Frankenheimer
╬Bruderschaft ALC╬
Die Bitumenbox Alternative - HDD Blei-Dämmung
Die Bitumenbox hat unter den Silent Fans ja schon fast Kult Status erreicht, sie ist aus leicht zu beschaffenden Materialien herzustellen und bietet für das Geld eine der besten bislang "erhältlichen" Dämmlösungen ohne dabei den Kosten/Nutzen Faktor zu ignorieren und ohne ein verfrühtes Ableben der HDD herbeizurufen, durch erhöhte Temp z.b.
Dennoch wird gibt es viele die sich nicht an den Bau wagen weil es sehr zeitraubend ist und weil , so wie ich es mitbekommen habe, viele Schwierigkeiten haben, die Box später im Case auch unterzubringen. So ist es auch mir ergangen, die Box hat Stunden in der Fertigung gebraucht und weil ich meine Grafikkarten Kühlung etwas modifiziert habe blieb auf dem Gehäuseboden kaum mehr Platz. Deshalb habe ich mich mal an eine neue Dämm-Methode gewagt dessen Langzeittests zwar noch ausstehen, in die ich aber , zumindest für meinen PC, große Hoffnungen setze.
Diese Konstruktion geht in Sachen Material, Zeitaufwand, Schwierigkeit und Konzept vollkommen andere Wege. Ich habe versucht meine Vorgehensweise anhand von Dokumentation mit Text und Bild für jeden verständlich zu machen, vielleicht möchte das auch jemand nachbauen.
Die Herstellung ist relativ simpel, schwieriger dürfte schon eher die Beschaffung des Materials sein. Ich hatte zum Glück noch eine Rolle gewalztes Blei hier herumliegen, Reste die von meinem Gehäuse-Dämm-Konzept übrig geblieben ist. Ich habe mir von Vater sagen lassen das diese Bleirollen wohl noch im Dachbau manchmal noch verwendet werden um etwa Dachpfannen-Fugen abzudichten oder es wird beim Karminbau verwendet. Ich denke deshalb mal, dass man in einem guten Baumarkt an sowas rankommt.
Nun aber zum Bau:
Man nehme seine HDD und messe exakt die Höhe, Breite und evtl. Tiefe. Mit den Maßen fertigt man sich ein Holmodell an das von den Ausmaßen her exakt denen der HDD gleicht. Er kann ruhig auch länger sein als die HDD. (Tipp: Man sollte eine Schraube reinbohren um den Klotz später einfach rausziehen zu können)
Um diesen Holzklotz beginnt man nun das Blei zu formen, es lässt sich so leicht biegen wie ein Stück Pappe, bleibt aber in Form wenn man es loslässt, so wie ein Stück Draht. Es empfiehlt sich hierbei einen Hammer zu benutzen um grade Kanten zu schlagen (ist für die spätere Passform sehr wichtig!)
Hat man es nun vollkommen vom Boden beginnend ummantelt kann das überflüssige Ende abgeschnitten werden. Das Schneiden ist ähnlich wie beim Bitumen, man ritzt das Metall 2-3 mal tief mit einem Cuttermesser an und kann den Rest einfach entlang dieser Kerbe abreißen.
Das eine Ende des "Kastens" faltet man ein und verlötet ebenfalls. (Wie ihr das am besten macht bleibt euch überlassen, mit etwas probieren bekommt man es am besten so hin, dass in den Kasten wenig hereinragt und sich so unnötige Luftpolster befinden)
Der oben auf dem Deckel noch vorhandene Schnitt kann mit einfachen Mitteln zusammengelötet werden.
Hier mal eine Aufnahme von vorne, hier müssen die zusammengefalteten Enden ebenfalls dicht gemacht werden....
Wichtig ist hierbei nur, dass es absolut dicht ist damit später kein Schall mehr austrit. man darf also oben reichlich auftragen, am besten man lässt den Holzwürfel auch als Unterlage drin, dann tropft auch nichts ins Innere. Das Gleiche geschieht mit der schon zusammengefalteten Seite. Alles schön luftdicht zuschmieren. (Ich denke das es alternativ auch mit Silikonkleber oder ähnlichem geht wer nicht unbedingt Löten will, da auf der Oberseite eigentlich nur ein Teil der Wärme abgegeben wird und der Durchmesser der Kerbe nur gering ist , sehe ich da keine Temperaturnachteile).
hier seht ihr den leeren Kasten, wenn man das holzstück herauszieht:
Ist dies geschehen, ist eigentlich auch schon ein Großteil der Arbeit erledigt. Als nächstes habe ich die HDD auf der Unterseite und auch etwas um den Rand ragend mit einer Folie beklebt, da ich so einen Kontakt zwischen dem Blei und der Platine vermeide und so einen möglichen Kurzschluß ausschießen kann.
