[User-Review] EK-Quantum Velocity² Review by RcTomcat:

RcTomcat

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Hallo und Willkommen zu meinem Review des EK-Quantum Velocity²,
Wer etwas weniger lesen möchte kann direkt zum Fazit springen ;)

Inhaltsverzeichnis / Table of Contents

» RGB
» Fazit

ekwaterblocksvelocityz4c22.jpg



K1 Einleitung

Im Zuge des Reviews mit EK Waterblocks durfte ich den neuen EK-Quantum Velocity² testen. Beachte: Der Name wird Velocity Square gesprochen. Viele Reviews und Unboxing Videos machen aus der Hochzahl fälschlicherweise eine 2.
EK gab mir dabei die Möglichkeit die passende Variante des Kühlers selbst zu wählen.
Angeboten wird der EK-Quantum Velocity² CPU Kühler für den AM4 Sockel in 7 verschiedenen Varianten.
Die Versionen Nickel+ Plexi, Nickel+ Acetal und Kupfer + Acetal stellen dabei die drei günstigsten Modelle mit einem Preis von 125,90 Euro dar. Die Varianten Full Nickel bzw. Nickel + Satin Titanium sind für 167,91 Euro zu haben, mit Walnuss Holz oder Gold Optik wechseln die Kühler für 219,90 Euro bzw. 209,90 Euro den Besitzer. Alle Varianten verfügen über eine RGB Beleuchtung.
Für Intel Systeme gibt es insgesamt 11 Varianten des Kühlers welche sich auf LGA 1200 bzw. LGA 1700 verteilen.
Mit Wasserkühlungen beschäftige ich mich seit 2009, damals direkt mit Wasserschaden kurz nach dem Einstieg. EK Kühler hatte ich lange auf meinem 260er SLI Gespann und meinen 5870 Crossfire GPUs im Einsatz. CPU-Kühler hatte ich von EK bisher nicht in Verwendung.
Aufgrund der Erfahrungen mit dem Wasserschaden bin ich Plexi / Kunststoff in meinem Wasserkühlungskreislauf gegenüber kritisch eingestellt und vermeide es wo ich nur kann. Meine Wahl fiel daher auf die Nickel + Satin Titanium Variante des Kühlers. Von dieser erhoffe ich mir eine Optik welche auch zu zukünftigen Systemen passen wird und natürlich eine entsprechende Unempfindlichkeit aufgrund der Materialwahl.

K2 Verpackung und Inhalt (Unboxing)

Geliefert wird der Kühler in einer für EK Produkte typischen Box mit Umverpackung. Außen aufgedruckt ist eine kurze Liste der beinhalteten Komponenten und ein paar stichpunktartige Eigenschaften des Kühlers. Sprachlich sind Deutsch und Englisch vertreten.
Entfernt man die Umverpackung und öffnet die darin befindliche Faltbox so erhält man freien Blick auf den Kühler. Dieser füllt die Box nahezu vollständig aus und bedarf daher keinerlei weiterer Polsterung um ihn vor Verrutschen zu schützen. Lediglich am Boden der Verpackung befindet sich eine kleine Lage Schaumstoff.
Neben dem eigentlichen Kühler sind auch eine kleine Tube Wärmeleitpaste und zwei Sechskantschlüssel zur Montage enthalten. Eine Montageanleitung fehlt.

K3 Lieferumfang und sonstiges Zubehör

Der Kühler wird mit einer Plastikfolie als Schutz vor Kratzern auf der Oberfläche ausgeliefert. Eine weitere Folie befindet sich auf der Kontaktstelle zur CPU. Das Haltesystem ist ab Werk verschraubt und kann daher beim Transport nicht abhandenkommen. Das Kabel zur RGB Steuerung / Stromversorgung ist zum Transport um das Haltesystem gewickelt worden.
Bei der mitgelieferten Wärmeleitpaste handelt es sich um die bekannte und gerne genutzte Thermal Grizzly Hydronaut in einer 1 Gramm Tube. Einen kleinen Spatel zum Auftragen bzw. Verteilen der Paste sucht man leider vergebens Die Sechskantschlüssel sind 2mm bzw 2,5mm groß. Mit dem Werkzeug lassen sich das Montagesystem festziehen als auch der Kühler bei Bedarf (Z.b. zur Reinigung) auseinanderbauen. Die Montageanleitung kann online unter folgendem Link abgerufen werden:



K4 Aussehen, Aufbau des Kühlers und Besonderheiten

Der Kühler ist EK Matrix7 kompatibel. Matrix7 ist ein Produktraster mit welchem die Planung und Verschlauchung einer Wasserkühlung vereinfacht werden soll. Produkthöhen und Anschlüsse werden dabei immer in 7mm Schritten größer/ kleiner. Dies soll eine Vereinheitlichung in Sachen Höhe und Länge von Leitungen bringen. Das dürfte vor allem beim Einsatz von Hardtubes interessant sein.
Das Montagesystem besitzt im Kühler untergebrachte Federn und wird mittels Thumb-Nuts von der Rückseite aus befestigt. Dies ergibt einen vollständig cleanen Look auf der Vorderseite. Hübsch würde ich sagen. Durch die vorgespannten, im Kühler verbauten Federn soll immer der optimale Anpressdruck gewährleistet werden. Bei Bedarf kann mit dem Sechskantschlüssel nachgeholfen werden. Das optimale Drehmoment beim Anziehen liegt laut Anleitung bei 0,6nm (im EK-Shop findet sich ein entsprechendes Werkzeug) EK nennt das System EK-Exact Mount und verspricht damit eine besonders leichte Montage.
An der Vorderseite des Kühlers befindet sich in der rechten Ecke das eingelassene EK Logo. Der schwarze Kunststoff ist mittels einer transparenten Linie vom Nickel + Satin Titanium Teil getrennt. Von der Mitte leicht nach rechts versetzt findet sich der Velocity² Schriftzug welcher ebenfalls leicht durchsichtig ist. Die Linie und der Schriftzug lassen sich mittels der RGB LEDs beleuchten.
Die G ¼ Zoll Anschlüsse sind links angeordnet. Der untere der beiden Anschlüsse ist laut Anleitung der Inlet Port. Ohne Anleitung besteht also die Gefahr den Kühler falsch in den Kreislauf einzubinden. Entsprechend kann die Performance leiden.
Die Oberfläche ist gemäß meiner Materialwahl matt gestaltet und spiegelt nicht.



Auf den ersten Blick erinnert mich der Kühler an einen kleinen Monoblock. Er ist deutlich breiter und länger als meine bisherigen Kühler und deutlich schwerer.
Eigentlich wollte ich den Kühler auch vollständig auseinanderbauen. Dies war mir aufgrund eines ungeplanten, einwöchigen Krankenhausaufenthalts dann jedoch leider nicht mehr möglich. Ich bitte das Fehlen dieses in meinen Augen nicht unwichtigen Teils zu entschuldigen.

K5 Verarbeitung und Material

Optisch kann ich keinerlei Mängel erkennen. Die Satin Oberfläche ist gleichmäßig. Große Teile des Kühlers bestehen aus dem Satin- Titanium Deckel und dem vernickelten Kupferboden. Die Dicke der Nickelschicht am Kühlerboden kann ich leider nicht ermitteln. Scharfe Kanten finden sich lediglich auf der Unterseite des Kühlers.
Dort kann ich minimal scharfe Kanten ertasten. Dies ist nicht weiter tragisch da diese Seite dem Mainboard zugewandt ist und selten berührt wird, von meinen bisherigen Kühlern kannte ich das aber nicht.
Die Gewinde sehen sauber geschnitten aus. Meinen Test hinsichtlich der Dichtheit des Kühlers besteht er ebenfalls. (Testkreislauf ohne PC)
Das Gewicht hatte ich ein paar Sätze weiter oben bereits angesprochen. Es ist schlicht als enorm zu bezeichnen. Meine Waage meldet 1,35kg. Da ich das erst einmal nicht glauben wollte kam eine zweite Waage zum Einsatz welche das Gewicht jedoch bestätigte. Manch ein Tower Kühler bringt weniger auf die Waage. ( be Quiet! Darkrock Pro 3 1,2kg)
Ein absolutes Monster. Einmal mehr denke ich an einen Monoblock


