG 271 MKII. Auf dem Bildschirm fanden sich Informationen zur Bauart, technischen Daten, Lagerverfügbarkeit und dem Verkaufspreis.
Zusätzlich konnte die Lautstärke eingestellt werden. Ausserdem wurden die Musikstücke nach "Rock", "Pop", "Klassik" und "House/Trance" nochmals unterteilt, was ich äusserst praktisch fand. So ist für jeden etwas geboten.
Ich entschied mich jedoch für den letzten Button "Eigene Musik" und legte meine CD ein.
Ich fing mit dem 990 Pro an. Also KH auf die Lauschlappen und los ging's!
Bisher hatte ich ja nur den Vergleich zum Denon. Im direkten Vergleich fand ich den 990er im Bassbereich nicht ganz so aufdringlich. Der 990er spielte alle Lieder sehr schön wieder. Der Bass war bis 3/4 der Lautstärke noch als angenehm zu bezeichnen, jedoch gefiel er mir im oberen Lautstärkefeld nicht so sehr. Da "plärrte" er mir ehrlich gesagt zu sehr. Gerade bei Nalin & Kane wurde es mir zu aufdringlich.
Somit war für mich klar, dass es ein KH ohne großartigen Bass werden musste. Gerade im Hinblick auf die Explosionen in BF³ sollte der Bass das Klangbild nicht komplett zerstören.
Der 770 Pro sagte mir auch nicht so zu. Im Gegensatz zum 990 Pro empfang ich die Höhen als etwas dumpfer. Als nächstes folgte der wesentlich teurere AKG K702. Als ich Leona Lewis das erste Mal hörte, dachte ich da singt eine komplett andere Person: die Stimme kam seidenweich rüber, sehr klar und deutlich als stünde sie neben mir. Eines war mir bereits jetzt klar: Egal mit welchem KH ich heimfahren würde ... ich würde meine gesamte Musiksammlung nochmals hören (müssen)! Auch in atb* 's Killing me inside machte sich der KH sehr schön. Zwar etwas bassschwach aber das war angesichts der klaren Vocals zu verschmerzen. Ich hab da erstmal ne Gänsehaut bekommen :fresse: :lol: Letztlich habe ich den KH aber wieder an die Wand gehängt, die € 317,- mögen gerechtfertigt sein aber doch ausserhalb meines Budgets. Ausserdem hatte ich zu dem Vorgängermodell K701 keinen unterschied raushören können. Vielleicht bin ich aber auch nicht annähernd audiophil genug für sowas ausgelegt.
Der 271er gefiel mir auch sehr gut vom Klang, jedoch empfand ich ihn vom Tragekomfort nicht sonderlich berauschend :(
Den K601 suchte ich an der Wand vergebens, weshalb ich mich umdrehte und an die Theke ging. Ein freundlicher Herr holte mir den Kopfhörer aus einer Glasvitrine heraus und schloss mir alles an.
Das empfand ich übrigens als nicht so wirklich schön bei Thomann: Man stand mehr oder weniger im Gang und hörte sich einen KH nach dem anderen an. Erwartet hatte ich einen kleinen Raum, wo man sich zurückziehen kann. Gerade bei offener Bauweise der KH können vorbeilaufende Kunden und die Telefonberatung im Nacken nervig sein.
Zurück zum AKG K601: Ich habe mich nach dem ersten Lied von Madonna gleich verliebt. Der Bass ist für einen KH mMn einfach nur toll, weil weder aufdringlich noch vermisst man etwas. Die halboffene Bauweise sagt mir ebenfalls sehr zu und meine recht großen ohren werden komplett umschlossen ohne das etwas drückt!
Ich stand noch gut eine 1/4-Stunde dort an der Wand und habe jedes Lied angespielt, einige bis zum Schluss gehört, andere nach der Hälfte weggedrückt.
insgesamt stand ich gute 1,5 Std. an der KH-Wand. Glücklich und erleichtert habe ich bezahlt, erhielt daraufhin eine Rechnung und bin damit zur Warenausgabe gegangen. Ähnlich wie bei Alternate wird der Kommissionierungsstatus auf großen Falchbilddisplays angezeigt.
Um die Ware zu erhalten, muss man in ein anderes Lagerhaus, was ca. 300m vom Ladenlokal entfernt liegt. Nach einer guten Viertelstunde konnte ich den kleinen, handlichen Karton in Empfang nehmen und trat die Heimreise an.

