Experten gefragt: LM auf Kondensator, CPU schrott?

profdre

Enthusiast
Thread Starter
Mitglied seit
04.11.2009
Beiträge
654
Ort
Göttingen
Moin!

Habe letztens leider meinen gut gehenden i5 5675c geschrottet durch das Auftragen von Coollaboratory Ultra. In der Spritze war nichts mehr drin und die Nadel fehlte auch, aber außen klebte noch ein Tropfen Flüssigmetall. Dieses habe ich dann auf den beiden Dies verteilt und den IHS wieder aufgesetzt. CPU eingebaut und Rechner gestartet...und nix. Nach 1-2 sec ein kleines Klacken, bevor der CPU-Lüfter richtig anlief. Nach mehreren erfolglosen Startversuchen habe ich den IHS wieder runtergenommen und bemerkt, dass viel zu viel LM aufgetragen wurde (Dosieren war ja nicht möglich :/) Einer der Kondensatoren neben dem Die wurde dadurch kurzgeschlossen (im Bild vorne links). Habe die CPU dann geköpft rumliegen lassen und als ich eben noch mal nachgesehen habe, fehlte der kurzgeschlossene Kondensator.

1. Frage: Hat hier irgendjemand genug Ahnung/Erfahrung, um diesen Kondensator zu ersetzen (was für einer war es?) und die CPU noch mal auszutesten? Eventuell hat sich nur der Kondensator durch die Hitzeeinwirkung des Kurzschlusses gelöst...?!
2.. Frage: Besteht im Falle eines Totalschadens Interesse, die Dies abzuschleifen und Bilder zu machen (siehe RX 480 etc.) falls solche Bilder noch nicht existieren?
i5 5675c.jpg
 
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
Klar ist dosieren möglich, mehr als einfach und sehr genau sogar. Man verstreicht die Paste mit einem kleinen Pinsel, so wie in der Anleitung vorgesehen.

Da einen Tropfen drauftun und dann per IHS "verteilen" ist mutwillig und ehrlich gesagt wirklich doof, das ist keine Wärmeleitpaste in dem Sinne die sich dann gutmütig verteilt, die geht dann hin wo sie will, weil sie ansich wirklich scheisse haftet, und eben gut verstrichen werden will.

Es empfiehlt sich auch immer eine nichtleitende WLP als Isolation für die ganzen "Käferchen" zu nehmen, um einfach soviel Risiko wie möglich auszumerzen. Empfehle an dieser Stelle Arctic Ceramique 2.

Ich glaube deine CPU ist tot.


Womit würdest du denn die Bilder machen wollen? Metallographie Labor? Weil mit ner normalen Kamera wird das nix, soviel kann ich dazu sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar ist dosieren möglich, mehr als einfach und sehr genau sogar. Man verstreicht die Paste mit einem kleinen Pinsel, so wie in der Anleitung vorgesehen.

Da einen Tropfen drauftun und dann per IHS "verteilen" ist mutwillig und ehrlich gesagt wirklich doof, das ist keine Wärmeleitpaste in dem Sinne die sich dann gutmütig verteilt, die geht dann hin wo sie will, weil sie ansich wirklich scheisse haftet, und eben gut verstrichen werden will.

Es empfiehlt sich auch immer eine nichtleitende WLP als Isolation für die ganzen "Käferchen" zu nehmen, um einfach soviel Risiko wie möglich auszumerzen. Empfehle an dieser Stelle Arctic Ceramique 2.

Ich glaube deine CPU ist tot.


Womit würdest du denn die Bilder machen wollen? Metallographie Labor? Weil mit ner normalen Kamera wird das nix, soviel kann ich dazu sagen.

Ich weiß, wie man die Paste verteilt, danke. Es war einfach zu viel und nein, dosieren ohne Striche auf der Spritze (da Spritze leer) wird nix. Es war auch nicht mein erster Versuch, habe davor schon drei Mal erfolgreich (ohne Isolation) LM aufgetragen :)
Zur Isolation: Nach meinem Kenntnisstand veränderst du mit der Isolation auch immer die Eigenschaften (Kapazität...) der Kondensatoren, gerade im hochfrequenten Bereich. Es gab schon Berichte über steigende Vcore durch derartige Modifikationen.
Die Bilder werden mit einer Art Röntgenapparat gemacht, denke ich mal. Wie genau, interessiert mich gar nicht, wie gesagt, wenn es hier ein paar interessierte Experten gibt, die das schon mal gemacht haben, schicke ich denen gerne meine CPU zu (falls es derartige die shots noch nicht geben sollte). Dazu würde ich aber gerne erst Punkt 1 abhaken. Wenn du dazu etwas Schlaues beitragen kannst, dann nur zu!
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gab schon Berichte über steigende Vcore durch derartige Modifikationen.
Kann es mir nur schwer verkneifen, dich zu fragen ob das nicht kleinere Übel als eine kaputte CPU wäre? :/


Für CPUs bin ich kein Experte, aber ich weiss dass Kondensatoren meist zur Filterung, paralel zum Stromkreis eingesetzt werden. D.h. wenn dieser fehlt, ist nichts unterbrochen.
Hab schon von CPUs gehört wo Bauteile fehlten und trotdzem funktionierten.
Darum würde ich mal empfehlen das Ganze vollständig von LM zu befreien und dann mit normaler WLP, wieder zusammen bauen und testen.
 
