schraubenkopf
Enthusiast
Hi
In Anlehnung an die kleine Diskussion im GTX580-Thread, die ja freundlicherweise gelöscht und nicht abgesplittet wurde (...), möchte ich diese hier gerne weiterführen.
Damit das Thema nicht ausartet, stelle ich ein paar Regeln, die eine sachliche Gesprächsführung ermöglichen sollen:
-> Keine Vergleiche mit der Automobilindustrie. IT und KFZ sind zwei verschiedene Welten.
-> Sachliche Argumente. Keine Diskussion profitiert von wild eingeworfenen, wenig themenbezogenen Anmerkungen. Das Thema soll seriös geführt werden.
-> Fakten bitte durch eine Quelle bestätigen. Nichts ist schlimmer als 'eine Große Klappe mit nichts dahinter'.
Nun zum Thema:
Die neue GTX580 hat eine maximale Verlustleistung von 244 Watt. Zwar hat nVidia den Verbrauch im Vergleich zum Vorgänger um 6 Watt bzw. 2,4% gesenkt, jedoch beansprucht die Karte weiterhin eine enorme Menge an Leistung. Geht man von einem SLI-Verbund aus, sprechen wir sogar über 488W Leistung, die allein für die grafische Darstellung verbraten wird - im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei stellt sich für mich die Frage nach der Nachhaltigkeit eines solchen Produktes, schließlich leben wir in Zeiten, in denen man auf Verbrauch, Umweltschutz und CO²-Belastung achtet. Ferner entwickeln viele Hersteller Produkte mit sehr niedrigem Stromverbrauch wie z.B. nVidia mit dem ION oder Intel mit dem ATOM und werben mit der niedrigen Leistungsaufnahme. Gleichzeitig sind es genau diese Hersteller, die Produkte für die High-End-Märkte verkaufen, die wiederum ohne Rücksicht auf die Ressourcen einen enormen Leistungshunger haben.
Das Problem an dieser Stelle sind weniger die Hersteller sondern die Konsumenten. Der Markt richtet sich nach dem Bedarf und solange es Käufer für genau diese Produkte gibt, werden die Hersteller nur sehr schleppend die Ingenieursleistung auf die Nachhaltigkeit des High-End-Sektors erweitern.
Der Hunger nach immer mehr Bildern pro Sekunde bei immer besserer Bildqualität durch sehr hohe Auflösung bei maximalen Details und höchster Kantenglättung muss gestillt werden. Dadurch ist die Spieleindustrie der Technologie um ein vielfaches voraus. Die Rechner damaliger Zeit waren bestenfalls aktiv gekühlt und wir konnten uns dennoch über die damaligen Top-Spiele freuen. Stromverbrauch war in einem PC kein Thema, viel mehr haben wir uns über den Röhrenmonitor geärgert, der Strom fraß, flimmerte und Strahlung in die Umgebung ließ. Heute sitzen wir vor stromsparenden Flachbildschirmen mit hoher Aufösung und lassen unser Bild von einem Leistungshungrigen Rechner erzeugen. Das Blatt hat sich folglich gewendet, denn der immer stärker wachsende Bedarf nach der vollkommenen 3D-Darstellung lässt der Industrie keine andere Wahl, als die Leistung ohne Bedingung hochzuschrauben. Die Folge: Wir kühlen unsere PCs mit Wasser oder einer großen Zahl an Lüftern, beschweren uns über zu hohe Lautstärke und kaufen uns Netzteile mit einem KILOWatt Leistung. Ironischerweise achten wir bei genau diesen Netzteilen auf Ausstattungsmerkmale wie 80+ GOLD oder SILVER, da uns die Effizienz ja wichtig ist. Wir verlegen zu unseren SLI-Karten mehr Stromkabel als von 20 Jahren in einem PC für alle Komponenten nötig waren.
Green IT kann auch bedeuten, dass sich die Top-Komponenten bei nicht benötigter Leistung auf ein Minimum heruntertakten. So senkt die GTX480 im Idle-Modus den Verbrauch auf 20% - von 250 auf 50W. Letzteres ist jedoch der Verbrauch einer 460M im Volllastbetrieb. Dabei tut jede Grafikkarte im Idle das gleiche: Sie stellt zweidimensionale Benutzeröberflächen und Grafiken dar, was jede Karte beherrscht. Und dennoch liegt der Leistungsbedarf weit auseinander. Ist das dann immer noch Green IT?
Das alles führt uns doch zu der Frage nach dem Sinn von aktuellen High-End-Systemen. Muss High End bedinungslose Leistung bedeuten oder kann es auch in Verbindung mit der Nachhaltigkeit stehen? Meine Antwort: Ja. Und jeder kann etwas dafür tun. Sei es der Verzicht des Konsumenten auf das Top-Modell (z.B. statt der 480 lieber die 470) oder die Intention der Hersteller, die nächste Generation bei gleicher Performance mit deutlich geringerem Stromverbrauch zu fertigen.
Ich bin gespannt, wie eure Meinung zu dem Thema ist. Denn es geht uns alle etwas an. Beachtet aber bitte weiterhin die oben genannten Regeln.
