Slippin' Jimmy
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Einleitung
Als FractalDesign das North seinerzeit vorstellte, stellte sich bei mir sofort ein „Haben-Wollen“-Gefühl ein. Dies bedingt vor allem dadurch, dass die Verwendung von Holz an einem PC-Gehäuse etwas Außergewöhnliches ist und mich die Optik des Gehäuses aufgrund meiner persönlichen Präferenzen für Holz angesprochen hatte. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich als einer der Tester ausgewählt wurde.
Verpackung, Lieferumfang, Erscheinungsbild
Das North in weiß mit Eichen-Holz Front und Sichtfenster kam am 21. November bei mir an. Als ich die Löcher im Umkarton sah, wurde ich gleich nervös, war nach dem Öffnen des Kartons aber gleich wieder beruhigt. Aufgrund der guten Polsterung kann dem Gehäuse beim Transport eigentlich nur wenig passieren, sofern mit dem Paket nicht außergewöhnlich robust umgegangen wird oder zufällig gerade Kräfte auf das Paket einwirken, wo eben nichts gepolstert ist. Positiv hervorheben möchte ich hier unter Umweltschutzaspekten auch, dass bei der Polsterung wohl nach dem Prinzip „Perfektion durch Reduktion“ gearbeitet wird.
Der Lieferumfang umfasst das Gehäuse selbst, zwei 140mm-Gehäuselüfter von FractalDesign, die Anleitung und einen Satz der zum Verbauen der Hardware erforderlichen Schrauben inkl. vier kleiner Kabelbinder.
Nachdem ich das North endlich von der Umverpackung befreit hatte, war mein erster Gedanke, dass das Gehäuse sehr kompakt wirkt, obwohl es von den „inneren Werten“ für die meiste Hardware mehr als ausreichend groß dimensioniert ist. Der kompakte optische Eindruck kommt m. E. von dem weißen Seitenteil vor dem Glasfenster, durch den das Glasfenster tatsächlich kleiner ist als bei anderen Bestands-Gehäusen, optisch aber umso kleiner wirkt.
Sowohl das Glasfenster, das rückwärtige Seitenteil als auch das Seitenteil vor dem Glasfenster sind jeweils durch Schrauben gesichert. Der Deckel des Gehäuses wird hingegen nur in eine Verriegelung geschoben. Hervorzuheben ist hier die Lederschlaufe am Gehäusedeckel, mit Hilfe derer man den Deckel nach hinten aus der Verriegelung ziehen und entfernen kann.
Indem man an der unteren „Griffmulde“ zieht, lässt sich die gesamte Front des Gehäuses vollständig vom Gehäuse entfernen. Die Holzlamellen sind mit dem Trägerplastik verklebt. Hinter den Lamellen befindet sich ein Staubfangnetz, welches nur eingeclipst ist und sich zum Reinigen einfach entfernen lässt.
Einbau der Hardware
Entfernt man nur das Glas-Seitenteil zwecks Einbau der Hardware, ist der vorhandene Raum zum Arbeiten recht beengt. Nach Ausbau des Blechstreifens vor dem Glasseitenteil ist allerdings mehr als genug Platz, um die Hardware einzubauen. Der Einbau der Hardware lief bis auf zwei Punkte sehr unkompliziert. Eigentlich ist überall ausreichend Platz, um mit den Händen oder Schraubenzieher an die neuralgischen Stellen zu kommen. Gut ist dabei insbesondere, dass man die Front komplett entfernen kann und so wirklich viel Platz hat, um z. B. den ATX-Stecker aufs Mainboard zu stecken. „Eigentlich“ deshalb, weil mir zwei Punkte aufgefallen sind, die Schwierigkeiten gemacht haben. Das ist einerseits, dass der Platz zwischen oberem Gehäuserahmen und dem CPU-Kühler ziemlich eng bemessen ist. Mit dem Schraubenzieher kommt man zwar in den Spalt, um die Schrauben zur Befestigung des Mainboards festzuziehen. Allerdings ist es kaum noch möglich, den Schraubenzieher zu drehen. Vom Define7 Compact bin ich da deutlich besseres gewohnt. Hier lässt sich der obere Gehäuserahmen komplett entfernen, sodass man dort allen Platz der Welt hat, um Schrauben festzuziehen oder Stecker einzustecken. Es wäre wünschenswert, wenn FractalDesign dieses Konzept bei allen Baureihen einsetzen würde. Das erspart viel Gefummel beim Einbau und wäre zumindest für mich ein Entscheidungskriterium bei ansonsten leistungsmäßig und optisch gleichwertigen Gehäusen.
