Ich plane gerade meinen ersten Homeserver. Daher habe ich leider trotz meiner Recherche noch einige Fragen an euch.
Meine Anforderungen
Ich habe bereits etwas recherchiert und stelle mir folgenden Aufbau vor:
Bei der Hardware schwanke ich zwischen einem Intel und einem AMD System, die beide in den Preisrahmen passen würden.
Für die Nutzdaten würde ich erstmal zwei gebrauchte Desktop 2TB HDD’s nehmen, die ich übrig habe. Durch RAID 1 und HDD Spindown sollte das Risiko eines übermäßig schnellen Ausfalls begrenzt sein. Wirklich wichtige Daten liegen auf meinem Desktop PC mit externem Backup. Später wäre dann WD Red interessant. Ein Tower-Gehäuse ist bereits aus einem alten Desktop PC vorhanden. Da dort die HDD-Aufhängung nicht entkoppelt ist, würde ich Gummiringe nutzen.
Fragen
Was meint ihr?
Meine Anforderungen
- 24/7 Betrieb
- Geringer Stromverbrauch (im IDLE möglichst unter 30 Watt)
- Preisrahmen: ca. 500€ ohne Storage HDD’s
- Nach Möglichkeit iGPU um auf Grafikkarte verzichten zu können
- Genug Ressourcen für zukünftige Erweiterungen (VM’s und LXC). Daher kein J5005 oder dergleichen.
- ECC Ram
- Mindestens 6x SATA on Board
Ich habe bereits etwas recherchiert und stelle mir folgenden Aufbau vor:
- OS: Proxmox (auf Debian installiert, damit die M.2 mit BTRFS Filesystem genutzt werden kann)
- Openmediavault als VM mit durchgereichten HDD’s da gegenüber der Proxmox-Verwaltung folgende Vorteile gegeben sind.
- HDD’s als Raid1 mit BTRFS als Filesystem statt ZFS, da ich das ebenfalls auf dem Linux Desktop nutze.
- Warnmeldungen (E-Mail) bei schlechten SMART-Werten oder HDD-Ausfall
- Einfache Konfiguration der SAMBA-Shares
- HDD-Spindown möglich
- Einige LXC Container
- Unifi Controller
- Radius Server
- PiHole
- Jellyfin (Media)
- Nextcloud
- VPN-Server
- Searx
- Home Assistent
- Bitwarden
- Datenbanken (MariaDB, InfluxDB)
- …
- VM’s und LXC-Container liegen dann auf der M.2 und werden wie die Proxmox-Konfiguration auf den HDD’s gesichert. Daher hier erstmal keine Redundanz notwendig.
Bei der Hardware schwanke ich zwischen einem Intel und einem AMD System, die beide in den Preisrahmen passen würden.
AMD | Preis | INTEL | Preis | |
CPU | AMD Ryzen 5 PRO 3400G, 4C/8T oder AMD Ryzen 3 PRO 4350G, 4C/8T | 130 bzw. 160 | Intel Core i3-9100, 4C/4T | 100 |
Kühler | Je nach Angebot beim CPU dabei (Wraith Stealth) oder be quiet! Pure Rock Slim | 20 | Bei Boxed Version dabei | 0 |
Mainboard | ASRock B550M Pro4 | 100 | Gigabyte C246M-WU4 | 160 |
RAM | 2x Kingston Server Premier DIMM 16GB, DDR4-3200 | 145 | 2x Kingston Server Premier DIMM 16GB, DDR4-3200 | 145 |
M.2 | Crucial P1 SSD 500GB, M.2 | 55 | Crucial P1 SSD 500GB, M.2 | 55 |
PSU | be quiet! System Power 9 CM 400W ATX 2.51 oder be quiet! Pure Power 11 CM 400W ATX 2.4 | 45 bzw. 55 | be quiet! System Power 9 CM 400W ATX 2.51 oder be quiet! Pure Power 11 CM 400W ATX 2.4 | 45 bzw. 55 |
Für die Nutzdaten würde ich erstmal zwei gebrauchte Desktop 2TB HDD’s nehmen, die ich übrig habe. Durch RAID 1 und HDD Spindown sollte das Risiko eines übermäßig schnellen Ausfalls begrenzt sein. Wirklich wichtige Daten liegen auf meinem Desktop PC mit externem Backup. Später wäre dann WD Red interessant. Ein Tower-Gehäuse ist bereits aus einem alten Desktop PC vorhanden. Da dort die HDD-Aufhängung nicht entkoppelt ist, würde ich Gummiringe nutzen.
Fragen
- Systemaufbau
Bisher habe ich mir alles nur theoretisch angelesen. Ist der oben beschriebene Systemaufbau mit Proxmox und Openmediavault so sinnvoll oder problematisch? Nachteil ist wahrscheinlich, dass Speicher für Daten dann über Netzwerk in die LXC-Container gemounted werden müsste, statt über die Proxmox GUI. - Hardware
Zu welcher Hardware würdet ihr mir raten? Gibt es Alternativen, sinnvolle Änderungen oder Inkompatibilitäten? Das Asrock-Board für AMD soll ECC-Ram voll unterstützen. Das Intel-System mit dem i-3 kann scheinbar nur Single-Bit-Korrekturen.
