Festplattencrash (mit Vorgeschichte) - Wie jetzt vorgehen?

Martin Preiß

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Gestern hat es meinen Shuttle XPC mit einem Festplattenausfall erwischt. :(

Ist ein System mit Intel Core2 Q9300 Prozessor unter Windows Vista 32Bit Ultimate Edition. Müsste von 2008 sein wenn ich mich nicht irre. Die Festplatte ist allerdings schon ein oder zwei Jahre älter und ist eine 250GB IDE Festplatte von Samsung.

Angefangen haben die Probleme vor etwa vier Wochen. Da ist es mir gelegentlich passiert das auf einmal der Mauszeiger eingefroren ist. Nach dem Start konnte man aber eigentlich immer mindestens 3 Stunden problemlos arbeiten. Dann nach einem Restart immer auch mindestens ne Stunde.

Da ich das Problem aber nicht einordnen konnte, wollte ich erstmal mit einer Knoppix-DVD feststellen ob es ein Hard- oder Softwareproblem ist. Und tatsächlich gab es auch mit Knoppix Ähnliches zu beobachten. Hier ist zwar nicht der Mauszeiger eingefroren, dafür aber dann kurzzeitig das ganze System, wobei ich unter Knoppix dann nach so 10 Sekunden immer Problemlos weiterarbeiten konnte.

Allerdings ist das Problem dann nach wenigen Tagen wieder verschwunden. Wollte dann noch ne andere Maus probieren, aber habs dann dabei belassen, da ja wieder alles funktioniert hat. Hatte als Defekt dann entweder die Maus oder den Eingabecontroller auf dem Mainboard am ehesten in Verdacht, aber nicht die Festplatte.

Gestern dann gegen 15:00 hab ich noch völlig problemlos eine Stunde mit dem PC gearbeitet. Als ich ihn dann so gegen 18:00 wieder benutzt habe konnte ich auch etwa 15 Minuten völlig problemlos arbeiten. Aber dann ist mir plötzlich das System eingefroren während ein Geräusch wie bei initialisieren oder abschalten der Festplatte. Nicht das anlaufen sondern das wenn vermutlich der Schreib-/Lesekopf die Parkposition verlässt. Da hatte ich schon ein Ungutes Gefühl.

Klatstart über den Resetbutton hat dann noch funktioniert, aber das System war so langsam und es dauerte ewig bis der Anmeldeschirm erschien. Da hätte ich womöglich noch eine Datenrettung durchführen können. Aber da ich eher ein Maiboardproblem vermutete hab ich dann das System nochmal heruntergefahren und ein paar Minuten warten.

Und nun startet es nichtmehr. Es bleibt erst die Shuttle Animation stehen bevor während die gelbe HDD LED dauerhaft leuchtet. Dann geht die gelbe HDD LED aus und es kommt eine Fehlermeldung des integrierten IDE Controllers das kein Bootmedium gefunden wurde.

Zwei Fragen die sich jetzt stellen:

Daten - Es sind zwar keine extrem wichtigen Daten auf dem System und ich habe eine Datensicherung mit Stand vom 2.3.2015 aber natürlich hätte ich gerne auch die Daten der letzten fünf Wochen wieder. So wertvoll um 300€ + X für eine professionelle Datenrettung auszugeben sind die Daten aber nicht. Denkt ihr das Methoden wie einfrieren, auf 50° C erwäremen oder notfalls eine Öffnung ohne Reinraum etwas bringen könnten?

Reperatur - Eine neue IDE Festplatte bestellen und einbauen wäre natürlich günstig. Nur ist das System zwar technisch noch ausreichend, aber eben auch schon 6 1/2 alt. Nach dem Festplattenausfall habe ich jetzt schon irgendwie Angst das es als Nächstes dann den RAM, die CPU oder schlimmstenfalls das Mainboard erwischen könnte.
 
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Wenn die Festplatte im BIOS nicht mehr erkannt wird, sieht es schlecht aus. Dann ist dein Backup um genau 5 Wochen zu alt, aber das weist du sicher selbst. Was man vielleicht versuchen könnte, die Platte in ein externes Gehäuse hänge und an einem anderen PC über USB probieren. Die Temperaturbehandlung wird wohl nicht zum Erfolg führen und das Öffnen schon mal gar nicht.
Kauf eine neue Platte und benutze das System solange es dir ausreichend schnell ist. Wenn dann was ausfällt kauf was aktuelles/aktuelleres.
 
