Sensabulatus
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- 26.06.2020
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Hallo zusammen,
Da ich endlich bei meinem Projekt einen Status erreicht habe, mit dem ich zufrieden bin, wollte ich einmal meine Erfahrungen mit euch teilen - vielleicht hilft es jemandem bei einer Kaufentscheidung.
Nachdem ich mit meinem bisherigen Gehäuse nicht so ganz zufrieden war habe ich mich auf die Suche nach einem dedizierten Gehäuse für Wasserkühlungen gemacht.
Am Ende kamen für mich das Lian Li 011 Dynamic (mit Distro plate) oder das InWin 303EK in Frage. Letztendlich habe ich mich für das InWin entschieden, da es doch ein Stück billiger ist und von der Größe her besser passt. Für meine Konfiguration mit PCI Slot pass through für die externen Radiatoren hätte ich das O11 XL benötigt, und das war mir zu breit.
Also zum Gehäuse:
Die Verpackung kommt sehr solide/hochwertig daher. Die Accessoires sind auf ein Minimum reduziert (Plugs für die Distro plate, Kabelbinder, Schrauben, Sechskantschlüssel und eine GPU Halterung zur Stabilisierung der Karte), was bei dem begrenzten gestalterischen Spielraum auch Sinn macht…Niemand wird das Gehäuse als Storage-PC verwenden und mit HDD-Drives vollstopfen.
Die Verarbeitung wirkt sehr hochwertig; es ist viel mit Stahl gearbeitet und die Distroplate wirkt auch sehr sauber verarbeitet; Natürlich macht es das Ganze auch ordentlich schwer, aber mich stört das nicht.
Arbeiten in dem In Win 303EK:
Naja, das Gehäuse lässt einen schon deutlich spüren, dass es in den letzten Jahren im Case-Design merkliche Verbesserungen gab.
Die Kabeldurchführungen sind knapp bemessen und erfordern etwas Geschick. Gerade bei einer GPU mit 3x 8 Pin muss man schon stopfen und dabei auf die empfindlichen Motherboard-Anschlüsse achten. Besonders beim Einbauen der unteren Lüfter/ des Radiators muss man auf die Pins an den Anschlüssen Acht geben – es ist echt eng!
Von der Breite her geht der EK Block mit aktiver Backplate gerade so – bei dem Byski Block für die gleiche Karte stoßen die Ports an die Seitenscheibe (die Tür geht zu, aber das Glas wölbt sich etwas).
Dadurch, dass das Motherboard bis an die untere Kante geht, müssen die Anschlüsse seitlich verlegt werden. 2-4 cm mehr Höhe und extra Kabeldurchführungen unterhalb des Motherboards wären ein echter Gewinn hier.
Die GPU ist, wenn man die Kabel wie üblich nach unten verlegt, sehr weit vom Netzteil entfernt…ich habe daher Extensions benötigt.
Eine saubere Durchführung der CPU-Powerkabel ist auch knifflig, da sie vom Netzteil eingedrückt werden. 1x 8Pin lässt sich wohl noch einfach breit drücken, 2x 8 Pin ist aber wieder ein Gefummel.
Der Lüfterplatz an der Rückseite des Gehäuses ist zu eng für z.B. einen Lian Li Uni Fan – man kann ihn nur „reinklemmen“ und nicht verschrauben.
Der Platzt auf der Rückseite ist für das Kabelmanagement ausreichend, aber nicht komfortabel. Bei Controller-Boxen wie z.B. Aquacomputer Octo hat man sehr wenig Spielraum.
Wasserkühlung:
Meiner Meinung nach sind 2x 360mm das absolute Minimum für High-End Systeme, die wohl in einem 370€-Gehäuse landen. Das Gehäuse treibt es noch weiter, in dem es auf der Unterseite nur wenige Zentimeter für den Intake lässt und ca. 1/3 des oberen Radiators direkt in das Netzteil bläst. Ohne externe Radiatoren würde ich das Gehäuse auf keinen Fall für High-End Systeme empfehlen.
Implementation von EK:
Es sieht fantastisch aus und trifft genau meinen Geschmack! Die RGB Beleuchtung ist gleichmäßig und gibt einen einzigartigen Look sowohl von der Seite als auch von vorne. Abgesehen davon:
Will man 2x 360mm Radiatoren nutzen, ist der Drain Plug blockiert – schlechtes Design.
Der Fill Port ist ganz oben im Eck angebracht und lässt sich nur schwer mit den Fingern auf- und zuschrauben. Das Füllen sorgt auch für ein paar Verrenkungen:
Die oberen Ports in der Distro sind ernsthaft im Abstand der dicken PE Radiatoren. Will man die hier eigentlich sinnvolleren SE Radiatoren nehmen, braucht man für gerade Rohre ein Offset-Fitting, da die Ports am Radiator sonst zu nahe beieinander sind. PE Radiator geht schon, dann brauch man aber einige 45°-Fittings, was meiner Meinung nach der sauberen Optik der Distro plate schadet.
