@Aurel: Da kann ich Cold_Flame und Quantum Luke nur zustimmen. Das was du getan hast kann man imho tatsächlich nur in die Kategorie "Verbreitung von Halbwissen" einsortieren, denn deine Argumentation war nun mal schlichtweg falsch, weil du für das was du ausdrücken wolltest den unbestreitbar falschen Begriff genutzt hast. Wäre das unkommentiert geblieben hättest du den TE damit in die Irre führen können.
Wenn dir Volumenstrom als korrekter physikalischer Ausdruck nicht zusagt, dann sag halt Durchfluss
. Mit der Strömungsgeschwindigkeit (oder allg. Geschwindigkeit) des Wassers hat der Volumenstrom im Kreislauf nur indirekt zu tun. Genau deshalb ist die Differenzierung dieser beiden Begriffe in Wakü-Welt so wichtig und führt gerade bei Neulingen oft zu Verständnisschwierigkeiten. Dementsprechend sollte man imho derartige Verwirrung nicht auch noch befördern - gerade als erfahrener Wakü-User wie du inzwischen ja einer bist. Immerhin ist der Unterschied zwischen Volumenstrom und Strömungsgeschwindigkeit einer der Hauptgründe, warum es auch so häufig zu Missverständnissen bezüglich der mutmaßlichen Auswirkungen des Volumenstroms (Durchflusses) auf die Kühlleistung kommt.
Der Volumenstrom (Durchfluss) ist im ganzen Kreislauf konstant, während die Strömungsgeschwindigkeit innerhalb des Kreislaufs, abhängig vom durchflossenen Querschnitt, sehr unterschiedlich ist. Der Volumenstrom (Durchfluss) ist deshalb keine Messegröße die z. B. ohne weitergehende Betrachtung etwas über die Kühlleistung aussagen kann, da er eben nicht unmittelbar etwas über die Strömungsgeschwindigkeit in den relevanten Querschnitten (z.B in der Kühlstruktur eines Kühlers) aussagt. Die Kenntnis der lokalen Strömungsgeschwindigkeit wäre für solche Bewertungen z. B. wesentlich aussagekräftiger, aber die kann man in den Querschnitten in denen sie interessant ist nun mal nicht messen. Eine Messung des Volumenstroms ist aber immer dann hilfreich, wenn man die Funktion des Kreislaufs überwachen will und Hinweise auf mögliche Verstopfungen oder Ähnliches frühzeitig erkenn will.
Der Volumenstrom (Durchfluss) kann deshalb als indirekte Messgröße über Aussagen wie "Pumpe läuft / läuft nicht" hinaus, nur als grobe Hilfe zur Abschätzung dienen, ob die Strömung in den Kühlern bei deren bekannter Geometrie bereits schnell genug sein wird um sicher im turbulenten Strömungsbereich zu sein, oder ob man bereits so weit im turbulenten Bereich ist, dass eine weitere Steigerung nur noch dann vernünftig erscheint, wenn sich keine Nachteile daraus ergeben (höhere Lautstärke, mehr Vibrationen, mehr Pumpenabwärme etc.).
Die Fragestellung des TE könnte aber ehrlich gesagt auch gar nicht auf diesen grundsätzlichen Sachverhalt abzielen. Vielleicht hat er das ja ohnehin bereits verstanden. Die Frage kann sich auch auf die Tatsache beziehen, dass viele Durchflussmesser zur korrekten Messung genügend Beruhigungsstrecke vor dem Einlass benötigen, um, ohne den DFM auslitern zu müssen, einigermaßen korrekt zu messen (wenn man es fluiddynamisch ganz genau nimmt sollte eigentlich auch hinter dem Auslass eine Beruhigungsstrecke liegen). Darauf wird immer wieder hingewiesen und daher halte ich die Frage, falls das der unklare Aspekt war, gerade von einem Wakü-Anfänger doch durchaus für berechtigt. Ohne weitere Infos zum verwendeten DFM und den konkreten Unterbringungsmöglichkeiten im Kreislauf kann man dazu allerdings nur allgemeine Tipps geben. Ob der DFM nun vor oder nach der Pumpe platziert wird ist jedoch erst einmal unerheblich (zumal sich in einem geschlossenen Kreislauf stets die Frage stellt wie man "vor" und "nach" definiert
).
Ein paar grundsätzliche Tipps kann man aber geben:
- Den DFM zwischen AB und Pumpe zu setzen ist oft nicht sonderlich hilfreich beim befüllen und entlüften
- Vor (und nach) dem DFM sollten vor allem bei DFM in axialer Bauweise (Achse des Flügelrads steht in Strömungsrichtung) idealer Weise einige Zentimeter geradlinige Leitungsführung verwendet werden und keine Winkel direkt vor den Einlass (oder hinter dem Auslass), wenn das Messergebnis nicht verfälscht werden soll. Bei DFM mit radialer Bauweise (Achse des Flügelrades quer zur Strömungsrichtung) ist das in der Regel nicht ganz so kritisch. Allerdings kann es auch bei radial-DFM mit verhältnismäßig großen Einlassquerschnitten sinnvoll sein Beruhigungsstrecken vor (und nach) dem DFM vorzusehen.
- Wenn wirklich verlässliche Messwerte gewünscht sind, kann es lohnen den DFM in seiner endgültigen Einbaulage auszulitern, um die Impulsrate für die Auswertung ggfl. zu korrigieren. Manche DFM reagieren empfindlich wenn sie statt horizontal vertikal oder in einem anderen Winkel eingebaut werden. Mit der Impulsrate ist im Übrigen die oft auch von Herstellern fälschlicherweise "Kalibrierwert" genannte Angabe der Impulse pro Volumeneinheit gemeint (i. d. R. in Imp./l).