Während ich diese Zeilen schrieb, habe ich ca. 15 Lieder über meinen neuen KH aufgenommen und werde mich jetzt in Kürze um eine Soundkarte bemühen, um den Kopfhörer auch voll ausfahren zu können.
Fotos vom Laden selbst habe ich keine gemacht :(

Sorry für die ganze Prosa aber ich hoffe, dass es dem einen oder anderen hilft!
 
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Danke für den Bericht.

Wenn du zwischen dem K701 und dem K702 keinen Unterschied hörst, ist alles gut. Die beiden klingen, im Rahmen der Serienstreuung, gleich.
 
Vielen, vielen Dank für den Bericht! Du hast ja einen ganz schönen Weg auf dich genommen. ;) Woher kommst du?
 
Ich will ja nicht fies sein, aber wieso bist du nicht zu Madooma nach Dortmund gefahren?
 
Vielleicht weil ich noch Freunde besucht habe?
Ich will ja nicht fies sein aber das geht Dich nix an ... ;)
 
Ist ja kein Ding, aber es wäre in deinem Fall mal eben 500 km kürzer gewesen und vermutlich hättest du noch mehr hören können.
 
@ CloudStrife81:

Schöner Bericht, ich bin immer auf der Suche nach Eindrücken Anderer zum AKG K271 MKII da ich mir diesen vor kurzem zugelegt habe.
Schade dass dir der Tragekompfort nicht zusagt, ich persönlich finde ihn sehr gut, wobei das Spiralkabel welches ich nutze doch etwas am KH zieht und man des öfteren mal korrigieren muss. Zu dessen Klang jedoch brauch man nicht viel zu sagen, man muss es erleben.
 
So, dann will ich auch mal von meinem heutigen Ausflug zu Madooma berichten (war zwar nicht mein "erstes Mal" was Probehören angeht, aber das erste mal wo mir der Preis egal war, aber dazu später mehr;))
Anmerkung: Alle KH werden an einer Essence ST mit getauschten OpAmps betrieben. Inzwischen hab ich auch noch einen Fiio E17 hier, gibt sich aber imho nix mit der Essence.

Vorgeschichte: Hatte vor ca. 2 Jahren mal einen DT770 Pro (80 Ohm). Das Ding war echt furchtbar. Viel zu viel Bass, und dann noch geschlossen. Da hat man wirklich Beklemmungen bekommen.
Dann folgte ein DT880 Edition 2005 (250 Ohm) den ich seit gut 2 Jahren nutze und auch soweit zufrieden bin.
Vor 2-3 Wochen folgte dann der nächste Beyer, ein T90.
Jo, was soll ich sagen. Auflösung prima, Bühne klasse, Bass super. Aber die Höhen...gingen mir schon nach wenigen Minuten auf die Nerven. Ich habs dann noch ein paar Tage probiert, auch mit dem EQ rum gespielt, aber da war nix zu machen. Es nervte einfach.
Bei anderen Liedern (z.B. Klick ) war der T90 der Hammer. Gänsehaut pur. Hilft aber alles nix wenn man primär elektronische Sachen hört.
Nuja, T90 also wieder zurück und Termin bei Madooma gemacht.

Auf der Must-Hör-Liste standen der Beyer T1, Hifiman HE500, Shure 1840, AKG 702.
Angefangen hab ich mit dem Beyer T1 vs. Hifiman HE500.
Und da waren sie wieder: Die Beyer-Höhen. Auflösung war erwartungsgemäß gigantisch, aber die Höhen hatten schon wieder Nerv Potenzial. Nicht so schlimm wie beim T90, aber wenn ich >900€ für einen KH ausgebe will ich keinen KH den ich nicht länger als 1 Stunde hören kann. Wobei, als 2t KH wäre der bestimmt super;)
Der Hifiman hat mir von Anfang an super gefallen. Wobei, ganz von Anfang an nicht, da war nämlich die rechte Seite komplett tot. Zum Glück lags aber nur am Kabel, also getauscht und ab gings. Hab mich dann beim HE500 auch mehr auf elektronische Sachen konzentriert, gegen den T1 hat er was Auflösung und Bühne angeht sowieso keine Chance. Aber darum gings mir halt nicht primär.
Kurze Beschreibung: Super Bass, vor allem schöner Kickbassbereich (deutlich mehr als der T1), recht präsente Mitten und die Höhen lange nicht so nervig.
Nur leider war der Hifiman mit den Kunstlederpolstern sowas von extrem unangehm zu tragen das ich schon nach 5 Minuten keine Lust mehr hatte. Und schwer ist das Ding auch noch...

