Ein Eigenbau NAS soll her

ChrisM243

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Hallo zusammen,

ich bin durch eine Insolvenz eines kleinen PC Ladens in der Nähe sehr günstig an vier WD Red 12TB Platten gekommen (mit Option auf eine fünfte bei Bedarf). Dabei kam die Idee auf, diese für ein NAS zu nutzen. Da ich aber gerne bastle, kommt eine Fertiglösung wie eine QNAP oder Synology nicht in Frage.

Ich lese gerne bei diversen Threads mit, wenn es um vergleichbare Themen geht, doch schon bei der Wahl des OS bin ich mir noch nicht sicher. Wenn man so quer liest, kommt man für den Heimgebrauch wohl am ehesten in Richtung FreeNAS oder OMV. Von den Anforderungen habe ich eigentlich nicht so viele: es soll eine zentrale Dateiablage im Netzwerk sein, auf der jeder Rechner des Netzwerks zugreifen können soll, dazu soll von jedem Client (und ggf. auf einen Fernseher) ein Streaming der digitalisierten Filmsammlung möglich sein.

Als Hardware dachte ich an eine Mini-ITX AMD APU, dazu 8 GB ECC Speicher. Beim Gehäuse bin ich mir auch noch nicht ganz sicher, hier hat Silverstone z.B. was interessantes. Für weitere Vorschläge (Platz für mind. 5x 3,5" Platten und dabei möglichst klein in den Dimensionen) bin ich offen.

Was würdest ihr mir denn als OS empfehlen?

Vielen Dank im Voraus.
 
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Für ZFS als Dateisystem sind 8GByte RAM eher wenig.
Wenn du die Verfügbarkeit erhöhen willst, konfiguriere 2 der Platten als Raid1 / mirror und nimm die beiden anderen Platten als Backup Medien für die Snapshots im Wechsel von Zeit zu Zeit. Überspannungen (Blitz) kann alle angeschlossenen Platinen/Disks beschädigen.
FreeNAS (FreeBSD) oder OMV (Debian GNU Linux).
Das System sollte eine M.2 SSD per NVMe anbinden können. SATA SSDs und auch kleine Platten werden langfristig auslaufen.
M2 wird zwar langristig auch ersetzt, dass Dauert aber noch.
 
Beim OS hat man zunächst die Wahl zwischen Linux, Windows und Unix, jedes mit seinen spezifischen Vor und Nachteilen.

Linux und Windows
Die besten Allerweltssysteme mit der breitesten Hardwareunterstützung und den meisten Programmen.

Unix und Unixartige
Free-BSD: Von der Softwarevielfalt viel Gemeinsam mit Linux. Interessant für ein NAS vor allem durch die frühe Übernahme von ZFS aus Solaris

OSX
Kein freies System aber besonders gut bei Usability und Multimedia

Solaris
Kommerzielles Unix. Natives ZFS und Support bis 2034+

freie Solaris Forks (Illumos/OmniOS/OI)
Die ZFS Storage Spezialisten mit neuestem Open-ZFS mit einem eigenen multithreaded SMB Server der Windows SID, ntfs artige Rechte und SMB Gruppen kann.

Ergänzt wird die OS Wahl durch die Wahl eines Management Tools, bei Linux OMV, bei FreeBSD FreeNAS/Xigmanas und bei Solarish NexentaStor oder mein napp-it.
 
Ui, das ging ja schnell. :)

8GB RAM sind natürlich nicht das Ende, wenn es 16GB oder mehr sein sollen, kein Thema. Ich dachte nur, dass schon 8 viel wäre, wenn man sich mal die gängigen Fertig-NAS anschaut, die teils mit 4-8GB kommen.

Ich denke da derzeit an ein Raid 5, mit insgesamt fünf 3,5er Platten - vier als Datenspeicher und eine als Redundanz. Eine M.2 oder gleich NVMe für das OS sollte passen, da reicht ja eine kleine. Für mein Hauptsystem nutze ich derzeit noch keine im M.2 Formfaktor.

Zum OS: Ich kann mit Linux halbwegs umgehen. Ich bin zwar kein Profi, aber nicht mehr ganz neu - bei Unix hingegen habe ich keinerlei Erfahrungen. Ich schätze mal, dass ich mit einem auf Linux basierten System mit LTS am besten fahre?
 
Verwende seit mehreren Jahren Xigmanas, früher Freenas, läuft bei mir auf 3 NAS ohne Probleme, bei den Festplattengrößen würde ich auf mehr ECC-Ram setzen. Da das Programm sowieso im Ram läuft, reicht ein einfacher USB-Stick als Bootmedium. Als Dateisystem verwende ich natürlich ZFS, da dann ein Raid-Z1 oder bei mehr geforderter Sicherheit auch ein Raid-Z2.
 
Das schöne an allen Systemen, welche gea aufgelistet sind, sie sind alle POSIX kompatibel.
Das mit dem USB-Stick kann ich bestätigen. Ein Raid5 mit ner fehlerhaften Platte ist halt recht langsam. Ohne Backups kann dir das in 3-6 Jahren um die Ohren fliegen.
 
Das wäre die nächste Frage, wie macht man ein Backup davon, bzw. worauf? Ich habe noch einige externe USB Platten, auf die bekomme ich das wichtige auch so drauf gesichert. Der Rest wäre zwar ärgerlich, aber nicht unwiederholbar weg.

Ich hatte gehofft, dass man mit Raid 5 durch die redundante Platte das System eben so lange ausgeschaltet lässt, bis man die defekte Platte ersetzen kann, sofern nicht gleich alles auf einmal ausfällt...
 
Ich würde ein Raid 5 mit 3 aktiven Platten, eine als Redundanz und eine direkt als Spare. Raucht dir eine Platte ab gehts direkt los mit dem Rebuild und du kannst nächsten morgen die neue Spare nachschieben.
 
Ich würde ein Raid 5 mit 3 aktiven Platten, eine als Redundanz und eine direkt als Spare. Raucht dir eine Platte ab gehts direkt los mit dem Rebuild und du kannst nächsten morgen die neue Spare nachschieben.


Beziehungsweise schauen, woher ich dann Spare-Platten herbekomme, denn so billig sind die auch nicht, ich habe sonst nichts in der Größe herumliegen. Da kann man hoffen, dass die dann noch Garantie haben. :)
 
Ich hab mir ein NAS gebaut mit dem Silverstone CS381, hier muss man umbedingt beachten das die Anschlüsse für die HDD Trays Mini-SAS-HD-SFF-8643 sind!
Als OS nutze ich unRAID und bin sehr zufrieden damit.
Angefangen habe ich dann mit einem Supermicro A2SDi-4C-HLN4F mit Atom CPU. Einen Anschluss kann man direkt mit SAS<->SAS verbinden auf dem MB. Für die restlichen 4 braucht man ein SAS->SATA (reverse!!!).
 
Ich würde ein Raid 5 mit 3 aktiven Platten, eine als Redundanz und eine direkt als Spare. Raucht dir eine Platte ab gehts direkt los mit dem Rebuild und du kannst nächsten morgen die neue Spare nachschieben.

Halte ich für einen schlechten Plan.
Ein Raid-5 aus 4 Platten je 12TB ist nahe an grober Fahrlässigkeit. Sollte man bei so riesengroßen Non-Enterprise Platten nicht machen. Fällt eine Platte aus, so führt jeder weitere Fehler gerne mal zu einem Totalverlust. Die Wahrscheinlichkeit dazu ist nicht vernachlässigbar. Auch die Spare ist nicht sinnvoll. Wenn dann würde man gleich ein Raid-6 bauen bei dem die "Reserveplatte" bereits eingebunden ist.

Wenn man etwas in der Größe 40-50 TB bauen will was wirklich robust und sicher ist, dann ein ZFS Z2 bei dem 2 Platten ohne Datenverlust ausfallen dürfen. Die Wahrscheinlichkeit eines Datenverlusts ist da schon recht nahe Null, ein Absturz beim Schreiben schrottet das Dateisystem nicht, Prüfsummen garantieren die Unversehrtheit der Daten, selbst offene Datein können gesichert oder repariert werden und man har Ransomware Sicherheit über readonly Snaps. Backup per Replikation auf externe USB Platten. Dabei hat das Sichern und die Sicherungsplatte volle ZFS Absicherung.

ZFS gibts aktuell für jede Plattform. Bei Windows und OSX eher experimemntell, Linux ganz aktuell aber eher für Freunde eines Adventuregames, Free-BSD ist sehr gut unterstützt aber aktuell ohne neuere Features wie ZFS Verschlüssellung. Neueste ZFS Features (egal ob Original ZFS oder Open-ZFS) und den "tut einfach" Faktor gibt es in der Solarish Welt, da kommts ja her.
 
