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Nachdem immer wieder Probleme mit RAID0-Fehlern auftreten, hier mal eine Linksammlung der jüngsten Vergangenheit. Es gab in diesem Jahr noch viel viel mehr, also falls noch jemand Links hat...
All denen, die ein RAID0 aufsetzen wollen aber keine Bakups anfertigen, sei dies Mahnung und Abschreckung.
All denen, die bereits im Regen stehen, nützt vlt. die Erfahrung der anderen - oder ist zumindest ein Trost.
14.11.2008, Raid 0 Wiederherstellen
31.10.2008, Problem mit Raid0 -> Mainboardwechsel :-/
16.10.2008, Raid Volume defekt
12.10.2008, Raid 0 auf neuemMainboard ?
12.10.2008, Raid 0 zeigt Fehler
10.10.2008, Raid 0 Datenrettung
06.10.2008, Raid0 @ Intel ICH8R - Eine HDD beschädigt??
17.09.2008, Kaputtes Raid 0 - Daten retten?
16.09.2008, Raid0 Dell Perc5/i drive missing bzw. ready
Wird fortgesetzt.
Noch ein Wort zum Thema "Geschwindigkeit"
Die Legende um die performancesteigernde Wirkung eines RAID0 hält sich Dank der guten Benchmarkergebnisse hartnäckig, hat aber mit der Praxis nichts mehr zu tun.
Der Grund ist, dass in der Vergangenheit die Datentransferraten drastisch gestiegen sind, die Zugriffszeiten sich aber allenfalls um ein paar Prozent verbessert haben. Man merkt dies sofort, wenn man versucht, die ideale Stripe Size für das RAID0 einzustellen:
Bei einer angenommenen Zugriffszeit von 10ms (die viele Platten nicht einmal erreichen) und 100MB/s Leserate müsste die Stripe Size schon 1MB betragen, denn nur dann ist 100%ig sicher gestellt, dass beide Platte kontinuierlich wechselseitig Daten liefern.
Zu Anfang fällt die Zugriffszeit auf jeden Fall einmal an, und da beide Platten parallel arbeiten, können sie (statistisch betrachtet) gleichzeitig Daten liefern.
Aber spätestens wenn der dritte Stripe gelesen wird (dann wieder von der ersten Platte) muss die volle Zugriffszeit abgewartet werden.
Eine Stripe Size von 1MB bedeutet aber, dass die meisten Dateien innerhalb eines Stripes liegen, und damit die Datentransferleistung der zweiten Platte gar nicht zum Tragen kommt (immer unter der Voraussetzung, dass der Controller eine Stripe Size dieser Größe überhaupt zulässt).
Wer also nicht ständig mit rießigen Dateien hantiert, hat performancemäßig nichts von seinem RAID0.
Benchmarks tun übrigens genau das (mit rießigen Dateien hantieren), um die Wirkung von Caches zu egalisieren; mit kleinen Dateien haben die schnellen Zwischenspeicher zu viel Einfluss auf das Meßergebnis. Im Endeffekt sind normale Festplattenbenchmarks damit nur noch zur Bestimmung der Rohleistung brauchbar; praxisrelevantere Ergebnisse erhält man nur mit vergleichsweise komplexen Werkzeugen wie IOMeter.
Lesenswert hierzu ist auch der Post von HisN: *klick*
Lösung 1: SSDs
SSDs haben eine um Faktor 100 niedrigere Zugriffszeit und sind daher heiße Kandidaten für ein RAID0. Leider gilt dies nur für Lese- und nicht für Schreibvorgänge, zudem sind sie noch extrem teuer pro GB.
SSDs organisieren ihre Zellen zeilenweise (z.B. 128kB) und eine Zeile muss immer komplett geschrieben werden, weshalb idealerweise die Stripe Size in der entsprechenden Größe gewählt werden sollte.
Lösung 2: viele Festplatten
Ein RAID0 kann man mit beliebig vielen Platten betrieben - soviel wie der Controller Anschlüsse bietet. Bei z.B. 16k SS und 16 Platten profitiert man bei Dateigrößen von 16k-256k vom RAID0, bevor dann das Zugriffszeitproblem zuschlägt. Das Ausfallrisiko ist natürlich entsprechend.
Noch ein Wort zur Zugriffszeit: viele User berichten, dass im RAID0 die Zugriffszeit höher ist als beim Zugriff auf eine Einzelplatte. M.M. nach liegt dies am Controller, denn bei mir ist mit 4 Platten im RAID0 die Zugriffszeit sogar etwas niedriger. Allerdings: wer wird schon für ein RAID0 einen 250€ Controller anschaffen?
Auch noch praktisch: die Kapazitätserweiterung
Neben dem Performanceaspekt ist es natürlich ganz praktisch, dass man durch zusätzliche Platten einfach die Kapazität erweitern kann. Angesichts der Ausfallwahrscheinlichkeit muss man aber zu einem RAID5 raten, welches aber nur mit dezidiertem Controller erträglich ist. Ein Kompromiss aus "schnell" und "sicher" ist ein RAID10, da sind wir dann aber schon bei mindestens 4 Platten angelangt.