LM ist 100% leitfähig, das kann man auch leicht mit einem Multimeter oder Durchgangsprüfer messen. Es ist also denkbar, dass zumindest kurzzeitig ein höherer Strom geflossen ist und der Kondensator deshalb verbrutzelt ist.

Solche Teile kann man reparieren wenn man gute Augen und eine entsprechende Lötausrüstung hat. Der Wert des Kondensators ist eigentlich unkritisch und meistens im pF Bereich.

Ob die CPU anschließend wieder funktionieren würde ist aber schwer zu sagen, man kann solche Folgeschäden nicht einschätzen.
 
1. Frage: Hat hier irgendjemand genug Ahnung/Erfahrung, um diesen Kondensator zu ersetzen (was für einer war es?) und die CPU noch mal auszutesten? Eventuell hat sich nur der Kondensator durch die Hitzeeinwirkung des Kurzschlusses gelöst...?!
nö das hat nichts mit der Hitzeentwickelung zu tun da wird das LM sich schlicht mit den Lot legiert haben u. dadurch hat sich das Lot verflüssigt.
 
Interessant, wenn sich das LM mit dem Lot legiert haben sollte,würde das auch viel besser die Beobachtungen erklären,direkt nach dem Abnehmen des Heatspreaders war der Kondensator nämlich noch dran und durch LM kurzgeschlossen. Meint ihr, dass ein Test ohne kurzgeschlossenen Kondensator sinnvoll wäre?Der Kurzschluss ist ja unterbrochen und der Kondensator ist nur einer von vielen,die stabilisieren oder filtern? Oder lieber erst einen Kondensator im Pico-Faradbereich auflöten?
 
Bei Haswell haben die Leute reihenweise SMDs abgesebelt und CPUs liefen zu 99% trotzdem noch. Allerdings weiß ich nicht wie es sich verhält wenn mal mit LM kurzgeschlossen wurde. Einfach testen, kaputt gehen kann se ja nimmer :d
 
Absäbeln verschlechtert zwar das Signalverhalten, kurzschließen ist aber trotzdem viel schlimmer. Ein Kondensator ist immer zwischen einem festen Potential (meist Masse) und einer Signal- oder Spannungsführenden Leitung geschaltet. Schließt man die Kurz, knallts.

Auf dem Mobo sind die Elkos z.B. zwischen 5V und Masse oder 12V und Masse verdrahtet. Was passiert wenn man die kurzschließt kann sich wohl jeder denken...
 
nö das hat nichts mit der Hitzeentwickelung zu tun da wird das LM sich schlicht mit den Lot legiert haben u. dadurch hat sich das Lot verflüssigt.
Wenn das stimmt, wäre das ein gutes Zeichen, da das die Wahrscheinlichkeit verringet dass Leitungen unter dem Substrat geschädigt wurden.


Absäbeln verschlechtert zwar das Signalverhalten, kurzschließen ist aber trotzdem viel schlimmer. Ein Kondensator ist immer zwischen einem festen Potential (meist Masse) und einer Signal- oder Spannungsführenden Leitung geschaltet. Schließt man die Kurz, knallts.

Auf dem Mobo sind die Elkos z.B. zwischen 5V und Masse oder 12V und Masse verdrahtet. Was passiert wenn man die kurzschließt kann sich wohl jeder denken...
Dass was geknallt hat ist ja schon klar...
Die Hoffnung ist nur dass der Kondensator selbst das schwächste Glied war und nichts anderes beschädigt wurde.
Liegen auf der CPU aber echt 5 doer gar 12V an?
Dachte das sei nur bei Haswell der Fall gewesen weil die letzte Spawa Stufe da drauf ist. Alle anderen Chips werden direkt mit den CPU-Spannungen versorgt und die liegen alle unter 1.5V.

Spielt im Endefekt natürlich keine Rolle, denn was relevant ist, ist der Strom der da durch fließt und 80W x 1.3V sind immer noch sehr viel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich habe die CPU eben wieder eingebaut (mit Arctic MX4 zum Testen ;) ) und sie LÄUFT NOCH :d Also wie gesagt, direkt nachdem der Rechner sich nach 1-2 sec nach dem Einschalten mit einem Klacken ausgeschaltet hat, hatte ich den IHS runtergenommen und der jetzt fehlende Kondensator war noch ganz und mit LM besudelt. Abgefallen kann er irgendwann später, habe erst nach 1-2 Wochen wieder nachgeschaut. Danke an die Leute, die mich ermutigt haben, die CPU noch mal zu testen, da Kondi nur zur Glättung da. Ich primel das Ding gerade.

@DragonTear: 1,8 V ist die Standardeingangsspannung bei Haswell und Broadwell (die shrink vom Haswell)
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, Basteln macht klug :) Puuh. Ich hoffe er ist wirklich noch stabil. Immerhin konnte er 4,3 GHz unter 1,4 V, was für nen i5 5675c schon sehr gut ist.
 
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh