Eure Erfahrungen mit Überwachungskameras / Videoüberwachung

ApolloX

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am Rhein
Hallo, ich arbeite für einen internationalen Elektronikhersteller in der Forschung und meine derzeitige Aufgabe ist es, Feedback von Nutzern in Hinsicht auf die Interaktion mit Überwachungskameras zu bekommen.
Ich hab in einigen Beiträgen hier gesehen, dass sich durchaus einige von euch mit Überwachungskameras beschäftigen, meist als Privatnutzer/Amateure. Gibt es hier auch Personen, die beruflich damit zu tun haben, als Installateure, als Operateure in Leitwarten/Kontrollzentren oder ähnliches? Ich ziele vor allem auf Kameras an öffentlichen Orten (z.B. Bahnhöfen, Einkaufszentren, Städten, Verkehrssysteme) ab, die in größeren Mengen installiert und genutzt werden.
Ich würde euch hier gerne ein paar Fragen stellen und beziehe das immer auf Überwachungskameras und -systeme unabhängig vom Hersteller. Herstellerspezifische Rückmeldungen interessieren mich genauso wie allgemeine Rückmeldungen. Ich hab mit dem Webmaster gesprochen – meine Fragen an euch gehen in Ordnung, sofern ich nicht die eigenen Produkte bewerbe.


Zu meine Fragen:

Welche Erfahrungen (positiv, negativ) habt ihr bzgl. der Installation von Überwachungskameras und/oder der zugehörigen Netzwerkhardware im Hintergrund?
Gibt es bestimmte Funktionsmerkmale von Kameras, die ihr besonders gut oder schlecht empfindet?

Welche Erfahrungen habt ihr bei der Überwachung der vielen Videostreams in einem Kontrollzentrum? Nutzt ihr automatisierte Lösungen (Bild- und Mustererkennung) um in vielen Videostreams relevante Merkmale oder Bewegungsmuster (z.B. Körperbewegungen bei tätlichen Angriffen, geänderter Verkehrsfluss bei Straßenunfällen, usw.) zu identifizieren und dies dann genauer vom menschlichen Operateur anzusehen?

Habt ihr Erkenntnisse darüber, dass unter bestimmten Bedingungen (z.B. Ort, Tageszeit, Sicht-/Unsichtbarkeit der Kameras) Passanten die Kameras als negativ oder positiv wahrnehmen und sich entsprechend verhalten?


Gibt es jemanden, der mir seine Erfahrungen persönlich (z.B. telefonisch) berichten möchte? -> PN an mich.
 
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Ich arbeite nebenher in einem kleinen EDV Shop und habe dort auch schon mehrere Alarmanlage und/oder Videoüberwachung geplant, aufgebaut und in Betrieb genommen. Allerdings betrifft das nur Privathäuser und Firmen. Öffentliche Überwachung ist ein ganz anderes heikles Thema... ;-)
Wenns dich trotzdem Interessiert kann ich dir meine Erfahrungen gern mal zusammenschreiben...
 
Hi, danke für deine Rückmeldung. Ja, auch das interessiert mich. Ich muss mir eh ein Gesamtbild aus vielen Mosaiksteinchen machen ...
 
bin da auch eher im privaten/gewerblichen bereich unterwegs. man muss bei der installation halt immer schauen, was geht und was nicht geht, bzw mit welchem aufwand, speziell im hinblick auf kabel verlegen. im gewerbe ist das zB kein thema meist, da gibs in den hallen kabelkanäle und in den büros armstrong decken. privat sieht das schon ganz anders aus. da kannst du nicht überall löcher durch die wand bohren.

hier entsteht dann die erste glaubensfrage: kabel oder funk (auch funk braucht btw strom), wo sich die geister schnell scheiden. profis setzen vor allem auf kabel. privat wärs schön kabellos, da gibs dann aber keine profihardware. funk-sachen kann man wirklich nur im kleinem stil machen (zB um eine wohnungstür zu "überwachen", um zu sehen wer vor der tür steht wenns klingelt)

oder außenkameras: schön, aber wie eine verbindung nach innen bekommen ? kabel durch die hauswand bohren ? --> schwierig. PowerLAN ? --> schwierig, weil draussen (wasser frost etc), der sicherheitsaspekt einen LAN-Anschluss nach draußen zu verlegen. WLAN ? --> Schwierig (Wände etc)

allgemein gibt es bei der Kabelvariante 2 Geschichten: LAN (mit PoE) und Koax (AHD, SDI etc - das nennen die Hersteller alle anders). Vorteil bei Koax ist, dass man alte analoge Koaxleitungen einer Altanlage übernehmen und trotzdem im im MP-Bereich arbeiten kann. qualitätsmäßig also kein unterschied. für neuverlegung ist aber LAN (imo) besser, da man sich die verlegung der stromversorgung sparen kann (LAN mit PoE).

du kannst auch mal ins alarmforum schauen, da gibs auch ein videobereich. da treiben sich viele profis / facherrichter rum, bestimmt interessant für dich:

Alarmanlagen Forum - Alarmforum - Fachforum für Sicherheitstechnik - Videoüberwachung / Videoanlagen


edith:

als detailpunkt ist vlt noch interessant: wie bekomme ich an ein CAT7-verlegekabel einen RJ-45 stecker ran ? klingt banal, aber der platz in so einem Kamera gehäuse ist mitunter sehr begrenzt, diese riesen outdoor TG-stecker machen sich da zB nicht gut. einen profanen RJ45stecker raufcrimpen ist auch eine ganz schöne fummelei (und eig nicht statthaft), wenn man bedenkt, dass man das meist auf der leiter in +4m-Höhe machen muss. ich hab da btw jetzt einen schraubbaren RJ45-stecker gefunden, der ist super :d
 
Zuletzt bearbeitet:
ich selbst hatte auch schon einige Male das Vergnügen Unternehmen mit Überwachungskameras auszustatten. Dabei hatte ich zu 100% immer das Glück, dass eine bereits durchdachte und optimal skalierbare Netzwerkstruktur (DC, Switches, WLAN Accesspoints, Netzwerkdosen auch in 3,5 Metern Höhe, NAS, vorhanden war. Somit war eine große Planung selten nötig da man nur noch implementieren musste.

Fast immer verwendeten wir Kameras von Foscam die den Anforderungen des Kunden entsprachen. Einfach per Kabel (da PoE) ans Netzwerk angebunden, IP vergeben, Speicherpfad der NAS hinterlegt und fertig! Das gespeicherte Videomaterial konnte dann bis zu 6 Monate aufbewahrt werden. Gut fanden wir immer, dass wir alle Kameras gleichzeitig überwachen konnten (in den meisten Fällen unter 9 Stück). Dennoch bevorzuge ich die Kabellose Methode in geschlossenen Räumlichkeiten vorausgesetzt das Signal wird nicht gestört. Außenkameras sollten dann doch lieber kabelgebunden sein auch wenn man im schlimmsten Fall neue Leitungen verlegen müsste.

lg
 
Danke für die Wortmeldungen!

Ich war heute in einer großen Leitwarte zur Straßenverkehrsüberwachung. Eine der Erkenntnisse da war, dass bzgl. Hardwarekosten für Kameraüberwachung die Kameras den kleinsten Teil ausmachen und vor allem - wie bereits angesprochen - Strom- und Netzwerkversorgung den Hauptteil ausmachen. Seht ihr das genauso - ich hab das Gefühl, ihr habt etwas kleinere Usecases im Vergleich zur überregionalen Verkehrsüberwachung ... aber dennoch klingt die Infrastruktur in euren Beiträgen als durchaus komplex.
 
Danke für die Wortmeldungen!

