Warum so kompliziert? Gibt es auch ohne Software-Installation, nennt sich Google Mail oder auch Google Apps (Nutzung eigener Domain).
https://support.google.com/mail/answer/21289?hl=en
Da kannst du mehrere Email-Accounts eintragen, die werden dann abgeholt und auch passend bereit gestellt. Das auch vernünftig via IMAP und mit ordentlichem Spamfilter, ganz ohne Werbung so wie bei den Müll-Mail-Hostern wie GMX und Co. Du kannst auch mit den Mailadressen von anderen ISPs darüber mailen, auch in einem Desktop-Mail-Client wie Thunderbird wenn du Mail-Aliase verwendest.
Wenn du keine Bedenken vor der Cloud hast ist das denke ich die einfachste Lösung, ist in Minuten eingerichtet und kostet nichts. Und alle Free-Mailer geben ihre Daten so oder so an die Behörden weiter. Mach dir bitte keinen Illusionen das GMX, T-Online und Co. einen Deut besser wären als Google und Microsoft. Alle diese Firmen sind an Gesetze gebunden. Wenn es dazu kein passendes gibt wird einfach so abgeschnorchelt (Prism).
Gerade wenn es um Strafverfolgung in Deutschland geht wäre es sogar besser seine Daten in den USA zu haben als in Deutschland, das ist nämlich etwas komplizierter für die Strafverfolgungsbehörden als es lokal im eigenen Land zu machen. Und sie müssten erst mal wissen dass man überhaupt US-Dienste nutzt.
Ansonsten gibt es natürlich auch einige Paid-Mail-Provider oder Free-Mail-Provider die auch die Abholung von anderen Postfächern ermöglichen, ich glaube selbst GMX kann das. Halt mal die Mail/Webhosting-Pakete von Strato, Server4You, domainfactory... anschauen. Da geht es dann aber halt nur um Emails, keine Kontakte oder so.
Du kannst auch ein Hosted Open Xchange bei 1&1 nehmen, oder ein Hosted Microsoft Exchange bei qualityhosting, domainfactory usw. Das ist dann Enterprise Mailing mit Kontakten und Kalender usw, kostet halt nur je nach dem 4 bis 15€ pro Monat pro Postfach.
Alternativ musst du deinen eigenen Mailserver betreiben. Microsoft Exchange, Kolab, Open Xchange, Zimbra, Zafara... würden sich da anbieten weil sie nicht nur Emails sondern auch Kalender und Kontakte bereitstellen. Das ist aber mit einem Aufwand verbunden der je nach Vorkenntnissen mehrere Stunden bis Tage in der Einrichtung kosten kann sowie ein paar Stunden Wartung im Jahr erfordert. Am besten macht man so etwas in einer virtuellen Maschine, so hat man keine Konflikte mit anderer Software und kann später mit sehr geringer Downtime auf andere Hardware wechseln. Je nach dem für welches Produkt man sich entscheidet sind hier einmalige Lizenz-Kosten (Microsoft Exchange) oder monatliche/jährliche Kosten (Zimbra, Zafara...) oder auch gar keine (Kolab) fällig.
Ich empfehle dir
Kolab 3, das ist die einzige meiner Meinung nach aktuell relevante Groupware die vollständig Open Source und kostenlos ist und keine abgespeckte Community-Variante hat so wie z.B. bei Open Xchange, Zimbra und Konsorten. Kolab 3 lässt sich auch relativ leicht anpassen, es gibt z.B. eine ownCloud Integration, eine Tiny Tiny RSS Integration... usw. Ist halt relativ simpel weil man nur ein kleines Addon für Roundcude haben muss.
Ich habe dazu lange recherchiert und mir Lösungen die ich nicht kannte installiert und angeschaut, Kolab 3 war für mich der Sieger um Google Apps zu ersetzen. Wichtig für mich war unter anderem eine Open Source Lösung die auf offene Standards setzt, möglichst kostenfrei, Enterprise ready ist und mobile Geräte (Kontakte, Kalender, Email) optimal anbindet. Ein Pluspunkt ist wie ich finde dass Kolab hauptsächlich in der Schweiz, Deutschland und dem Rest von Europa entwickelt wird, soviel zum Thema Datenschutz und Backdoors (Microsoft/VMWare... NSA).
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Kolab - How to integrate Tiny Tiny RSS
Kolab - How to integrate Dokuwiki
Wenn du aber wirklich mit dem Gedanken spielst einen eigenen Mailserver betreiben ist ein lokaler Consumer-Rechner nicht gerade die optimale Wahl. Ein Mailserver muss 24/7/365 laufen, die Internet-Verbindung immer da sein. Längere Downtimes führen zum "Verlust" von Mails. Sprich USV, redundante Netzteile usw. wären von Vorteil, also richtige Server Hardware und keine 6 Jahre alte Obstkiste von St. Steve. Eine feste IP ist eigentlich Pflicht, außer du willst einen kostenpflichtigen Preimium DynDNS-Dienst einsetzen. Ich betreibe meinen Kolab Server virtuell auf einem vollständig verschlüsselten Rootserver (Proxmox, pfSense als Router/IDS/Firewall) auf dem ich auch noch andere Dienste bereitstelle bei einem
Premium-Hoster auf den ich RemoteKVM-Zugriff habe und der einen Voll-Hardware-Tausch innerhalb von 4 Stunden garantiert.
Ein vServer (ca. 10€/Monat) sollte es auch tun, hat durch die Redundanz der Infrastruktur bei den meisten Anbietern auch eine höhere Uptime als ein einzelner Rootserver. Eine vollständige Verschlüsselung ist hier allerdings nicht möglich bzw. bringt einem nicht wirklich viel da die Backup/Snapshot-Funktionen der Hoster in der Regel das System Live sichern, sprich entschlüsselt.