"Größere Platte kaufen und alte verkaufen" dürfte daher für die Meisten die beste Variante zur Kapazitätserweiterung sein.
All denen, die ein RAID0 aufsetzen wollen aber keine Bakups anfertigen, sei dies Mahnung und Abschreckung.
All denen, die bereits im Regen stehen, nützt vlt. die Erfahrung der anderen - oder ist zumindest ein Trost.
14.11.2008, Raid 0 Wiederherstellen
31.10.2008, Problem mit Raid0 -> Mainboardwechsel :-/
16.10.2008, Raid Volume defekt
12.10.2008, Raid 0 auf neuemMainboard ?
12.10.2008, Raid 0 zeigt Fehler
10.10.2008, Raid 0 Datenrettung
06.10.2008, Raid0 @ Intel ICH8R - Eine HDD beschädigt??
17.09.2008, Kaputtes Raid 0 - Daten retten?
16.09.2008, Raid0 Dell Perc5/i drive missing bzw. ready
Wird fortgesetzt.
Noch ein Wort zum Thema "Geschwindigkeit"
Die Legende um die performancesteigernde Wirkung eines RAID0 hält sich Dank der guten Benchmarkergebnisse hartnäckig, hat aber mit der Praxis nichts mehr zu tun.
Der Grund ist, dass in der Vergangenheit die Datentransferraten drastisch gestiegen sind, die Zugriffszeiten sich aber allenfalls um ein paar Prozent verbessert haben. Man merkt dies sofort, wenn man versucht, die ideale Stripe Size für das RAID0 einzustellen:
Bei einer angenommenen Zugriffszeit von 10ms (die viele Platten nicht einmal erreichen) und 100MB/s Leserate müsste die Stripe Size schon 1MB betragen, denn nur dann ist 100%ig sicher gestellt, dass beide Platte kontinuierlich wechselseitig Daten liefern.
Zu Anfang fällt die Zugriffszeit auf jeden Fall einmal an, und da beide Platten parallel arbeiten, können sie (statistisch betrachtet) gleichzeitig Daten liefern.
Aber spätestens wenn der dritte Stripe gelesen wird (dann wieder von der ersten Platte) muss die volle Zugriffszeit abgewartet werden.
Eine Stripe Size von 1MB bedeutet aber, dass die meisten Dateien innerhalb eines Stripes liegen, und damit die Datentransferleistung der zweiten Platte gar nicht zum Tragen kommt (immer unter der Voraussetzung, dass der Controller eine Stripe Size dieser Größe überhaupt zulässt).
Wer also nicht ständig mit rießigen Dateien hantiert, hat performancemäßig nichts von seinem RAID0.
Benchmarks tun übrigens genau das (mit rießigen Dateien hantieren), um die Wirkung von Caches zu egalisieren; mit kleinen Dateien haben die schnellen Zwischenspeicher zu viel Einfluss auf das Meßergebnis. Im Endeffekt sind normale Festplattenbenchmarks damit nur noch zur Bestimmung der Rohleistung brauchbar; praxisrelevantere Ergebnisse erhält man nur mit vergleichsweise komplexen Werkzeugen wie IOMeter.
Lesenswert hierzu ist auch der Post von HisN: *klick*
Lösung 1: SSDs
SSDs haben eine um Faktor 100 niedrigere Zugriffszeit und sind daher heiße Kandidaten für ein RAID0. Leider gilt dies nur für Lese- und nicht für Schreibvorgänge, zudem sind sie noch extrem teuer pro GB.
SSDs organisieren ihre Zellen zeilenweise (z.B. 128kB) und eine Zeile muss immer komplett geschrieben werden, weshalb idealerweise die Stripe Size in der entsprechenden Größe gewählt werden sollte.
Lösung 2: viele Festplatten
Ein RAID0 kann man mit beliebig vielen Platten betrieben - soviel wie der Controller Anschlüsse bietet. Bei z.B. 16k SS und 16 Platten profitiert man bei Dateigrößen von 16k-256k vom RAID0, bevor dann das Zugriffszeitproblem zuschlägt. Das Ausfallrisiko ist natürlich entsprechend.
Noch ein Wort zur Zugriffszeit: viele User berichten, dass im RAID0 die Zugriffszeit höher ist als beim Zugriff auf eine Einzelplatte. M.M. nach liegt dies am Controller, denn bei mir ist mit 4 Platten im RAID0 die Zugriffszeit sogar etwas niedriger. Allerdings: wer wird schon für ein RAID0 einen 250€ Controller anschaffen?
Auch noch praktisch: die Kapazitätserweiterung
Neben dem Performanceaspekt ist es natürlich ganz praktisch, dass man durch zusätzliche Platten einfach die Kapazität erweitern kann. Angesichts der Ausfallwahrscheinlichkeit muss man aber zu einem RAID5 raten, welches aber nur mit dezidiertem Controller erträglich ist. Ein Kompromiss aus "schnell" und "sicher" ist ein RAID10, da sind wir dann aber schon bei mindestens 4 Platten angelangt.
"Größere Platte kaufen und alte verkaufen" dürfte daher für die Meisten die beste Variante zur Kapazitätserweiterung sein.
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