Zuletzt bearbeitet:
OH pardon ich war von 2TB Scheiben ausgegangen, hatte wohl zu sehr überflogen.
 
Im FreeNAS-Forum wird für Platten über 1-2TB nur noch RAIDZ2 (oder sogar RAIDZ3 für die ganz Extremen) empfohlen, 6 Platten pro RAIDZ2-VDEV werden als Sweetspot angesehen.

Allerdings sind das eher die Integritäts-Fanatiker, das heißt du könntest natürlich trotzdem RAIDZ1 fahren, aber du solltest dir bewusst sein, dass du beim Rebuild nach einer defekten Platte mit viel höherer Wahrscheinlichkeit noch eine weitere verlieren könntest, und damit alles komplett futsch ist.
Deshalb könntest du dir bei RAIDZ1 im Falle einer defekten Platte den Rebuildversuch dann fast sparen, und die Daten gleich auf einem neu erstellten Pool komplett aus dem Backup wiederherstellen, spart Stunden/Tage bis zum wieder funktionsfähigen System.
Denn ein Backup brauchst du auf jeden Fall.

Eine Hot Spare Platte würde ich mir schenken, geht nur auf die Lebensdauer der Spare-Platte.
Stattdessen einfach eine Bay im Server freihalten und den Spare im Fall der Fälle dazustecken, das reduziert auch den Stress für die Platten, wenn die defekte Platte nur wenige defekte Sektoren hat und nicht komplett ausgefallen ist.
Alle Festplatten vor dem produktiven Einsatz mindestens 2 bis 3 mal komplett mit DBAN o.ä. komplett vollschreiben, dann einen kompletten SMART-Test laufen lassen.
Wenn alles gut ist sollten die Platten die Garantie überleben, wenn Fehler auftreten reklamieren.
 
Raid 1 erhöht die Verfügbarkeit, fällt eine Platte aus, muss nicht gleich das Backup bemüht werden und die Geschwindigkeit ist nicht beeinträchtigt.
Ein einzelnes Raid 5 aus diesen unsicheren Hochkapazitätsplatten schließt sich aus. Bei einem Backup von Disk2Disk2Tape kann es gegebenfalls als Puffer verwendet werden. Ansonsten ist die Dauer eines langfristigen Betriebes - ohne Fehler - eher als gering einzuschätzen.
Wenn du wirklich die Kapazität brauchst, 4 Platten als Raid6, somit 2 Platten von der Kapazität her betrachtet für die Korrektur bei Ausfall. Weswegen man Raid6 eher bei 8 Platten und bevorzugt bei 6 und 10 Platten verwendet, wofür die billigen Platten in der Regel - wegen der dabei entstehenden Vibrationen - nicht geeignet sind!
@gea du bist mehr da drinn, ist es inzwischen möglich, einen Teil der Disks als mirror bzw. raidz2 zu konfigurieren und den Rest für seine Medien als unabhängige Verzeichnisse einzuhängen?
Dann könnten die wichtigen Daten verteilt über mehrere Platten als Spiegel oder Raid 6 verteilt werden, und die unwichtigeren Videoaufnahmen auf dem restlichen Speicherplatz der einzelnen Platten.
 
@gea du bist mehr da drinn, ist es inzwischen möglich, einen Teil der Disks als mirror bzw. raidz2 zu konfigurieren und den Rest für seine Medien als unabhängige Verzeichnisse einzuhängen?
Dann könnten die wichtigen Daten verteilt über mehrere Platten als Spiegel oder Raid 6 verteilt werden, und die unwichtigeren Videoaufnahmen auf dem restlichen Speicherplatz der einzelnen Platten.

Meine geschätzte Kollegin würde das als "Hausfrauengerüst" bezeichnen (Drehstuhl auf Wackeltisch), Geht technisch problemlos durch Partitionieren der Platte und Nutzung der Partitionen.

Es verstößt aber gegen das erste Gesetz der IT: Keep it simple. Ein Datenverlust durch den "Hoppla" Effekt ist wahrscheinlich.
 
Ich habe derzeit nur die vier Platten da, für mehr ist mein IT Budget aufgrund Wasserkühlung meines PCs gerade etwas erschöpft. Brauchen tue ich derzeit nicht die volle Kapazität, ich würde nur gerne aus den vorhandenen Platten das Maximum an verfügbaren Speicher haben. Welches Sicherheitskonzept sich dafür eben anbietet, da bin ich komplett offen für Vorschläge. Eine zukünftige Erweiterung ist nicht ausgeschlossen, aber eher mittelfristig, wenn überhaupt.
 
Mit unRAID solltest du dich größte Platte als Parität (Sicherung) nutzen, wodurch du dann nur den Speicherplatz der 3 übrigen hättest. Kann man auch ohne Parität mit allen 4 Laufwerken machen, aber dann gibts halt keine Sicherung.
 
Maximum an verfügbarem Speicher und Sicherheit gehen nicht konform, bei Raid 0 hast Du den, aber auch die größte Unsicherheit. Bei 4 x12TB-Platten würde ich einen RaidZ2 realisieren, 24TB ist auch ganz ordentlich, bei recht großer Sicherheit. Wer schon mal ein NAS mit zig TB neu füllen mußte, weiß die Sicherheit zu schätzen. Falls dann noch Datenverlust dazu kommt wegen fehlendem Backup, ist der Ärger groß. Aus meiner Sicht ist auch die sofortige Verfügbarkeit ein Vorteil, bei Raid5 oder ähnliches dauert es ewig, bis die Platten eingerichtet sind ( meine Erfahrung, bitte korrigieren, wenn falsch).
 
RAIDZ2 bei 4 HDDs ? :hmm: Dann doch lieber einen stripped Mirror aka RAID10.
 
Ist eine Festplatte als Ersatz/Puffer echt zu wenig, wenn vom System etwas ausfällt?
Zur Ergänzung: Da bei einem resilver (= Wiederherstellen der Redundanz nach Austausch der defekten Platte und Einbau einer neuen Ersatzplatte) alle noch lebenden Festplatten stark und lange ausgelastet werden (lesen aller Daten quer durch die ganze Platte hindurch, berechnen der Parität, speichern der entsprechenden Daten auf der neuen Festplatte), wurde gerade bei großen Platten (12TB!) das Risiko als recht errechnet, dass dabei eine weitere Festplatte abraucht. Je größer die Einzelkapazität, desto höher das Totalausfallrisiko bei RAIDZ1 / RAID5.

Wenn Du aktuelle Backups hast, geht natürlich auch RAIDZ1, aber wer sichert schon regelmäßig 36TB?
 
Ist eine Festplatte als Ersatz/Puffer echt zu wenig, wenn vom System etwas ausfällt?

Kommt drauf an, beim Kumpel sein Qnap ist auch raid 5 aus 8 Festplatten. Er hat über Jahre keine Probleme, sind zwar schon paar WD Red ausgefallen in der Zeit, aber es ist nie eine weitere beim Rebuild ausgefallen. Und selbst wenn, er hat alles doppelt gesichert. Ich habe auch nur Raid 5, habe aber auch ein externes Backup. Ich verschenke nicht gerne Speicherplatz.
 
Usability: Vergleichbar, alle stellen NAS-Funktionen, diverse plugins und VM/jails/docker-Funktionalitäten bereit.

Technik: Nicht recht vergleichbar, UnRAID ist halt kein RAID, sondern macht nur eine regelmäßige Festplattenausfall-Paritätssicherung. Alle anderen machen klassisches RAID. Grob gesagt.

UnRAID kostet halt, hat aber aufgrund einer (offenbar) guten Oberfläche viele Anhänger weil "einfach und tut".
 
+ schlechtere Performance als die Anderen.
 
Zur Hardware:
Lies dich nochmal ein, aber ich bin mir ziemlich sicher dass die Ryzen APUs! kein ECC können. Also nur die Ryzen ohne Vega können ECC.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Ryzen Pro APUs findest Du in Kisten a la HP Elitedesk/Lenovo ThinkCentre Desktops o.ä. Aber dort wiederum mutmasslich ohne ECC. Zumindest stehts nicht in den Specs.
 
Hm, auch nicht so toll. Ich habe einen Bekannten der in der IT arbeitet, eventuell kommt der an eine reguläre Ryzen Pro heran. Echt schade, dass die kleinen Ryzen auch keine iGPU haben...
 
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