Erstes Urteil über die Auslieferung von Julian Assange gefällt

Menschen wie DragonTear oder Case39 nicht ignorieren sondern Paroli bieten. Total lächerlich was für verachtendes und kriminelles Zeug einige von sich geben.
Was ein Glück für diese dass dies nicht als "Hassrede durchgeht". Blicke ich auf die Geschehnisse und das Resultat, ist es nämlich genau das.
Nur die Interpretation ist subjektiv und diejenigen die am Hebel sitzen und Macht haben, geben den Ton an.
Somit gibt leider niemanden der diese Menschen die Assange das antun oder unterstützen als kriminelle einstuft und bestraft.
Was Supranationales wäre hier angesagt.
Genau solche Menschen sind es, denen von Staatsräson und irgendeinem Käse wie "Feinde", Terror" und was noch, ein Leben lang das Gehirn gewaschen wird und genau diese sind es die dann Assange inhaftieren.
Wenn sich also jemand fragt, wer genau da Assange inhaftiert und dieser Folter aussetzt, wer sein Land/Staat in solch einer verachtenden Weise denkt zu "beschützen" - Bingo. Genau solche Menschen sind es.

Christliche Tempelritter verteidigten im Mittelalter ihre Ideologie und ihr Land.
Menschen eines x-beliebigen Landes verteidigen heute ihr Land/Staat - ihre Ideologie.
Wenig Unterschied.

Staatsräson - lol. Kriminelle Mörder die sich Politiker, Juristen, Polizisten und der gemeine Pöbel schimpfen.
In Brüssel sind diese mehrheitlich zum Thema auch ganz leise. Im Bundestag regt sich ab und zu noch etwas.

Seine Nichtauslieferung interpretiere ich zu diesem Zeitpunkt auch nicht als Sieg. Das ist für mich eine Niederlage.
Der Mann wurde nun 7 Jahre lang psychisch und durch die Bedingungen somit auch physisch gefoltert?
Er ist gebrochen. Ziel erreicht, Exempel statuiert.
 
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@Sertix Richtig, gerade DragonTear ist mir in den vergangenen Jahren immer wieder negativ aufgefallen. Solche Personen kenne ich aber auch im echten Leben und die wird es immer geben.
 
Außerordentlich gute Beiträge @Shevchen & @Sertix

Vielen Dank dafür!

Ich befürchte der Fall Assange wird noch dieses Jahr vor dem ICC verhandelt.

Warum befürchte ich das?

Schaut mal hier, etwas längerer Artikel.

Lesenswert, schockierend und wenig überraschend.

 
Der Mann wurde nun 7 Jahre lang psychisch und durch die Bedingungen somit auch physisch gefoltert?
Er ist gebrochen. Ziel erreicht, Exempel statuiert.
Exakt. Man wollte ihn kalt stellen - und jetzt wo er psychisch komplett gebrochen ist und selbst im Falle einer Freilassung keine Gefahr mehr von ihm ausgeht, da er mental labil geworden ist - besteht auch keine "Notwendigkeit" mehr. Politisch kann sich England jetzt ein Bienchen auf die Stirn kleben, denn sie sind ja jetzt die "Guten", obwohl sie selbst diesen Menschen gefoltert haben, Schweden kann weiter amerikanische Burger verkaufen, die EU kann alle Schuld von sich abweisen, denn "formal ist ja alles in Ordnung gewesen" und die USA sind unschuldig, denn der Mensch wurde ja noch nicht mal ausgeliefert.

An der Geschichte ist nix sauber und wer das glaubt kann ein paar Globuli gegen Krebs schlucken.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Nobblerino
Welche Tragweite hat der ICC? Kenne mich da nicht. Lese ich mir aber mal durch, danke.

Habe da irgendwie Zweifel :unsure: Amerika verhängt Sanktionen gegen Chefanklägerin des Haager Strafgerichtshofs

Wer z.B. Soldaten Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben oder ähnliche Lektüre um das Thema gelesen hat, hat einige wenige aber gute Erklärungen dazu bekommen,
warum Menschen bestimmte Dinge tun, woran sie glauben, was Menschen bestimmt, die psychologischen Effekte, die Ideologien etc.
Da hat sich heute nichts so gut wie gar nicht verändert.
Auch heute würden Menschen genau wie haufenweise im 20 Jahrhundert, handeln, morden und bestimmte Dinge tun. Dazu braucht es nur ganz wenig; meistens kleine Stupser.
Die vielen Versuche dazu kennen sicher die meisten :giggle:

Es war nicht du der durchschnittliche Deutsche der im Dritten Reich der gemordet hat. Nicht nur die SS, die Wehrmacht, Denunzianten, Unterstützer und wer noch.

