firestorm76
Semiprofi
guide: LAN-Partys Ver.1.48
Hallo Leute,
ich möchte hier mal einen kleinen Leitfaden schreiben, wie man eine LAN-Party aufbaut und plant, wobei es mir hauptsächlich um die Vernetzung der PCs geht. Ich möchte aber an dieser Stelle mal darauf hinweisen das die hier beschriebenen Tipps und Techniken hauptsächlich für LAN-Parties bis etwa 20 Mann gelten. Da ich noch nie auf einer größeren LAN als 20 Mann war kann ich bei größeren Dimensionen nicht aus Erfahrung sprechen.
1.) Theorie/Grundlagen
2.) Hub oder Switch?
3.) Aufbau
4.) Mögliche Fehlerquellen
5.) Allgemeine Tipps
6.) Links und Anhang
1.) Theorie/Grundlagen
TCP/IP steht für Transport Control Protocol/Internet Protocol und ist das am meisten verbreitete Netzwerkprotokoll. Protokolle sind nötig damit sich völlig unterschiedliche Betriebssysteme (Windows, Linux, Solaris, BeOS, OS X) und deren vollig unterschiedliche Technik (Mac, PC) miteinander verständigen können. Man findet oft den Vergleich mit Englisch, den ja auch viele Menschen sprechen. Ein Chinese und ein Spanier können sich ja auch auf Englisch unterhalten, weil beide diese Sprache sprechen, obwohl sie kulturell unterschiedlich sind.
In heutigen Netzwerken gibt es unterschiedliche Geschwindigkeiten die sowohl von Netzwerkkarte als auch Switch/Hub unterstützt werden müssen. Weit verbreitet sind 10/100-Mbit-Netzwerkkarten und 10/100 Mbit Switches/Hubs. Wenn eine 10-Mbit-Netzwerkkarte dabei ist wird diese natürlich nur mit 10 Mbit angesprochen, alle anderen mit 100 Mbit. Das gleiche mit 1000-Mbit-Netzwerkkarten.
Die IP-Adresse ist eine Folge von vier dreistelligen (oder kleiner) Ziffern unter 255 die durch Punkte getrennt sind. Es gibt 5 verschieden Klassen von Netzwerken, die kleine private Netzwerke haben meist die IP-Adresse 192.168.xxx.xxx weil sie dann nicht mit den Internet-IP-Adressen in Konflikt geraten. Diese werden bei jeder Einwahl ins Internet neu vergeben und wenn Internet-IP und Netzwerk-IP gleich sind kommt es unter Umständen zu Ressourcenkonflikten. Ich lege meist an dritter Stelle die Zahl 50 fest und die letzte Zahl muss immer unterschiedlich sein, ich fange hier meist bei 10 an und zähle dann hoch. In meinem Fall ist die Subnetmask dann immer 255.255.255.0, das bedeutet die Zahlen an erster bis dritter Stelle sind gleich (deswegen die 255) und nur die letzte variiert. Man kann natürlich auch mit 255.255.0.0, dann könnte man theoretisch auch PCs mit unterschiedlicher dritter Stelle an einem Netz betreiben, allerdings haben verschiedene Windows-Versionen unter Umständen Probleme damit. Deshalb sollte man sie immer nur in der letzten Stelle unterschieden und die SubNetMask auf 255.255.255.0 lassen.
2.) Hub oder Switch?
Ein Hub oder Switch bildet den Knotenpunkt jedes Netzwerkes, an ihm sind alle Rechner angeschlossen und wenn Daten gesendet werden, wird über den Hub/Switch eine kurze, direkte Verbindung der beiden Rechner hergestellt. Ein Switch sendet die Datenpakete des sendenden PCs nur an den Rechner, bei dem sie auch ankommen sollen, also mit der entsprechenden IP-Adresse. Hubs verteilen die Datenpakete einfach an alle Rechner die angeschlossen sind und belastet damit das Netzwerk stärker als ein Switch. Das hat z.T. recht deutliche Auswirkungen auf die Pingrate.
Ich möchte an dieser Stelle einmal grundsätzlich einen Switch empfehlen. Sie sind je nach Spiel deutlich schneller, vor allen Dingen wenn mehrere Applikationen Daten übers Netzwerk austauschen, z.B. wenn man die Film- und mp3-Sammlung des Freundes rübergeschoben kriegt und man aber gleichzeitig noch spielen will, was bei meinen LAN-Parties schon mal vorkommt.
Die Preisunterschiede sind gerade bei kleinerer Portanzahl (8, 16) auch nicht so groß und ich denke, die 3 Euro mehr ist es schon wert. In der Preisklasse in der ich mich bewege (90 Euro für einen 24-Port-Switch) braucht an eigentlich über Qualität eigentlich nicht nachdenken, man kann nehmen was im Laden steht, die Qualitätsunterschiede von Markenprodukten zu NoName-Switches sind minimal. Nur wer 100%-ig auf der sicheren Seite stehen will, nimmt eben einen Switch von einem großen, renommierten Anbieter wie 3com, Netgear oder D-Link. Richtig teure Markenprodukte sind für normale Heimanwender eigentlich unerschwinglich (350-700 Euro für einen 24-Port-Switch), denn sie enthalten oft noch ausgefeilte Management- und Security-Funktionen, die erst voll zur Geltung kommen wenn täglich mehrere hundert Gigabyte Daten über das Netz wandern, wie das zum Beispiel in Firmen oft der Fall ist. Beim Kauf eines Switches/Hubs sollte man drauf achten das er sowohl 10 Mbit als auch 100 Mbit kann (1000 Mbit nur wenn einige Teilnehmer im LAN auch 1000Mbit-Karten haben) und ausreichend LEDs, die die Überwachung erleichtern, hat. Besitzt ein Switch einen sogenannten Uplink-Port, kann man über diesen mehrere Switches verbinden und so die verfügbare Portanzahl erhöhen.
Für ein 10/100-Mbit-Netzwerk reichen Patchkabel der Kategorie 5. Sie tragen die Bezeichnung Cat5 oder Kat5, die meist auf das Kabel aufgedruckt ist. Wenn man mit 1000 Mbit kommunizieren will muss man ein Cat6-Kabel kaufen.
Wer nicht einen großen Switch kaufen möchte kann auch zwei kleinere kaufen (oder mehrere LAN-Teilnehmer bringen welche mit) und diese verbinden. Das geht auf zwei Arten: Entweder haben die Switches einen Uplink-Port, dann werden diese einfach über ein ganz normales Patch-Kabel verbunden und man kann die beiden jetzt wie einen großen Switch behandeln. Der Vorteil hier: Es bleiben alle Ports frei, da man die Uplink-Ports sowieso nicht als normalen LAN-Port benutzen kann. Die zweite Möglichkeit ist, das einer oder alle Switches keinen Uplink-Port haben. Dann muss zwischen diesen ein gedrehtes, also ein Crossover-Kabel in je einen der ganz normalen Ports gesteckt werden. Um nun als ein großer Switch fungieren zu können, müssen die so hintereinander geschalteten Switches jedoch "Kaskadierung" unterstützen. Uplink-Ports sind übrigens speziell gekennzeichnet und sind meist von den übrigen Ports am Switch abgetrennt.
3.) Aufbau
Der Aufbau ist denkbar einfach: Jeder PC, der mitmacht, muss eine Netzwerkkarte haben (nach Möglichkeit 10/100 Mbit) und wird über ein Patchkabel mit einem Port des Switches verbunden. Nun muss jeder Rechner noch eine IP-Adresse bekommen, am besten nach dem Schema 192.168.50.10, 192.168.50.11, 192.168.50.12 und so weiter. Weiterhin ist es empfehlenswert, wenn alle Rechner die gleiche SubNetmaske haben (255.255.255.0) und in der gleichen Arbeitsgruppe (z.B. lanparty01 oder sowas) sind.
Das alles kann man unter Windows 2k/XP in der Systemsteuerung -> Netzwerkverbindungen einstellen. Dort gibt es eine Liste aller Karten. Man markiert eine und klickt auf Eigenschaften, dann markiert man TCP/IP-Protokoll mit der linken Maustaste und klickt nochmal auf Eigenschaften. Bei Win98 ist es Start->Programme->Einstellungen->Systemsteuerung->Netzwerk und dort auf „TCP/IP->‘Name der Netzwerkkarte‘“ klicken.