Die Platte wird nun vorsichtig in den Schacht geschoben, am besten man montiert IDE und Stromkabel (auch hier würde sich ein Stromverlängerungskabel empfehlen) direkt mit der Platte, bis man gegen das Ende stößt. Die einzige Schallaustritts-Stelle ist nun noch eben das Loch, durch welches die HDD geschoben wurde. Wie man nun weiter vorgeht bleibt wieder euch überlassen, je nachdem was ihr für Material rumliegen habt. Ich hatte noch etwas Akustik Noppenschaum der sich gut formen und quetschen lässt und so viel Schall schluckt. Möglich wäre aber auch hier mit Bitumen oder Ähnlichem zu arbeiten.
Sorry wegen der schlechten Qualität der Nahaufnahme:
Optional:
Die überstehenden Bleistücke kerbt man ein und faltet sie schließlich noch einmal um die Öffnung. So spart man sich auch evlt. das Festkleben des Schaumstoffs. (habe ich aber nicht gemacht)
Zu guter letzt wird das Blei rund um die HDD noch einmal kräftig angedrückt. Sollte sich dabei herausstellen dass Ihr zuviel Luft drin habt, könnt ihr auch, bevor Ihr mit Schaumstoff dichtmacht, nochmal eine kleine Schicht Blei über die HDD schieben, nachdem Ihr die Seiten schön angedrückt habt.
Fertig ist die Konstruktion!
Es ist wie gesagt eine Alternative die gewisse Vorteile und auch Nachteile gegenüber der Bit-Box mit sich bringt.
Vorteil:
- Fast die gleiche Masse auf weniger Raum -> Platzersparnis
- Die Box ist nur wenige mm breiter als die HDD selbst
- Das Blei leitet die Wärme optimal weiter und leitet diese auch schneller ab als bei der Bitumen Box
- Das Blei lässt sich nachträglich jederzeit wieder neu Formen (HDD wechsel) während bei Bitumen die einmal eingepasste Form fast oder gar nicht mehr wegzubekommen ist.
- Weniger Arbeits und Zeitaufwand
Nachteil:
- Blei schwer zu besorgen
- Blei ist nicht so "anschmiegsam" wie Bitumen - inwieweit sich das auf die Wärmeweiterleitung auswirkt müsste in Langzeittests geklärt werden
- setzt Lötgerät oder andere Mittel zum Fugen versiegeln vorraus
- Blei kann unter falschem Umgang gesundheitsschädlich sein. Beim Löten empfehle ich das Ganze draußen stattfinden zu lassen, dort ziehen die Dämpfe automatisch ab. Das spätere zuschneiden mit dem Cuttermesser ist dageben ungefährlich (vorausgesetzt man schneidet sich nicht in die Finger ) nach jedem Arbeiten würde ich gründiches Händewaschen als selbstverständlich ansehen. Ist die Box später eingebaut wird sie ja nicht mehr angefasst.
Ergebnis:
kurz gesagt....beindruckend
Vibrationen sind aufgrund der hohen Masse des Blei´s fast vollständig verschwunden. Ich habe die Konstruktion einfach auf dem Schaumstoff gelegt mit dem mein Gehäuseboden ausgekleidet ist , gelegt.
Ein Betriebsgeräusch ist nur noch zu hören wenn man mit dem Ohr auf 15-20cm herangeht, aus 40cm geht das Geräusch völlig im leisen Rauschen der Lüfter unter. Wenn die HDD unter starker Last arbeit hört man das leise Rumpeln wohl noch durch, ob es bei einem geschlossenen Gehäuse auch noch wahrzunehmen ist, bezweifle ich zumindest bei meinem PC mal stark . Im Moment ist das Gehäuse noch offen da ich noch Kabel neu verlegen muss.
Gekühlt wird alles durch den vorne eingebauten Papst 12db Lüfter der @5v leise vor sich hinläuft. Im Moment hat sich die Temp im Idle Modus bei 27C° eingependelt bei ca. 19-20Grad Umgebungstemp. Ich denke bei geschlossenem Gehäuse wird sie leicht ansteigen, werde ich aber nochmal nachmessen, es sollte aber eigentlich genug Reserve vorhanden sein.
Beim HDD Modell handelt es sich um eine Samsung SpinPoint P80 SP1614N mit lautem JVC Motor.
Nachtrag:
Wie weit ihr die Box anschließend kürzt hängt natürlich von den Ausmaßen eures Gehäuses ab. Je länger man die Box lässt, umso mehr Dämmung kann man in den offenen Schacht quetschen und umso leiser wird es auch. Meine Box hat jetzt eine gesamtlänge von ca. 22cm. Es sind also 3-4 cm Dämmung angebracht.
