einfaches Heimnetz über 2 Stockwerke + WLAN (Neuanschaffung)

ChewbakkaPL

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Hey Leute,

da meine Eltern vor kurzem ein kleines zweistöckiges Haus gekauft haben und alles von Grund auf renoviert wird, habe ich vorgeschlagen direkt ein relativ einfaches Heimnetzwerk einzurichten. Nun habe ich die Verantwortung für dieses "Projekt" übertragen bekommen und bin dringend auf eure Hilfe angewiesen. Ich bin technisch versiert, aber Netzwerke sind für mich komplettes Neuland.

Ausgangslage:
Die beiden Zimmer, die miteinander vernetzt werden sollen, liegen direkt übereinander. Das obere Zimmer wäre das, wo der Internetanschluss rein kommt. Dort wird der Router stehen, ein Synology NAS als Medienserver, ein PC und evtl eine Konsole. Das Zimmer darunter ist das Wohnzimmer und dort wird nur der TV stehen, der mit dem Medienserver vernetzt werden soll.

Mein Gedanke war, dass ich vom Router ein LAN Kabel zu einem 8 Port Switch ziehe. Von da aus sollen alle genannten Geräte mit Internet versorgt werden. Ich habe vor einen leeren Kabelkanal in die Wand verlegen zu lassen um die beiden Zimmer miteinander zu verbinden. Vom Switch würde dann ein LAN Kabel in die Wand gehen und im unteren Zimmer direkt an den TV ran.


Nun zu den Fragen:
1.) Habt Ihr eine Empfehlung für einen guten Router mit Modem? Ich dachte da an einen Asus RT AC68U oder eine Fritzbox 6490. Der Routerzwang soll ja abgeschafft werden. Ich könnte also beide Geräte prinzipiell mit jedem Internetanbieter verwenden, oder?
2.) Welchen Switch sollte ich dafür kaufen? Ein Freund hat mir einen CISCO Managed Switch empfohlen (keinen genauen). Ist das in Ordnung?
3.) Hat jemand Erfahrung mit Kabelkanälen? Wie groß müssen die sein? Praxistipps?
4.) Ich werde dann selbst die RJ45 Stecker an die Enden der Kabel anbringen müssen. (Habe mich noch gar nicht damit beschäftigt wie) Ich habe gelesen, dass es da Testgeräte gibt. Brauche ich sowas und wenn ja bräuchte ich bitte eine günstige Empfehlung.
5.) Kann ich beim direkten Kabel vom Switch zum TV verbleiben, oder sollte ich auf Netzwerksteckdosen setzen ohne Kabelkanal wo das LAN Kabel direkt in der Wand mit den Stromleitungen läuft?

Was habe ich nicht bedacht? Ist mein Vorhaben so relativ günstig realisierbar? Habe ich was vergessen?

Vielen herzlichen Dank im Voraus für jegliche Hilfe. Ohne euch bin ich wahrscheinlich so aufgeschmissen, dass ich die Verbindung zwischen TV und dem NAS im Zimmer darüber leienhaft per DLAN realisiere.


Grüße,
Rafael
 
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Insgesamt denkst Du in die richtige Richtung. LAN ist mit Abstand die schnellste und stabilste Vernetzungsart. Wenn wirklich alles renoviert wird, würde ich in jedem Raum mindestens eine Netzwerkdose vorsehen und entsprechend Leerohre verlegen lassen (unter Putz, also "in die Wand", legt man Leerrohr. Kabelkanal verwendet man auf Putz.)

zu den Fragen

1) Wenn am Router auch die Telefone (Festnetz) angeschlossen werden brauchst Du die FritzBox. Dazu gibt es kaum sinnvolle Alternativen. Dem Asus AC68 sagt man bessere WLAN Leistung nach.
Der Entfall des Routerzwangs ist meines Wissens zwar beschlossen, das Gesetz aber noch nicht in Kraft. im Zweifelfalls kann man aber deinen Router auch nach dem Modem des Kabelanbieters anschliessen.
Da bräuchten wir mehr Details (Anbiter, Modem-Bezeichnung).

2) Switch ist relativ unkritisch. Einen Managed Switch braucht man nur, wenn man spezielle Netzwerkanforderungen hat - und das know how sie einzurichten. Ich denke ein Smart Managed Switch ist das Maximum was du brauchst. ich habe seit kurzem den TP-Link TL105, den es auch mit mehr Ports gibt. Ist gut und günstig.

3) Wie gesagt Leerrohr. Je grösser der Durchmesser desto aufwendiger die Verlegung in der Mauer, desto mehr Leitungen passen aber durch. Übliche Durchmesse sind 16mm oder 20mm. Normalerweise führt man en Leerohr zu jeder Netzwerkdose. 2 LAN Kabel, für die zwei Anschlüsse einer Dose passen da rein, wobei sich bei grösseren Strecken, bzw. vielen Kurve das 20 mm Rohr empfiehlt.
Wenn Du wenig Ahnung hast, würde ich das aber mit einem Elektriker absprechen bzw. ich planen lassen.

4) Die Leitungen kommen an Netzwerkdosen. Sebst anschliessen geht, ist aber fummeling und Du solltest Dir das von einem Profi zeigen lassen oder zumindest im Youtube dich schlau machen.
Nachträglich (von einem Elektriker) Messen lassen ist kein Fehler, kostet für ein paar Dosen ein paar hunderter, aber Du bist sicher, dass die Leitungen funktionieren.

5) Dosen !
Wo alle Kabel zusammenkommen, also beim Router / Switch, am besten ein Patch Panel.

Such auch hier im Forum, Kabel planen und verlegen war schon oft das Thema.
 
Ich würde das auch mit verlegekabel und dosen machen. Würde evtl in anderen räumen auch direkt was legen.
Z.b. Schlafzimmer und kinderzimmer.
 
Vielen Dank für eure Hilfe...das Projekt läuft und es werden 2 CAT7 Kabel zwischen den Stockwerken verlegt in einem 25mm Leerrohr und an die Wand kommt je eine Doppel-Netzwerksteckdose.
Als Router kommt die FritzBox 7490 ins Haus.

Nur beim Switch bin ich noch unschlüssig...

1)
https://www.amazon.de/Netgear-GS108..._cp_147_2?ie=UTF8&refRID=6TZQE9DFRHSN5E3791SW

2)
https://www.amazon.de/TP-Link-TL-SG105-Gigabit-lüfterloses-Passivkühlkonzept/dp/B00A128S24

3) wegen Link Aggregation?
https://www.amazon.de/dp/B003GOFIC2
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ihr eh die Wände aufhackt, würde ich nicht nur ein Leerrohr von einem Zimmer in ein anderes ziehen.

Nur meine 0,02€
 
Danke...Es ist nur ein kleines Haus mit 2 Stockwerken und zwei übereinander liegenden Zimmern. Die Anforderungen ans Netzwerk sind auch überschaubar. Im oberen Zimmer ist die "Zentrale" mit Router, NAS, PC...und unten Wird ein Samsung TV und höchstens ne XBOX dabei stehen. Rest des Hauses wird per WLAN versorgt für Handys und Laptops.

Jemand eine Empfehlung für die von mir aufgelisteten Switches? Irgend ein K.O. Kriterium? Oder kann ich bedenkenlos zu allen zugreifen?
 
Danke...Es ist nur ein kleines Haus mit 2 Stockwerken und zwei übereinander liegenden Zimmern. Die Anforderungen ans Netzwerk sind auch überschaubar. Im oberen Zimmer ist die "Zentrale" mit Router, NAS, PC...und unten Wird ein Samsung TV und höchstens ne XBOX dabei stehen. Rest des Hauses wird per WLAN versorgt für Handys und Laptops.

Jemand eine Empfehlung für die von mir aufgelisteten Switches? Irgend ein K.O. Kriterium? Oder kann ich bedenkenlos zu allen zugreifen?

TP Link mit entsprechend benötigter Anzahl der Ports. Management geschweige denn LA brauchst Du ja garnicht. Kommt ja ohnehin alles in ein Netz, kein QoS oder ähnliches. Zudem ist bei den günstigeren kein nervender Lüfter dran, der nach ein paar Jahren verreckt oder summt.
 