K6 Wasserkühlungseinbau und Kompatibilität

Der Kühler kann dank der G ¼ Zoll Gewinde in alle gängigen Kreisläufe eingebaut werden. Da hier allerdings Kupfer verwendet wird sollten natürlich keine Aluminiumkühler / Radiatoren / Bauteile im Kreislauf vorhanden sein.
Laut EK hält der Kühler alle von AMD oder Intel geforderten Safe-Zones ein, er sollte daher trotz seiner enormen Größe auf allen AM4 / LGA 1200 / LGA 1700 Boards passen.

K7 Einbau in mein Testsystem

Mein Wasserkreislauf sieht wie folgt aus:
D5 samt AGB -> aquaero Wasserkühler -> Durchflusssensor -> CPU -> Schnelltrenner -> 560er -> Schnelltrenner -> Mora 1080 -> Schnelltrenner -> GPU -> AGB
Als Gehäuse nutze ich ein Corsair 7000D. Ich mag Platz 😉

Da ich bereits eine Wasserkühlung nutzte musste die OP am offenen Herzen erfolgen. Durch die Schnelltrenner wurde der Kreislauf geöffnet und die Kühlflüssigkeit aus dem Gehäuseteil abgelassen.
Nach dem Entfernen des aquacomputer kryos HF wurde die alte Wärmeleitpaste entfernt und die mit dem EK Quantum Velocity² gelieferte Grizzly Hydronaut aufgetragen. Um die Paste zu verteilen, nutzte ich einen Spatel meiner Gelid Extreme.

Der Quantum Velocity² passte trotz meiner Bedenken mit minimalem Abstand zu den Spannungswandlern und Co. auf meine CPU. Etwas fummelig wurde die weitere Montage. Da von der Rückseite verschraubt wird muss mit einer Hand der Kühler gehalten und mit der anderen gleichzeitig die Backplate in Position gebracht und die Thumb-Screws angezogen werden. Nach ein paar Versuchen konnte ich die erste Rädelschraube jedoch anziehen, die anderen drei waren dann deutlich einfacher festzuziehen. Recht schnell musste ich Werkzeug einsetzen, um den Kühler weiter zu befestigen. Laut EK dürfen die mitgelieferten Sechskantschlüssel lediglich in einer aufrechten Position genutzt werden da sonst die Gefahr besteht die Schrauben aus der Verankerung zu reißen bzw. die Schrauben selbst zu beschädigen.
Ich verwendete einen Wiha Schraubendreher mit einem fest eingestellten Drehmoment von 0.6Nm welcher sich bereits in meinem Werkzeugkasten befand. Damit bestand niemals die Gefahr zu viel Kraft einzusetzen. Alternativ bietet EK ein passendes Werkzeug in seinem Shop an.
Wie aus der Anleitung hervorgeht, ist der untere Anschluss als Eingang gedacht. Dies passt nicht optimal in meine bisherige Verschlauchung, stellt jedoch kein Problem dar. Beim nächsten größeren Umbau passe ich meine Schlauchwege entsprechend an.


K8 Flow und Temperatur

Mit dem aquacomputer kryos kam ich auf 115 Liter/Stunde. Nach dem Umbau sind es 125 Liter/Stunde. Der Velocity² scheint also weniger restriktiv zu sein als der vorherige Kühler.
Hinsichtlich der Temperaturen konnte ich keine großen Verbesserungen feststellen.
Beide Kühler liegen bei meinen Messungen bei um die 27 Grad Differenz CPUtemperatur zu Wassertemperatur. Durch die großen Radiatoren wird mein Kühlmittel im Normalfall nicht wärmer als 30 Grad, die CPU vermeldete mit beiden Kühlern maximal 55-60 Grad.
Der EK Quantum Velocity² lässt die Temperatur der CPU jedoch minimal langsamer ansteigen. Dies würde ich (Mangels besserem Wissen) auf das enorme Gewicht des Kühlers zurückführen.