Ein weiteres Problem ist zu nennen, dass sich der Stecker für die vorderen USB-3.0-Anschlüsse am Mainboard nicht einstecken lässt, weil die Platzverhältnisse zu beengt sind bzw. der Stecker unter erheblicher mechanischer Spannung stehen würde, wenn man versucht, ihn vor Einbau des Mainboards ins Gehäuse einzustecken. Da mir das alles zu heikel war, werde ich die vorderen USB-Anschlüsse nicht anschließen bzw. nutzen. Das gleiche Problem hatte ich auch beim Define7 Compact. Ob das Problem beim Gehäuse oder beim Mainboard zu verorten ist, will ich hier jetzt nicht thematisieren. Jedenfalls hat das Mainboard den Steckplatz für den USB-3.0-Stecker an einer ungewöhnlichen Stelle, die entsprechende Schwierigkeiten sicherlich fördert.
Sieht man von den beiden angesprochenen Punkten ab, bietet das North eine solide Vorstellung, wie ich sie von FractalDesign gewohnt bin.
Temperaturmessungen
Wie bereits in meiner Bewerbung geschrieben, wird das System im Wesentlichen beim Distributed Computing in BOINC eingesetzt. Dabei „spendet“ man Rechenleistung an institutionelle oder private Projektbetreiber und leistet so Hilfestellungen bei wissenschaftlichen Projekten, die anderenfalls ggf. keine Rechenzeit auf Großrechnern erhalten würden. Letztlich werden Simulationen oder auch anderweitige Berechnungen in „kleine“ Pakete zerteilt, die auf den eigenen Rechner runtergeladen und gerechnet werden. Die Ergebnisse werden dann nach Abschluss der Berechnung auf dem eigenen Rechner an den Projektbetreiber hochgeladen und sind dort Grundlage für wissenschaftliche Paper o. Ä.
Mein Fokus liegt auf Projekten zur Astrophysik und einem Mathematik-Projekt.
Beim DC kommt es letztlich darauf an, die vorhandene Hardware so effizient wie möglich zu betreiben, um bei gegebenem Energieeinsatz möglichst viel Leistung zu generieren. Trotzdem wird das System dabei voll ausgelastet. Abgesehen von Leistungsspitzen m. E. mehr als z. B. beim Gaming. Effizienz ist in meinem Fall besonders wichtig, da der Rechner 24/7 läuft. CPU-mäßig ist daher ein Power-Target gesetzt, während die GPU bei den Meerkat-WUs „offen“ ist, sich aber nie mehr als 170-180 Watt nimmt.
Für die Messungen habe ich eine Woche vor dem Umzug der Hardware ins North das Bestands-System von Staub befreit, gereinigt und dann zunächst Messungen auf den Bestands-System durchgeführt. Die Hardware ist ohne Veränderungen ins North umgezogen, d. h. es wurde weder Wärmeleitpaste erneuert oder BIOS-Einstellungen verändert. Da der Rechner mit den Projekten 24/7 läuft, konnte ich „gleitend“ zwischen den Projekten wechseln. Hierbei lief die GPU immer auf einstein@home durch, während ich zwischen den CPU-Projekten gewechselt habe. Es lief von den CPU-Projekten immer nur ein Projekt gleichzeitig, um Effekte durch unterschiedliche Belastungen bei den einzelnen Projekten auszuschließen. Die Maximal-Temperaturen in dem Screenshot von psensor kann man ignorieren. Diese kommen zu Stande, wenn eine WU z. B. früher als die anderen startet und dann ein Kern maximal boostet. Maßgeblich ist letztlich nur der aktuelle Messwert.
