[Kaufberatung] Ersatz für Sony DSC-HX90V gesucht

XibariS

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Hallo werte der Fotografie verschriebenen Mitforisten,

vor einigen Tagen ist meine geliebte Kompakt-Knipse, die mich seit 2018 nahezu tagtäglich begleitet hat, durch einen Sturz aus geringer Höhe auf die Küchenarbeitsplatte über den Jordan gegangen. Nur mit dem Smartphone komme ich nicht aus, deshalb muss Ersatz her.

Die Kamera wird hauptsächlich für Landschafts- und Objektfotografie verwendet, häufig schieße ich zehn bis 15 unterschiedlich belichtete Bilder, wobei Motiv und Perspektive identisch sind und daraus entsteht dann ein HDR-Bild. Daraus ergibt sich, dass die Kamera unbedingt einen manuellen Modus haben muss, indem Blende, Belichtungszeit und ISO festgelegt werden können.

Ein weiteres Muss ist ein Stativgewinde (Cullmann Primax 390) sowie eine Fernbedienung per Smartphone. Mit der "Imaging Edge Mobile"-App von Sony komme ich prima zurecht, die Liste der kompatiblen Kameras habe ich studiert, sie wirft aber Fragen auf. Vergleichbare Fernsteuerungs-Systeme der Konkurrenz sind willkommen, so lange die Apps mit Android 8 noch klarkommen. Auch die beiden vorhandenen Akkus (NP-BX 1), die noch topfit sind, wären ein Grund wieder Sony zu kaufen, ebenso die Ladeschale. Das ist aber kein Muss, könnte ich auch weiterverkaufen oder -verschenken. Weiterhin hätte ich gerne einen integrierten Blitz, da ich den Blitzschuhen nicht über den Weg traue. Zu nah am Objektiv sollte dieser wegen Schattenwurf aber auch nicht sein. Das war damals der Grund, die Panasonic Lumix TZ91 zurückzugeben und die HX90V zu kaufen.

Was sich verbessern soll, ist auf jeden Fall die Sensorgröße. Der 1/2.3"-Sensor der HX90 hat im Halbdunklen doch arg mit Bildrauschen zu kämpfen, auch ohne Zoom. Für mehr Lichtempfindlichkeit sollte der Sensor der neuen Kamera schon größer ausfallen.

Worauf ich inzwischen recht gut verzichten kann, ist der 30x optische Zoom der HX90, den ich zuletzt wirklich selten benötigt habe. Im Bereich 5x bis 10x ist völlig ausreichend. Die Nachfolgerin sollte nicht sehr viel mehr als die 220g der HX90 wiegen und auch nicht bedeutend größer sein. Bis 750.- € bin ich bereit zu investieren.

Zu diesem Kurs findet sich bei Sony nicht viel, bloß die ZV-1 (Vlog-Kamera mit nur 2.7x Zoom bzw. sogar Festbrennweite) und eine Actioncam namens DSC-RX0, deren Bauform mir einfach nicht taugt. Am meisten weiß ich bisher mit der DSC-RX100VA anzufangen, doch die Angabe zur Lichtempfindlichkeit (ISO mind. 125, aber erweiterbar auf mind. 80) irritiert mich, evtl. kann das ja jemand erklären. Mit den Systemkameras, egal ob DSLR oder spiegellos, habe ich leider null Erfahrung.

Bin gespannt, ob jemand einen Tipp auf Lager hat.

Gruß, XibariS
 
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@XibariS
Generell musst du die Physik hinter Sensor- und Objektivgröße und dessen Blende verstehen. Je größer der Sensor, desto größer muss das Objektiv werden, um die Lichtmenge für den Sensor einfangen zu können.
Die nächste größere Größe zum 1/2,3 Zoll wäre der 1 Zoll Sensor und wenn du dir die Lumix FZ1000 mal ansiehst, dann siehst du, wie groß eine Kamera werden muss, um einen 16fach Zoom realisieren zu können.
Welche noch kompakt ist und fast einen 5fach Zoom bietet, wäre die Canon G7X MKIII
 
Auf Deinen Input hatte ich beim Eröffnen des Threads still und leise gehofft, insofern: Danke :bigok:

Generell musst du die Physik hinter Sensor- und Objektivgröße und dessen Blende verstehen.
Physik ist gar nicht meins, da brauche ich sehr bildhafte kleinkindhafte Vorstellungen. Im 30m² Wohnzimmer braucht es eine hellere Deckenlampe als in der 2m² Abstellkammer, so stelle ich mir das vor, während Du (und eventuelle andere Mitleser) sich zurecht amüsieren. 😆

