Anstatt sich über den Preis Gedanken zu machen, sollte sich der kritische Leser mehr auf die kurzfristigen und weitreichenden Folgen konzentrieren.
Es ist erkennbar dass hier wie üblich die breite Masse mit psychologischen Tricks wie "Bequemlichkeit" (der casual Spieler) und "ich möchte ein paar Euro hier und da sparen" geködert wird.
Den Informationen nach wird es nicht nur ein reiner Spiele-streaming Dienst, sondern eine Platform, wie z.B. bei Nintendo und co. Ein "elastic compute in the cloud".
Keine "diskreten Geräte in der cloud", wie z.B. der Spiele-streaming Dienst von microsoft, nvidia etc.
- Natürlich kein Besitz von Spielen. Nicht mal mehr einen Vertrag, bei dem man eine Lizenz kauft um die Erlaubnis zu bekommen ein Spiel von Valve, epic games etc. herunterzuladen und
mit deren Platform zu Spielen. Man streamt nur noch alles.
- Endet das Abonnement, verschwindet das Spiel.
- Im digitalen PC-Markt kann man wenigstens noch den Account der mit den Spielen verbunden ist verkaufen. Dies verschwindet dann komplett.
- Komplette Zentralisierung von Seiten alphabet/google/stadia. Die Hoheit über die Daten haben diese. Knebelverträge an die man sich halten muss. Die Geschäftsbedingungen setzen sie.
- Kontrolle über die Industrie - der Kunde verliert ein Großteil seiner Rechte. Alphabet und co. diktiert auch den Spieleentwicklern bzw. Publishern, da alphabets Technologien genutzt werden müssen.
- Im "Interview" unter "So that leads me onto data privacy - is it all tied into the existing Google infrastructure?" nachlesen. Hier wird der Thematik ausgewichen.
- Alles gebunden an google/youtube/g-mail/stadia Accounts.
Hält man sich nicht an deren Meinungen/Bedingungen/AGBs, riskiert man eine Schließung des Accounts und verliert wie üblich somit nicht nur die Möglichkeit zu streamen (somit die Spiele) sondern gleich auch alle Daten, Speicherstände, etc.
Man riskiert ja die Lösschung/Schließung des ganzen Accounts. Nicht anderes wie bereits bei "online only" Spielen von heute, wie z.B. Quake Champions. Dies wird nun auf alle Spiele ausgeweitet.
- Kritik, Zensur, Kontrolle. Jeglicher Inhalt wird 24/7 moderiert. Sei es auf youtube, Stadia, g-mail oder dem google-Account. Entweder von Menschen oder deren Algorithmen.
- Staatsdiener, gläserner Bürger, NSA, BND und co. Keiner mag Uploadfilter, Zensur etc. Mit solchem Dienst wird dem Tür und Tor ganz weit geöffnet.
Rechtsanwälte, Abmahnungen, Anzeigen werden zunehmen; jeder ist ja nachverfolgbar bzw. identifizierbar.
- Der Service ist gebunden an googles Sprachassitent. NSA und co hören somit alles mit. Wie bei Alexa und co.
- Alle Daaten werden wie üblich verkauft und weitergegeben an x und y. Toll.
- Musik, Spiele, Bilder etc. kann man alles archivieren und für die Nachwelt behalten. Hier wird alles gestreamt. Wer behlät es für die Nachwelt auf?
- Da alles entweder gestreamt oder an die proprietäre Platform Stadia gebunden bzw. angepasst wird, kann der Benutzer Modifikationen und dedizierte online Server vergessen.
- Dem modding gewidmete Gemeinschaften wie z.B. auf dem PC mit dem Spiel Skyrim gibt es dann nicht mehr. The Witcher 3, Halo, Quake etc. pp.
Die Lebenszeit der Spiele verkürzt sich dramatisch.
- Ist das Spiel nicht mehr populär oder finanziell gewinnbringend, wird wie üblich der Support eingestellt, Server abgeschaltet, Support beendet.
- Exklusive Spiele bei Stadia oder Spiele die nur von per streaming distirbutiert werden, werden bei Löschung für immer im Nirvana verschwinden. Man kann ja nichts mehr herunterladen.