Die Messungen beim Spielen zeigen ähnliche Ergebnisse, d. h. die Temperaturen im North sind geringfügig besser als im Define7. Testen konnte ich derzeit nur Anno1800 und Frostpunk, da ich nur diese Spiele derzeit unter Linux installiert habe. Die zweite SSD mit Windows habe ich nicht mehr verbaut, weil ich die Gelegenheit genutzt habe, vollständig auf Linux umzusteigen.
Wenngleich ich mangels Schallpegelmessgerät keine Lautstärkemessungen durchführen kann, ist mein subjektiver Eindruck, dass das North „besser klingt“ als das Define7 Compact. Das ist recht überraschend, da das Define7 Compact gedämmt ist, während das North überhaupt keine Dämmung hat. Klangeindrücke zu beschreiben, ist generell schwer, daher beschränke ich mich darauf, dass ich das Geräusch beim North als „angenehmes“ Rauschen wahrnehme, während beim Define7 teilweise auch ein leichtes Dröhnen zu hören war.
Fazit
Das FractalDesign North sticht aufgrund seines Designs und der für ein PC-Gehäuse ungewöhnlichen Kombination aus Glas, Metall, Holz und der Lederschlaufe aus der breiten Masse deutlich hervor. Je nach Gestaltung und Möblierung des Raumes, in dem es steht, fügt es sich nahtlos in den Raum ein und ergänzt diesen gut. All das geht nicht auf Kosten der Funktion. Vielmehr gewährleistet es eine solide Kühlung der Hardware. Dabei würde ich es grundsätzlich als benutzerfreundlich ansehen, wenngleich die oben angesprochenen Platzprobleme beim Einbau der Hardware nervenzehrend sei können. Sofern man an seinem System nur gelegentlich arbeitet, stellt dies aber kein großes Manko dar. Das Gehäuse ist für mich insgesamt eine gute Mischung aus extravaganten Design und guter Funktion.
Als FractalDesign das North seinerzeit vorstellte, stellte sich bei mir sofort ein „Haben-Wollen“-Gefühl ein. Dies bedingt vor allem dadurch, dass die Verwendung von Holz an einem PC-Gehäuse etwas Außergewöhnliches ist und mich die Optik des Gehäuses aufgrund meiner persönlichen Präferenzen für Holz angesprochen hatte. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich als einer der Tester ausgewählt wurde.
Vielen Dank an FractalDesign für die Zurverfügungstellung des Gehäuses und an Hardwareluxx für die Organisation des Lesertests.
Zugegebenermaßen nutze ich seit längerer Zeit nur Gehäuse von FractalDesign. Ich habe derzeit ein Define7 Compact und Meshify für meine Rechner in Betrieb. Diese „Präferenz“ hat sich nicht auf diesen Test oder die Bewertung ausgewirkt.
Zugegebenermaßen nutze ich seit längerer Zeit nur Gehäuse von FractalDesign. Ich habe derzeit ein Define7 Compact und Meshify für meine Rechner in Betrieb. Diese „Präferenz“ hat sich nicht auf diesen Test oder die Bewertung ausgewirkt.
Verpackung, Lieferumfang, Erscheinungsbild
Das North in weiß mit Eichen-Holz Front und Sichtfenster kam am 21. November bei mir an. Als ich die Löcher im Umkarton sah, wurde ich gleich nervös, war nach dem Öffnen des Kartons aber gleich wieder beruhigt. Aufgrund der guten Polsterung kann dem Gehäuse beim Transport eigentlich nur wenig passieren, sofern mit dem Paket nicht außergewöhnlich robust umgegangen wird oder zufällig gerade Kräfte auf das Paket einwirken, wo eben nichts gepolstert ist. Positiv hervorheben möchte ich hier unter Umweltschutzaspekten auch, dass bei der Polsterung wohl nach dem Prinzip „Perfektion durch Reduktion“ gearbeitet wird.