In Anlehnung an die kleine Diskussion im GTX580-Thread, die ja freundlicherweise gelöscht und nicht abgesplittet wurde (...), möchte ich diese hier gerne weiterführen.
Damit das Thema nicht ausartet, stelle ich ein paar Regeln, die eine sachliche Gesprächsführung ermöglichen sollen:
-> Keine Vergleiche mit der Automobilindustrie. IT und KFZ sind zwei verschiedene Welten.
-> Sachliche Argumente. Keine Diskussion profitiert von wild eingeworfenen, wenig themenbezogenen Anmerkungen. Das Thema soll seriös geführt werden.
-> Fakten bitte durch eine Quelle bestätigen. Nichts ist schlimmer als 'eine Große Klappe mit nichts dahinter'.
Nun zum Thema:
Die neue GTX580 hat eine maximale Verlustleistung von 244 Watt. Zwar hat nVidia den Verbrauch im Vergleich zum Vorgänger um 6 Watt bzw. 2,4% gesenkt, jedoch beansprucht die Karte weiterhin eine enorme Menge an Leistung. Geht man von einem SLI-Verbund aus, sprechen wir sogar über 488W Leistung, die allein für die grafische Darstellung verbraten wird - im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei stellt sich für mich die Frage nach der Nachhaltigkeit eines solchen Produktes, schließlich leben wir in Zeiten, in denen man auf Verbrauch, Umweltschutz und CO²-Belastung achtet. Ferner entwickeln viele Hersteller Produkte mit sehr niedrigem Stromverbrauch wie z.B. nVidia mit dem ION oder Intel mit dem ATOM und werben mit der niedrigen Leistungsaufnahme. Gleichzeitig sind es genau diese Hersteller, die Produkte für die High-End-Märkte verkaufen, die wiederum ohne Rücksicht auf die Ressourcen einen enormen Leistungshunger haben.
Das Problem an dieser Stelle sind weniger die Hersteller sondern die Konsumenten. Der Markt richtet sich nach dem Bedarf und solange es Käufer für genau diese Produkte gibt, werden die Hersteller nur sehr schleppend die Ingenieursleistung auf die Nachhaltigkeit des High-End-Sektors erweitern.
Der Hunger nach immer mehr Bildern pro Sekunde bei immer besserer Bildqualität durch sehr hohe Auflösung bei maximalen Details und höchster Kantenglättung muss gestillt werden. Dadurch ist die Spieleindustrie der Technologie um ein vielfaches voraus. Die Rechner damaliger Zeit waren bestenfalls aktiv gekühlt und wir konnten uns dennoch über die damaligen Top-Spiele freuen. Stromverbrauch war in einem PC kein Thema, viel mehr haben wir uns über den Röhrenmonitor geärgert, der Strom fraß, flimmerte und Strahlung in die Umgebung ließ. Heute sitzen wir vor stromsparenden Flachbildschirmen mit hoher Aufösung und lassen unser Bild von einem Leistungshungrigen Rechner erzeugen. Das Blatt hat sich folglich gewendet, denn der immer stärker wachsende Bedarf nach der vollkommenen 3D-Darstellung lässt der Industrie keine andere Wahl, als die Leistung ohne Bedingung hochzuschrauben. Die Folge: Wir kühlen unsere PCs mit Wasser oder einer großen Zahl an Lüftern, beschweren uns über zu hohe Lautstärke und kaufen uns Netzteile mit einem KILOWatt Leistung. Ironischerweise achten wir bei genau diesen Netzteilen auf Ausstattungsmerkmale wie 80+ GOLD oder SILVER, da uns die Effizienz ja wichtig ist. Wir verlegen zu unseren SLI-Karten mehr Stromkabel als von 20 Jahren in einem PC für alle Komponenten nötig waren.
Green IT kann auch bedeuten, dass sich die Top-Komponenten bei nicht benötigter Leistung auf ein Minimum heruntertakten. So senkt die GTX480 im Idle-Modus den Verbrauch auf 20% - von 250 auf 50W. Letzteres ist jedoch der Verbrauch einer 460M im Volllastbetrieb. Dabei tut jede Grafikkarte im Idle das gleiche: Sie stellt zweidimensionale Benutzeröberflächen und Grafiken dar, was jede Karte beherrscht. Und dennoch liegt der Leistungsbedarf weit auseinander. Ist das dann immer noch Green IT?
Das alles führt uns doch zu der Frage nach dem Sinn von aktuellen High-End-Systemen. Muss High End bedinungslose Leistung bedeuten oder kann es auch in Verbindung mit der Nachhaltigkeit stehen? Meine Antwort: Ja. Und jeder kann etwas dafür tun. Sei es der Verzicht des Konsumenten auf das Top-Modell (z.B. statt der 480 lieber die 470) oder die Intention der Hersteller, die nächste Generation bei gleicher Performance mit deutlich geringerem Stromverbrauch zu fertigen.
Ich bin gespannt, wie eure Meinung zu dem Thema ist. Denn es geht uns alle etwas an. Beachtet aber bitte weiterhin die oben genannten Regeln.
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