Ich verstehe auch nicht, wieso man sich hier so auf ZFS versteift. Was habe ich da denn groß für Vorteile? Es geht hier nicht um KEIN Unternehmensstorage sondern nur für mich privat in meiner Wohnung. Ich glaube manche Leute hier vergessen einfach, dass es nicht nur super Performante Hardware und NAS-Systeme gibt...-.-
Die Leistung reicht. Punkt.
ZFS wurde vor ca über 15 Jahren für Sun Solaris entwickelt. Damals waren 4GB RAM riesig und CPUs so schwach dass man für die Raidberechnung Hardware Raid einsetzten musste. ZFS wollte da schon die etwas bessere Hardware. Heutige Hardware, auch schwächere ist durchaus ausreichend für ZFS insbesondere bei 1G und wenn man kompakte Distributionen einsetzt. Wenn man SSDs einsetzt ist auch RAM nicht so kritisch. Solaris oder OmniOS laufen mit ZFS ab 2GB stabil und mit 4GB ist man trotz 64bit Server-OS gut dabei.
Zur Frage, warum man ZFS möchte (egal ob privat oder kommerziell):
Bisherige Dateisysteme kennen keine garantierten atomaren Schreiboperationen. Damit meint man dass eine Schreibaktion bestehend aus Daten schreiben und Metadaten updaten (wo liegt was) entweder komplett ausgeführt wird oder bei einem Absturz verworfen wird. Ein Absturz beim Schreiben kann bei ext4 oder ntfs zu einem defekten Dateisystem und/oder korrupten Raid führen. ZFS kann das wegen CopyOnWrite vermeiden.
Es gibt einen Effekt der nennt sich silent data errors. Damit meint man stille lange unerkannte Veränderungen der Daten ohne dass Hardware defekt ist. Das kann "Datenrost" auf Platte sein, ein halblebiges Kabel, eine wacklige Stromversorgung, Speicherfehler oder was auch immer. Normalerweise erkennt man das nur wenn z.B. ein Bild beim Öffnen schwarze Streifen hat oder ein Programm abstürzt. ZFS versieht Daten und Metadaten mit Prüfsummen und erkennt daher Veränderungen 100% sicher und repariert die beim Zugriff automatisch (selbst heilendes Dateisystem). Diesen statistischen Effekt gab es schon immer. Heutige Plattenkapazitäten machen das Problem aber akut.
Es gibt Ransomware die die Platten verschlüsselt um Lösegeld zu fordern. Dagegen kann man viele externe Backups einsetzen um bei Befall eventuell noch ein unverseuchtes zu finden oder man kann ZFS und readonly Snaps nutzen. Die können von einem befallenen PC auch mit Adminrechten nicht vom NAS gelöscht werden.
DSGVO:
Datenschutzgrundverordnung verlangt Schutz personenbezogener Daten nach "Stand der Technik". Für eigene Daten eventuell vernachlässigbar (zumindest aus Sicht des Datenschutzes). Wenn man allerdings seine Daten schützen möchte, so ist ZFS Verschlüssellung mit einem Schlüssel je Dateisystem und der Option des Backups des verschlüsselten Dateisystems (Übertragung und Backup) das derzeitige Optimum.
Stand der Technik was Datensicherheit angeht ist nunmal ZFS. Ist wie bei Autosicherheit. Aktuelle Autos mit ihrer passiven Sicherheit, ESP und ABS sind um Welten sicherer als 20 Jahre alte ohne diese Features.
Die Frage ist also nicht, warum sollte man ZFS einsetzen sondern warum sollte man darauf verzichten. Eventuell halt kein FreeNAS weil das so ziemlich die "fetteste" Option für ZFS ist und aktuelle Features wie ZFS Verschlüssellung oder special vdevs noch nicht beherrscht.