Also hab ich erst mal mit dem AKG 702 und dem Shure 1840 weiter gemacht. Den AKG fand ich von der Auflösung her super, aber der Bass war (erwartungsgemäß) nicht wirklich das wonach ich gesucht habe.
Ich muss dazu sagen dass ich den auch einfach nur mal gehört habe weil ich eh grad da war und der KH greifbar war. Wirklich was versprochen hatte ich mir davon nicht. Aber schlecht war er auf keinen Fall, und bequem fand ich ihn auch. Im Vergleich zum Hifiman vor allem ein echtes Leichtgewicht.
Weiter gings dann mit dem Shure 1840. Den fand ich Alles in Allem auch sehr bequem, leicht isser auch, nur der Klang wollte nicht so mitreißen. Die Mitten sind doch recht präsent, Bass und Hochton weder sonderlich betont noch sonderlich zurückhaltend. Schlecht war er auf keinen Fall, evtl. ein guter Hörer für Rocksachen. Nur sowas höre ich noch am seltensten.

Dann hab ich spaßeshalber noch mal einen anderen Hifiman gehört, den HE6.
Tja, was soll ich sagen: Das war der erste KH heute der mir von Anfang an richtig gut gefallen hat. Ein richtiges AHA-Erlebnis.
Schönere, recht präsente Höhen (mehr als der HE500), Bassbereich ähnlich (vllcht. nicht ganz so viel Kickbass, dafür minimal tiefer), recht neutral in den Mitten. Dazu eine bessere Auflösung. Und bequem war er auch dank der Velourspolster.
Der Haken an der Sache: 1198€ (später erzählte mir der Madooma Mitarbeiter noch dass der KH bis vor kurzem noch für knapp 1000€ zu haben war...)
Außerdem wäre dann beim HE6 wohl noch ein (dicker) KHV fällig geworden, an der Essence hätte ich den denke ich nicht mehr betreiben können. Der Meinung waren auch die beiden VK von Madooma. Also noch mal 500-xxxx€.
Das war mir dann doch ZU heftig. Limit hatte ich mir eigentlich bei max. 1500€ gesetzt.

Ich hab dann aber noch ein bisschen den HE500 gegen den HE6 gehört und bin letztendlich zu dem Schluss gekommen dass mir das Ganze keine ~1000€ Aufpreis wert ist.
Und da beim HE500 ja auch Velourspolster dabei sind sollte der Tragekomfort nicht das Problem sein (Bügel, Aufhängung usw. ist bei beiden gleich).
Hab also den HE500 (als Retourware war er sogar noch ein bisschen günstiger, und optisch 1A) mitgenommen und dazu noch einen imho schicken KH Ständer ).

Zu Hause angekommen dann erst mal die Velourspolster drauf gemacht und den Bügel ein bisschen zurecht gebogen.
Nun passt er richtig gut und bequem ist er auch. Die Verarbeitung, die ja auch so oft im Netz kritisiert wird ist imho sehr ordentlich. Nur das Kabel ist ziemlich dünn und überträgt Geräusche wenn es z.B. am Stuhl schleift sehr deutlich. Aber da ich in einem Alter bin wo es mir nicht mehr schwer fällt still zu sitzen ist das kein wirkliches Problem:)
Auf dem Heimweg hab ich mich fast ein bisschen geärgert dass ich nicht noch den HE400 gehört hab. Der war mir irgendwie entfallen. Naja, seis drum...
Auf jeden Fall bin ich mit dem HE500 rundum zufrieden. Hab ihn jetzt seit einer guten Stunde auf und kann nicht klagen. Klanglich gefällt er mir, vor allem bei elektrischen Sachen, sehr sehr gut. Auf auch Sachen wie das oben verlinkte sind sehr schon anzuhören. Vor allem denke ich dass der HE500 ein Hörer ist den man lange hören kann ohne das er nervt.