Die Bitumenbox hat unter den Silent Fans ja schon fast Kult Status erreicht, sie ist aus leicht zu beschaffenden Materialien herzustellen und bietet für das Geld eine der besten bislang "erhältlichen" Dämmlösungen ohne dabei den Kosten/Nutzen Faktor zu ignorieren und ohne ein verfrühtes Ableben der HDD herbeizurufen, durch erhöhte Temp z.b.
Dennoch wird gibt es viele die sich nicht an den Bau wagen weil es sehr zeitraubend ist und weil , so wie ich es mitbekommen habe, viele Schwierigkeiten haben, die Box später im Case auch unterzubringen. So ist es auch mir ergangen, die Box hat Stunden in der Fertigung gebraucht und weil ich meine Grafikkarten Kühlung etwas modifiziert habe blieb auf dem Gehäuseboden kaum mehr Platz. Deshalb habe ich mich mal an eine neue Dämm-Methode gewagt dessen Langzeittests zwar noch ausstehen, in die ich aber , zumindest für meinen PC, große Hoffnungen setze.
Diese Konstruktion geht in Sachen Material, Zeitaufwand, Schwierigkeit und Konzept vollkommen andere Wege. Ich habe versucht meine Vorgehensweise anhand von Dokumentation mit Text und Bild für jeden verständlich zu machen, vielleicht möchte das auch jemand nachbauen.
Die Herstellung ist relativ simpel, schwieriger dürfte schon eher die Beschaffung des Materials sein. Ich hatte zum Glück noch eine Rolle gewalztes Blei hier herumliegen, Reste die von meinem Gehäuse-Dämm-Konzept übrig geblieben ist. Ich habe mir von Vater sagen lassen das diese Bleirollen wohl noch im Dachbau manchmal noch verwendet werden um etwa Dachpfannen-Fugen abzudichten oder es wird beim Karminbau verwendet. Ich denke deshalb mal, dass man in einem guten Baumarkt an sowas rankommt.
Nun aber zum Bau:
Man nehme seine HDD und messe exakt die Höhe, Breite und evtl. Tiefe. Mit den Maßen fertigt man sich ein Holmodell an das von den Ausmaßen her exakt denen der HDD gleicht. Er kann ruhig auch länger sein als die HDD. (Tipp: Man sollte eine Schraube reinbohren um den Klotz später einfach rausziehen zu können)
Um diesen Holzklotz beginnt man nun das Blei zu formen, es lässt sich so leicht biegen wie ein Stück Pappe, bleibt aber in Form wenn man es loslässt, so wie ein Stück Draht. Es empfiehlt sich hierbei einen Hammer zu benutzen um grade Kanten zu schlagen (ist für die spätere Passform sehr wichtig!)
Hat man es nun vollkommen vom Boden beginnend ummantelt kann das überflüssige Ende abgeschnitten werden. Das Schneiden ist ähnlich wie beim Bitumen, man ritzt das Metall 2-3 mal tief mit einem Cuttermesser an und kann den Rest einfach entlang dieser Kerbe abreißen.
Das eine Ende des "Kastens" faltet man ein und verlötet ebenfalls. (Wie ihr das am besten macht bleibt euch überlassen, mit etwas probieren bekommt man es am besten so hin, dass in den Kasten wenig hereinragt und sich so unnötige Luftpolster befinden)
Der oben auf dem Deckel noch vorhandene Schnitt kann mit einfachen Mitteln zusammengelötet werden.
Hier mal eine Aufnahme von vorne, hier müssen die zusammengefalteten Enden ebenfalls dicht gemacht werden....
Wichtig ist hierbei nur, dass es absolut dicht ist damit später kein Schall mehr austrit. man darf also oben reichlich auftragen, am besten man lässt den Holzwürfel auch als Unterlage drin, dann tropft auch nichts ins Innere. Das Gleiche geschieht mit der schon zusammengefalteten Seite. Alles schön luftdicht zuschmieren. (Ich denke das es alternativ auch mit Silikonkleber oder ähnlichem geht wer nicht unbedingt Löten will, da auf der Oberseite eigentlich nur ein Teil der Wärme abgegeben wird und der Durchmesser der Kerbe nur gering ist , sehe ich da keine Temperaturnachteile).
hier seht ihr den leeren Kasten, wenn man das holzstück herauszieht:
Ist dies geschehen, ist eigentlich auch schon ein Großteil der Arbeit erledigt. Als nächstes habe ich die HDD auf der Unterseite und auch etwas um den Rand ragend mit einer Folie beklebt, da ich so einen Kontakt zwischen dem Blei und der Platine vermeide und so einen möglichen Kurzschluß ausschießen kann.
Die Platte wird nun vorsichtig in den Schacht geschoben, am besten man montiert IDE und Stromkabel (auch hier würde sich ein Stromverlängerungskabel empfehlen) direkt mit der Platte, bis man gegen das Ende stößt. Die einzige Schallaustritts-Stelle ist nun noch eben das Loch, durch welches die HDD geschoben wurde. Wie man nun weiter vorgeht bleibt wieder euch überlassen, je nachdem was ihr für Material rumliegen habt. Ich hatte noch etwas Akustik Noppenschaum der sich gut formen und quetschen lässt und so viel Schall schluckt. Möglich wäre aber auch hier mit Bitumen oder Ähnlichem zu arbeiten.
Sorry wegen der schlechten Qualität der Nahaufnahme:
Optional:
Die überstehenden Bleistücke kerbt man ein und faltet sie schließlich noch einmal um die Öffnung. So spart man sich auch evlt. das Festkleben des Schaumstoffs. (habe ich aber nicht gemacht)
Zu guter letzt wird das Blei rund um die HDD noch einmal kräftig angedrückt. Sollte sich dabei herausstellen dass Ihr zuviel Luft drin habt, könnt ihr auch, bevor Ihr mit Schaumstoff dichtmacht, nochmal eine kleine Schicht Blei über die HDD schieben, nachdem Ihr die Seiten schön angedrückt habt.
Fertig ist die Konstruktion!
Es ist wie gesagt eine Alternative die gewisse Vorteile und auch Nachteile gegenüber der Bit-Box mit sich bringt.
Vorteil:
- Fast die gleiche Masse auf weniger Raum -> Platzersparnis
- Die Box ist nur wenige mm breiter als die HDD selbst
- Das Blei leitet die Wärme optimal weiter und leitet diese auch schneller ab als bei der Bitumen Box
- Das Blei lässt sich nachträglich jederzeit wieder neu Formen (HDD wechsel) während bei Bitumen die einmal eingepasste Form fast oder gar nicht mehr wegzubekommen ist.
- Weniger Arbeits und Zeitaufwand
Nachteil:
- Blei schwer zu besorgen
- Blei ist nicht so "anschmiegsam" wie Bitumen - inwieweit sich das auf die Wärmeweiterleitung auswirkt müsste in Langzeittests geklärt werden
- setzt Lötgerät oder andere Mittel zum Fugen versiegeln vorraus
- Blei kann unter falschem Umgang gesundheitsschädlich sein. Beim Löten empfehle ich das Ganze draußen stattfinden zu lassen, dort ziehen die Dämpfe automatisch ab. Das spätere zuschneiden mit dem Cuttermesser ist dageben ungefährlich (vorausgesetzt man schneidet sich nicht in die Finger ) nach jedem Arbeiten würde ich gründiches Händewaschen als selbstverständlich ansehen. Ist die Box später eingebaut wird sie ja nicht mehr angefasst.
Ergebnis:
kurz gesagt....beindruckend
Vibrationen sind aufgrund der hohen Masse des Blei´s fast vollständig verschwunden. Ich habe die Konstruktion einfach auf dem Schaumstoff gelegt mit dem mein Gehäuseboden ausgekleidet ist , gelegt.
Ein Betriebsgeräusch ist nur noch zu hören wenn man mit dem Ohr auf 15-20cm herangeht, aus 40cm geht das Geräusch völlig im leisen Rauschen der Lüfter unter. Wenn die HDD unter starker Last arbeit hört man das leise Rumpeln wohl noch durch, ob es bei einem geschlossenen Gehäuse auch noch wahrzunehmen ist, bezweifle ich zumindest bei meinem PC mal stark . Im Moment ist das Gehäuse noch offen da ich noch Kabel neu verlegen muss.
Gekühlt wird alles durch den vorne eingebauten Papst 12db Lüfter der @5v leise vor sich hinläuft. Im Moment hat sich die Temp im Idle Modus bei 27C° eingependelt bei ca. 19-20Grad Umgebungstemp. Ich denke bei geschlossenem Gehäuse wird sie leicht ansteigen, werde ich aber nochmal nachmessen, es sollte aber eigentlich genug Reserve vorhanden sein.
Beim HDD Modell handelt es sich um eine Samsung SpinPoint P80 SP1614N mit lautem JVC Motor.
Nachtrag:
Wie weit ihr die Box anschließend kürzt hängt natürlich von den Ausmaßen eures Gehäuses ab. Je länger man die Box lässt, umso mehr Dämmung kann man in den offenen Schacht quetschen und umso leiser wird es auch. Meine Box hat jetzt eine gesamtlänge von ca. 22cm. Es sind also 3-4 cm Dämmung angebracht.
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