Das Problem ist halt, dass das meiste billiges Recycling ist - gut, man braucht das Rad nicht jedes Mal neu erfinden, aber im Gegenzug dazu wurden/werden viele gute Mechaniken aus der Vergangenheit einfach abgesägt und es fehlt an Kreativität. Obendrauf bekommt man bei jedem neuen Titel umso mehr aufs Brot geschmiert, das es eigentlich nur ums Geld geht, nichts anderes. Aggressives Marketing, Sponsoring, ein paar Lootboxen hier, nen Satz Skins für lächerliche 25€ pro Stück da, Season Passes, etc. - darum gehts, um Absatz, Umsatz und Gewinn. Ich persönlich finde dabei am schlimmsten, aber damit werde ich eine Menge Kritik ernten, das alles auch (psychologisch) darauf ausgerichtet ist, den klassischen Gelegenheitsspieler glücklich zu machen (z.B. durch so katastrophale Maßnahmen wie SBMM), eben weil Karl-Otto der am Sonntag mit dem Kontroller 2 Stunden an der Konsole spielen darf, da seine Frau mit den Kindern draußen ist, die primäre und auch zahlungswilligste Zielgruppe darstellt. Auch Karl-Otto der eigentlich alles andere als gut spielt, möchte mal stolz aus einer Runde gehen und MVP gewesen sein, daraufhin passt man das Spiel eben für alle an, da es den größten Nutzen in Bezug aufs Geld erzielt. Es ist wichtiger geworden jemanden zum Geld ausgeben zu motivieren als dafür, das er vielleicht besser wird. Um "Skill" geht es schon lange nicht mehr, maximal geheuchelt im eSports-Bereich wo alle der Meinung sind, das sie in ihren Casual/Arcade Games die absoluten Pro-Gaming-Kings sind - wenn nicht mit der Maus, dann mit dem Controller mit Hilfe von Aim-Assists. Spätestens alle 1-2 Jahre müssen Investoren/Aktiengesellschaften aufs neue "befriedigt" werden, während firmenintern jährlich ein Wachstum von +50% von den Mitarbeitern bei geringem Lohn gefordert wird. Alles was daraus entsteht ist kurzweilig, leblos und aus ganz anderen Beweggründen wie es sie beim "Gaming" früher mal gab. Was mir richtig fehlt sind echte Emotionen im Spiel, das haben sie damit alles abgetötet. Man will auch gar keinen Titel mehr haben der richtig gut ist und ewig gespielt wird, mit einem neuen Ableger im Jahrestakt macht man doch viel mehr Kohle oder es wird ein Service-Game mit Abo-Struktur. Versteht mich auch nicht falsch, es ist okay an Karl-Otto zu denken, dabei sollte man aber die anderen Zielgruppen nicht vernachlässigen oder es auf deren Kosten austragen und besonders nicht die Tatsache vergessen, das die ganzen Hardcore und Old-School-Gamer diejenigen waren, weshalb dieser Markt überhaupt so rapide gewachsen ist, Gaming sich gesellschaftlich etablieren konnte und die Firmen ursprünglich mal einen riesen Erfolg mit ihnen hatten. Es ist auch klar das Kosten gedeckt werden müssen, Gewinn übrig bleiben muss, Publisher/Produzenten keine Wohlfart sind, aber diese unglaubliche Gier als Fokus muss aufhören. Davon das fast alle neuen Spiele ab Marktstart gefühlt nur zu 50% fertig und verbuggt sind, besonders aber unoptimiert bis zum geht nicht mehr, fange ich jetzt gar nicht erst an. Ich weiß nicht ob es an mir liegt oder daran das die neue Generation es nicht anders kennt, aber ich finde es so wie es sich entwickelt hat, fürchterlich! Ich vermisse die alten Zeiten, will mir aber auch nichts vormachen – sie werden nicht wiederkommen, die Welt ist und dreht sich jetzt anders bzw. ist wie sie ist, auch Märkte verändern sich und es liegt an mir/uns ob und inwieweit ich/wir in diesem Zahnrad mitwirke( n ) wollen oder nicht!