[Kaufberatung] Feldkonfektionierbare LWL-Anschlüsse?

phoenix86

Enthusiast
Thread Starter
Mitglied seit
10.11.2008
Beiträge
672
Hallo zusammen,

ich habe mittlerweile, gefühlt, das halbe Inet umgegraben und habe meist nur widersprüchliches gefunden.
Ich möchte mein Heimnetz gerne 10GbE-ready machen und dafür vom Keller (Hausübergabepunkt) ins Wohnzimmer LWL verlegen. Das Problem ist aber, dass das vorhandene Leerrohr zu schmal für den LC-/SC-Anschluss ist. Nun die eigentliche Frage, gibt es, ähnlich wie bei Keystone, die Möglichkeit einen LWL-Anschluss selber zu konfektionieren ohne die Spleißarbeiten? Also einfach gesagt, LWL durchs Rohr ziehen, Anschluß drauf, in den SFP-Adapter und fertig? Ich meine so etwas schon mal gesehen zu haben, aber ich finde dazu nichts mehr.

Hoffe auf eure Hilfe.

VG phoenix

PS: Es sollte LWL sein, da parallel dazu auch Stromleitungen laufen und ich auf Kupfer keinen Bock mehr habe. Außerdem bekomme ich sowieso bald FTTH.
 
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
Kurze Antwort, nein.

Entweder vorkonfektionierte LWL Installationskabel (von FS z.B.) mit Einzugshilfe oder, wenn es wirklich gut werden soll, die nächste LWL Bude aufsuchen die einem entsprechende Kabel empfiehlt, nachher die Pigtails spleißt und alles korrekt durchmisst. Dank OS2 braucht man den Terz auch nur einmal machen.
 
Klar kann man sowas machen.

Wenn man es aber richtig machen will, braucht man neben passendem Werkzeug auch Messausrüstung.
Das ist auf jeden Fall weniger als früher, aber eben nicht ganz ohne.

Es gibt Helden, die machen das alles ohne. Ich kann davon nur abraten und lieber 1x Geld in die Hand genommen und gut ist.
Mit zunehmender Datenraten werden die Systeme auf immer empfindlicher.
D.h. was mit 1 oder 10GBE nicht geht, kann in 15Jahren bei 100GBE schon nicht mehr gehen oder nur halb.

Aber wenn es um 10GBE geht, was ist denn mit Kupfer? Da geht ja auch 10GBE. Theoretisch auch mehr, praktisch eher nicht so.
Aufrüstungen auf 100GBE oder sowas ist dann mit LWL in jedem Fall einfacher.

Phoenix Contact hat sowas im Angebot aber auch alle anderen großen LWL-Hersteller.
 
Nein, das nimmt man auch, wenn man weniger Fasern hat.

Beispiel:
Ein üblicher 40G Link ist 4x 2 Fasern also 4x 10GBE je für RX und TX.
Bei Singlemode hast du 2x Fasern, weil das über die Wellenlänge gemacht wird.

für die Spezis:
Bei großen Datenraten:
Singlemode ist Frequenzmultiplexing
Multimode ist Raummultiplexen (mehrere Fasern)

Das sieht bei 100GBE und darüber genauso aus, bzw. verschärft sich da das Problem.
Auch bei Singlemode gibt bei den sehr großen Datenraten schon das Raummultiplexen.

Bedingt dadurch ist Singlemode quasi beliebig Erweiterbar, bis eben zu 800GBE aktuell. Bei Multimode ändert sich gerne mal die Fasernanzahl. Wenn Multimode, dann direkt 24Fasern, das reicht bis 800GBE, ansonsten lieber Singelmode.
SFPs machen preislich bei der Anzahl den Kohl nicht fett.
 
es gibt ja sogar singlemode Transceiver, die können beide Richtungen send/receive auf eine Faser legen. @Threadersteller: bist du sicher, dass du nicht einmal einen bzw. einen „halben“ LC-Stecker durch das Leerohr bekommst? So hatte ich das dann gelöst: hab einfach 2x einen halben leicht versetzt hintereinander durchgezogen… auf diese Weise habe ich 3x Glaser + 1 Cat5 (8 Kupfersdern) durch ein doch recht schmales Leerrohr bekommen…
 