Der Lieferumfang umfasst das Gehäuse selbst, zwei 140mm-Gehäuselüfter von FractalDesign, die Anleitung und einen Satz der zum Verbauen der Hardware erforderlichen Schrauben inkl. vier kleiner Kabelbinder.
Sowohl das Glasfenster, das rückwärtige Seitenteil als auch das Seitenteil vor dem Glasfenster sind jeweils durch Schrauben gesichert. Der Deckel des Gehäuses wird hingegen nur in eine Verriegelung geschoben. Hervorzuheben ist hier die Lederschlaufe am Gehäusedeckel, mit Hilfe derer man den Deckel nach hinten aus der Verriegelung ziehen und entfernen kann.
Indem man an der unteren „Griffmulde“ zieht, lässt sich die gesamte Front des Gehäuses vollständig vom Gehäuse entfernen. Die Holzlamellen sind mit dem Trägerplastik verklebt. Hinter den Lamellen befindet sich ein Staubfangnetz, welches nur eingeclipst ist und sich zum Reinigen einfach entfernen lässt.
Einbau der Hardware
Wichtigstes Kriterium beim Einbau der Hardware ist für mich, dass das Gehäuse durchdacht aufgebaut ist und ein Einbau der Hardware ohne größere Verrenkungen möglich ist. Ich bin von den Gehäusen von FractalDesign in dieser Hinsicht bislang nie enttäuscht worden, sondern empfand zumindest meine beiden anderen Gehäuse als sehr nutzerfreundlich. Gerade mit dem Define7 Compact hat das North in der Hinsicht einen starken Konkurrenten aus dem eigenen Stall.
Die folgende Hardware zieht von meinem Define7 Compact um in das North:
Die folgende Hardware zieht von meinem Define7 Compact um in das North:
- AMD Ryzen 9 7950X
- MSI B650 Tomahawk WiFi (ATX)
- 32 GB DDR5 GSkill Trident Z
- Noctua NH-D15S chromax.black
- Nvidia RTX 4080 FE
- Netzteil: bequiet DarkPower Pro 12 850W
- 1 SSD Samsung EVO 860
- Noctua NF-A12 (hinten, ausblasend)
- Noctua NF-F12 (Deckel, ausblasend)
- Noctua NF-F12 (vorne einblasend auf Grafikkarte)
- Noctua NF-A14 (vorne einblasend zur CPU
Entfernt man nur das Glas-Seitenteil zwecks Einbau der Hardware, ist der vorhandene Raum zum Arbeiten recht beengt. Nach Ausbau des Blechstreifens vor dem Glasseitenteil ist allerdings mehr als genug Platz, um die Hardware einzubauen. Der Einbau der Hardware lief bis auf zwei Punkte sehr unkompliziert. Eigentlich ist überall ausreichend Platz, um mit den Händen oder Schraubenzieher an die neuralgischen Stellen zu kommen. Gut ist dabei insbesondere, dass man die Front komplett entfernen kann und so wirklich viel Platz hat, um z. B. den ATX-Stecker aufs Mainboard zu stecken. „Eigentlich“ deshalb, weil mir zwei Punkte aufgefallen sind, die Schwierigkeiten gemacht haben. Das ist einerseits, dass der Platz zwischen oberem Gehäuserahmen und dem CPU-Kühler ziemlich eng bemessen ist. Mit dem Schraubenzieher kommt man zwar in den Spalt, um die Schrauben zur Befestigung des Mainboards festzuziehen. Allerdings ist es kaum noch möglich, den Schraubenzieher zu drehen. Vom Define7 Compact bin ich da deutlich besseres gewohnt. Hier lässt sich der obere Gehäuserahmen komplett entfernen, sodass man dort allen Platz der Welt hat, um Schrauben festzuziehen oder Stecker einzustecken. Es wäre wünschenswert, wenn FractalDesign dieses Konzept bei allen Baureihen einsetzen würde. Das erspart viel Gefummel beim Einbau und wäre zumindest für mich ein Entscheidungskriterium bei ansonsten leistungsmäßig und optisch gleichwertigen Gehäusen.