Ok...Eingrenzung...

1)
https://www.amazon.de/TP-Link-TL-SG...=1465372512&sr=1-1&keywords=TP-Link+TL-SG108E

2)
https://www.amazon.de/TP-Link-TL-SG...eywords=TP-Link+TL-SG108+8-port+Metal+Gigabit


Die Frage ist nur...was ist der Unterschied zwischen den beiden, außer das Metall Gehäuse? Ich steige nicht ganz dahinter...
Und was könnte ich mit einem Managed Switch so einstellen? Alle sagen, dass ich was nicht brauche, dabei bin ich Anfänger und wenn ich wüsste was möglich ist, kann ich entscheiden, ob ich es in Zukunft nutzen möchte oder brauche...

Wenn mein NAS 2 LAN Ports hat und mein Mainboard auch, dann hätte ich per LA schon höhere Transferraten...oder nicht?
 
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Moin,

link aggregation bedeutet nicht automatische schnellerer Datentransport, eine Übertragung nutzt nur eine Verbindung, wird also nicht schneller.
Wenn Dein NAS fix genug ist kann es trotzdem Sinn machen link aggregation zu benutzen, eine Übertragung von Deinem PC läuft mit Volldampf und auch die anderen Teilnehmer bekommen noch satten Durchsatz, sofern das NAS nicht einbricht. Brauchst /willst/ nutzt Du das? (Ja, es gibt andere Möglichkeiten aber ich denke, die spielen in einer anderen Liga :-))

-teddy
 
Dankeschön...LA war mir bereits klar...konnte mich da schon einlesen...aber was sind denn weitere Möglichkeiten die ein Managed Switch bietet?

Irgendwann wenn ich Geld ausgeben will und nichts besseres finde, kommen 10GBit Karten in NAS und Rechner und dann muss auch ein 10GBit Switch her...aber wie gesagt...andere Liga...
 
Ein managed Switch spielt seine Vorteile erst so richtig aus, wenn Dein Netz komplexer wird.
Unser Netz : Eltern, Kind1, Kind2, TV, Gastnetz sind jeweils einzelne Netzsegmente mit eigenen Regeln für den Internetzugang

1 Eltern: alles erlaubt, Adblocking via Firewall
2 Kind1: Vieles erlaubt, Filesharing & einige Webseiten & VPN Services gesperrt, Adblocking via Firewall, Zeitplan 1, Speedlimit 20Mbit
3 Kind2: Vieles erlaubt, Filesharing & einige Webseiten & VPN Services gesperrt, Adblocking via Firewall, Zeitplan 2, Speedlimit 20Mbit
4 Gastnetz: Nur Mailen & Surfen und DNS erlaubt, Speedlimit 10Mbit
5 TV WAN: Zugang nur bei Bedarf für Updates sonst immer gesperrt // LAN: Zugriff auf Mediaserver möglich
6 Daddelkisten (PS4) Zeitplan aktiv, UPNP erlaubt
Bis auf 5&6 habe ich alle Punkte auch über jeweils eigen SSIDs ins Wlan gespiegelt, die Clients unter 5 & 6 sind nur verkabelt angeschlossen

Das ganze läuft über 2 managed Switche, die die Endgeräte auch anhand der MAC Adresse in das passende VLan verfrachten. Einfaches Umstecken befreit die Kinder nicht :p
Punkt 6 ist eine "faule Lösung" von mir, die PS4 wird quasi an der Firewall vorbei geschleust, weil ich nicht immer Lust und Zeit habe bei Problemen mit Spielen hinterherzusuchen. Switche Zyxel GS1910-24 und TP-Link TL-SG3210 beider lüfterlos, Wlan Unifi AP AC Pro, Firewall APU 1D4 mit pfSense.

hier findest Du Infos zu Vlan:
http://www.schulnetz.info/2011/04/
http://www.heise.de/netze/artikel/VLAN-Virtuelles-LAN-221621.html


-teddy
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh super vielen Dank für den Ausführlichen Einblick...sowas muss in Zukunft dann angeschafft werden...
 
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