@besterino
das was Probleme macht, ist einfach das hohe Gehäuse mit dem Schnapper dran, es will einfach nicht durch und das Leerrohr ist doch sehr klein im Durchmesser. Was mich am meisten ankotzt, dass es wirklich nur 50 oder 60cm sind, was durch Leerrohr muss. Im gleichen Rohr liegen entweder 230VAC oder das Coax, weiß ich grade nicht 100%ig... wenn es ein möglichst dünnes Cat7 gäbe, würde ich sogar doch nochmal Kupfer durchziehen, aber das dürfte dann keine 6mm im Durchmesser haben. Da hab ich bis jetzt auch nicht wirklich was gefunden, dem ich Cat7 abkaufe...
 
Und wenn man die Leitung, die den Weg versperrt, temp. demontiert, damit man den fetten LC-D durchgebekommt?
Und dann natürlich die demontierte Ltg. wieder durch?

Ansonsten, wie wäre es mit nem CS-Stecker?

Also:
Gerät -> LC-D-Stecker -> lange Strecke mit Rohr -> CS-Stecker -> CS-Kupplung -> CS-Stecker -> Patchkabel -> LC-D-Stecker->Gerät
 
@phoenix86

Vielleicht hilft dir dieses Video weiter:

 
Hatte ja schonmal gesagt, dass man sowas machen kann.
Allerdings ist das für eine Leitung sehr viel Materialeinkauf oder mit anderen Worten, das wird eine sehr teure Leitung.

Ich würde daher erstmal alle Register ziehen was vorkonfektionierte Leitungen angeht.
 
Ich muss mir das alles mal in Ruhe anschauen und durchlesen.
Kennt eigentlich jemand von euch zufällig eine dünne (Durchmesser kleiner als 6mm), "echte" Cat7-Verlegeleitung?

Achja, die zweite Leitung im Leerrohr ist eine 230VAC...
 
Kennt eigentlich jemand von euch zufällig eine dünne (Durchmesser kleiner als 6mm), "echte" Cat7-Verlegeleitung?
Gibt es nicht. Verlegeleitungen sind AWG22 oder AWG24.
Dabei kommt dann immer irgendwas um 7-9mm an Durchmesser raus.

Das einzige, was auf diesen Außendurchmesser kommt sind Patchleitungen und da dann auch nur AWG26/7.
Da kommt man um 6mm, mal weniger, mal mehr.

Diese Leitungen selber gibt es dann als CAT7a. Am Ende hast du aber eh standard RJ45, so dass du damit eh maximal einen CAT6a Link baust.

Wenn man den Weg der Patchleitung verfolgt, sollte man sich die Terminierungen anschauen. Man kann Patchleitungen auch auf Dosen/Jack montieren. Hierbei ist die Freigabe des Hersteller zu prüfen. Nicht jede Klemme kann AWG26/7.

Aber, Patchleitungen haben einen sehr weichen Mantel und dieser ist zudem auch weniger beständig. Da kann es schonmal sein, dass nach 20 Jahren UV-Einstrahlung das Mantel zerbröselt. Zumal der Mantel auch sehr dünn ist, eben wegen der Flexibilität
Ein PUR-Mantel ist da bei gleicher Stärke quasi unendlich haltbar und auch mech. sehr robust.
Beispiel wäre eine Leoni LKD7KS700900000. (bekommt man aber eben nicht beim Mediamarkt)

Generell würde ich versuchen das mit LWL zu lösen. Eine 230V Leitung, die womöglich auch noch eine hohe el. Last hat, macht die Datenübertragung nicht besser, wenn daneben direkt eine CU-Leitung angeschmiegt ist.
 
