Bei einem Gehäuse mir Aiflow von unten nach oben z.B. Lian Li PC-011 Dynamic/Air müsste es theoretisch am besten sein wenn die Grafikkarte am Boden eingebaut wird
damit die Axiallüfter nur Luft von außen ansaugen und durch die Lamellen nach innen abgeben. Die warme Luft steigt auf und wird oben durch Lüfter wieder rausgeblasen.
Beim Coolermaster SL600M kann man die Grafikkarte durch ein Riser Kabel und Bracket wohl sogar in der Gehäusefront anbringen was eigentlich auch eine gute Idee ist.
Das Coolermaster sieht sehr interessant aus, wäre mir selbst aber viel zu groß. Kühlung von unten nach oben dürfte sicherlich in Sachen Temperatur/Belüftung/Akustik ein guter Ansatz bei Axialgebläsen sein, da man die Front komplett geschlossen halten kann.
Das Gleiche gilt auch für das Lian Li, wobei mir der "seitliche" Radiator nicht wirklich zusagt. So ganz neu ist das Prinzip auch nicht. Bspw. das Jonsbo UMX4 nutzt dieses ebenso, ist nur deutlich kleiner und deutlich weniger flexibel. Ein Vergleich beider Prinzipien wäre mal ein guter Hardwareluxx-Artikel.
SLI ist in der Theorie toll, in der Praxis nicht so wirklich. Gerade mit Luftgekühlten Karten ist es nicht zu empfehlen da
-die Karten teils extrem heiß werden
-die Karten extrem laut werden (je nach Kühlung der einzelnen Karten)
-das Case und andere Komponenten deutlich wärmer oder gar sehr heiß werden
-im Idle die 2. Karte nicht abschaltet (da wird unnötig Strom verbraucht für nichts)
-SLI nur so gut ist wie die Games programmiert sind (das Argument gegen Multi GPU allgemein)
Ich gehe mal davon aus, dass du speziell Radialgebläse meinst, die dieses Negativimage gefördert haben bzw. mal hatten. Die Modelle sind auch da über die Jahre stetig besser geworden. Die Karten laufen bauartbedingt einfach heißer, sind aber für kleine Gehäuse oder Multi-GPU besser gerüstet.
Die anderen Komponenten werden ja gerade nicht mit erhitzt. Bei AMD wird die zweite Karte abgeschaltet, bei NVidia nicht. Inzwischen reden wir von 12-15W extra. Ein paar Jahre zurück waren es noch 50W. Auch hier gab es also Verbesserungen. Ich komme übrigens auf etwa 125W im Leerlauf für den PC in der Signatur, ohne TFT. (Fast)derselbe PC mit unoptimierten 480ern lag bei 265W, (der Rest ist optimiert). (Bei mir läuft alles untervoltet und milde übertaktet.)
Die 8800GTX hatte selbst auf Volllast einen recht leisen Kühler, beförderte trotz Radialgebläse Unmengen Hitze ins Gehäuse und hatte keinen 2D Modus, sprich Abartigen Verbrauch im Leerlauf.
Die GTX260/280 hatten einen sehr wertigen Kühler. Die Karten bekamen gut Luft, durch den angewinkelten Kühler. Der Verbrauch hielt sich in Grenzen, konnte aber durch Mod-Bios massiv gesenkt werden.
Das ist auch eine Maßnahme, die ich jedem Interessierten nahelegen würde, der auf Luftkühlung setzt. Mit 0,85V im Leerlauf sparen meine Karten knapp 10W pro Karte ein, unter last mit 1,05V statt 1,125V sind fast 40W gewesen, also 120W! weniger als ab Werk mit drei Karten.
Die 480 sind das komplette Gegenteil davon gewesen. Der o.g. Verbrauch (unter Last 836W aus der Dose unoptimiert), sehr jaulende Gebläse und Temperaturen über 100 Grad waren wirklich daneben. Dabei bin ich deutlich weniger empfindlich in Sachen Akustik als die allermeisten.
Mit Mod Bios waren im Leerlauf so um die 70 Grad mit 0,825V und reduziertem Lüfter. Das war schon ziemlich leise, um daran Büroarbeiten zu erledigen.
Die Karten mit dem Titankühler verbrauchen im Leerlauf nur noch sehr wenig, der typische Verbrauch ohne OC liegt eher unter 250W. Jetzt komme ich mit dreien auf 720W unter extremen Bedingungen, typisch deutlich weniger. Allerdings ohne Bios-Mod. Der kommt auch nicht mehr, da in absehbarer Zeit wieder gewechselt wird.
Es ist also nicht unmöglich, auch luftgekühlt auf den grünen Zweig zu kommen. Es braucht eben ein wenig mehr Arbeit dafür.
Radialgebläse beeinflussen sich kaum gegenseitig. Natürlich werden alle Karten im Block wärmer, große Unterschiede zwischen den Karten habe ich nie gehabt, egal ob Last oder Leerlauf.
Mit im Bios angepasster Lüfterkurve blieben die 260er auf 65 Grad im Leerlauf bei gesenkter Drehzahl. Das Maximum lag bei 93 Grad im Hochsommer, typische Temperaturen deutlich darunter.
Ich gebe aber zu bedenken, das mein Gehäuse nur etwa 36 Liter Inhalt hat und
massiv gedämmt ist. Es ist also eher der "schlimmste Fall".