freeman303
Enthusiast
Thread Starter
- Mitglied seit
- 01.08.2006
- Beiträge
- 631
Hallo,
ich möchte zum obigen Thema einen neuen Thread eröffnen, um die Problematik gründlich auszudiskutieren.
Es wird empfohlen auf SSDs einen freien Platz von 5-10% einzurichten, um das Wear Leveling, sowie die Verwaltung von defekten Speicherzellen der SSD zu erleichtern.
Angenommen man hat eine SSD mit 60 GB Kapazität, sollten lediglich 54 bis 57 GB durch Partitionen belegt werden. Die restlichen 3 bis 6 GB sollen frei bleiben (eben diese 5 bis 10 %).
Nun kann das Betriebssystem auf der Festplatte jeden Block exakt adressieren und darauf zugreifen. Der Block bleibt immer an gleicher Stelle auf der Festplatte und das Betriebssystem ist darüber informiert. Ausser die Festplatten-Firmware mappt einen Block wegen eines Defekts um. Dann wird der Block auf den zugegriffen wird, auf einen Reserveblock (für das Betriebssystem unsichtbar) umgeleitet. Zumindest kenne ich diese Vorgehensweise von den Enterprise Class Festplatten so. Ob das Desktop-HDDs ebenso tun, weiß ich nicht.
Die SSD verwaltet die Speicherzellen jedoch im Internen Controller. Da erschwerend hierzu noch unterschiedliche SSDs über unterschiedlich große Speicherzellen verfügen, die in der Regel nicht mit der Blockgröße des Betriebssystems übereinstimmen, werden meist mehrere Speicherblöcke des Betriebssystems in eine Speicherzelle hineingeschrieben.
Der SSD Controller gaukelt dem BS einen Zugriff auf einen bestimmten Speicherblock nur vor, holt sich die Daten jedoch von dort her, wo sie zuletzt gespeichert wurden. Nach jedem neuen Schreibvorgang des gleichen Speicherblocks, kann sich dieser auf der SSD in einer vollkommen anderen Speicherzelle befinden.
Nun stellt sich für mich die Frage, was dieses belassen des freien Platzes auf der SSD tatsächlich bringt, oder ob es sich lediglich um einen unnötigen Vorgang handelt. Ich weiß es nicht. Denn je nachdem, wie herum man denkt, macht es einerseits Sinn, andererseits jedoch nicht. ;-)
Gehen wird von meinem Szenario aus, das etwas komplizierter ist:
Ich installiere in der Regel das BS auf der Festplatte (ob Harddisk oder SSD ist egal), teile dann den Platz in zwei Partitionen ein. Eine für das BS + Programme und eine für die Daten. Dann verschlüssele ich alle vorhandenen Partitionen auf der Festplatte mit Truecrypt. Truecrypt liest dabei jeden Block einer Partition, verschlüsselt ihn und schreibt den verschlüsselten Block wieder zurück.
Bei einer SSD habe ich durch die Verschlüsselung mit Truecrypt jeden einer Partition zugeordneten Speicherblock überschrieben. Also exakt. 90 – 95% der verfügbaren Speicherblöcke der SSD, nachdem ich 5-10% der SSD freigelassen habe.
Da die SSD jedoch die Speicherzellen in Bezug auf die Speicherblöcke des Betriebbsystems „ummanaged“, kann ich davon ausgehen, dass dabei auch in die Speicherbereiche der SSD geschrieben wird, die zu den frei gelassenen 5-10% gehören. Wegen des Wear Leveling, verteilt der SSD Controller die Schreiboperationen gleichmäßig über alle vorhandenen Zellen der SSD. Somit wird auch bei einer neuen SSD mit Partitionen über 90% des Gesamtspeicherplatzes, nach einigen Schreiboperationen garantiert jede Speicherzelle beschrieben werden. Die 5-10% des freien SSD-Speicherplatzes bleiben nicht wirklich frei, sondern werden tatsächlich mitbenutzt.
Das ist so, weil meine Daten mit Truecrypt verschlüsselt sind. Somit besteht ein leerer Speicherblock nicht aus Nullen, wie es bei einem unverschlüsselten Datenträger der Fall wäre. Für die SSD sehen damit sämtliche Blöcke als belegt aus, da der Controller wegen der Verschlüsselung nicht mehr zwischen freiem oder vollem Speicherblock unterscheiden kann. Wie gesagt, deswegen, weil ein freier verschlüsselter Speicherblock nicht aus Nullen besteht.
Damit ist für mich die logische Konsequenz davon, dass das freilassen des 5-10% des Speicherplatzes auf einem mit Truecrypt verschlüsselten Datenträger kaum noch einen merklichen Vorteil oder sogar gar keinen Vorteil bieten wird.