Wenn alle Rechner verbunden sind, sollte man von zwei verschiedenen Rechnern aus alle anpingen. Das geht in der Eingabeaufforderung (Start->Programme->Zubehör->Eingabeaufforderung für WinXP/2k) mit dem Befehl „ping ip-adresse“, also in meinem Beispiel „ping 192.168.50.10“. Dann werden vier Datenpakete zu 64 kb an den Rechner mit der Ziel-IP-Adresse (hier 192.168.50.10) geschickt und die Zeit gemessen, die er braucht um zu antworten. Sie sollte 10ms oder kleiner sein. Der Zusatz „-t“ schickt die Datenpakete solange bis mit Strg+C abgebrochen wird oder die Konsole beendet wird.
4.) Mögliche Fehlerquellen
Hier mal eine Liste, was man checken solle, wenn es Probleme gibt:
1.) Sind die Patchkabel an Switch und Netzwerkkarte richtig angeschlossen?
2.) Hat der Switch oder Hub Strom?
3.) Liegt ein Kabelbruch vor (Kabel tauschen) oder ist der Fehler PC-seitig?
4.) Sind die Leuchtdioden an Switch und Netzwerkkarte aktiv?
5.) Ist die Dateifreigabe aktiviert?
6.) Pingen Sie die anderen PCs per „ping ip-adresse“ in MS-DOS an.
7.) Rechtsklicken Sie auf die LAN-Verbindung und wählen Sie reparieren aus.
8.) Sind Netzwerkkarte und Netzwerktreiber installiert?
9.) Haben alle PCs die gleiche Sub-Netzmaske bzw. gleiche Arbeitsgruppe (die Arbeitsgruppe ändert man in der Systemsteuerung unter System im Reiter Computername auf "Ändern" klicken und dann die Arbeitsgruppe einstellen.)?
10.) Jedes Glied der IP-Adressen muß unter 255 liegen
11.) Deinstallieren Sie de LAN-Verbindung und installieren Sie sie danach neu.
12.) Überprüfen Sie ob eine IP-Adresse doppelt vergeben ist.
13.) Deaktivieren Sie eine evtl. vorhandene Netzwerkbrücke/Netzwerkarte und aktivieren Sie sie danach wieder.
14.) Wenn in einem Rechner eine Netzwerkkarte und eine ISDN-Karte eingebaut sind, deaktivieren sie die ISDN-Karte (Rechtsklick auf die Karte und „Deaktivieren“ wählen).
15.) IP Adressen bei allen, bis auf einem Rechner automatisch beziehen lassen (den Rechner, der die festgelegte hat, als ersten starten, danach die anderen).
16.) Firewall aus !!! (bzw. bei besseren Firewalls wie der SPF die Konfiguration ändern und Locale Requests akzeptieren).
17.) Unter Windows 2k/XP den Netzwerkassistenten einmal auf jedem Rechner aus ausführen.
5.) Allgemeine Tipps
Zum Transport sollte der Rechner mit der Mainboardseite nach unten gelegt werden. Außerdem ist es empfehlenswert schwere Komponenten, z.B. CPU-Kühler über den Spezifikationen des Sockels oder Grafikkarten mit Heatpipe oder ähnlichem auszubauen und an Ort und Stelle wieder einzubauen. Das sind immer hässliche Bilder wenn nach dem Transport nur noch das Slotblech der Grafikkarte fest ist und der Rest frei rumfliegt.
Es ist am Besten wenn alle die gleiche und neueste Version eines Spiels benutzen, also fleißig patchen. Gut ist immer eine selbstgebrannte CD mit den neuesten Patches für alle Spiele, die gespielt werden, die dann einfach rumgegeben wird.
Für den LAN-Admin ist es leichter wenn er die IP-Adressen aller Rechner auf eine Blick da hat, das erleichtert die Problemsuche und das Anpingen. Ich habe deshalb eine Liste zusammengestellt, in die man das einträgt und den Zettel dann neben seinen Monitor legt. Sie befindet sich im Anhang.