Es waren auch Menschen die auf den ersten Blick gar nicht für ihre kriminelles und mordenden Taten zur Rechenschaft gezogen wurden.
Die größtenteils weiblichen Sekretärinnen haben die sehr bedenkliche Aufgabe zugeteilt bekommen, zu entscheiden, wer ins KZ inhaftiert wird, wer stirbt, wer erschossen wird, etc.
Das haben diese im Akkordtempo gemacht. Hunderttausendfach.
Nur wurde es halt als Bürojob abgestempelt und nicht als aktive, direkte Tat gewertet.

Heute nennt man es wie? Mittäterschaft?!
Man sollte Menschen nie von den Konsequenzen Ihres eigenen Handelns trennen.
Genau wie damals besteht heute aber immer noch genau dieses Denken.
Selektive Wahrnehmung vom Feinsten.

Deswegen werden diejenigen Menschen die an der Kette der Ereignisse mitgewirkt haben und das Assange angetan haben - von den massig an Büroangestellten und den teils tausenden von Unterstützern der Politiker, die dazu den Papierkramm erledigt und abgestempelt hat, die Politiker, Juristen, Polizisten, Gefängsnisangestellten (verklärend hierzulande Justizvollzug genannt) und wie viele noch, dafür als kriminelle eingestuft und belangt.
Deswegen gehen solche Kommentare wie z.B. hier im Thema auch nicht als "Hassrede" durch, obwohl diese es eigentlich sind, da sie solche verachtenden Taten unterstützen, auffordern. Genau solche Menschen sind es doch.
 
@Sertix Puh - ist schon etwas schwerer Tobak. Dem Erfinder der Kernspaltung würde ich jetzt nicht den Einsatz von Atombomben ankreiden. Verantwortung kann halt nur über Prozesse übernommen werden, über die man die Kontrolle hat. So ein Staat ist aber mit Absicht eine mehrschichtige Institution, welche auf Grund der Spaltung der "Tat" dem einzelnen Organ/Mitarbeiter die direkte Verantwortung soweit wegerodiert, dass es für das Individuum sich eben nicht mehr wie etwas "Böses" anfühlt. So funktioniert das System ja. Und der Beamte am Schreibtisch kümmert sich neben Falschparkern, Schwarzfahrern und Versicherungsbetrug dann auch mal um die "Auslieferung von Leuten die in U-Haft sitzen".

Die Kette macht es halt perfide. Wie Fefe es immer so gerne ausdrückt: "Ist halt n Softwarefehler, kann man nix machen".

PS: Ändert natürlich nix daran, dass irgendwo, irgendwann, irgendjemand den Befehl dazu gegeben hat, Assange kalt zu stellen. Die haben aber dafür gesorgt nicht im "Ablauf" aufzutauchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die haben aber dafür gesorgt nicht im "Ablauf" aufzutauchen.
In Schweden kam das vermutlich von ganz oben, anders kann man sich das alles nicht erklären. Ich mein, so gekonnt wie schwedisches Recht ignoriert und durch Nichtstun Zeit geschunden wurde, das war einfach volle Absicht.

Das traurige an der ganzen Nummer ist, das es noch immer Leute gibt die ernsthaft glauben Assange hätte das "verdient", weil er ja Frauen vergewaltigt hat. Nur das letzteres vermutlich nie passiert ist.
 
Ja, den Artikel der Republik (und noch einen zweiten) hatte ich auf Seite 1 bereits verlinkt ;) Ich schrieb nur "vermutlich", weil man letztendlich nicht beweisen kann ob das stimmt oder nicht - weil manipulierte Aussage gegen Aussage.
 
@Shevchen
Gut erklärt. Kann man auch so ausdrücken.
Im Endeffekt ist jeder der im langkettigen Prozess des "Assange kalt stellen" mitgewirkt hat, mitverantwortlich.
Wie du formuliert hast, wird es blos bewusst seiner Verantwortung entzogen.

Ich sehe diesbezüglich keine Freisprechung, sondern nur Verdrängung, Verstellung und Ignoranz.
Auch Werner von Heisenberg und die Hunderten anderen Menschen - ganz besonders diese - wussten genau, was im Rahmen ihrer Beschäftigung, in der Zeit des Krieges, mit ihrer Leistung getan wird; nämlich Atombomben zu bauen.
Sie hätten es stoppen können, taten es aber nicht.

Genauer genommen freuen sich diejenigen Menschen die daran mitgewirkt haben doch insgeheim, von der Putzkraft im Gefängnis, über den Bürobeschäftigten, hin zu den eigentlichen Akteuren wie Mitarbeiter, Abgeordnete, Politiker, Juristen, Polizisten und wer noch, dass ihnen diese schwere moralische Bürde von den Schultern genommen wird.