Sehe ich das so richtig, oder kann jemand meine Theorie korigieren?
Gruss
Freeman
ich möchte zum obigen Thema einen neuen Thread eröffnen, um die Problematik gründlich auszudiskutieren.
Es wird empfohlen auf SSDs einen freien Platz von 5-10% einzurichten, um das Wear Leveling, sowie die Verwaltung von defekten Speicherzellen der SSD zu erleichtern.
Angenommen man hat eine SSD mit 60 GB Kapazität, sollten lediglich 54 bis 57 GB durch Partitionen belegt werden. Die restlichen 3 bis 6 GB sollen frei bleiben (eben diese 5 bis 10 %).
Nun kann das Betriebssystem auf der Festplatte jeden Block exakt adressieren und darauf zugreifen. Der Block bleibt immer an gleicher Stelle auf der Festplatte und das Betriebssystem ist darüber informiert. Ausser die Festplatten-Firmware mappt einen Block wegen eines Defekts um. Dann wird der Block auf den zugegriffen wird, auf einen Reserveblock (für das Betriebssystem unsichtbar) umgeleitet. Zumindest kenne ich diese Vorgehensweise von den Enterprise Class Festplatten so. Ob das Desktop-HDDs ebenso tun, weiß ich nicht.
Die SSD verwaltet die Speicherzellen jedoch im Internen Controller. Da erschwerend hierzu noch unterschiedliche SSDs über unterschiedlich große Speicherzellen verfügen, die in der Regel nicht mit der Blockgröße des Betriebssystems übereinstimmen, werden meist mehrere Speicherblöcke des Betriebssystems in eine Speicherzelle hineingeschrieben.
Der SSD Controller gaukelt dem BS einen Zugriff auf einen bestimmten Speicherblock nur vor, holt sich die Daten jedoch von dort her, wo sie zuletzt gespeichert wurden. Nach jedem neuen Schreibvorgang des gleichen Speicherblocks, kann sich dieser auf der SSD in einer vollkommen anderen Speicherzelle befinden.
Nun stellt sich für mich die Frage, was dieses belassen des freien Platzes auf der SSD tatsächlich bringt, oder ob es sich lediglich um einen unnötigen Vorgang handelt. Ich weiß es nicht. Denn je nachdem, wie herum man denkt, macht es einerseits Sinn, andererseits jedoch nicht. ;-)
Gehen wird von meinem Szenario aus, das etwas komplizierter ist:
Ich installiere in der Regel das BS auf der Festplatte (ob Harddisk oder SSD ist egal), teile dann den Platz in zwei Partitionen ein. Eine für das BS + Programme und eine für die Daten. Dann verschlüssele ich alle vorhandenen Partitionen auf der Festplatte mit Truecrypt. Truecrypt liest dabei jeden Block einer Partition, verschlüsselt ihn und schreibt den verschlüsselten Block wieder zurück.
Bei einer SSD habe ich durch die Verschlüsselung mit Truecrypt jeden einer Partition zugeordneten Speicherblock überschrieben. Also exakt. 90 – 95% der verfügbaren Speicherblöcke der SSD, nachdem ich 5-10% der SSD freigelassen habe.
Da die SSD jedoch die Speicherzellen in Bezug auf die Speicherblöcke des Betriebbsystems „ummanaged“, kann ich davon ausgehen, dass dabei auch in die Speicherbereiche der SSD geschrieben wird, die zu den frei gelassenen 5-10% gehören. Wegen des Wear Leveling, verteilt der SSD Controller die Schreiboperationen gleichmäßig über alle vorhandenen Zellen der SSD. Somit wird auch bei einer neuen SSD mit Partitionen über 90% des Gesamtspeicherplatzes, nach einigen Schreiboperationen garantiert jede Speicherzelle beschrieben werden. Die 5-10% des freien SSD-Speicherplatzes bleiben nicht wirklich frei, sondern werden tatsächlich mitbenutzt.
Das ist so, weil meine Daten mit Truecrypt verschlüsselt sind. Somit besteht ein leerer Speicherblock nicht aus Nullen, wie es bei einem unverschlüsselten Datenträger der Fall wäre. Für die SSD sehen damit sämtliche Blöcke als belegt aus, da der Controller wegen der Verschlüsselung nicht mehr zwischen freiem oder vollem Speicherblock unterscheiden kann. Wie gesagt, deswegen, weil ein freier verschlüsselter Speicherblock nicht aus Nullen besteht.
Damit ist für mich die logische Konsequenz davon, dass das freilassen des 5-10% des Speicherplatzes auf einem mit Truecrypt verschlüsselten Datenträger kaum noch einen merklichen Vorteil oder sogar gar keinen Vorteil bieten wird.
Sehe ich das so richtig, oder kann jemand meine Theorie korigieren?
Gruss
Freeman