[Kaufberatung] FreeNAS - SoHo NAS - Anzahl Festplatten

kappaklaue

Neuling
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06.03.2018
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Guten Abend,
ich habe vor FreeNAS als ServerOS zu nutzen und hänge an dem Punkt, dass ich nicht weis wie viele Platten ich für mein Vorhaben benötige, damit das ZFS sinnvoll betrieben werden kann.

Server-Hardware ist die Folgende:


  • Intel Pentium G4560 2x 3.50GHz
  • Fujitsu D3417-B2 Intel C236 So.1151 Dual Channel DDR4 mATX Bulk
  • 8GB (1x 8192MB) Kingston ValueRAM DDR4-2400 ECC DIMM CL17-17-17-32 Single
  • 128GB Samsung PM961 M.2 2280 PCIe 3.0 x4 32Gb/s 3D-NAND TLC Toggle (MZVLW128HEGR-00000)

Anwendungsgebiet:
Hauptsächlich Datenspeicher für Dokumente, Fotos, Musik.
Backup am liebsten über VPN/(auf jeden Fall zumindest verschlüsselt) auf eine vorhandene Diskstation/bzw. in beide Richtungen, per rsync oder ähnlichem.
(VPN Performance aktuell bei rund 20mBit - sollte Reichen für das regelmäßige Backup von Dokumenten - Bilder, Musik, etc. fallen kaum an)
Ein paar Virtualisierungen/Jails/docker-Container - hauptsächlilch NextCloud + TVheadend Server per Docker ggf. noch Weitere.

Frage:

Reichen 2 Festplatten für das Angesprochene, es geht mir haupsächlich um Sicherheit, weniger um Perfomance.
Ich dachte an 2 x 2 TB Festplatten, wie bei den standard Kauf-NAS-Systemen.
Auch würde ich gern wissen in wie weit man die SSD als Cache Nutzen könnte, hab ja "nur" 1x8GB Ram.

Leider kenne ich mich mit ZFS noch gar nicht aus, deswegen die Frage.
Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe!
 
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Hallo Kappaklaue,

zunächst einmal zum RAM:
ZFS mag viel RAM (auch als Cache), selbst die schnellste NVMe SSD wird niemals so schnell sein wie RAM. ZFS verwendet den RAM hauptsächlich als Lesecache. Falls dieser Cache groß genug ausfällt, bleiben auch häufig genutzte Daten im RAM.
Da bis auf Standard RAM ohne ECC normal heutzutage nahezu überall Fehlerkorrekturverfahren verwendet werden und ZFS dir auch die Möglichkeit bietet Prüfsummen deiner Nutzdaten (nicht nur der Metadaten des Dateisystems) zu verwalten und dich über geänderte Daten informieren kann, sollte man da zur zuverlässigen Arbeitsweise eben auch auf ECC RAM setzen.
Intel hat mit der Einführung des Pentium 4 den Support für ECC RAM aus seinen Desktop CPUs gestrichen. Wenn du in der Intel Welt bleiben willst, sollte es ein kleiner Xeon werden mit ECC-RAM Support. Steht auch schön in Intels ark Datenbank drinnen, was die CPU so alles kann oder nicht.
Günstiger ist da AMD. Da diese keine Unterscheidung zwischen Heimanwender und Professioneller Anwendung machen.
Wichtig ist aber bei beiden, dass auch das Mainboard ECC-RAM unterstützt und bei der Auswahl des Speichers ob unregisterd oder mit.
Registerd DIMMs braucht man bei den größeren Modulen. Da aktuelle CPUs zwei bis 8 Module unterstützen und du jetzt nicht gerade eine größere Virtualisierungsumgebung aufbauen willst, reicht normal unregisterd ECC-RAM (ohne das "R").
RAM Empfehlung: mindestens 32 GB DDR4 unregisterd ECC RAM

SSD würde ich eher streichen. Lieber dann noch mehr RAM. Müsstest ja das Betriebssystem dann auch auf mehreren SSDs installieren.
SSDs arbeiten intern leider als RAID 0. Sprich wenn ein Speicherchip defekt ist, ist die ganze SSD betroffen. Spezielle Enterprise SSDs die preislich total aus dem Rahmen fallen mal ausgenommen.