Gemeinschaften die Spiele cracken, wie heute, bleiben dann die einzige Rettung vor diesem.
- Pay2Win Spiele, Mikrotransaktionen, dlcs, Spiele die nur noch per Multiplayer gespielt werden. Alles dies wird zunehmen, da solch ein service und deren Geschäftsmodell solche online-Multiplayerspiele Eigenschaften in den Fokus setzt. Weniger gute singleplayer-Spiele. Selbst bei Sony hat man bestätigt, dass im Zuge des finanziellen Erfolges der battle-royale Onlinespiele, man sich nun mehr solcher widmen wird.
-Auf Wiedersehen zu den Redakteuren von hardwareluxx, pcgameshardware, computerbase und co. Wenn dies Marktdominanz erhält, "sterben" ganze Industriezweige aus.
Keiner kauft sich (bzw. nur noch sehr wenige) Hardware-Komponenten, Peripherie, Wasserkühlungen etc. Die neueste Konsumtengrafikkarte von nvidia oder cpu von amd gibt es halt nicht mehr. Nur noch bzw. vermehrt
server-Hardware. Alles was man benötigt ist eine proprietäre Box von stadia und ein Spielekontroller. Oder halt von Microsoft, Walmarkt oder welchen streaming/service Anbieter auch immer.
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Eine zusätzliche Option für den Kunden, so zu handeln, spielen, konsumieren etc. ist verständlicherweise immer gut. Entscheidungsfreiheit halt.
Nur hat die Vergangenheit gezeigt dass es nicht blos bei einer Option bleibt, sondern Technologien, services andere Technologien, services verdrängen, bzw. Marktdominanz erhalten.
Wie z.B. auf dem PC-Markt mit digitalen online Distributionsplatformen wie steam etc. die den physischen Markt quasi verdrängt haben.
Es ist Kapitalismus, Gier nach immer mehr, Aktionäre, Ausbeutung. Microsoft drängt mit seinem streaming-Dienst nach vorne, bringt sogar eine Konsole heraus die nur streamen soll. Walmarkt das Gleiche.
Andere werden folgen.
Diesen Beschäftigten bei den Unternehmen geht es um Profit, Marktdominanz und die Etablierung dieses Modells.
Es hat finanzielle Vorteile für diese Unternehmen und natürlich auch für die Entwickler, sprich Geld.
Der Konsument verliert unglaublich viel.
Selbst bei dem im Artikel positiven Effekten für den Kunden, wie z.B. die Möglichkeit:
- sich Videos anzuschauen und mit einem Klick, und 5 Sekunden später spielt man die Demoversion/das Spiel, geht es Alphabet/stadia nur ums' Geld.
- Beim Sprachassistenten genau so. Datenweitergabe, Verkauf etc.
- Spielegemeinschaften bilden und mehr Interaktion ist auch nur ein Vorwand für mehr Profit.
So gut wie alle Vorteile würden auch möglich sein ohne das der Kunder die Nachteile in Kauf nehmen müsste. Alphabet, stadia müssten deren Geschäftsmodell ändern, die Zentralisierung aufheben bzw. umändern etc.
Genau so wie es auch möglich ist das man bei Steam und co. nicht nur eine Lizenz erwirbt sondern, das Spiel herunterlädt und wirklich behält (nicht installier an das Programm gebunden). Dies ist aber nicht der Fall, da dies Publisher und valve nicht möchten.
Ähnlich wird es mit streaming-Services enden.
Was auch immer der Kunder für Argumente hat diese services zu benutzen; sei es der "casual Spieler der nur sowieso einmal im Monat ein Spiel spielt" oder was auch immer:
Wenn der Kunde so "schlau" sein wird diesen Diensten erlaubt Marktdominanz zu erhalten, sei es mit seinem Geld oder dem blosen Benutzen dieser, werden alle die negativen Konsequenzen tragen.
Das was hier versucht wird zu etablieren ist komplett anders was in den letzten Jahrzehnten der Spieleindustrie geschehen ist.