Mit den beiden anderen Faktoren hatte ich im Laufe der HDR-Fotografie viele Berührungspunkte, kleiner Blendenwert = große Blende und großer Blendenwert = kleine Blende ist immer im Hinterkopf und die Belichtungszeiten koste ich gerne zwischen 30" und 1/100" aus.

wenn du dir die Lumix FZ1000 mal ansiehst, dann siehst du, wie groß eine Kamera werden muss, um einen 16fach Zoom realisieren zu können.
Auf einen solchen Zoomfaktor verzichte ich gerne, wenn ich dann nicht so einen Prügel in der Hand habe. Bei der HX90V mit ihren 24mm x30-fach = 720mm war ich in 90% der Einsatzszenarien doch im unteren Ende der Skala unterwegs.

Welche noch kompakt ist und fast einen 5fach Zoom bietet, wäre die Canon G7X MKIII
Irgendwie ist mir nicht ganz wohl damit, fast viereckiges Geld in eine Kompakte zu investieren. Wäre es nicht sinnvoller, diese Summe in eine Systemkamera zu investieren, um bei Bedarf etwas flexibler zu sein? Bisschen Bokeh wäre auch ganz nett...

Kandidaten, die mir ganz gut gefallen, wären z.B. die Olympus PEN E-P7 oder die Fuji X-T30 II. Beide mit um die 500g noch halbwegs leicht und kompakt und wenn der Kaufpreis erst mal verdaut ist, könnte sich doch da noch ein Zoomobjektiv (40-150mm?) dazu gesellen.
 
Danke. Ich werd noch rot :d

ISO mind. 125, aber erweiterbar auf mind. 80
Vorher vergessen zu erwähnen. Oft haben Kameras einen erweiterten Low-ISO-Modus, den kann man aber getrost ignorieren, da er oft die Bildqualität negativ beeinflusst. Ich kenns aber nur von Fujifilm.

Irgendwie ist mir nicht ganz wohl damit, fast viereckiges Geld in eine Kompakte zu investieren.
Kameras mit 1 Zoll Sensor nennt man auch gerne "Edel-Kompakte". Die sind einfach kostspielig, dafür eben klein und meistens mit guter Qualität.

eine Systemkamera
Ich selbst würde es machen, aber es ist eigenltich nicht das, was du willst. Eine Systemkamera wiegt immer um einiges mehr als deine gewünschten 220g (die kleinste mir bekannte Systemkamera wäre die Canon M200 und selbst die wiegt bereits 300g, dazu kommt dann aber noch das Gewicht vom Objektiv).
Dazu bekommst du mMn. mit dem Standard Kit-Objektiven nicht das Bokeh, was du dir vorstellst, da sie meistens erst ab F3.5 beginnen (je kleiner die Blendenöffnung, desto weniger Bokeh).
Und der weitere Punkt ist, dass z.B. ein 14-42mm Objektiv von der PEN E-P7 einen Zoom von 3 hat.
Z.B. Für Olympus bräuchtest du sowas: https://geizhals.de/olympus-m-zuiko...4-0-is-pro-schwarz-v314080bw000-a1510968.html (Zoom 8,33) und da sind wir preislich, von Größe und Gewicht nicht bei deinen Wünschen.
Was man machen kann und was auch extrem viel Spaß macht, wäre kleine manuelle Objektive an die Kamera zu packen. Davon brauchst du dann aber zwei, um den Zoom zu erreichen, bekommst dafür aber Bokeh und Bildqualität.
Beispiel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Die muss ich noch mal hochholen. Eigentlich wollte ich die schon kategorisch ausschließen, weil sie laut Geizhals nur ein Jahr Garantie hat, wobei es sich aber laut Canon-Shop um einen Fehler handeln müsste. Habe GH mal 'ne Mail geschrieben, mal abwarten, was die sagen.

Eine Systemkamera wiegt immer um einiges mehr als deine gewünschten 220g
Mit einem solchen Fliegengewicht darf ich nicht mehr rechnen, alleine schon wegen der Vergrößerung des Sensors, das ist mir nach mittlerweile einigen Stunden Recherche ganz klar. Auf 500g für den Body mit Akku und Speicher bzw. 750g betriebsbereit inkl. Objektiv bin ich inzwischen eingestellt...

Vorher vergessen zu erwähnen. Oft haben Kameras einen erweiterten Low-ISO-Modus, den kann man aber getrost ignorieren, da er oft die Bildqualität negativ beeinflusst.
Danke, liest sich schlüssig! Mit ein wenig Experimentierfreude bei Blende und Verschlusszeit werde ich low ISO wohl auch nicht vermissen.