Dies fällt dann unter Deutungsmuster - z.B. Wahrnehmung, Handlungen, Beziehungen, Ideologie usw. - eines bestimmten Rahmens.

Hier ist es, wie dem Buch entnommen, eine Referenzrahmenanalyse.
Erster Ordnung: Unbewusste soziohistorische Hintergrundgefüge. Die Menschen die am Assange-Prozess teilhaben, finden es hierzulande okay (oder anderswo), das es so abläuft wie es abläuft.
In Rom fand man es z.B. auch okay, Familienmitglieder als Sklaven zu verkaufen.
Solche Dinge hinterfragt man nicht.
Eine unbewusste und emotionale Ebene, "assumptive world" (Alfred Schütz) was "gut oder böse" ist.
Zweiter Ordnung: Ist halt so ein "soziohistorischer Raum, den man in den meisten Hinsichten eingrenzen kann: Herrschaft, Historisch, kulturell, politisch usw." Gibt halt noch die Todesstrafe in den USA und in China inhaftiert man politische Gegner oder tötet diese.
Dritter Ordnung: Handlungszusammenhang, hier USA, Krieg, Assange usw.
Vierter Ordnung: "Besondere Eigenschaften, Wahrnehmungsweisen, Deutungsmuster" usw. Psychologie, persönliche Disposition also "der Job als Putzkraft, Büroangestellter, Mitarbeiter, Abgeordnete, Politiker, Juristen, Polizisten, den Bürger usw. die daran mitwirken.

Das perfide finde ich nicht nur wie du gesagt hast diese Systeme an sich, sondern wie schwer es ist sich diesen zu entziehen.
Jemand der da sein ganzen Leben lang in diesen verschidenen Rahmen erzogen worden ist, so zu deuten, denken, handeln usw. denn wird man nicht von heute auf Morgen umpolen können.
Das "Land/Staat zu beschützen" und "Assange als Bösen" abzustempeln, ist nichts als eine Ideologie, genau wie die christlichen Tempelritter es taten oder sonst noch wer im Laufe der Geschichte.
Anstatt "für Gott oder Moses", heißt es halt für "das Land/Staat". Dieselbe Ideologie, nur anders verpackt.
Die wenigstens Menschen merken es heutzutage, das sie die Religionen von damals, gegen neue Ideologien getauscht haben. Der Staat/das Land dient als solche.

Und selbst wenn man es irgendwie schafft, bleibt dann der Mensch in diesem Gebilde dennoch abhängig, z.B. vom Gefühl der Pflicht, Sitten, Beziehungen etc.
Und ganz zum Schluss, kommt mein persönlicher Endgegner: Geld.
Wer von den teils tausenden Beteiligten Akteuren rund um Assange gibt seine Stelle auf, die gut bezahlt ist, seine Leben, Wohnung und Nahrung sichert, blos um an der Inhaftierung von Assange nicht mitzuwirken?

Da liegt für mich der Teufel: Kaum jemand ist wirklich frei in seinem Handeln.
🥳

Und mit den Softwarefehlern ""Ist halt n Softwarefehler, kann man nix machen" fällt mir auch noch was ein.
Diese ganzen Deutungsmuster - z.B. Wahrnehmung, Handlungen, Beziehungen, Ideologie usw. - wird halt immer mehr auf Algorithmen und schlaue Software abgewälzt.
So entzieht sich der Mensch in der heutigen Zeit auch immer mehr von den Konsequenzen des eigenen Handelns.

Zukünftig erschießen Drohnen Menschen, und dann heißt "War die Drohne nun rassistisch (der Ermordete war Asiate und nicht Europäer)?" und "Bestrafen wir nun die Drohne? Der jene programmiert hat?", "Wer ist dafür zu belangen?".
Was bleibt bei so viel Erodierung noch übrig?
 
Zuletzt bearbeitet:
Muss mal sagen, seit langem nicht mehr so gehaltvolle Beiträge in eine Forum gelesen, bis auf die wenigen"Schwachsinnige" Ausnahmen hier, sehr interessanter Thread :) Danke euch dafür, hab schon geglaubt das die sachliche Diskussion ausgestorben ist im Netz.

:-) sorry musste ich mal loswerden
 
  • Danke
Reaktionen: Tzk
Was bleibt bei so viel Erodierung noch übrig?
Ja nix, das ist ja Sinn der Sache. Vor allem bei mit KI trainierter Software kannst du ja noch nicht mal den Quellcode analysieren, weil selbst bei der Offenlegung kein Wissenschaftler die Entscheidungsfindung kausal nachvollziehen kann (und erst recht nicht ein 0815 Beamter)
Das macht es einfach dort Muster/Gewichte zu hinterlegen, die niemand nachvollziehen kann. Und wenns dann "schief" geht, wars "niemand" - bedauerlicher Softwarefehler halt. Da kann es schon mal passieren, dass die Drohne dem politischen Gegner in den Rücken schießt, genauso wie Fenster in Russland wieder sehr gefährlich für Ärzte und Wissenschaftler geworden sind.

Aber um mal wieder auf des Pudels Kern zurückzukommen: Die tief verwurzelte Abhängigkeit (Geld und der einhergehende gesellschaftliche Status + Familie + Haus + Hund + die jährliche Gewissensbereinigung in Form einer Spende in Höhe von 10€ nach Afrika für hungernde Kinder die irgendwelchen Warlords zum Kauf von Waffen für ihre Kindersoldaten "zufällig" zu Gute kommt) in Verbindung mit der stark erodierten Verantwortung erzeugt natürlich ein geöltes Uhrwerk an effizienter Umsetzung politischen Machtwillens. Die grassierende Korruption (der Lobbyismus ist da noch die Spitze des Eisberges - der hält sich seltsamerweise durch Konterlobbyismus der anderen Wirtschaftsvertreter sogar noch im Rahmen) zeigt wie einfach die Kontrollinstanzen aushebelbar sind. Mit dem einfachen Trick "Personalmangel" in Verbindung mit dem Trick "nicht zuständig" kannst du praktisch die gesamte auf dem Papier bestehende "Rechtstaatlichkeit" umgehen - und wenns dann doch mal nicht reicht, wird halt noch ein wenig geschmiert.

Sobald du die Geldmittel hast, kannst du alles machen. Darfst dich halt einfach nicht erwischen lassen. Aber welcher Magnat geht heute selbst noch auf die Straße? Das gilt btw nicht nur für die Politik, sondern auch für die Medien, die bereits angesprochene Wirtschaft (die hat eh Narrenfreiheit - CumEx ist da noch der erwischte Clown im Wandschrank), unsere Rechtssprechung oder allgemein die Verteilung der Ressourcen in diesem Land.

Die Bereitschaft diese Zustände zu ändern ist aber so langsam gegen Null geschlittert, da es die mediale Landschaft es geschafft hat die Bevölkerung so aufzuspalten, dass "uns" diese Probleme am Popo vorbeigehen. Die Identitätspolitik kommt sogar so gut an, dass große Teile der Bevölkerung diese bereitwillig annehmen und ungefragt weiter anfeuern. So kann man dann mit diversen -Ismus Vorwürfen den Fokus ablenken und das Prinzip von "Teile und herrsche" erfüllt sich von selbst.

Wie Volker Pispers es mal ausgedrückt hat: Wenn der Deutsche ein Feindbild hat, hat sein Tag Struktur.
In diesem Sinne: Gute Nacht. :)

PS: Lieschen Müller und Bingo Blattwalze bekommen davon gar nix mehr mit. Die sitzen verwirrt vor der Glotze, wissen nicht mehr wem oder was sie glauben sollen und wählen in Panik konstant weiter die CDU. Hat auch was von Psychologie.
 
Die Amerikaner sind an Heuchlerei aber auch nicht zu übertreffen. Selbst prangern sie Themen wie Meinungsfreiheit und Menschenrechte in China an, und stellen gleichzeitig so eine Show auf die Beine. Wenn sich die Meinungsfreiheit eines besorgten Bürgers plötzlich gegen die Regierung stellt, ist die Todesstrafe absolut legitim und es wird versucht, den Täter unter allen Umständen ausgeliefert zu bekommen. Es wäre eine Schande, wenn der Rest der Welt dies zulässt, und dann kann auch keiner mehr behaupten, besser als China, Nordkorea usw. zu sein.

#freeassange
 
Ich bin großer Befürworter davon ihn für Geheimnisverrat zu verurteilen, denn dann kann jeder einfach wild morden, plündern und vergewaltigen, nimmt es auf und schickt es an die Polizei mit dem vermerk geheim, jetzt können die nix mehr machen außer sie wollen auch zu Tode verurteilt werden :banana:
Und wer jetzt immer noch nicht kapiert hat warum die Show die da um Assange herum abgezogen wird eine ganz dumme Idee ist, dem ist nicht mehr zu helfen.
 
theylive.jpg


Noch Fragen?
 
Grundsätzlich halte ich Whistleblower für "wichtig", warum kann sich jeder denken. ABER ebenso wichtig ist das Verhalten wie man wo etwas mit wem teilt. Und hier wird es "gefährlich".

Und da denke ich hat es Assange "falsch" gemacht. Und für dieses Fehlverhalten muss eine Bestrafung her.

Man darf nicht vergessen, dass er durch sein harsches herausposaunen jede Menge Menschen und deren Familien die verdeckt arbeiten (und nein, nicht jede verdeckte Arbeit gleicht einer Verschwörung) akut in Gefahr gebracht hat. Eben dieses taktische Fehlverhalten hätte man auch anders lösen können und zwar so, dass man das Risiko einer akuten Gefahr minimiert.

Ganz einfaches Beispiel: Man teilt der Regierung mit, dass in einer Woche ein Leak im Netz mit brisanten Infos zum Thema XY im Land XY kommt. So wäre die Regierung in Zugzwang und müsste reagieren. (ist nur ein Beispiel)

So könnte man auch einfach sagen: Der Mann hat aus Geltungsdrang, wissentlich Menschen in Gefahr bracht.

Meine Meinung: Strafe muss sein - 175 Jahre sind natürlich quark...
 
Und mit den Softwarefehlern ""Ist halt n Softwarefehler, kann man nix machen" fällt mir auch noch was ein.
(...)
So entzieht sich der Mensch in der heutigen Zeit auch immer mehr von den Konsequenzen des eigenen Handelns.
Genau darauf läuft es hinaus. Wir trainieren Software mit Daten und hinterher ist nicht mehr klar, wie es zu einer "Entscheidung" kam. Sieht man ja bereits in den USA, wo Algorithmen zum Beispiel zur Gesichtserkennung genutzt werden. Sowas darf in einem Rechtsstaat immer nur unterstützend eingesetzt werden, wird dort aber teilweise ungefragt übernommen. Das führt dann dazu das es (insbesondere bei farbigen) hin und wieder zu einer Fehlerkennung kommt und so Unschuldige im Knast sitzen, weil "der Computer immer Recht hat". So oder so stiehlt man sich aus der Verantwortung, wo wir wieder bei "Ist halt n Softwarefehler, kann man nix machen" sind :d

Und da denke ich hat es Assange "falsch" gemacht. Und für dieses Fehlverhalten muss eine Bestrafung her.

Man darf nicht vergessen, dass er durch sein harsches herausposaunen jede Menge Menschen und deren Familien die verdeckt arbeiten (...) akut in Gefahr gebracht hat.
Die Aussage ist inhaltlich falsch. Ja, Assange hätte das Passwort für seine Versicherung niemals preisgeben dürfen. Aber dennoch hätte ein gewisser Herr Leigh (Journalist beim Guardian) wissen müssen das man ein Passwort, ganz gleich welches, nicht in einem Buch veröffentlichen sollte:
«Der Journalist David Leigh schwatzt Julian Assange das Passwort ab – und dann publiziert er es ein paar Monate später als Kapiteltitel in seinem Buch ‹Inside Wikileaks›.»
Quelle: https://www.republik.ch/2020/10/01/julian-assange-ist-verantwortungsvoll-mit-den-daten-umgegangen

Sogesehen ist also nicht Assange an der Veröffentlichung der Depeschen Schuld, sondern jemand der - ironischerweise - dafür nicht belangt wird. Komisch, oder? ;)
 
Assange sitzt in Belmarsh, dem ehemaligen IRA Folterkerker.

Beim Durchlesen einiger Kommentare hier wird mir übel.

Immer schön das offizielle Narrativ nachplappern und dabei außer Acht lassen aus welchen konstruierten Gründen er überhaupt angeklagt wurde und in der ecuadorianischen Botschaft herumvegetieren musste, gell.
Den Aufenthalt in der Botschaft hat er aber selbst gewählt,
er wurde dort jahrelang versorgt und war gegen dem zugriff durch die Justiz geschützt ...
 
Ganz einfaches Beispiel: Man teilt der Regierung mit, dass in einer Woche ein Leak im Netz mit brisanten Infos zum Thema XY im Land XY kommt. So wäre die Regierung in Zugzwang und müsste reagieren. (ist nur ein Beispiel)
Dann hat die Regierung also eine Woche Zeit, dies zu verhindern. Da wird man wohl auch nicht vor Polonium zurückschrecken.
 
Den Aufenthalt in der Botschaft hat er aber selbst gewählt,
Was er natürlich absolut "freiwillig" getan hat, weil er ja eine Wahl hatte, ne? ;) Nachdem sein Anwalt mehrere duzend mal versucht hat mit den Schweden eine Übereinkunft zu treffen (was währenddessen in vielen Fällen übrigens super geklappt hat - außer bei Assange) blieb ihm keine andere Option. Was denkst du denn wie es ihm damals in UK ergangen wäre? Die hätten ihn mit fadenscheiniger Begründung einkassiert und an die USA ausgeliefert.

Da ist dein Kommentar etwas scheinheilig, findest du nicht? Letztendlich musste er irgendwas tun, um die Auslieferung zu verhindern und um ein faires Verfahren anstreben zu können. Das war und ist in den USA sicher nicht möglich, weil dort keinerlei Interesse an eben diesem besteht.
 
Dann hat die Regierung also eine Woche Zeit, dies zu verhindern. Da wird man wohl auch nicht vor Polonium zurückschrecken.

hmm - nicht jeder Staat, der verdeckt operiert muss auch ein totaler "Unrechtsstaat oder ein Willkürstaat" in der Judikative sein. Abgesehen davon muss man ja nicht seinen Namen mit Adresse usw. angeben. Und selbst das kann man machen, mit dem kleinen aber feinem Zusatz: Sollte mir was passieren, geht direkt alles raus - ohne Verzögerung.

Gibt sicherlich noch zig andere Möglichkeiten.
 
Grundsätzlich halte ich Whistleblower für "wichtig", warum kann sich jeder denken. ABER ebenso wichtig ist das Verhalten wie man wo etwas mit wem teilt. Und hier wird es "gefährlich".

Und da denke ich hat es Assange "falsch" gemacht. Und für dieses Fehlverhalten muss eine Bestrafung her.

Man darf nicht vergessen, dass er durch sein harsches herausposaunen jede Menge Menschen und deren Familien die verdeckt arbeiten (und nein, nicht jede verdeckte Arbeit gleicht einer Verschwörung) akut in Gefahr gebracht hat. Eben dieses taktische Fehlverhalten hätte man auch anders lösen können und zwar so, dass man das Risiko einer akuten Gefahr minimiert.
Hast du dich jemals mit dem Fall beschäftigt? Das ließt sich als ob du deine Meinung schon hast egal ob die Fakten das hergeben oder nicht. Nebenbei nicht mal die US Regierung hat in ihrer Anklageschrift das er irgendwen Gefährdet hätte, nur die allgemeine US Sicherheit die immer in Gefahr ist wenn irgendwas passiert was den USA nicht passen. Siehe Anklageschrift https://www.justice.gov/usao-edva/press-release/file/1153481/download
 
Grundsätzlich halte ich Whistleblower für "wichtig", warum kann sich jeder denken. ABER ebenso wichtig ist das Verhalten wie man wo etwas mit wem teilt. Und hier wird es "gefährlich".

Und da denke ich hat es Assange "falsch" gemacht. Und für dieses Fehlverhalten muss eine Bestrafung her.

Man darf nicht vergessen, dass er durch sein harsches herausposaunen jede Menge Menschen und deren Familien die verdeckt arbeiten (und nein, nicht jede verdeckte Arbeit gleicht einer Verschwörung) akut in Gefahr gebracht hat. Eben dieses taktische Fehlverhalten hätte man auch anders lösen können und zwar so, dass man das Risiko einer akuten Gefahr minimiert.

Ganz einfaches Beispiel: Man teilt der Regierung mit, dass in einer Woche ein Leak im Netz mit brisanten Infos zum Thema XY im Land XY kommt. So wäre die Regierung in Zugzwang und müsste reagieren. (ist nur ein Beispiel)

So könnte man auch einfach sagen: Der Mann hat aus Geltungsdrang, wissentlich Menschen in Gefahr bracht.

Meine Meinung: Strafe muss sein - 175 Jahre sind natürlich quark...
Falsch gemacht haben als erstes die USA etwas als sie u.a. einen, auf Grund von erfundenen Beweisen, unprovozierten Angriffskrieg gegen den Irak gestartet haben. Nicht dass ich Sadam Hussein verteidigen will ganz sicher nicht. Aber das ist nun mal ein Fakt.
Als Zweites haben sie eindeutige Kriegsverbrechen wie z.B. den Angriff des Apache auf Zivilisten im Irak, gedeckt. Die Piloten wurden in keinsterweise belangt. Ganz im Gegenteil, die USA haben dem internationalen Gerichtshof mit massiven Sanktionen gedroht, wenn auch nur ein Amerikaner dort angeklagt werden sollte. Und im eigenen Land schert sich niemand um ein paar tote Zivilisten 10.000km entfernt.

Ähnliches wie Assange ist auch Snowden wiederfahren, der nach Publikmachung der Spionage der NSA, auch gegen befreundete Nationen, in Russland gestrandet ist, da er auf Druck der USA keine Möglichkeit mehr hatte, in ein Land seiner Wahl weiterzureisen. Und die Folge der Bekanntmachung war kein Umdenken im Tun sondern nur die Einschränkung, dass anlasslose inländische Überwachung in den USA verboten bzw. eingeschränkt wurde. Alles andere blieb gleich.

Allein die beiden Beispiele zeigen, dass sich die USA ausserhalb der normalen Gerichtsbarkeit wähnen. Verbrechen begehen immer die anderen und wer anderes behauptet und vielleicht sogar noch öffentlich macht, landet ganz schnell an einem Ort an dem man nicht sein will. Einen fairen Prozess kann dann so jemand ganz sicher nicht erwarten.


Cunhell
 
Hast du dich jemals mit dem Fall beschäftigt? Das ließt sich als ob du deine Meinung schon hast egal ob die Fakten das hergeben oder nicht. Nebenbei nicht mal die US Regierung hat in ihrer Anklageschrift das er irgendwen Gefährdet hätte, nur die allgemeine US Sicherheit die immer in Gefahr ist wenn irgendwas passiert was den USA nicht passen. Siehe Anklageschrift https://www.justice.gov/usao-edva/press-release/file/1153481/download

Naja - habe ja geschrieben, dass das meine Meinung ist - also ja, ich habe da meine Meinung. Auch wenn es Leute gibt, die das nicht nachvollziehen können. Fakt ist und bleibt nun einmal: Jemand hat Daten veröffentlicht. Auf die Veröffentlichung gibt es nach dem Gesetz Strafen. Das kann man jetzt verteufeln oder auch nicht. Im Übrigen gibt es das auch in Deutschland und höchst wahrscheinlich in jedem Land der Welt. Das die Anklageschrift nicht jeden einzeln per Namen nennt und nur die allgemeine Sicherheit anführt, ist meiner Meinung nach völlig logisch.

@cunhell

Ob der Krieg gerechtfertigt war oder nicht, spielt im nachgelagerten Verfahren der Leaks absolut keine Rolle. Und dass die USA mit allen Mitteln versuchen Ihre Soldaten zu schützen, klingt ja erst einmal auch nicht verkehrt oder? Wenn ich für D in den Krieg ziehe möchte ich wenn möglich auch maximalen Schutz. Den es übrigens auch gibt. Jetzt zu sagen, dass D wg. "sowas" kein Rechtsstaat mehr sei, ist ein wenig aus der Luft gegriffen.

Dass sich alle (und ich meine wirklich alle) großen Staaten ihre eigene Gesetze biegen und andere, die sie anprangern, herzlich egal sind, sollte jedem klar sein. Das macht doch nicht nur die USA - Leute so "einfach" kann man doch gar nicht gebaut sein....hier glaubt doch wohl hoffentlich niemand, dass die USA "die Bösen" sind und der Rest oder noch besser Staaten wie Russland, Iran, halb Afrika, Syrien, China, Nordkorea etc. "die Guten" sind...
 
@cunhell

Ob der Krieg gerechtfertigt war oder nicht, spielt im nachgelagerten Verfahren der Leaks absolut keine Rolle. Und dass die USA mit allen Mitteln versuchen Ihre Soldaten zu schützen, klingt ja erst einmal auch nicht verkehrt oder? Wenn ich für D in den Krieg ziehe möchte ich wenn möglich auch maximalen Schutz. Den es übrigens auch gibt. Jetzt zu sagen, dass D wg. "sowas" kein Rechtsstaat mehr sei, ist ein wenig aus der Luft gegriffen.

Dass sich alle (und ich meine wirklich alle) großen Staaten ihre eigene Gesetze biegen und andere, die sie anprangern, herzlich egal sind, sollte jedem klar sein. Das macht doch nicht nur die USA - Leute so "einfach" kann man doch gar nicht gebaut sein....hier glaubt doch wohl hoffentlich niemand, dass die USA "die Bösen" sind und der Rest oder noch besser Staaten wie Russland, Iran, halb Afrika, Syrien, China, Nordkorea etc. "die Guten" sind...
In den Nürnberger Prozessen wurden die Angeklagten neben den bekannten Verbrechen auch wegen der Planung und Durchführung eines Angriffskrieges angeklagt und verurteilt.
Ebenso wurden Beteiligte an dem Krieg in dem ehemaligen Yugoslawien u.a. wegen Kriegsverbrechen in DenHaag angeklagt und zumindest zum Teil verurteilt.
Außerdem wurden dann im Kosovokonflikt angeführt von den USA Angriffe gegen Serbien ausgeführt um die Kosovaren vor Übergriffen und Verbrechen zu schützen und dies moralisch gerechtfertigt
Das sind alles ehrenwerte Ziele die nicht hoch genug eingeschätzt werden können und sie sind sicher zu unterstützen. Niemand soll ungestraft solche Verbrechen begehen können ohne belangt zu werden. All dies geschah, weil es eben u.a. auch geheime Informationen gab, die der Anklage zur Verfügung standen.
Der Unterschied bei Wikileaks ist nur, dass diesmal auch der "Sieger" mit solchen Informationen konfrontiert wird. Daher stehen die Leaks auch nicht gänzlich unabhängig sondern sind auch in diesem Kontext zu sehen.