Anleitungen zur Wartung (Auseinandernehmen) der Distro-Plate sucht man vergebens.
Die mitgelieferte DDC-Pumpe ist in Ordnung, hat aber weder ummantelte (schwarze) Kabel noch eine Abdeckung – könnte man bei dem Preis schon machen. Glücklicherweise hatte ich noch eine DDC cover und kann die Pumpe auf 40% laufen lassen...was in etwa 90l/h bei mir bedeutet. Ich plane, eine zweite Pumpe einzubauen, um den Durchfluss zu erhöhen und die Pumpgeräusche weiter zu verringern.
FAZIT:
Das Gehäuse trifft optisch genau meinen Geschmack und hat mit der richtigen Beleuchtung einen WOW-Effekt und ein einzigartiges Layout…ABER:
Das zu Grunde liegende Gehäuse (In Win 303) ist einfach nicht mehr zeitgemäß für aktuelle High End Hardware. Eine Überholung mit ein paar Zentimeter mehr an den richtigen Stellen würde einen riesigen Unterschied machen – die heutige Hardware braucht mehr Kühlung, mehr Platz und deutlich mehr Kabel.
Die Implementierung von EK sieht gut aus, ist aber wenig durchdacht. Fill- und Drainport könnten besser (z.B. zur Außenseite) positioniert und die Ports für SE Radiatoren gestaltet sein.
Ich bereue den Kauf nicht, kann das InWin 303EK aber nur bedingt empfehlen.
Es ist ein schönes Showcase, für den Alltag gibt es jedoch Gehäuse, die es einem deutlich leichter machen. Wenn man mit externen Radiatoren arbeitet (ich habe momentan 2x 420er), dann kann es sich durchaus für High-end systeme lohnen.
Zum Abschluss noch ein paar Bilder vom laufenden System - RGB Steuerung muss noch optimiert werden.
Mein System:
i7 10700k OC
ROG Strix 3090 OC
48GB 3600 Trident Z RAM
MSI MEG Z490 UNIFY
1TB & 2TB NVME SSD
1x 360 EK Coolstream SE & 2x Alphacool 420 extern
Vector Strix + active Backplate (EKWB)
Velocity Waterblock (EKWB)
Aquacomputer High Flow 2 + Aquacomputer Octo für Überwachung/Steuerung
Da ich endlich bei meinem Projekt einen Status erreicht habe, mit dem ich zufrieden bin, wollte ich einmal meine Erfahrungen mit euch teilen - vielleicht hilft es jemandem bei einer Kaufentscheidung.
Nachdem ich mit meinem bisherigen Gehäuse nicht so ganz zufrieden war habe ich mich auf die Suche nach einem dedizierten Gehäuse für Wasserkühlungen gemacht.
Am Ende kamen für mich das Lian Li 011 Dynamic (mit Distro plate) oder das InWin 303EK in Frage. Letztendlich habe ich mich für das InWin entschieden, da es doch ein Stück billiger ist und von der Größe her besser passt. Für meine Konfiguration mit PCI Slot pass through für die externen Radiatoren hätte ich das O11 XL benötigt, und das war mir zu breit.
Also zum Gehäuse:
Die Verpackung kommt sehr solide/hochwertig daher. Die Accessoires sind auf ein Minimum reduziert (Plugs für die Distro plate, Kabelbinder, Schrauben, Sechskantschlüssel und eine GPU Halterung zur Stabilisierung der Karte), was bei dem begrenzten gestalterischen Spielraum auch Sinn macht…Niemand wird das Gehäuse als Storage-PC verwenden und mit HDD-Drives vollstopfen.
Die Verarbeitung wirkt sehr hochwertig; es ist viel mit Stahl gearbeitet und die Distroplate wirkt auch sehr sauber verarbeitet; Natürlich macht es das Ganze auch ordentlich schwer, aber mich stört das nicht.
Arbeiten in dem In Win 303EK:
Naja, das Gehäuse lässt einen schon deutlich spüren, dass es in den letzten Jahren im Case-Design merkliche Verbesserungen gab.
Die Kabeldurchführungen sind knapp bemessen und erfordern etwas Geschick. Gerade bei einer GPU mit 3x 8 Pin muss man schon stopfen und dabei auf die empfindlichen Motherboard-Anschlüsse achten. Besonders beim Einbauen der unteren Lüfter/ des Radiators muss man auf die Pins an den Anschlüssen Acht geben – es ist echt eng!
Von der Breite her geht der EK Block mit aktiver Backplate gerade so – bei dem Byski Block für die gleiche Karte stoßen die Ports an die Seitenscheibe (die Tür geht zu, aber das Glas wölbt sich etwas).