K9 RGB

Der Kühler wird direkt mit dem D-RGB Header des Mainboards verbunden. Wichtig ist hierbei auf die korrekte Polung zu achten! MSI nennt die 5V RGB Header in meinem Fall JRAINBOW1 bzw. 2.
Danach können die LEDs via der Mystic Light Software welche MSI im Dragon Center unterbringt gesteuert werden. Das funktioniert in der Praxis auch absolut problemlos. GPU, LED-Streifen und CPU ergeben eine einheitliche Lichtshow.
Bei Gelegenheit werde ich das Anschlusskabel verlängern müssen. Meine beiden Anschlüsse sind an der unteren Seite des MSI X570 Unify Mainboards zu finden. Dadurch kann das Kabel nicht an der Rückseite des Mainboardtrays entlanggeführt werden, es wäre dann schlicht zu kurz.

K10 Vergleich mit meinen bisherigen Kühlern

Einer meiner ersten CPU-Kühler stammte aus dem Hause Liquid Extasy. Der Nachfolger war ein aquacomputer cuplex xt di. Bei beiden kann man schön die innere Struktur erkennen, der Cuplex ist in meinen Augen tatsächlich einer der schönsten Kühler welche ich bisher besitzen durfte. Im Lauf der Jahre kamen mehrere aquacomputer cuplex kryos in den Varianten Delrin, XT und HF hinzu. Auch zwei Watercool Heatkiller finden sich in meiner Sammlung. Zuletzt war der cuplex kryos HF verbaut. Alle Kühler haben eines gemeinsam: ein Montagesystem welches den Kühler von der Vorderseite fixiert. Verglichen mit den Velocity² sind es auch allesamt Leichtgewichte. Eine RGB Beleuchtung am CPU-Kühler hatte ich bisher noch nie. Ich habe versucht ein paar der Effekte in einem kurzen Video festzuhalten:

K11 Fazit

Der EK Waterblocks-Quantum Velocity² Kühler ist der mit Abstand schwerste CPU-Wasserkühler welcher mir bisher untergekommen ist. Die Montage ist durchdacht aber alleine etwas „fummelig“. Der schwere Kühler muss ständig gehalten werden während die Halterung von der Rückseite aus verschraubt wird. Ebenso muss umsichtig verschraubt werden um den Kühler nicht zu beschädigen. Gerade „Cleane“ Builds dürften von der rückwärtigen Verschraubung profitieren. Das RGB-Anschlusskabel ist für meinen Geschmack etwas zu kurz geraten. Nicht immer ist ein entsprechender Anschluss in CPU-Nähe vorhanden. In solch einem Fall muss das Kabel dann leider sichtbar über das Board verlegt werden was wiederum der Optik abträglich ist. Ich werde an meinem System noch eine entsprechende Verlängerung verbauen. Die Beleuchtung lässt sich an meinem MSI X570 Unify problemlos via Mystic Light steuern.
Eine merkliche Verbesserung der CPU-Temperatur konnte ich nicht feststellen. Preislich ist der Kühler mit 167,91 Euro im Premiumsegment anzufinden. Damit ist er deutlich teurer als die aktuellen Kühler der Konkurrenz. Aquacomputer und Watercool rufen beispielsweise um die 100 Euro für ihre aktuellen Modellreihen auf. Dafür ist der Velocity² in Sachen Optik konkurrenzlos. Er erinnert mich stark an einen Monoblock. Wer eine derartige Optik schätzt macht mit dem Velocity² definitiv nichts falsch. EK Matrix7 ist in der Theorie eine gute Idee, praktisch kenne ich niemanden der seine Wasserkühlung derart akribisch geplant hat. Vielleicht ist manch einem aber nützlich.


Mein Dank gilt dem Hardwareluxx Team und EK Waterblocks für die Möglichkeit den Velocity² testen zu dürfen.
 
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