Zum Strom: Ein Rechner zieht etwa 80% dessen was das Netzteil kann. Wenn ich also ein 350W-nt habe, bin ich mit ca. 280 Watt dabei. Ein 17“-Röhrenmonitor zieht etwa 100 Watt, ein TFT-Display 30 Watt. Eine normale Steckdose gibt etwa 3600 Watt. Trotzdem empfehle ich dick Puffer zu lassen und etwa 5 Rechner pro normaler Wandsteckdose zu rechnen. Dann ist man 100%-ig auf der sicheren Seite. Ein Rechner hat beim Einschalten immer eine Spannungsspitze, das heißt da braucht er besonders viel Spannung. Es empfiehlt sich die Rechner immer nacheinander anzuschalten um das Rausfliegen der Sicherung zu vermeiden. Etwas anders schaut es aus, wenn man Starkstromanschluß, z.B in Turnhallen, nimmt. Dann kann man etwa 18 bis 20 Rechner stabil mit Strom versorgen.
Meist ist es ja so dass einer Server macht und dann die anderen mit rauflässt, er aber selber auch spielt. Bei mehr als 8 Teilnehmern kann das aber schonmal zu Problemen führen, vor allen Dingen wenn der Rechner weniger als 1 GB RAM hat. Der Serverrechner muss ja die KI berechnen und die Informationen, wo welche Leichen liegen, wo welcher Spieler gerade rumrennt und welche Veränderungen in der Spielwelt zentral im RAM speichern und diese Daten ständig an alle Teilnehmer senden. Da kommt mit der Zeit einiges zusammen und wenn dieser Rechner gleichzeitig auch noch mit seinem Spieler zu tun hat kann er schon mal ins staucheln kommen was sich dann als Ruckeln, der sogenannte Lag, bei den anderen bemerkbar macht. Gut bei älteren Spielen (Half Life, CS, AoE) ist die Grenze höher, aber bei den neuen Spielen (Call of Duty, WarCraft III, Battlefield) lohnt es sich unter Umständen eine sogenannten dedizierten oder auch spezialisierten Server aufzusetzen.
Diese Funktion ist bei den meisten Spielen im normalen Serverstart-Menü verfügbar und heißt „dedizierter Server starten“ oder „spezialisierten Server starten“ oder „dedicated Sever starten“. Man kann dann von diesem PC aus nicht in das Spiel eintreten, aber der PC kann sich ganz auf die Berechnung der notwendigen Daten konzentrieren. Damit der Spass trotzdem erhalten bleibt ist es gut wenn jemand 2 Rechner mitbringt, damit nicht einer immer außen vor bleibt.
Gast Account einrichten... am besten von vornherein festlegen, dass alle den gleichen Account Namen und (wenn vorhanden) das gleiche Passwort haben, damit man nicht immer nach Zugangsdaten nachfragen muss, wenn man von irgendjmd. was kopieren will.
Auf keinem Fall anderen den Administratornamen und das Administratorkennwort geben! Damit kann man üble Sachen machen wenn man sich ein bischen auskennt !
6.) Links/Anhang
Switches@Atelco.de <-- Switches bei Atelco.de
Auswahl von Netzwerktools <-- Netzwerktools zum Download bei heise online
Windows-Netzwerke<- hier gibt es Tipps rund um Home-Netzwerke
LAN-Surfer.de <-- Organisator größerer LAN-Parties
Grundlagen Computernetzwerke <-- hier gibts noch ein paar infos über Netzwerke.
Netzwerk@Tom's Hardware<--hier ein Artikel über Netzwerke bei THG
LAN-Party-Erlebnisse<-- lustige LAN-Party-Erlebnisse hier rein posten
Stromhunger<-- hier nochmal ein hwluxx-Thread der die Stromfrage ein wenig abhandelt
LAN-Map<-- eine Deutschlandkarte, auf der alle stattfindene LANs verzeichnet sind
Im Anhang ist nochmal die Fehlercheckliste und die IP-Adressen-Tabelle, von der ich gesprochen habe, sowie dieser Artikel als Worddokument zum Ausdrucken.
Hallo Leute,
ich möchte hier mal einen kleinen Leitfaden schreiben, wie man eine LAN-Party aufbaut und plant, wobei es mir hauptsächlich um die Vernetzung der PCs geht. Ich möchte aber an dieser Stelle mal darauf hinweisen das die hier beschriebenen Tipps und Techniken hauptsächlich für LAN-Parties bis etwa 20 Mann gelten. Da ich noch nie auf einer größeren LAN als 20 Mann war kann ich bei größeren Dimensionen nicht aus Erfahrung sprechen.
1.) Theorie/Grundlagen
2.) Hub oder Switch?
3.) Aufbau
4.) Mögliche Fehlerquellen
5.) Allgemeine Tipps
6.) Links und Anhang
1.) Theorie/Grundlagen
TCP/IP steht für Transport Control Protocol/Internet Protocol und ist das am meisten verbreitete Netzwerkprotokoll. Protokolle sind nötig damit sich völlig unterschiedliche Betriebssysteme (Windows, Linux, Solaris, BeOS, OS X) und deren vollig unterschiedliche Technik (Mac, PC) miteinander verständigen können. Man findet oft den Vergleich mit Englisch, den ja auch viele Menschen sprechen. Ein Chinese und ein Spanier können sich ja auch auf Englisch unterhalten, weil beide diese Sprache sprechen, obwohl sie kulturell unterschiedlich sind.
In heutigen Netzwerken gibt es unterschiedliche Geschwindigkeiten die sowohl von Netzwerkkarte als auch Switch/Hub unterstützt werden müssen. Weit verbreitet sind 10/100-Mbit-Netzwerkkarten und 10/100 Mbit Switches/Hubs. Wenn eine 10-Mbit-Netzwerkkarte dabei ist wird diese natürlich nur mit 10 Mbit angesprochen, alle anderen mit 100 Mbit. Das gleiche mit 1000-Mbit-Netzwerkkarten.
Die IP-Adresse ist eine Folge von vier dreistelligen (oder kleiner) Ziffern unter 255 die durch Punkte getrennt sind. Es gibt 5 verschieden Klassen von Netzwerken, die kleine private Netzwerke haben meist die IP-Adresse 192.168.xxx.xxx weil sie dann nicht mit den Internet-IP-Adressen in Konflikt geraten. Diese werden bei jeder Einwahl ins Internet neu vergeben und wenn Internet-IP und Netzwerk-IP gleich sind kommt es unter Umständen zu Ressourcenkonflikten. Ich lege meist an dritter Stelle die Zahl 50 fest und die letzte Zahl muss immer unterschiedlich sein, ich fange hier meist bei 10 an und zähle dann hoch. In meinem Fall ist die Subnetmask dann immer 255.255.255.0, das bedeutet die Zahlen an erster bis dritter Stelle sind gleich (deswegen die 255) und nur die letzte variiert. Man kann natürlich auch mit 255.255.0.0, dann könnte man theoretisch auch PCs mit unterschiedlicher dritter Stelle an einem Netz betreiben, allerdings haben verschiedene Windows-Versionen unter Umständen Probleme damit. Deshalb sollte man sie immer nur in der letzten Stelle unterschieden und die SubNetMask auf 255.255.255.0 lassen.
2.) Hub oder Switch?
Ein Hub oder Switch bildet den Knotenpunkt jedes Netzwerkes, an ihm sind alle Rechner angeschlossen und wenn Daten gesendet werden, wird über den Hub/Switch eine kurze, direkte Verbindung der beiden Rechner hergestellt. Ein Switch sendet die Datenpakete des sendenden PCs nur an den Rechner, bei dem sie auch ankommen sollen, also mit der entsprechenden IP-Adresse. Hubs verteilen die Datenpakete einfach an alle Rechner die angeschlossen sind und belastet damit das Netzwerk stärker als ein Switch. Das hat z.T. recht deutliche Auswirkungen auf die Pingrate.
Ich möchte an dieser Stelle einmal grundsätzlich einen Switch empfehlen. Sie sind je nach Spiel deutlich schneller, vor allen Dingen wenn mehrere Applikationen Daten übers Netzwerk austauschen, z.B. wenn man die Film- und mp3-Sammlung des Freundes rübergeschoben kriegt und man aber gleichzeitig noch spielen will, was bei meinen LAN-Parties schon mal vorkommt.
Die Preisunterschiede sind gerade bei kleinerer Portanzahl (8, 16) auch nicht so groß und ich denke, die 3 Euro mehr ist es schon wert. In der Preisklasse in der ich mich bewege (90 Euro für einen 24-Port-Switch) braucht an eigentlich über Qualität eigentlich nicht nachdenken, man kann nehmen was im Laden steht, die Qualitätsunterschiede von Markenprodukten zu NoName-Switches sind minimal. Nur wer 100%-ig auf der sicheren Seite stehen will, nimmt eben einen Switch von einem großen, renommierten Anbieter wie 3com, Netgear oder D-Link. Richtig teure Markenprodukte sind für normale Heimanwender eigentlich unerschwinglich (350-700 Euro für einen 24-Port-Switch), denn sie enthalten oft noch ausgefeilte Management- und Security-Funktionen, die erst voll zur Geltung kommen wenn täglich mehrere hundert Gigabyte Daten über das Netz wandern, wie das zum Beispiel in Firmen oft der Fall ist. Beim Kauf eines Switches/Hubs sollte man drauf achten das er sowohl 10 Mbit als auch 100 Mbit kann (1000 Mbit nur wenn einige Teilnehmer im LAN auch 1000Mbit-Karten haben) und ausreichend LEDs, die die Überwachung erleichtern, hat. Besitzt ein Switch einen sogenannten Uplink-Port, kann man über diesen mehrere Switches verbinden und so die verfügbare Portanzahl erhöhen.
Für ein 10/100-Mbit-Netzwerk reichen Patchkabel der Kategorie 5. Sie tragen die Bezeichnung Cat5 oder Kat5, die meist auf das Kabel aufgedruckt ist. Wenn man mit 1000 Mbit kommunizieren will muss man ein Cat6-Kabel kaufen.
Wer nicht einen großen Switch kaufen möchte kann auch zwei kleinere kaufen (oder mehrere LAN-Teilnehmer bringen welche mit) und diese verbinden. Das geht auf zwei Arten: Entweder haben die Switches einen Uplink-Port, dann werden diese einfach über ein ganz normales Patch-Kabel verbunden und man kann die beiden jetzt wie einen großen Switch behandeln. Der Vorteil hier: Es bleiben alle Ports frei, da man die Uplink-Ports sowieso nicht als normalen LAN-Port benutzen kann. Die zweite Möglichkeit ist, das einer oder alle Switches keinen Uplink-Port haben. Dann muss zwischen diesen ein gedrehtes, also ein Crossover-Kabel in je einen der ganz normalen Ports gesteckt werden. Um nun als ein großer Switch fungieren zu können, müssen die so hintereinander geschalteten Switches jedoch "Kaskadierung" unterstützen. Uplink-Ports sind übrigens speziell gekennzeichnet und sind meist von den übrigen Ports am Switch abgetrennt.
3.) Aufbau
Der Aufbau ist denkbar einfach: Jeder PC, der mitmacht, muss eine Netzwerkkarte haben (nach Möglichkeit 10/100 Mbit) und wird über ein Patchkabel mit einem Port des Switches verbunden. Nun muss jeder Rechner noch eine IP-Adresse bekommen, am besten nach dem Schema 192.168.50.10, 192.168.50.11, 192.168.50.12 und so weiter. Weiterhin ist es empfehlenswert, wenn alle Rechner die gleiche SubNetmaske haben (255.255.255.0) und in der gleichen Arbeitsgruppe (z.B. lanparty01 oder sowas) sind.
Das alles kann man unter Windows 2k/XP in der Systemsteuerung -> Netzwerkverbindungen einstellen. Dort gibt es eine Liste aller Karten. Man markiert eine und klickt auf Eigenschaften, dann markiert man TCP/IP-Protokoll mit der linken Maustaste und klickt nochmal auf Eigenschaften. Bei Win98 ist es Start->Programme->Einstellungen->Systemsteuerung->Netzwerk und dort auf „TCP/IP->‘Name der Netzwerkkarte‘“ klicken.