Die Leistung sollte auch für zukünftige Projekte reichen, wie z.B. eine Windows VM zum rumspielen oder weitere LXC-Container.
Oft empfohlene gebrauchte Hardware wie z.B. Dell T30 fällt raus, da meist keine 6 SATA 3,5-Zoll HDD’s im Gehäuse montierbar. Ich werde zwar erstmal nur mit 2 HDD’s starten, die Erweiterbarkeit sollte aber gegeben sein. - Strombedarf
Hier scheint das INTEL-System Vorteile zu haben. Laut Berichten geht der Strombedarf im IDLE bis auf ca. 15 Watt runter. Beim Ryzen 4350g auf ca. 25 Watt (http://www.jagatreview.com/2020/07/hands-on-preview-amd-ryzen-3-pro-4350g-renoir-apu-desktop/) - Zukunftssicherheit
Bei Intel können die neuen i3-CPU’s scheinbar kein ECC mehr, die XEON’s sind deutlich teurer und der Sockel wird bei INTEL häufig gewechselt.
Das AMD-System hätte mehr Rechenleistung und Threads und wäre ggf. besser aufrüstbar (Ryzen 5000 APU???).
Performancevergleich mit Benchmarks: https://www.cpu-monkey.com/de/compare_cpu-intel_core_i3_9100-924-vs-amd_ryzen_3_pro_4350g-1631 - be quiet! System Power 9 CM 400W ATX 2.51 (Bronze - Durchschnittliche Effizienz 88%)
be quiet! Pure Power 11 CM 400W ATX 2.4 (Gold - Durchschnittliche Effizienz 92%)
Bei Effizienz der beiden Netzteile betragen 88% bzw. 92% (bei Last). Ist dies eine relevante Größe, da der Server den größten Teil der Zeit im Idle ist? Leider gibt es kaum ATX-Netzteile mit Kabelmanagement unter 400 Watt. Mit PicoPSU möchte ich auch Aufgrund der Erweiterbarkeit nicht rumfrickeln. - Hatte erst überlegt beim Intel-System ein Supermicro-Mainboard mit IPMI 2.0 für die Fernwartung zu nehmen. Wenn ich aber richtig informiert bin geht das nicht mit dem i-3 sondern nur mit XEON?
- Beim AMD-CPU wäre DMTF DASH für Fernwartung dabei. Leider finde ich dazu kaum brauchbare Informationen im Netz. Ist das mit IPMI 2.0 vergleichbar? Braucht man dafür ein spezielles Mainboard?
- Transkodierung
Über den Jellyfin Container würde ich eigentlich nur im Hausnetz streamen. Clients wären zwei Amazon Fire TV-Sticks 4k. Wenn ich das richtig sehe, wäre dann keine Transkodierung auf dem Server notwendig?
Falls man doch auf ein anderes Gerät streamen möchte, wäre die reine CPU Power für 4k x265 10bit HDR ausreichend (ohne iGPU)? - Durchreichen der iGPU
Wenn ich richtig informiert bin kann man die Grafikeinheit des i3 auch an eine VM oder einen LXC-Container durchreichen. Hatte irgendwo gelesen, dass man bei Intel die iGPU sogar an mehrere VM's/LXC's durchreichen kann und gleichzeitig auch vom Host genutzt werden kann. Kann das der i3-9100 mit Proxmox? Das wäre natürlich ein riesiger Vorteil.
Geht ähnliches bei AMD auch?
Wenn man bei Umbaumaßnamen ggf. doch einen Monitor am Server anschließen muss, muss sonst zuerst die VM bzw. der LXC-Container beendet werden – richtig?
Eine zusätzliche Grafikkarte würde ich gerne Aufgrund des IDLE-Stromverbrauchs vermeiden. Ansonsten klingt eine AMD RX550 interessant (Preis und IDLE Verbrauch). - Backup der Daten HDD’s
Sehe ich das richtig, dass ich das entweder über Netzwerk machen müsste, oder eine externe Platte an einen USB-Anschluss stecken müsste, der in die Openmediavault VM durchgereicht wird? - Alternativer Ryzen CPU. 160€ für einen 4 Kern CPU klingt viel, wenn man für 150€ einen Ryzen 2700 (non X) mit 8 Kernen (ohne iGPU) bekommen kann und ein B450 Mainboard wäre auch noch etwas günstiger (Asrock-Mainboards können scheinbar ohne Grafikeinheit booten). Hier habe ich leider nur wenig Informationen gefunden für einen Serverbetrieb mit Undervolting. Könnte man damit auch unter 30 Watt kommen? Normal scheinen ca. 50Watt im IDLE zu sein. Dann müsste ich nur für das initiale Setup die Grafikkarte aus meinem Desktop einbauen. Hinterher steht das Teil eh Headless im Keller.
Vorteile Intel | Vorteile AMD |
|
|
Was meint ihr?