Für Olympus bräuchtest du sowas
Hätte ich doch nur Fotograf gelernt und würde mein Geld damit verdienen, dann wäre ich so unvernünftig, ein solch teures Objektiv zu kaufen. Leider alles nicht der Fall, bloß Hobby.

Wie die es geschafft hat, in meinen Fokus zu geraten, ist mir gerade ein Rätsel. Kein Sucher ist ein K.O.-Kriterium, alle meine bisherigen Kameras hatten einen und ich wüsste auch nicht, wie man drauf verzichten kann, wenn die Sonne knallt.

Generell finde ich nur sehr wenige DSLM mit meinen Kritierien (Bundle Body + Objektiv, OIS, Sucher, integrierter Blitz und das Gewicht). Die Lumix DC-Modelle (G80, G81, G90 und G91) sind mir alle viel zu groß und zu klobig. Die Fuji X-S20 hat zwar einen stabilen Preis, aber eben einiges über 1.000.- €.

Die Lumix DMC-GX80 liegt innerhalb meines Budgets, aber in Anbetracht der Tatsache, dass die so gut wie EOL ist und vor dreieinhalb Jahren nicht einmal die Hälfte gekostet hat, kann ich die irgendwie auch nicht guten Gewissens kaufen...

Ach, warum muss das so verflucht schwierig sein...?! :heuldoch:

Tante Edith fragt: Wäre eine gebrauchte Olympus OM-D E-M10 Mark II für 320.- € eine Überlegung wert? Ist in meiner Nähe...
 
Nach einem E-Mail-Austausch mit Geizhals wegen widersprüchlicher Angaben zur Verfügbarkeit und dem Abtelefonieren verschiedener Händler, die die Sony DSC-RX100V und RX100VA listen, haben sich ebendiese Modelle selbst disqualifiziert, weil man sie derzeit schlichtweg nicht bekommt.

Da ich, abgesehen vom Smartphone, schon einige Wochen ohne Kamera bin und nicht weiter warten wollte, wurde es dann doch die Olympus PEN E-P7 und dann auch noch in weiß, weil die schwarze 50.- bis 100.- € mehr kostet. Das eigentliche K.O.-Kriterium "fehlender Sucher" konnte mit dem Kauf eines gebrauchten VF-1 umschifft werden. Der ist zwar nicht eines EVF gleichwertig, stellt aber einen Kompromiss dar, mit dem ich leben kann.

Leider ist Olympus ebenso verblendet wie Sony und nimmt an, man würde sich bei leerem Akku unterwegs eine Powerbank an den Micro-USB-Port hängen (wtf, das hält der sowieso nicht lange aus), sodass natürlich weder ein Zweitakku noch eine Ladeschale zum Lieferumfang gehört. Somit habe ich noch ein blumax Charger Kit dazugekauft, wie ich es auch zusammen mit der HX90V genutzt habe. Trotz des Zubehörs bin ich unter den 1.000.- € geblieben.

Der Vergleich der Akkus, originales Olympus BLS-50 vs. Replacement blumax BLS-5, ließ mich erst einmal rätseln. Dass der Nachbau nicht die Kapazität des Originals (1.110 statt 1.210 mAh) aufweist, geht ja in Ordnung, aber warum zur Hölle liefert der Nachbau eine höhere Spannung (7,4V) als die 7,2V des originalen Akkus? Zum ersten Ausprobieren kam daher nur der Olympus-Akku in die Kamera. Nach dem Aufladen kann das Multimeter keinen Unterschied zwischen beiden feststellen, also wohl ein Etikettenschwindel. Der blumax-Akku funktioniert jedenfalls einwandfrei. Ob es einen Unterschied bedingt durch die Kapazität gibt und wie schwer dieser ausfallen wird, das muss sich später zeigen, derzeit bemerke ich das nicht.

Aber eigentlich wollte ich eher ein paar Worte zur Kamera verlieren als zum Zubehör. Die Größe der Kamera erfordert Zeit, bis sie zur Gewohnheit werden wird. Mithilfe der genialen Website camerasize.com, auf die ich während einer Forenlektüre gestoßen bin, ließ sich das vorab ziemlich gut einschätzen.

HX90V vs. RX100V vs. PEN E-P7.png


Nur der Body, ohne Objektiv, passt in die gleiche Tasche, in der zuvor die HX90V verstaut war und für Objektiv, Sucher und Ersatzakku habe ich für den Anfang mal das hardcase einer Wireless-Maus hergenommen. Platzbedarf und Gewicht gehen, jedenfalls bis zum Kauf eines ersten Zubehör-Objektivs, absolut in Ordnung.

Die Materialien am Body der Kamera hinterlassen einen hochwertigen und langlebigen Eindruck und sind sehr griffig, wodurch die Kamera gut in der Hand liegt. Das ist mir wichtig, da ich den Schultergurt nicht verwende, sondern nur eine Handschlaufe. Das Objektivbajonett wirkt stabil und alle Tasten sind gut erreichbar mit angenehmem Druckpunkt. Einzig die Mechanik hinter dem neigbaren Display und der Deckel des Akku-/Speicherkarten-Fachs wirken etwas fragil. Das Display werde ich jedoch nicht häufig verstellen und der Deckel ist einzeln erhältlich und austauschbar. Positiv bei Akku und Speicherkarte sind der Einbauort; ausreichend weit entfernt vom Stativgewinde. Mit ein paar kleinen Anpassungen an der Halteplatte meines Cullmann Primax 390 lässt sich der Deckel im Boden der Kamera öffnen, ohne die Halteplatte des Stativs abzuschrauben - sehr praktisch.

Ist der Objektivdeckel schon beiseite gelegt, ist die E-P7 einige spürbare Sekunden schneller einsatzbereit, als die HX90V es war, weil das M.Zuiko 14-42mm sehr schnell "ausfährt". Ebenfalls für mich unfassbar schnell ist der Autofokus der PEN, der die Frage aufkommen lässt, ob die HX90 nicht schon länger irgendeinen Defekt hatte. Ist aber jetzt auch egal, sie ist eh weg. Der AF der E-P7 jedenfalls lässt schnelle Wechsel zwischen großem, fast vollfächigem sowie einem mittleren und kleinen Fokusfeld zu. Bei den beiden Letzteren wird dann ein Teil des Fokusrasters grün eingefärbt und es kann entweder mit dem Steuerkreuz oder dem Finger gesteuert werden, wo der Fokus liegen soll. Sobald das Motiv ein wenig Tiefe hat oder Kamera schräg ausgerichtet wird, entsteht schönes Bokeh. Alles in Allem liefert die PEN im Automatikmodus mindestens gleichwertige oder sogar etwas bessere Bilder ab, als sie mit der HX90V nur mit einigem Aufwand (Stativ, manuelle Belichtung, HDR-Stack) möglich waren, so mein erster Eindruck.

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Weiterhin positiv aufgefallen ist mir der Blitz der E-P7, dessen Helligkeit ich zwar noch nicht einschätzen kann, der aber erheblich besser streut als jener an der Sony, womit es weniger überbelichtete Punkte im Bild gibt. Auch der Abschied von Imaging Edge Mobile, der Sony-App zum Fernauslösen, fiel nicht schwer, OI.Share unterscheidet sich nur unwesentlich und man kann sich sofort zurechtfinden. Alle wesentlichen Funktionen wie Blende, Belichtungszeit, Selbstauslöser und Fokus-Felder stellt die App bereit. Während die WLAN-Sendeleistung der HX90V wirklich schwach war und sozusagen Sichtkontakt verlange, sendet die PEN ein stärkeres Signal durch gleich mehrere Wände. Ja ja, der arme Akku, doch immerhin schaltet die Kamera ihr Display ab, während sie remote bedient wird. Auf doppelte Anzeige wie bei Sony kann ich gut verzichten.

Zum Schluss noch etwas zur Übertragung der Bilder zum PC: Ich kann es absolut nicht ausstehen, ein USB-Kabel dafür suchen zu müssen. SD-Karte ziehen und in den Cardreader stecken ist schneller und bequemer. Die Sony beschwerte sich danach immer - wenn die Ordner auf der Karte bestehen blieben, zeigte sie im Wiedergabemodus Karteileichen an, wurden die Ordner gelöscht, gingen 30 Sekunden für das Erstellen einer neuen Bilddatenbank drauf. Bei Olympus scheint es bei identischer SD-Karte völlig egal, wie man mit den leeren Ordnern verfährt, es gibt keine Fehlermeldungen und auch keine Wartezeit. :love:

Wer jetzt Argumente sucht, die PEN E-P7 nicht zu kaufen, den muss ich leider enttäsuchen, derzeit jedenfalls noch nichts akut Beschissenes gefunden.

@JackA - Vielen Dank für Deine Geduld und Beratung! 👍
 
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