Wenn alle Rechner verbunden sind, sollte man von zwei verschiedenen Rechnern aus alle anpingen. Das geht in der Eingabeaufforderung (Start->Programme->Zubehör->Eingabeaufforderung für WinXP/2k) mit dem Befehl „ping ip-adresse“, also in meinem Beispiel „ping 192.168.50.10“. Dann werden vier Datenpakete zu 64 kb an den Rechner mit der Ziel-IP-Adresse (hier 192.168.50.10) geschickt und die Zeit gemessen, die er braucht um zu antworten. Sie sollte 10ms oder kleiner sein. Der Zusatz „-t“ schickt die Datenpakete solange bis mit Strg+C abgebrochen wird oder die Konsole beendet wird.
4.) Mögliche Fehlerquellen
Hier mal eine Liste, was man checken solle, wenn es Probleme gibt:
1.) Sind die Patchkabel an Switch und Netzwerkkarte richtig angeschlossen?
2.) Hat der Switch oder Hub Strom?
3.) Liegt ein Kabelbruch vor (Kabel tauschen) oder ist der Fehler PC-seitig?
4.) Sind die Leuchtdioden an Switch und Netzwerkkarte aktiv?
5.) Ist die Dateifreigabe aktiviert?
6.) Pingen Sie die anderen PCs per „ping ip-adresse“ in MS-DOS an.
7.) Rechtsklicken Sie auf die LAN-Verbindung und wählen Sie reparieren aus.
8.) Sind Netzwerkkarte und Netzwerktreiber installiert?
9.) Haben alle PCs die gleiche Sub-Netzmaske bzw. gleiche Arbeitsgruppe (die Arbeitsgruppe ändert man in der Systemsteuerung unter System im Reiter Computername auf "Ändern" klicken und dann die Arbeitsgruppe einstellen.)?
10.) Jedes Glied der IP-Adressen muß unter 255 liegen
11.) Deinstallieren Sie de LAN-Verbindung und installieren Sie sie danach neu.
12.) Überprüfen Sie ob eine IP-Adresse doppelt vergeben ist.
13.) Deaktivieren Sie eine evtl. vorhandene Netzwerkbrücke/Netzwerkarte und aktivieren Sie sie danach wieder.
14.) Wenn in einem Rechner eine Netzwerkkarte und eine ISDN-Karte eingebaut sind, deaktivieren sie die ISDN-Karte (Rechtsklick auf die Karte und „Deaktivieren“ wählen).
15.) IP Adressen bei allen, bis auf einem Rechner automatisch beziehen lassen (den Rechner, der die festgelegte hat, als ersten starten, danach die anderen).
16.) Firewall aus !!! (bzw. bei besseren Firewalls wie der SPF die Konfiguration ändern und Locale Requests akzeptieren).
17.) Unter Windows 2k/XP den Netzwerkassistenten einmal auf jedem Rechner aus ausführen.
5.) Allgemeine Tipps
Zum Transport sollte der Rechner mit der Mainboardseite nach unten gelegt werden. Außerdem ist es empfehlenswert schwere Komponenten, z.B. CPU-Kühler über den Spezifikationen des Sockels oder Grafikkarten mit Heatpipe oder ähnlichem auszubauen und an Ort und Stelle wieder einzubauen. Das sind immer hässliche Bilder wenn nach dem Transport nur noch das Slotblech der Grafikkarte fest ist und der Rest frei rumfliegt.
Es ist am Besten wenn alle die gleiche und neueste Version eines Spiels benutzen, also fleißig patchen. Gut ist immer eine selbstgebrannte CD mit den neuesten Patches für alle Spiele, die gespielt werden, die dann einfach rumgegeben wird.
Für den LAN-Admin ist es leichter wenn er die IP-Adressen aller Rechner auf eine Blick da hat, das erleichtert die Problemsuche und das Anpingen. Ich habe deshalb eine Liste zusammengestellt, in die man das einträgt und den Zettel dann neben seinen Monitor legt. Sie befindet sich im Anhang.