Alles in Allem hab sich die ca. 320km Fahrstrecke auf jeden Fall gelohnt. Den Laden an sich kann ich auch nur empfehlen!
Ambiente ist echt nett, wobei es schon was Tonstudiomäßiges hat.
Und die 2 CD´s die ich zu Testzwecken gebrannt hatte wären wohl unnötig gewesen da die Musik eh mit einem PC abgespielt wurde. Also hätte es wohl auch ein USB Stock mit guten MP3s oder Flac getan. Wobei, abgespielt wurde mit Itunes, keine Ahnung wie es da mit Flac aussieht.
Ist mir jetzt aber auch egal;)

P.S. Den Beats Pro hab ich nicht mehr gehört, hatte noch kurz drüber nachgedacht, aber dann hatte ich doch keine Lust mehr. Außerdem stehen die auf meiner Sympathieskala in etwa so weit oben wie Apple (davon kommt mir nämlich auch nix ins Haus, nicht dass der Kram schlecht ist, aber da gehts ums Prinzip), von daher:haha:
So, jetzt noch ein paar Bier und bisschen Musik hören, zum Glück hab ich ja Urlaub...
 
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Vielen Dank für die Rückmeldung! :bigok:
 
Probehören Bericht

Hallo liebe Hi-Fi Genossen :)

Auch ich hatte zwei Probehörtermine bei meinem Hi-Fi Händler. Ich wollte meine Anlage von Grund auf neu gestalten nachdem meine alte 12 Jahre gedient hatte. Ich wollte unbedingt ein All-in-One Netzwerk-Streamer und neue Lautsprecher.

Die Kandidaten: Lautsprecher - B&W PM5
Netzwerk-Receiver- Naim Unitiqute

Ich war wirklich gespannt, weil B&W einen sehr guten Ruf hat und die PM5 in allen Tests gelobt wurde. Ich habe sie mir wirklich lange angehört aber richtig grün wurde ich damit nicht. Im Endeffekt waren sie eben Regalboxen, die einem mehr Substanz vorzugaukeln versuchen, als tatsächlich drinsteckt. Also haben wir auf B&W Standboxen gewechselt. Ich hatte vor 10 Jahren schonmal welche gehört und fand sie damals unglaublich langweilig. Und ganz ehrlich - es hatte sich nichts dran geändert. Gääähn. Furchtbar. Null Charakter.

Dann sagte der Händler: "Na gut, dann fahren wir mal andere Geschütze auf" :d Ich schmiss mich weg vor Lachen. Und er kam mit einer Audio Physic Sitara. Alter Schwede. Das klang schon sehr gut dachte ich mir. Punch, Energie, Freude, Lebendigkeit - all das schoss aus der Sitara raus. Das wunderbarste an dieem Lautsprecher war aber, dass er sich als einziger (!) ohne Brummen in den tiefsten Bassregionen behaupten sollte, obwohl in jedem Test gesagt wurde, dass er nicht pegelfest sein soll. Das hat mich (positiv) überrascht. Aber irgendetwas gefiel mir noch nicht so recht daran. Es fühlte sich an, als wäre er der Auftakt zu einer größeren Serie. Und in der Tat - Es ist Audio Physics Einstiegsmodell in die High End Linie. So gut ist also mein Gehör, dachte ich mir :d

Zum Vergleich haben wir noch bestimmt 5 andere Lautsprecher getestet. Monitor Audio - Brummig und schwammig. Eine Opera - langweilig und hohl. Wie eine Oboe selbst. Und dann noch eine, deren Name mir nicht mehr einfällt, aber 5.000 € kostete im Paar, absolut Top verarbeitet und ein einzigartiges Design. Ich hörte auch förmlich die Qualität des Lautsprechers heraus. Alles top. Aber im Ganzen dann zu neutral, zu sachlich.

Und dann kam der KNALLER! Der Händler fand noch eine Sitara 25. Das Jubiläumsmodell mit einem anderen Hochtöner. Und das war es! Es war, als hätte jemand von der Sitara zuvor den Schleier gehoben. Alle Klangeigenschaften blieben, nur löste er feiner und transparenter auf, wodurch der Sound mehr "airy" wurde und die Bühne an Weite und Räumlichkeit gewann. DAS war mein Lautsprecher! Selbst die teurere Audio Physic Tempo 25 konnte da nicht mithalten, weil ihr Bass in meinen Ohren viel zu mächtig war. Die Sitara war immer knackig und präzise. Auch bei der Musik zum Kampf in "Der König von Narnia".

Nachdem die Lautsprecher gefunden waren, fand ich den Naim Unitiqute auch sehr gut, aber - er hatte kein Airplay! Das war doof. Also entschied ich mich erstmal zu warten. Nach 8 Monaten entdeckte ich schließlich den Revox Joy. Gleiches Konzept, nur dass er 1000 mal besser aussieht und verarbeitet ist - aus einem Unibody Aluminiumgehäuse! Und: man kann ihn ab Weihnachten komplett per app vom iPhone aus steuern. DAS ist für mich DAS Killer-Feature! Also hab ich Dienstag einen weiteren Probehörtermin bei einem anderen HiFi-Händler wieder an der Sitara 25 im Vergleich zum Unitiqute. Mal sehen wir das wird, ich werde berichten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Revox Joy kannte ich noch nicht. Sieht aus wie der kleine Bruder des M100. Mal sehen wie der sich schlägt, zumindest den M100 fand ich beim Probe hören für den aufgerufenen Preis sehr schwach.
 
Der Revox Joy ist keineswegs ein Bruder vom M100 und schon gar nicht der kleine! Es ist ein völlig eigenständiges Produkt, welchem Revox sogar eine ganz eigene Internetseite gewidmet hat. Am Dienstag weiß ich genaueres. Wobei auch hier nochmal zu unterscheiden sein wird zwischen dem S119 und dem S120. Sind immerhin 60 Watt pro Kanal mehr! Mal sehen, ob sich das im gehobenen Lautstärkebereich mit mehr Souveränität in den unteren Frequenzen bemerkbar macht.
 
Rein optisch habt der Joy klare Anleihen beim M100, welches ja schon etwas länger auf den Markt ist. Auch der Preis rechtfertigt meiner Meinung die Bezeichnung kleiner Bruder, auch wenn der Joy eine eigene Linie ist. ;)
 
So, nun hab ich es endlich auch mal geschaft, ich war Probehören, als Grenzwandler zwischen dem Ruhrpott und dem Münsterland war ich natürlich bei Madooma.

Termin war der 2.1.13.

Terminvereinbarung erfolgte mittels Emailverkehr und das bei sehr zeitigen Antworten. Vorab wurde schonmal nach der Musikrichtung (Elektronische Musik, EBM, Noise, Wave), den Preisrahmen (400€), den Einsatzort (PC) gefragt und ob der Hörer offen oder geschlossen sein soll (offen, das ich schon unter dem Superlux 681B nach ner Stunde warme Ohren bekomme).

Erfahrungen hatte ich noch keine, ausser dem Superlux 681B und als In-Ear die Fisher-Audio Consonance.

Dann endlich war der Tag gekommen und es war wirklich leicht zu finden. Angeschellt und dann wurde ich auch schon in die Räumlichkeiten gebracht. Nochmal die Eckdaten durchgegangen, also nochmal die oben genannten Punkte und auch ob ich ein KHV habe (Creative Soundblaster X-Fi HD, also ja, bis 330 Ohm) und dann gings auch schon los. Musik wurde auf den Mac kopiert und ich konnte immer 2 Kopfhörer gleichzeitig vergleichend hören, was sehr vorteilhaft war. So konnte ich immer den für mich schlechteren wieder weglegen und ein neuer wurde anstellte dessen angestöpselt. Atmosphäre war allzeit von lustig bis superfreundlich und hat echt ne Menge Spass gemacht.

An Musik hatte ich so einiges Querbett dabei, was meine Listen so hergab:

Depeche Mode, Converter, Tanzwut, Nizzer Ebb, Feindflug, Front 242, ... (Genaue Liste kann ich bei Bedarf nachreichen)


Gehört habe ich folgende Hörer:

Beyerdnamic DT 990 Edition (250 Ohm)
Shure SRH 1140
Ultrasone Pro 2900
Audio-Technica ATH-AD1000
Hifiman HE-300
Hifiman HE-400 (war mein wunsch)
Audio-Technica ATH-AD900
AKG K702
und einen aus ner etwas höhreren Preisliga: Beyerdynamic T90


Nun zu den Höreindrücken:

Der Shure passte mir nicht wirklich und drückte auch etwas, war aber ganz nett vom Klang her.
Der Audio-Technica ATH-AD1000 hatte mir sehr gut gefallen, war aber nicht ganz passend bei meinem Ohren, ähnlich bei ATH-AD900 doch da war der Klang auch nicht so dolle.
Beim Ultrasone fehlten mir etwas die Mitten. Ganz enttäuscht war ich vom Hifiman HE-400, der hörte sich an wie ne Blechtrommel. Der HE-300 war da etwas besser, aber der Tiefgang fehlte mir völlig. Der T90 war gut, aber hatte mir nicht ganz so gut gefallen, wie der DT-990, der super bequem saß und auch richtig Spass gemacht hat. Zum Schluss war dann wohl der Klassiker: der K702 vs. 990. Beide haben mir gut gefallen, beide waren wirklich sehr bequem aber sehr unterschiedlich in der Abstimmung. Der K702 trug deutlich weniger auf beim Bass und war für mich sehr analytisch, der 990 hingegen ein guter Spasshörer, der mir bei meiner Musik am meisten Spass gemacht hat.

Und ich denke, genau das soll ein Hörer machen: Spass!


Ich entschied mich für den 990er (ist übrigens günstiger geworden) und noch nem passenden Kopfhörerständer ROOMS Audio Line FS-Z (Zebrano) edler Kopfhörer-Ständer aus Holz / MADOOMA Kopfhörer

Insgesamt war das ein ganz tolles Probehören, mit einem wirklich tollen "Verkäufer" / Berater. Es hat megaspass gemacht und ich hab genau DEN Hörer für mich gefunden. Auch der Ausblick in die höhere Preisklasse war ganz nett zu sehen. (An die noch höhere Preisklasse bin ich aus selbstschutz nicht rangegangen ;-) )

Insgesamt eine klare Empfehlung von mir!!



gruss Broli
 
Danke für den tollen Bericht. Ich bin auch mit dem DT 990 angefangen, der Bass wurde mir dann aber auf Dauer doch zu krass. Schade, dass Du den DT 880 (600 Ohm) nicht auch zur Probe gehört hast.
 
Also ich erzähle euch mal wie ich auf Hifi gekommen bin;D

Meine sucht nach Audiophilität begann mit ca 14Jahren, damals hab ich mir zum Zocken ein
Creative X-fi Fatality gekauft damals 40€ und ich dachte "Boah ist das teuer";D damals dachte ich
echt der Sound von dem Teil sei gut.
Mit den Jahren meiner audiophilen Selbstfindung besorgte ich mir dann die verschiedensten Headsets,
nach dem Fatality kam das Medusa danach das Razer Carcharias das Roccat Kave das Thermaltake
Shockspin HD.
Als mir das Shockspin welches damals 90 Euro kostete wegen einem "Gamingausraster"
zu Grunde gegangen ist habe ich mir nichtnur geschworen nie wieder einen "Gamingausraster" zu bekommen
als auch nie wieder billige "ChinadasGeldnichtwertPlastikheadsets" zu kaufen.

Ich wusste nicht was es für gute Headsets gibt also habe ich Foren durchforstet und immer wieder kam
die Belehrung für die ich dem Postern mein Leben lang dankbar sein werde "Kauf keine Headset die sind das
Geld nicht wert"
!

Nach einigen Tagen Beratung und Recherche habe ich dann bei Thomann einen DT770 bestellt ist gerade mal
1,5 Jahre her und er ist bis jetzt mein Lieblings KH.

Nun gehe ich 1x im Monat zum Hifi-Shop um die Ecke(30km) und teste die verschiedensten Kopfhörer.

Mein absoluter Soundgasmus war der Stax SRS007MK2 ich hätte ihn warscheinlich sofort mitgenommen nur hatte
ich nicht genug Kleingeld in der Tasche. Ich hab mir geschworen bevor ich versterbe besorg ich mir so einen;D

Ach und mittlerweile bin ich 19 beende meine Fachhochschulreife und habe vor den Studiengang Audiovisuelle Medien und Studiotechnik zu absolvieren.

Thats it;D
 
@zikonov
Der dt880 ist nur halboffen und kam daher nicht in Betracht, da ich einen offenen wollte. Hätte der ad1000 besser gepasst, ich glaube dann wäre es der geworden, aber das Tat er nunmal nicht...
 
Ob offen oder Halboffen ist Haarspalterei.

graphCompare.php


---------- Post added at 12:50 ---------- Previous post was at 12:48 ----------

Ich sehe gerade der offene DT-990 isoliert in den Höhen sogar besser. :d

Und der DT-880 resoniert bei knapp 20hz ziemlich ordentlich.
 