Und wenn einer der Hauptankläger in diesen Gremien sich nun selbst aus genau dieser Gerichtsbarkeit unter Androhung von massiven Sanktionen herausnimmt und gleichzeitig sich weigert eigene bekanntgewordene Kriegsverbrechen selbst zu verfolgen, ist dies ebenfalls zu benennen, anzuklagen und zu verurteilen. Und genau das haben die USA getan was u.a. durch Dokumente auf Wikileaks belegt wurde.

Und zu Deinem Beispiel aus Kundus: Dieser Vorgang wurde nicht vertuscht sondern sogar vor Gericht untersucht. Das ist das genaue Gegenteil von dem was die USA im Irak getan haben und sich auch verbitten. Das es innerhalb einer kriegerischen Auseinandersetzungen insbesondere unter Zeitdruck zu Fehlentscheidungen kommt, ist leider nie auszuschliessen. Zivile Opfer sind immer zu verurteilen, aber wenn es zu solchen kommt, müssen die Umstände untersucht und ggf. geahndet werden. Macht man das nicht, weil man sich über dem Gesetz wähnt verliert man mMn. jeden moralischen Anspruch über andere urteilen zu dürfen.

Und was sollen die Aufzählung der anderen Staaten. Nur weil die anderen nicht besser sind darf man keine Kritik an den USA üben? Zumindest erheben die anderen auf Deiner Liste nicht den Anspruch, auf der moralisch-ethisch richtigen Seite zu stehen und wedeln nicht bei jeder möglichen Gelegenheit mit dem lieben Gott herum.

Und nochmal zur Verdeutlichung, Ich verurteile ein menschenverachtendes Vorgehen von jedem Staat. Den Opfern ist es nämlich ziemlich egal, welcher Staat hinter ihrem Leid steht. Ob jemand von einer von einer US-Drohne abgefeurten Hellfire, einer Bordkanone oder einer syrischen Faßbombe getötet wird, ist für den Betroffenen vom Ergebnis her ziemlich egal.

Cunhell
 
Naja - habe ja geschrieben, dass das meine Meinung ist - also ja, ich habe da meine Meinung. Auch wenn es Leute gibt, die das nicht nachvollziehen können. Fakt ist und bleibt nun einmal: Jemand hat Daten veröffentlicht.
Ich Gratuliere, sich eine Meinung zu Bilden ohne irgendwelche Fakten zu kennen disqualifiziert einen von jeglicher Diskussion. Du würdest ihn also auch zu Tode Foltern lassen wenn er Fotos von seiner Katze veröffentlicht hätte, einfach weil das in deine Filterblase passt.

Auf die Veröffentlichung gibt es nach dem Gesetz Strafen. Das kann man jetzt verteufeln oder auch nicht. Im Übrigen gibt es das auch in Deutschland und höchst wahrscheinlich in jedem Land der Welt. Das die Anklageschrift nicht jeden einzeln per Namen nennt und nur die allgemeine Sicherheit anführt, ist meiner Meinung nach völlig logisch.
nein einfach nein, an deiner Meinung ist nichts logisch, du ignorierst einfach völlig die Gesetzeslage und schreibst dann einfach weil es Logisch damit sich die Fakten deiner Meinung anpassen, du bist ein Bilderbuch Beispiel für die Postfaktische Kultur die durch die US Nazis aufgekommen ist. Und scheinbar merkst du es schon gar nicht mehr.
 
Deswegen wird die Menschheit weiterhin mit Gewalt und Elend leben müssen. Zivilisatorisch und kulturell hat sich die Menschheit kaum weiterentwickelt. Wir stecken weiterhin noch in der Höhle fest.
Aber es ist ja meine Meinung! Ja ganz toll. Warum gibt es denn die Meinungsfreiheit? Genau, weil Meinungen weder Argumente, noch Fakten, noch Intelligenz braucht. Meinungen brauchen auch keine Empathie, Eigenverantwortung, noch irgendetwas was man so gerne mit Menschlichkeit betitelt. Meinungen braucht auch keine Würde für das Leben. Meinungen können maximal aus versehen interessant sein, sind aber stets irrelevant.

Auch bei dem folgenden Video, wird es genügend Persönlichkeit geben, die mit Meinungen argumentieren werden. Es gibt eben weiterhin zu viele, die meinen meinen zu müssen, dass sie was besonderes sind. Es gibt leider zu wenig Einsicht, Verstand, Genügsamkeit und Wertschätzung.

Die Menschheit ist nur ein verschwindend geringer Teil des Universums und bei weitem nicht so einzigartig wie wir denken. Von den unendlichen Weiten des Universums bis zu mikroskopisch kleinen Einheiten, von den Ökosystemen der Erde zum menschlichen Körper, macht jede Episode dieser Animationsserie Dinge begreiflich, die unsere Vorstellungskraft sprengen. Denn der Mensch ist nicht der Nabel der Welt.
 
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