Was ne Saison!
Ich bekomme zunehmend das Gefühl, dass die Rivalität weniger unter den Fahrern, sondern eher zwischen den Teams bzw. Chefs/Verantwortlichen geschürt wird. Toto mit seinen emotionalen Entgleisungen, Marko ständig mit seinen Anspielungen usw. Klar haben die alle Druck im Kessel aber die Welt schaut hin --> peinlich. Ich wünsche mir mehr Distanz und Professionalität und somit Fokus auf den Rennsport.
Die FIA sollte sich mal Rückrat zulegen: Ständig das situative Auslegen div. Regularien, Geschacher mit den Teams usw. Würden sie wenigstens mal bei einer Richtung bleiben aber nein. Mir als Zuschauer macht es die Sache nicht leichter: Ich bin genervt von den ständigen durch die FIA getriggerten "Ereigniswendungen".
Für mich sind Regeln - unabhängig vom Fahrer - da, um einen gewissen Standard auszudrücken, Sicherheit zu gewährleisten und Chancengleichheit für alle Fahrer sicher zu stellen. Mir geht es nicht darum, ob HAM oder VER der Begünstigte ist, sondern darum, dass das ständige Neuauslegen des Regelwerks dazu führt, dass am Ende im Zweifel nicht derjenige gewinnt, der sich an alles gehalten und trotzdem gewonnen bzw. sich durchgesetzt hat.
Mir drängt sich der Verdacht auf, dass die FIA alles tut, um Spannung zu erzeugen. Das geht mMn zu Lasten der Fahrleistungen der jeweiligen Fahrer und durchaus auch zu Lasten der Sicherheit (siehe letztes Rennen).
VER ist und bleibt für mich ein "gefährlicher" Rennfahrer: Er nimmt teils zu viel Risiko in Kauf. Wenn er sich den Kopf abfährt ist das sein Ding aber er zieht auch immer die anderen mit rein. Ich glaube, dass könnte er viel besser, denn er ist zweifelsfrei ein Ausnahme-Fahrer. Ich verstehe nicht, warum er in wirklich jede Lücke reinsticht, die sich ihm bietet ohne seinem Gegenüber Platz zum Überleben zu lassen? Heute war das auch wieder so ein Ding: Er sticht am Ende der langen Geraden voll rein, bleibt zwar zwischen den weißen Linien aber drängt HAM komplett raus und beschwert sich dann, dass er abkürzt. OK - aber wo soll HAM denn hin? Dadurch, dass die FIA einfach nicht richtig einschreitet, wird das alles billigend in Kauf genommen. Alles für die Zuschauerquote und den F1-Zirkus. HAM hat in der zweiten Saison-Hälfte konzentriert gearbeitet und insbesondere in den beiden letzten Rennen mehr oder weniger kontaktlos(!) alles rausgeholt.
Keiner von beiden Fahrern ist mein Fav aber HAM hab ich es einfach eher gegönnt als VER. Warum? Weil er mMn am ehesten "Sportsmanship" ausstrahlt als sein direkter Kontrahent und ja: das ist bei HAM auch nicht immer erkennbar.
Dennoch: Es freut mich in erster Linie für RB und auch für Honda. Es ist natürlich klar, dass das ohne VER nicht passiert wäre.