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Spätestens wenn solche Probleme auftreten macht man eigentlich eine vollstädndige Diagnose und da gehört auch ein Blick auf die S.M.A.R.T. Werte der Platte dazu, die man sowieso permanent überwachen sollte. Mein Empfehlung dafür ist CrystalDiskInfo in der Portable Standard Edition. Dann sollte man, wenn man denn bemerkt das es ein Problem mit der Platte gibt, sofort alle Daten retten die nicht im Backup stehen, es kann immer das letzte mal sein, dass die Platte noch ein Lebenszeichen abgibt, genau wie es auch bei Dir war. Jetzt kannst Du nicht mehr viel machen, vielleicht hilft die Einfriermethode, vielleicht hängen die Köpfe und Du kannst sie öffnen, "befreien" und dann noch mal kurz ein paar Daten retten, bevor der eingedrungene Staub die Platten endgültig vernichtet.

Auf jeden Fall sollte ein neues Windows oder (Live-)Linux vorhanden sein und gebootet werden, Du willst ja nicht die allerletzte Chance noch was zu lesen mit den Systemdateien von Windows verschwenden die beim Booten gelesen werden müssen. Am Besten schliesst man die Platte dann an den laufenden Rechner über einen USB-Adapter an, denn IDE kann ja gewöhnlich kein Hot-Plug und dann muss es schnell gehen. Und jeder Selbstversuch zerstört die Chancen eines Profis noch was zu retten, es gibt also nur ein Entweder Oder, kein ich probiere es mal und wenn es nicht klappt gebe ich sie doch einem Profi in die Hand.
 
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SiSoft Sandra Lite hab ich natürlich schon übers System laufen lassen, allerdings ohne Ergebnis. Und auch Defraggler hat noch ein paar Tage zuvor Health GOOD angezeigt.

Aber S.M.A.R.T hilft bei mechanischen Defekten wohl leider nicht. Tippe auf den Motor oder Spindellager so das die Platte nicht mehr auf Nenndrehzahl kommt und deshalb die Köpfe eingezogen werden.
 
Die Aufwertung durch die Ausleseprogramme ist nie perfekt, weshalb man die einzelnen Attribute schon mit einem gewissen Sachverstand auswerten lassen sollte. Das biete ich Dir an, aber wenn Du nicht willst oder es jetzt zu spät ist, dann eben nicht. Ausfälle können natürlich immer auch spontan erfolge ohne sich den S.M.A.R.T. Werten anzukündigen, was gerade bei SSD sehr typisch ist, weil dort meist der Controller die Ausfallursache ist. Gegen Datenverlust helfen daher auch nur regelmäßige Backups, zumal ja nicht nur HW-Ausfälle die Daten bedrohen.
 
Datenrettung hat 1A geklappt! :banana:

Erst wollte die Festplatte keinen Mucks mehr machen, aber nachdem ich sie dann ein paar Umdrehungen von Hand gedreht habe lief sie wieder einwandfrei und ich konnte alle Daten retten.

Nachdem ich das geschafft habe, habe ich dann jetzt noch einmal Windows gebootet und auch das läuft jetzt stabil. Hier dann nochmal die von Defraggler ausgelesenen S.M.A.R.T Werte falls sie jemanden intressieren.

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Du hast sie ausgeschraubt? Dann dürfte sie bald ganz hin sein, weil dabei ohne Reinraum viel zu viel Staub eindringt. Die Platte hat u.a. schon 302 wiederzugewiesene Sektoren und einen schwebenden, sie sollte also in jedem Fall zeitnah ersetzt werden.
 
Nicht ganz geöffnet, des reiche den Controller und den Motor abzuschrauben um sie dann im geschlossenen Zustand per Hand drehen zu können. Und natürlich wird jetzt dann gleich ne neue Platte eingebaut.

Soweit ich weis werden die Werte von 100 (perfekt) bzw. 255 (perfekt) aus auf 0 (sehr schlecht) runtergezählt. Das 68 für die 302 wiederzugewiesene Sektoren scheint demnach nicht so schlecht zu sein. Bei Recalibration Retrys scheint aber mal was gewesen zu sein. Aktuell zwar 253 aber anscheinend mal nur 2.

Aber meist hab ich natürlich nur auf die Zusammenfassung GOOD geschaut. ;)
 
So eine Platte kann auch noch lange funktionieren, meist ist das aber nicht der Fall. Daher sollte man mindestens auf eine sehr regelmäßige Sicherung der Daten auf eine andere Platte achten, die sollte in einem anderen Gehäuse (USB oder NAS) stecken und wenn diese hier dann ausfällt, so warst Du gewarnt. Spätestens wenn die Summer der Real Value (oder Raw Value) von den Attributen 5 und 197 anfängt massiv zu steigen, ist das Ende meist nahe und der geringer Worst Value bei Recalibration Retrys legt auch nahe, dass da irgendwas nicht in Ordnung ist. Deshalb würde ich nicht zu lange mit dem Wechsel der HDD warten.
 
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