Dadurch, dass das Motherboard bis an die untere Kante geht, müssen die Anschlüsse seitlich verlegt werden. 2-4 cm mehr Höhe und extra Kabeldurchführungen unterhalb des Motherboards wären ein echter Gewinn hier.
Die GPU ist, wenn man die Kabel wie üblich nach unten verlegt, sehr weit vom Netzteil entfernt…ich habe daher Extensions benötigt.
Eine saubere Durchführung der CPU-Powerkabel ist auch knifflig, da sie vom Netzteil eingedrückt werden. 1x 8Pin lässt sich wohl noch einfach breit drücken, 2x 8 Pin ist aber wieder ein Gefummel.
Der Lüfterplatz an der Rückseite des Gehäuses ist zu eng für z.B. einen Lian Li Uni Fan – man kann ihn nur „reinklemmen“ und nicht verschrauben.
Der Platzt auf der Rückseite ist für das Kabelmanagement ausreichend, aber nicht komfortabel. Bei Controller-Boxen wie z.B. Aquacomputer Octo hat man sehr wenig Spielraum.
Wasserkühlung:
Meiner Meinung nach sind 2x 360mm das absolute Minimum für High-End Systeme, die wohl in einem 370€-Gehäuse landen. Das Gehäuse treibt es noch weiter, in dem es auf der Unterseite nur wenige Zentimeter für den Intake lässt und ca. 1/3 des oberen Radiators direkt in das Netzteil bläst. Ohne externe Radiatoren würde ich das Gehäuse auf keinen Fall für High-End Systeme empfehlen.
Implementation von EK:
Es sieht fantastisch aus und trifft genau meinen Geschmack! Die RGB Beleuchtung ist gleichmäßig und gibt einen einzigartigen Look sowohl von der Seite als auch von vorne. Abgesehen davon:
Will man 2x 360mm Radiatoren nutzen, ist der Drain Plug blockiert – schlechtes Design.
Der Fill Port ist ganz oben im Eck angebracht und lässt sich nur schwer mit den Fingern auf- und zuschrauben. Das Füllen sorgt auch für ein paar Verrenkungen:
Die oberen Ports in der Distro sind ernsthaft im Abstand der dicken PE Radiatoren. Will man die hier eigentlich sinnvolleren SE Radiatoren nehmen, braucht man für gerade Rohre ein Offset-Fitting, da die Ports am Radiator sonst zu nahe beieinander sind. PE Radiator geht schon, dann brauch man aber einige 45°-Fittings, was meiner Meinung nach der sauberen Optik der Distro plate schadet.
Anleitungen zur Wartung (Auseinandernehmen) der Distro-Plate sucht man vergebens.
Die mitgelieferte DDC-Pumpe ist in Ordnung, hat aber weder ummantelte (schwarze) Kabel noch eine Abdeckung – könnte man bei dem Preis schon machen. Glücklicherweise hatte ich noch eine DDC cover und kann die Pumpe auf 40% laufen lassen...was in etwa 90l/h bei mir bedeutet. Ich plane, eine zweite Pumpe einzubauen, um den Durchfluss zu erhöhen und die Pumpgeräusche weiter zu verringern.
FAZIT:
Das Gehäuse trifft optisch genau meinen Geschmack und hat mit der richtigen Beleuchtung einen WOW-Effekt und ein einzigartiges Layout…ABER:
Das zu Grunde liegende Gehäuse (In Win 303) ist einfach nicht mehr zeitgemäß für aktuelle High End Hardware. Eine Überholung mit ein paar Zentimeter mehr an den richtigen Stellen würde einen riesigen Unterschied machen – die heutige Hardware braucht mehr Kühlung, mehr Platz und deutlich mehr Kabel.
Die Implementierung von EK sieht gut aus, ist aber wenig durchdacht. Fill- und Drainport könnten besser (z.B. zur Außenseite) positioniert und die Ports für SE Radiatoren gestaltet sein.
Ich bereue den Kauf nicht, kann das InWin 303EK aber nur bedingt empfehlen.
Es ist ein schönes Showcase, für den Alltag gibt es jedoch Gehäuse, die es einem deutlich leichter machen. Wenn man mit externen Radiatoren arbeitet (ich habe momentan 2x 420er), dann kann es sich durchaus für High-end systeme lohnen.
Zum Abschluss noch ein paar Bilder vom laufenden System - RGB Steuerung muss noch optimiert werden.
Mein System:
i7 10700k OC
ROG Strix 3090 OC
48GB 3600 Trident Z RAM
MSI MEG Z490 UNIFY
1TB & 2TB NVME SSD
1x 360 EK Coolstream SE & 2x Alphacool 420 extern
Vector Strix + active Backplate (EKWB)
Velocity Waterblock (EKWB)
Aquacomputer High Flow 2 + Aquacomputer Octo für Überwachung/Steuerung
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