Ein weiteres Problem ist zu nennen, dass sich der Stecker für die vorderen USB-3.0-Anschlüsse am Mainboard nicht einstecken lässt, weil die Platzverhältnisse zu beengt sind bzw. der Stecker unter erheblicher mechanischer Spannung stehen würde, wenn man versucht, ihn vor Einbau des Mainboards ins Gehäuse einzustecken. Da mir das alles zu heikel war, werde ich die vorderen USB-Anschlüsse nicht anschließen bzw. nutzen. Das gleiche Problem hatte ich auch beim Define7 Compact. Ob das Problem beim Gehäuse oder beim Mainboard zu verorten ist, will ich hier jetzt nicht thematisieren. Jedenfalls hat das Mainboard den Steckplatz für den USB-3.0-Stecker an einer ungewöhnlichen Stelle, die entsprechende Schwierigkeiten sicherlich fördert.
Sieht man von den beiden angesprochenen Punkten ab, bietet das North eine solide Vorstellung, wie ich sie von FractalDesign gewohnt bin.
Verarbeitungsqualität / was mir sonst noch aufgefallen ist
Nachdem die Hardware eingebaut war, ist mir zunächst aufgefallen, dass der Blechstreifen vor dem Glasfenster trotz angezogener Befestigungsschraube doch erheblich Spiel hat und nach außen hin absteht. Da mich so etwas extrem stört, musste ich Abhilfe schaffen und die Stelle, wo die Nase des Seitenteils am Gehäuse einrastet, ein wenig mit dem Hammer nachbearbeiten. So konnte das abstehende Seitenteil dann recht leicht „angelegt“ werden. Drückt man allerdings mit dem Finger auf das Seitenteil hat es in Richtung des Gehäuseinneren leicht Spiel. Da man das nur dann sieht, wenn man es gezielt provoziert, kann ich darüber hinwegsehen.
Erst im Nachhinein als das North bereits drei Tage auf meinem Schreibtisch stand, habe ich aus dem Augenwinkel bemerkt, dass die Holzlamellen in der Höhe nicht gleichmäßig angeordnet sind. Es ist schade, dass ausgerechnet bei DEM Alleinstellungsmerkmal des Gehäuses bei der Produktion ein solcher Lapsus unterläuft. Zugegeben: die unterschiedliche Höhe der Lamellen fällt kaum auf. Nachdem ich sie aber einmal wahrgenommen habe, ist der innere Monk aktiv. Auf dem Bild habe ich mal einen Anschlagwinkel daneben gehalten, um es einfacher sichtbar zu machen. Es ist allerdings auch ohne „Hilfsmittel“ gut erkennbar.
Bislang bin ich von FractalDesign Besseres gewohnt – ich habe noch nie optische Mängel an den Gehäusen festgestellt. Ohne die genannten Punkte dramatisieren zu wollen, habe ich damit bei einer UVP von 159,90 € meine Schwierigkeiten.
Weiterhin aufgefallen ist mir, dass die Öffnung zwischen dem Gehäuseboden und der Vorderseite des Gehäuses relativ groß ist. Generell ist die Öffnung sehr praktisch für die Stromversorgung der GPU – keine Frage. Allerdings ist die Öffnung für mich subjektiv zu groß. Das Define7 macht es besser; zwar ist auch hier eine Öffnung vorhanden, diese ist aber deutlich kleiner bzw. abdeckbar und daher optisch gefälliger. Trotz der kleineren Öffnung war es auch beim Define7 möglich, die Kabel zur GPU wie beim North zu verlegen. Gerade in Verbindung mit dem klaren Glasteil ist die Öffnung aus ungünstigen Winkeln einsehbar, sodass es wirkt, als fehle dort etwas. Vielleicht könnte man beim „North 2.0“ die Öffnung verkleinern oder zumindest eine Abdeckung mitliefern, falls die Größe der Öffnung eine (für mich nicht erkennbare) Funktion hat und absichtlich so designt wurde.
Nachdem die Hardware eingebaut war, ist mir zunächst aufgefallen, dass der Blechstreifen vor dem Glasfenster trotz angezogener Befestigungsschraube doch erheblich Spiel hat und nach außen hin absteht. Da mich so etwas extrem stört, musste ich Abhilfe schaffen und die Stelle, wo die Nase des Seitenteils am Gehäuse einrastet, ein wenig mit dem Hammer nachbearbeiten. So konnte das abstehende Seitenteil dann recht leicht „angelegt“ werden. Drückt man allerdings mit dem Finger auf das Seitenteil hat es in Richtung des Gehäuseinneren leicht Spiel. Da man das nur dann sieht, wenn man es gezielt provoziert, kann ich darüber hinwegsehen.
Erst im Nachhinein als das North bereits drei Tage auf meinem Schreibtisch stand, habe ich aus dem Augenwinkel bemerkt, dass die Holzlamellen in der Höhe nicht gleichmäßig angeordnet sind. Es ist schade, dass ausgerechnet bei DEM Alleinstellungsmerkmal des Gehäuses bei der Produktion ein solcher Lapsus unterläuft. Zugegeben: die unterschiedliche Höhe der Lamellen fällt kaum auf. Nachdem ich sie aber einmal wahrgenommen habe, ist der innere Monk aktiv. Auf dem Bild habe ich mal einen Anschlagwinkel daneben gehalten, um es einfacher sichtbar zu machen. Es ist allerdings auch ohne „Hilfsmittel“ gut erkennbar.
Bislang bin ich von FractalDesign Besseres gewohnt – ich habe noch nie optische Mängel an den Gehäusen festgestellt. Ohne die genannten Punkte dramatisieren zu wollen, habe ich damit bei einer UVP von 159,90 € meine Schwierigkeiten.
Weiterhin aufgefallen ist mir, dass die Öffnung zwischen dem Gehäuseboden und der Vorderseite des Gehäuses relativ groß ist. Generell ist die Öffnung sehr praktisch für die Stromversorgung der GPU – keine Frage. Allerdings ist die Öffnung für mich subjektiv zu groß. Das Define7 macht es besser; zwar ist auch hier eine Öffnung vorhanden, diese ist aber deutlich kleiner bzw. abdeckbar und daher optisch gefälliger. Trotz der kleineren Öffnung war es auch beim Define7 möglich, die Kabel zur GPU wie beim North zu verlegen. Gerade in Verbindung mit dem klaren Glasteil ist die Öffnung aus ungünstigen Winkeln einsehbar, sodass es wirkt, als fehle dort etwas. Vielleicht könnte man beim „North 2.0“ die Öffnung verkleinern oder zumindest eine Abdeckung mitliefern, falls die Größe der Öffnung eine (für mich nicht erkennbare) Funktion hat und absichtlich so designt wurde.
Temperaturmessungen
Wie bereits in meiner Bewerbung geschrieben, wird das System im Wesentlichen beim Distributed Computing in BOINC eingesetzt. Dabei „spendet“ man Rechenleistung an institutionelle oder private Projektbetreiber und leistet so Hilfestellungen bei wissenschaftlichen Projekten, die anderenfalls ggf. keine Rechenzeit auf Großrechnern erhalten würden. Letztlich werden Simulationen oder auch anderweitige Berechnungen in „kleine“ Pakete zerteilt, die auf den eigenen Rechner runtergeladen und gerechnet werden. Die Ergebnisse werden dann nach Abschluss der Berechnung auf dem eigenen Rechner an den Projektbetreiber hochgeladen und sind dort Grundlage für wissenschaftliche Paper o. Ä.
Mein Fokus liegt auf Projekten zur Astrophysik und einem Mathematik-Projekt.