Wenn du eine hohe Verfügbarkeit des Systems wünscht führt an mindestens einem RAID 1 (Spiegelung der Festplatten) nichts vorbei.
Da ZFS auch eine dreifach- und vierfach- Spiegelung unterstützt und du den Rechner ggf. länger laufen lassen möchtest würde ich eher zu einem dreifach Spiegel raten.

Bei mechanischen HDDs hängt es sehr stark davon ab wie wichtig dir deine Daten sind.
Es gibt leider die Spanne von einmal drauf schreiben - nie wieder alles lesen können (innerhalb von 2 Jahren) bis hin zu läuft auch unter Dauerlast für 5+ Jahre.
https://www.seagate.com/de/de/enterprise-storage/exos-drives/exos-e-drives/
Wenn es genau 2 TB sein sollen z.B. eine Exos 7E2000 oder Exos 10E2400 (2,4TB mit 10k rpm - nur als SAS-Version) im 2,5" Formfaktor.
Bei 3,5" Exos 7E2 oder Exos 7E8 mit 2TB. Am Beispiel von Seagate. HitachiGST (WD) hat auch schöne zuverlässige Modelle im Angebot.
Finger weg von Desktop-, NAS-, Cloud- und Archiv- Festplatten Modellen!

Einen langen S.M.A.R.T. Selbsttest solltest einmal im Monat laufen lassen und bei ZFS ggf. die Prüfsummen für die Nutzdaten aktivieren.
 
Das ist so nicht ganz richtig: Bei Intel gibt es auch „billig-CPUs“ mit ECC, z.B. die Pentiums, Celerons und i3 und die laufen auch prima mit den C-Chipsätzen. Es braucht also mitnichten zwingend einen (kleinen) Xeon.
 
ECC Support laut Intels Ark Datenbank zu einzelnen CPUs.
Intel Product Specification Advanced Search

ECC memory support by non-Xeon processors |Intel Communities Offizielle Antwort von Intel
At the moment, from the investigation I can confirm that 4th, 5th, and 6th generation processors do not support ECC memory, this information was taken form the data sheet from each processor family, here you can take a look them Intel® Core™ Processors Technical Resources.
Intel® Core™ Processors Technical Resources

Die Angaben in der Ark Datenbank müssen demnach nicht stimmen. Die wenigsten werden testen können ob ECC wirklich verwendet wird oder nicht.
 
Allgemeinplätze sind regelmäßig falsch.

Man muss die Specs der ins Auge gefassten CPU anschauen. i3-7xxx z.B. haben ECC, i5 manche Stromsparversionen, i7 m.W. generell nicht. Pentium ab 4xxx haben’s auch definitiv, Celeron hab ich gerade nicht im Kopf.
 
- Warum generell keine NAS-Platten? Wenn die Last überschaubar ist, gibts da durchaus 24/7-fähige und sofern man die nicht überbelastet, gibts auch nicht so schnell höhere Ausfallraten. Die Anforderungen schauen mir jetzt sehr gemäßigt aus.

- Warum so gegen SSDs? SSDs haben ähnliche Ausfallquoten wie HDDs. Es gibt keinerlei Grund, von SSDs der Mittel- und Oberklasse abzuraten. Solange man nicht permanent schreibt, gibts auch bei guten Consumer-SSDs kaum Probleme mit syncwrites. Systemlaufwerke von VMs gehören performancetechnisch wirklich nicht mehr auf HDD. "Hands off" gilt IMO für SSDs aus dem Billigsegment. Ferner gibt es durchaus preislich interessante enterprisegrade-SSDs.
- NVME SSDs brauchts dagegen so schnell nicht. Xigmanas (und ich vermute FreeNAS auch?) lässt sich auch auf ZFS-Mirror-Pool bootbar installieren by-the-way.
- SSD als Readcache (= L2ARC) bringt typischerweise für viele User nichts oder nicht viel. Als Write-Cache nutzt ZFS nur Ram, keine SSD. Auch das sog. SLOG-Device, das viele für Write-Cache halten, ist kein solcher. Ferner: ein Readcache braucht selber Speicher im Ram für die Verwaltung.
=> SSD-Readcache/L2ARC erst einsetzen, wenn wirklich kein Ram mehr hinzugefügt werden kann.