Zum Strom: Ein Rechner zieht etwa 80% dessen was das Netzteil kann. Wenn ich also ein 350W-nt habe, bin ich mit ca. 280 Watt dabei. Ein 17“-Röhrenmonitor zieht etwa 100 Watt, ein TFT-Display 30 Watt. Eine normale Steckdose gibt etwa 3600 Watt. Trotzdem empfehle ich dick Puffer zu lassen und etwa 5 Rechner pro normaler Wandsteckdose zu rechnen. Dann ist man 100%-ig auf der sicheren Seite. Ein Rechner hat beim Einschalten immer eine Spannungsspitze, das heißt da braucht er besonders viel Spannung. Es empfiehlt sich die Rechner immer nacheinander anzuschalten um das Rausfliegen der Sicherung zu vermeiden. Etwas anders schaut es aus, wenn man Starkstromanschluß, z.B in Turnhallen, nimmt. Dann kann man etwa 18 bis 20 Rechner stabil mit Strom versorgen.
Meist ist es ja so dass einer Server macht und dann die anderen mit rauflässt, er aber selber auch spielt. Bei mehr als 8 Teilnehmern kann das aber schonmal zu Problemen führen, vor allen Dingen wenn der Rechner weniger als 1 GB RAM hat. Der Serverrechner muss ja die KI berechnen und die Informationen, wo welche Leichen liegen, wo welcher Spieler gerade rumrennt und welche Veränderungen in der Spielwelt zentral im RAM speichern und diese Daten ständig an alle Teilnehmer senden. Da kommt mit der Zeit einiges zusammen und wenn dieser Rechner gleichzeitig auch noch mit seinem Spieler zu tun hat kann er schon mal ins staucheln kommen was sich dann als Ruckeln, der sogenannte Lag, bei den anderen bemerkbar macht. Gut bei älteren Spielen (Half Life, CS, AoE) ist die Grenze höher, aber bei den neuen Spielen (Call of Duty, WarCraft III, Battlefield) lohnt es sich unter Umständen eine sogenannten dedizierten oder auch spezialisierten Server aufzusetzen.
Diese Funktion ist bei den meisten Spielen im normalen Serverstart-Menü verfügbar und heißt „dedizierter Server starten“ oder „spezialisierten Server starten“ oder „dedicated Sever starten“. Man kann dann von diesem PC aus nicht in das Spiel eintreten, aber der PC kann sich ganz auf die Berechnung der notwendigen Daten konzentrieren. Damit der Spass trotzdem erhalten bleibt ist es gut wenn jemand 2 Rechner mitbringt, damit nicht einer immer außen vor bleibt.
Gast Account einrichten... am besten von vornherein festlegen, dass alle den gleichen Account Namen und (wenn vorhanden) das gleiche Passwort haben, damit man nicht immer nach Zugangsdaten nachfragen muss, wenn man von irgendjmd. was kopieren will.
Auf keinem Fall anderen den Administratornamen und das Administratorkennwort geben! Damit kann man üble Sachen machen wenn man sich ein bischen auskennt !
6.) Links/Anhang
Switches@Atelco.de <-- Switches bei Atelco.de
Auswahl von Netzwerktools <-- Netzwerktools zum Download bei heise online
Windows-Netzwerke<- hier gibt es Tipps rund um Home-Netzwerke
LAN-Surfer.de <-- Organisator größerer LAN-Parties
Grundlagen Computernetzwerke <-- hier gibts noch ein paar infos über Netzwerke.
Netzwerk@Tom's Hardware<--hier ein Artikel über Netzwerke bei THG
LAN-Party-Erlebnisse<-- lustige LAN-Party-Erlebnisse hier rein posten
Stromhunger<-- hier nochmal ein hwluxx-Thread der die Stromfrage ein wenig abhandelt
LAN-Map<-- eine Deutschlandkarte, auf der alle stattfindene LANs verzeichnet sind
Im Anhang ist nochmal die Fehlercheckliste und die IP-Adressen-Tabelle, von der ich gesprochen habe, sowie dieser Artikel als Worddokument zum Ausdrucken.
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