Ich sehe das so, dass diese konkrete Liste von einem Institut erstellt wurde und die einfach bestimmte Kriterien aufnehmen und dabei versuchen objektiv zu bleiben. Ich denke kaum, dass dort eine gewisse Motivation dahinter steckt, außer vllt ein gewisses Bild zu vermitteln, was denn nun gut oder schlecht ist. Im Grunde ist das aber auch irrelevant, weil sowieso alles subjektiv ist. Selbst ein Geheimtipp kann schlecht sein, wenn zwei verschiedene Geschmäcker sich über den Weg laufen. User-Listen, wie zB auf listverse oder anderen Seiten sind ebenfalls völlig subjektiv. Oft sind da auch Sachen drin, die gar nicht so wirklich passen - was wiedeurm zeigt, wie stark das vom Betrachter abhängig ist.
Kurios sind solche Listen mMn auf jeden Fall, aber eher im positiven Sinne. Trotz allem kann man neue Dinge entdecken und persönlich finde ich es immer interessant, wie andere Menschen andere Dinge einordnen. Schlimm finde ich, dass dann darüber diskutiert wird, ob ein Film nun auf Platz 8 oder Platz 5 gehört. Absolut bescheuert und völlige Zeitverschwendung. Vielmehr ist doch die Gesamtstatistik interessant, aus statistischer Sicht. Mehr auch nicht. "Mit Vorsicht zu genießen" ist ein starker Ausdruck. Ich würde dem maximal zustimmen, wenn es darum geht, solche Listen als Community- oder Welt-Meinung der darin enthaltenen Inhalte zu bezeichnen. Wenn man also zB darüber reden will, wie stark ein Film eine Zeit beeinflusst hat, sollte man solche Listen nicht nehmen, weil sie ja nicht wirklich aussagekräftig sind. Man nutzt nur gern solche Listen als Argumentationsmittel, aber so wirklich zulässig sind sie nicht.
Am allgemein Anerkannten wird aus meiner Sicht nur deswegen festgehalten, weil viele Leute nicht ihren Horizont erweitern. Damit bleibt automatisch nur das übrig, was die Mehrheit sowieso schon kennt. Inwiefern man da etablierten Meinungen widerspricht bzw inwiefern darauf Wert gelegt wird, das nicht zu tun - das lässt sich nur schwer beurteilen. Dass Kritiker ständig bewerten halte ich persönlich zB für fragwürdig. Seit wann ist die Meinung eines Kritikers mehr wert als die eines nicht-beruflichen Kritikers? Viele Filme und Serien sind total überbewertet. Nicht wegen der etablierten Meinung, sondern wegen der Presse die darüber schreibt. Es sind Menschen mit subjektiver Wahrnehmung, die ein bestimmte Sachen preisen und gut beurteilen. Gleiches gilt für das Gegenteil. Deswegen gibt es ja so viele Filme und Serien, die nicht wertgeschätzt werden, obwohl sie mehr Potential haben, als der Standard. Und auch das ist nur meine subjektive Meinung. Etabliert ist also nur die populärste subjektive Meinung. Für mich ist das völlig nichtssagend, weswegen ich mir darüber auch keinen Kopf mache
Fantasy definierst du hier auch wieder ganz persönlich. Dabei gibt es auch hierfür eine allgemein anerkannte Definition. Damit ist Fantasy ein Überbegriff und lässt sich anhand der einzelnen Elemente wiederum in Subgenres unterteilen. Die Abgrenzung ist sicherlich schwierig und wird noch komplizierter, wenn Genres gemischt werden. Da schaut man dann auf dominierende Elemente und auch diese werden unterschiedlich stark wahrgenommen, sodass eine Unterteilung manchmal kaum objektiv möglich ist.
Bei Game of Thrones sagt zB jeder es ist Fantasy. Es spielt in einer Fantasy-Welt, eine Welt die so nicht existiert. Vieles dort ist aber so wie bei uns (aus naturwissenschaftlicher Sicht). Und sogar der Sternenhimmel bzw die entsprechenden astronomischen Gegebenheiten (Sonne, Mond) sowie das Klima (lange Winter) sind astrophysikalisch erklärbar mit gängigen Theorien. Ob so eine Welt faktisch exisiteren könnte, ist eine andere Frage. Aber theoretisch ist es auf jeden Fall möglich. Hier zB schön erklärt:
Die Himmelsmechanik von “A Game of Thrones” – Astrodicticum Simplex
Außerdem dreht sich viel um Politik, Intrigen, Familiendrama ohne Ende, Krieg, etc. Nur wenige Elemente sind wirklich typisch für Fantasy - die Drachen, ein bisschen Magie, sowie all diese unbekannten Mächte hinter dem Wall. Selbst bei den Göttern habe ich bisher noch nicht rausfinden können, inwiefern diese sich überhaupt bemerkbar machen oder ob das einfach ein typisches Konstrukt ist, wie auch in unserer Welt.
Insofern könnte man sagen, dass GoT ein Drama ist, mit einigen Fantasy-Elementen bzw. das im Fantasy-Setting spielt. Die Welt in GoT und das bisschen Fantasy ist nämlich alles, was es von der Realität trennt.
Es kommt also immer auf die Sichtweise an und welchem Element man mehr Gewichtung gibt. Grundsätzlich habe ich deswegen GoT stets auch als Fantasy-Reihe abgetan, bis ich eine lange Diskussion mit Leuten hatte, die Fantasy albern finden. Und dann musste ich erklären, dass es eigentlich kaum Fantasy ist, wie man es kennt, sondern durchaus solide, erwachsen und nachvollziehbar.