Projekt | Beschreibung | Bemerkung | |
asteroids@home | Emmisionsspektren von Asteroiden |
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einstein@home | Suche nach Neutronensternen (Pulsaren) | nur GPU | |
milkyway@home | Berechnung von n-Körper-Problemen (Kollision von Galaxien) | 7 tasks à 4 threads parallel | |
universe@home | Berechnungen zum Spin schwarzer Löcher |
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The Ramanujan Machine | Erforschung von Zusammenhängen mathematischer Konstanten (Erklärung siehe Video auf Website) |
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Beim DC kommt es letztlich darauf an, die vorhandene Hardware so effizient wie möglich zu betreiben, um bei gegebenem Energieeinsatz möglichst viel Leistung zu generieren. Trotzdem wird das System dabei voll ausgelastet. Abgesehen von Leistungsspitzen m. E. mehr als z. B. beim Gaming. Effizienz ist in meinem Fall besonders wichtig, da der Rechner 24/7 läuft. CPU-mäßig ist daher ein Power-Target gesetzt, während die GPU bei den Meerkat-WUs „offen“ ist, sich aber nie mehr als 170-180 Watt nimmt.
Für die Messungen habe ich eine Woche vor dem Umzug der Hardware ins North das Bestands-System von Staub befreit, gereinigt und dann zunächst Messungen auf den Bestands-System durchgeführt. Die Hardware ist ohne Veränderungen ins North umgezogen, d. h. es wurde weder Wärmeleitpaste erneuert oder BIOS-Einstellungen verändert. Da der Rechner mit den Projekten 24/7 läuft, konnte ich „gleitend“ zwischen den Projekten wechseln. Hierbei lief die GPU immer auf einstein@home durch, während ich zwischen den CPU-Projekten gewechselt habe. Es lief von den CPU-Projekten immer nur ein Projekt gleichzeitig, um Effekte durch unterschiedliche Belastungen bei den einzelnen Projekten auszuschließen. Die Maximal-Temperaturen in dem Screenshot von psensor kann man ignorieren. Diese kommen zu Stande, wenn eine WU z. B. früher als die anderen startet und dann ein Kern maximal boostet. Maßgeblich ist letztlich nur der aktuelle Messwert.
Die Messungen beim Spielen zeigen ähnliche Ergebnisse, d. h. die Temperaturen im North sind geringfügig besser als im Define7. Testen konnte ich derzeit nur Anno1800 und Frostpunk, da ich nur diese Spiele derzeit unter Linux installiert habe. Die zweite SSD mit Windows habe ich nicht mehr verbaut, weil ich die Gelegenheit genutzt habe, vollständig auf Linux umzusteigen.
Wenngleich ich mangels Schallpegelmessgerät keine Lautstärkemessungen durchführen kann, ist mein subjektiver Eindruck, dass das North „besser klingt“ als das Define7 Compact. Das ist recht überraschend, da das Define7 Compact gedämmt ist, während das North überhaupt keine Dämmung hat. Klangeindrücke zu beschreiben, ist generell schwer, daher beschränke ich mich darauf, dass ich das Geräusch beim North als „angenehmes“ Rauschen wahrnehme, während beim Define7 teilweise auch ein leichtes Dröhnen zu hören war.
Fazit
Das FractalDesign North sticht aufgrund seines Designs und der für ein PC-Gehäuse ungewöhnlichen Kombination aus Glas, Metall, Holz und der Lederschlaufe aus der breiten Masse deutlich hervor. Je nach Gestaltung und Möblierung des Raumes, in dem es steht, fügt es sich nahtlos in den Raum ein und ergänzt diesen gut. All das geht nicht auf Kosten der Funktion. Vielmehr gewährleistet es eine solide Kühlung der Hardware. Dabei würde ich es grundsätzlich als benutzerfreundlich ansehen, wenngleich die oben angesprochenen Platzprobleme beim Einbau der Hardware nervenzehrend sei können. Sofern man an seinem System nur gelegentlich arbeitet, stellt dies aber kein großes Manko dar. Das Gehäuse ist für mich insgesamt eine gute Mischung aus extravaganten Design und guter Funktion.
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