- 8GB Ram ist zuwenig bei FreeNAS, bei Xigmanas dagegen für reine Filerdienst mit typischem Heimnutzungsprofil reichts. VMs/Jails/Docker muss man natürlich noch dazurechnen. FreeNAS belegt mehr für eigene Zwecke (ich meine, dort ist 16GB als Minimum vorgesehen).

- 2TB HDD würde ich nicht mehr einsetzen. Wenn man Geschmack an ZFS-Snapshots gefunden hat, wird zu schnell der Platz knapp. Ferner sollte man die ZPools bekanntermaßen nicht randvoll machen. Btw, neben Spiegelung/Parität durch zusätzliche Platten kann man die Ausfallsicherheit weiter erhöhen, indem man ZFS additiv multiple Kopien von Daten schreiben lässt. Wichtige Metadaten werden AFAIK eh schon standardmässig 2fach gespeichert.

- ZFS-Performance ist bei dermaßen übersichtlichen Anforderungen schon bei weniger Ram gut. Ich hab 12GB Ram der ZFS-VM (Xigmanas) zugewiesen bei 32TB Bruttospeicherplatz. Performance reicht mir für 10Gbit-Netz. Ferner kommts aufs Betriebssystem an. Xigmanas ist z.B. deutlich genügsamer als FreeNAS; einfach da puritanischer.

- Backup lokal von ZFS-Filer zu einer Diskstation? Warum dann VPN/Verschlüsselung? Oder steht die Diskstation an einem anderen Ort/Internet-Anschluss?
- Backup geht am komfortabelsten von ZFS-Filer zu einem 2. ZFS-Filer. Stichwort ZFS-Snapshots und ZFS send/receive. Dies geht auch inkrementell und damit sehr bandbreitenschonend. ABER: ausserhalb von original Solaris werden die Nutzdaten der Snaps auf dem Transferweg nicht von ZFS selbst verschlüsselt; da ist man also ggf. auf eine verschlüsselnde Verbindung angewiesen.
 
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Guten Abend,
ich habe vor FreeNAS als ServerOS zu nutzen und hänge an dem Punkt, dass ich nicht weis wie viele Platten ich für mein Vorhaben benötige, damit das ZFS sinnvoll betrieben werden kann.

Server-Hardware ist die Folgende:


  • Intel Pentium G4560 2x 3.50GHz
  • Fujitsu D3417-B2 Intel C236 So.1151 Dual Channel DDR4 mATX Bulk
  • 8GB (1x 8192MB) Kingston ValueRAM DDR4-2400 ECC DIMM CL17-17-17-32 Single
  • 128GB Samsung PM961 M.2 2280 PCIe 3.0 x4 32Gb/s 3D-NAND TLC Toggle (MZVLW128HEGR-00000)

Anwendungsgebiet:
Hauptsächlich Datenspeicher für Dokumente, Fotos, Musik.
Backup am liebsten über VPN/(auf jeden Fall zumindest verschlüsselt) auf eine vorhandene Diskstation/bzw. in beide Richtungen, per rsync oder ähnlichem.
(VPN Performance aktuell bei rund 20mBit - sollte Reichen für das regelmäßige Backup von Dokumenten - Bilder, Musik, etc. fallen kaum an)
Ein paar Virtualisierungen/Jails/docker-Container - hauptsächlilch NextCloud + TVheadend Server per Docker ggf. noch Weitere.

Frage:

Reichen 2 Festplatten für das Angesprochene, es geht mir haupsächlich um Sicherheit, weniger um Perfomance.
Ich dachte an 2 x 2 TB Festplatten, wie bei den standard Kauf-NAS-Systemen.
Auch würde ich gern wissen in wie weit man die SSD als Cache Nutzen könnte, hab ja "nur" 1x8GB Ram.

Leider kenne ich mich mit ZFS noch gar nicht aus, deswegen die Frage.
Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe!

8Gb RAM sind sicher knapp. Meine 2Tb Platten sind mit Snapshots dem platzen nahe. Würde Dir mindestens 4TB HDDs empfehlen.
 
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