Ich war heute in einer großen Leitwarte zur Straßenverkehrsüberwachung. Eine der Erkenntnisse da war, dass bzgl. Hardwarekosten für Kameraüberwachung die Kameras den kleinsten Teil ausmachen und vor allem - wie bereits angesprochen - Strom- und Netzwerkversorgung den Hauptteil ausmachen. Seht ihr das genauso - ich hab das Gefühl, ihr habt etwas kleinere Usecases im Vergleich zur überregionalen Verkehrsüberwachung ... aber dennoch klingt die Infrastruktur in euren Beiträgen als durchaus komplex.

auf jeden Fall sind Verkabelung und Administration sehr einflussreiche Faktoren. Da wird um einiges mehr investiert als in die Kameras. Einfach aus dem Grund weil einem die Beste Hardware nichts bringt wenn Signale durch unzureichender Verkabelung (u.a. Abschirmung) gestört, abgehört oder sonst wie manipuliert werden können. Ich denke gerade öffentlichen Einrichtungen wie z.b. die Straßenverkehrsüberwachung sind dazu verpflichtet ordentlich ausgestattet zu sein.
 
Danke für die Wortmeldungen!
dass ... Hardwarekosten für Kameraüberwachung die Kameras den kleinsten Teil ausmachen und vor allem - wie bereits angesprochen - Strom- und Netzwerkversorgung den Hauptteil ausmachen.

schon ja. so eine kamera ist in 15min angeschraubt, dann haste die 500eur dafür, das kabel dahin verlegen ist aber viel viel zeitaufwändiger, da brauchste leitern (hoch runter hoch runter), musst löcher bohren, musst kabelkanäle ziehen, die stecker raufcrimpen oder ne dose setzen, womöglich erdverlegung --> musste buddeln, leerrohre, am ende noch das ganze ans LAN anschließen, etc pp. das kostet alles zeit. je nach länge kann das dann teurer sein, als die kamera, klar.

ich hab dieses jahr mal eine NSL besucht, das ist schon sehr interessant, erstmal fortknox-mäßig abgesichert und am ende ein raum voller monitore :d du könntest ja mal bei ein paar wachschutzunternehmen hochoffiziell anfragen (mit deiner weltfirma :P) dir so eine NSL anschauen zu wollen. das hat zwar auch viel mit EMA zu tun, aber Video und EMA verschmelzen ja immer mehr.
 
Ich habe bisher im privaten Hikvision Kameras verbaut, da kosten Außenkameras samt Wandarm und POE Injector um die 200€.
Die Bildqualität ist im Hauptstream wirklich gut, die günstigen Kameras schaffen leider nur einen Stream in hoher Qualität.
Je nach Anforderung reicht das aber schon.

Als „Server“ empfehle ich privat Synology NAS mit Survailance Station und passenden Lizensen,
die laufen auch bei den Kundenanlagen anstandslos.

Auf der Arbeit verbauen wir meistens Axis, da Axis eigentlich für alles ein passendes Produkt hat.
In der Firma selsbt haben wir jetzt komplett auf Axis (bis auf 2 Speeddome) umgestellt und eine große Syno aufgebaut.
Dabei haben wir auch mal die IP <–> BNC Adapter von Axis probiert, das hat erstaunlich problemlos geklappt.

Die Kameras haben wir selber in ein VLan mit eigenem Switch gepackt, bei 3-4 Kameras im privaten sicher nicht Notwendig.
Aber wenn man dann ab 10 Kameras das Backplane richtig nutzen muss, sollte man auf einen eigenen Switch umsteigen.
Bei 8 Aufnahmen auf der Syno, sind im Netzwerk 70Mb/sec unterwegs ;)
 
Hattet ihr bei der Installation bereits Fälle, die richtig knifflig waren und ein Großteil der Schwierigkeiten von der Kamera selbst (Geometrie, Befestigungsmöglichkeiten, Mounting Kit usw.) kam?

Wie ihr oben bereits geschrieben hat, ist die Installation in der Regel ja jetzt keine besondere Herausforderung.
 
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