Mag sein, dass es da nicht allzuviel unterschied gibt, aber wenn ich den Superlux 681B, der auch halboffen ist, schon als störend empfinde (Wärmeentwicklung), dann war für mich klar, dass der so offen wie möglich sein soll ;-) Dann gibts da noch einen weiteren Vorteil für mich, mit dem Superlux fiel es mir schwer das Babyphone zu hören, mit dem DT990 habe ich da keine Probleme mehr.


Gruss Broli
 
Halboffen oder geschlossen bezieht sich allein auf die Akustische Konstruktion, mit warmen Ohren hat dies nichts zu tun. Bei Superlux sind allgemein eher die Polster das Problem.
 
Der superlux besitzt schon die Velourspolster..aber egal, ich bin zufrieden und hab ne Menge Spaß mit meinem Hörer ;-)
 
Ich war schon im Dezember Probehören in Richtung Hifi. Ich hab HEW in Dachau besucht, nach kurzem Anruf vorher. Ich bin mit der Idee eines Einsteiger AV-Receivers und 2 Standboxen da angekommen. Konkret hatte ich mir einen Pio VSX 527 und Canton Chrono 509 oder GLE 490 vorgestellt (Budget = 1000€). Diese hatten sie nicht da, da sie nicht mit dem Internetpreis konkurrieren können. Es wurde zunächst das Budget und die Vorstellung abgeglichen und dann ging es um dem Receiver. Da ich wie gesagt später schon auf 5.1 gehen möchte, kamen da eh nur die bekannten Hersteller in Frage. Von Onkyo und Pio wurde mir abgeraten und am Ende bin ich beim Yamaha RSX 473 gelandet. Da konnte der Laden mit dem Internetpreis absolut mit, knapp 300 €*waren angesagt. Dann ging es an die Boxen. Die Beratung durch den Verkäufer hat sich da schon angefangen auszuzahlen. Da ich dieses Jahr in jedem Fall noch mit meiner Freundin zusammen ziehen werde, hat er zusätzlich auch hochwertige Kompaktboxen vorgeschlagen. Diese sind eben in Sachen Aufstellung wesentlich flexibler und es gäbe die auch mit Bums. Dann hat er konkrete Boxen vorgeschlagen: Die Cantons hatte er noch ein Ausstellungsmodell von den Chrono 509, dann war ein kompaktes Paar von Revox dabei und die ELAC BS 243 und die ELAC BS 244 Black Edition. Die ELAC 243 waren Aussteller mit einer kleinen Macke unten dran, wodurch er von 700 € pro Stück auf 700 fürs Paar runter ging. Danach sind wir aus den Inseln in einen eigenen Raum gegangen und haben die jeweiligen Lautsprecher an einen Marantz-Stereo-Amp mit Marantz Netzwerkzuspieler angeschlossen. Hatten eigene Musik auf IPhone, Android und USB Stick dabei. Haben da mal Probe reingehört. Meine Musik-Hörgewohnheiten sind in letzter Zeit nahezu nur noch Jazz, früher auch viel House und HipHop. Meine Freundin hört sehr gern Klassik, daher waren wir gut mit Hörbeispielen aufgestellt. Das Demostück vom Laden war eine Aufnahme aus einer Tropfsteinhöhle, wo man die riesige Bühne der ELACs hören konnte. Die 509er haben mich wahnsinnig enttäuscht, die Revox klangen nicht so warm wie ich es gern habe und die Black Edition war natürlich mind. eine Preisklasse darüber. Danach kam der Berater noch mit einem .flac von Diana Kralls Temptation an, was einfach unglaublich klang. Wir wurden anschließend alleine gelassen und durften probieren wie wir wollten. Bei Adele hat man in der Live-Version von Someone like you z.b. gehört, dass bei den krassen Höhen das Mikrofon seine Schwächen hatte und die Höhe etwas geklirrt hat. In der Studioversion konnte man so laut machen wie man wollte, ich konnte keine Schwachstelle erkennen. Die Bühne hat mich vor allem bei den ELACs überzeugt. Dazugekauft habe ich noch Kupferkabel und 8 Hollow-Tips, mit denen ich mir selbst meine Banana-Stecker dann daheim gelötet habe. Ich war mit der Beratung sehr zufrieden, mit den Lautsprechern ebenso, auch wenn momentan bei mir die Aufstellung noch nicht optimal ist und am Ende hab ich aufgrund des Kabels und eines weiteren Glasfaserkabels das Budget um knappe 50 Euro überschritten.
 
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