Die Dose hätte ich wahrscheinlich sowieso per Keystone angeschlossen und in einem Leerrohr rechne ich nicht mit hoher UV-Strahlung. Im Fall der 230VAC Leitung die auf eine Steckdose geht könnte ich die auch abhängen oder umbelegen auf eine, bei der nichts weiter als eine Zimmerleuchte dran hängt.

Edit:

Draka UCHOME Cat.7 SS26 S/FTP 4P LSHF

gibt tatsächlich eins mit 5,8mm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit diesem Kabel wäre wieder die Grenzwertposition bei den Beschriftungen erreicht. Wenn man das Datenblatt anschaut wirds lustiger.
Fulfills the minimum requirements of Class EA with a conductor diameter of AWG26 at a max. Transmission distance of
60m instead of 90m for the permanent link.
 
Das ist in der Tat das Problem. Das ist auch der Grund warum Patchkabel maximal 50m sein dürfen.
Das hat was mit den Kapazitäten der Leitung zu tun. Das ist am Ende die Grenze des techn. Machbaren.

Aber das sollte @home machbar sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie bereits gesagt, ich brauche keine 50m, keine 60m, geschweige denn 90m, bei geht es quasi um Zentimeter... LWL ist zwar anscheinend toll, aber daran hab ich vor 10 Jahren noch nicht gedacht, dass man da so einen Aufwand betreiben muss und für 80cm Leitung zahle ich keine 200€ das da einer zum verlegen kommt.
 
Ich verstehe nicht, wenn, es wirklich nur um 80cm geht, warum Du nicht ein 1m LC-LC-Patchkabel nimmst, das auftrennst und dann wie unten abgebildet 2 Stecker hast - den Knickschutz kann man vorsichtig nach hinten schieben, so das der Stecker vorne etwas beweglicher wird, wenn es z.B. um eine Kurve geht - den Schnappmechanismus kann man mit Isolierband quasi fest an den Stecker drücken - so habe ich auch meine Leitung im Leerrohr durchgezogen - nebst 2 CAT7 Verlegeadern.

Hast Du das denn schon probiert?
1660719892374.png

Quelle: https://www.lichtleiterkabel.com/de/LWL-Stecker-Uebersicht.html
 
Ganz einfach, wenn ich die Maße sehe, weiß ich, dass er nicht durch passt. Der Widerhaken ist 2mm stark, plus knappe 5mm Gehäusehöhe, das werde ich sicher nicht durchbekommen...
 
Gibt es keine Möglichkeit dann einfach eine neue Dose für LWL zu setzen und das Kabel "minimalinvasiv" dahin zu bekommen?
Alle anderen Varianten scheine ja nicht zu funktionieren oder zu teuer zu sein.
 
Ganz einfach, wenn ich die Maße sehe, weiß ich, dass er nicht durch passt. Der Widerhaken ist 2mm stark, plus knappe 5mm Gehäusehöhe, das werde ich sicher nicht durchbekommen...
wenn man den mit Klebeband umwickelt ist das wohl nur noch 6mm - wenn das vorhandene Kabel temporär entfernt wird, um das Glasfaserkabel hineinzubekommen, wäre das ja eine Möglichkeit, aber dazu muss man auch wollen - anders wird das leider nichts - Vorschläge gab es hier ja schon genug - alternativ als letzte Möglichkeit vlt. noch ein Aufboden/Sockelleistenkanal - dann kann man ein Loch durch die Wand auch gut kaschieren...
 
aber dazu muss man auch wollen - anders wird das leider nichts -
Nana, Vorsicht, mal den Ball flachhalten!
Gibt es keine Möglichkeit dann einfach eine neue Dose für LWL zu setzen und das Kabel "minimalinvasiv" dahin zu bekommen?
Alle anderen Varianten scheine ja nicht zu funktionieren oder zu teuer zu sein.

Ich hab mir jetzt ein paar Dinge, die hier vorgeschlagen wurden, besorgt. Außerdem auch ein Beton-Bohrer 😆 Werde mal ein paar Sachen ausprobieren...
 
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh