Zunächst mal vielen Dank an Hardwareluxx und Enermax, dass ich das Revolution D.F. 12 testen durfte. Ich hab mich für die weiße Variante mit 850W entschieden, da das nächste Projekt eventuell ein White-Build werden soll.
Das Netzteil verfügt über Zertifizierungen sowohl von 80 PLUS (Gold) als auch von Cybernetics. Bei letzterem wurde dabei eine Platinum-Effizienz sowie Standard+ in der Lautstärke erzielt.
Mit ATX3.1 verfügt es außerdem über den neuesten Standard. Wichtigster Unterschied zu ATX3.0 ist dabei der geänderte 12V-2x6-Stecker gegenüber dem fast gleich aussehenden 12VHPWR. Dieser hat kürzere Sensepins und verlängerte Leistungspins, womit ein Wegschmelzen aufgrund nicht ausreichenden "Einsteckens" und gleichzeitiger Belastung verhindert werden soll.
Die 12V-Schiene liefert bis zu 70,8A. Es handelt sich also um ein "echtes" 850W-Netzteil im Gegensatz zu manchen günstigeren oder älteren Konkurrenten, die gerne mal die 5V- und 3V-Schiene hinzuaddieren.
Die Gesamtleistung sollte allerdings auch mit 5V und 3V nicht die 850W überschreiten.
Der Netzteillüfter arbeitet semi-passiv, schaltet sich also erst Bedarf an. Zudem ist das Kabelmanagement vollmodular, alle Kabel können variabel zum oder vom Netzteil hinzu- oder abgesteckt werden.
Mit 10 Jahren Garantie ist sich Enermax der Langlebigkeit des Produkts wohl sehr sicher.
Die Verpackung des Netzteils selbst besteht aus einer eher neutralen und kompakten Schachtel. Diese kann Enermax vermutlich für alle Revolution-Netzteile verwenden und spart somit an unnötig vielen Verpackungsdesigns.
Das konkrete Modell wird durch eine zusätzliche bedruckte Manschette mit ausgezeichnet, die man einfach herunterschieben kann.
Insgesamt nicht gegen jeden noch so forschen Paketboten gesichert, aber vermutlich in 99% der Fälle ausreichend.
Nach dem Aufklappen schon die erste positive Überraschung: Die Kabel sind in einer weißen Stofftasche verstaut. Unter dem danebenliegenden Schaumstoff versteckt sich das Netzteil, das seine eigene Stofftasche bekommt.
Ein gedrucktes Handbuch liegt oben auf.
In der Kabeltasche liegen neben den modularen Kabeln (siehe entsprechendes Kapitel) und Kabelkämmen noch einige Zusatzteile bei. Diese sind in wiederverschließbaren und somit wiederverwendbaren Beuteln verpackt. Der Verzicht auf Einwegverpackungen fällt positiv auf.
Zum einen ein PSU-Tester. Das Handbuch beschreibt, dass Netzteil vor dem Einbau zu testen. Hierbei handelt es sich also um eine Brücke zwischen dem PowerGood-Pin des 24Pin-Steckers und einem Massepin. Wer schonmal ein Netzteil per Büroklammer gestartet hat, kennt das Prinzip sicher.
Zudem gibt es die typischen vier Befestigungsschrauben. Beim weißen Modell in Silber.
Das Netzkabel ist im Gegensatz zum ganzen Rest schwarz. Hier wäre vielleicht ein ebenfalls weißes Kabel noch das letzte i-Tüpfelchen gewesen.
Das Netzteil an sich macht einen wertigen Eindruck. Es gibt keine überstehenden Kanten und die Einzelteile des Gehäuses fassen sauber ineinander.
Positiv ist auch, dass die Aufdrucke auf den Seiten so gestaltet sind, dass die Schrift in Gehäusen mit Ausschnitt in der Netzteilkammer (oder ohne Netzteilkammer) immer richtig steht. Egal ob das Netzteil nun mit dem Lüfter nach oben oder nach unten montiert wird.
Auf der Rückseite befindet sich auch der namens gebende D.F.-Switch. Ich musste erst selbst suchen, D.F. steht für Dust Free. Nach Druck auf den Knopf dreht der Lüfter für einige Sekunden mit 100% in Gegenrichtung. Damit soll Staub aus dem Netzteil und evtl. auch vom Staubfilter vor dem Netzteil entfernt werden.
Die Anschlüsse für die modularen Kabel scheinen sinnvoll gruppiert, auch wenn sich mein innerer Monk z.B. alle 6 PCIe/CPU-Anschlüsse in einer Reihe oder als 3x2-Block wünschen würde.😅
Bei der heute typischen Montage mit Lüfter nach unten sollte man an alle Kabel, die man später zu- oder abstecken möchte, noch einigermaßen gut hinkommen. Das mittig gelegene 24Pin-Kable bleibt dann meistens doch dran. Man sollte nur vielleicht schon mal ein SATA/Molex-Kabel anschließen. Diese Anschlüsse sind nach Einbau dann doch weit weg.
Recht grob sind die Gitter für den Luftstrom gestaltet. Die Wabenstruktur, die direkt aus den Blechen gestanzt ist, hat breite Stege und nimmt somit viel Fläche ein. Dafür gibt sie aber auch bei Druck kaum nach.
Für ein Netzteil in dieser Preis- und Leistungsklasse einzigartig. Nach meiner kurzen Recherche bei Geizhals kommen nur CX-/CV-Serien von Corsair sowie FSP Hydro PTM X Pro auf ähnliche Werte (kürzer als 130mm).
Nicht vergessen sollte man allerdings, dass es sich um ein modulares Netzteil handelt. D.h. zu den 122mm kommen noch die Maße der Stecker sowie die Biegungen der Kabel hinzu.
Für eine komfortable Biegung sollte man noch ca. 3cm hinzurechnen.
2x CPU 4+4Pin (70cm)
1x 12V-2x6 12+4Pin (60cm)
3x PCIe 6+2Pin (60cm, Einzelkabel, kein Daisychain)
2x SATA mit je 4 Anschlüssen (45cm, danach Abstand 15cm)
1x Molex mit 4 Anschlüssen (45cm, danach Abstand 15cm)
Was gleich zu Anfang zu beachten ist: Das Netzteil hat mehr Anschlüsse, als es leistungstechnisch versorgen kann.
Das 12V-2x6-Kabel ist mit 600W konfiguriert. Mit einem Ryzen-Prozessor ohne Übertakten könnte das noch ausreichen, kombiniert man aber eine GPU, die tatsächlich 600W ziehen kann (mal sehen was die RTX 5090 so bringt) mit einem Prozessor auf 14900K-Niveau, wird es schon sehr eng.
Dann ist es aber theoretisch immer noch möglich, weitere 450W aus den drei 6+2Pin zu ziehen.
Von zusätzlichen Verbrauchern auf den SATA- oder Molexanschlüssen haben wir dabei noch nicht gesprochen.
Für ein Netzteil unter 1000W hätte man meiner Meinung nach eher das Kabel mit 450W konfigurieren sollen. Für eine 600W-GPU muss man eben auch noch etwas mehr Geld für ein Netzteil in die Hand nehmen.
Ansonsten sitzen aber alle Stecker fest und auch mit (sinnvoller) Kraft kann man keine Ader herausziehen oder bewegen.
Bei der Kombination von Weißtönen haben Hersteller oft das Problem, dass diese zwischen unterschiedlichen Materialien wie Sleeves und Steckern voneinander abweichen können. Hier ist es gut geglückt.
Das Anschließen der Kabel ist wenig überraschend einfach. Die Anschlüsse am Netzteil sowie die Kabel sind klar beschriftet und so gekeyed, dass man kein Kabel in einen falschen Anschluss stecken kann.
Das Handbuch liefert dabei gute Hinweise, wie Grafikkarten korrekt zu verkabeln sind.
Das funktioniert grundsätzlich auch ganz gut, nur das 24Pin-Kabel schießt hier wieder quer.
Manche Pins sind doppelt mit einer dünnen und einer dicken Ader belegt. Mit dem darunterliegenden Pin sind es dann 3 Adern, die in einen Zwischenraum müssten. wodurch sie natürlich immer wieder heraus rutschen (und eine davon ohnehin zu dünn ist, um drin zu bleiben). Ich habe es so gelöst, dass ich den Kamm mit etwas Abstand und einen zweiten als Gegenstück an der gleichen Stelle angebracht habe. Dann bleibt auch jede Ader da, wo sie hin soll. Hier wäre ein vierter Kamm, um auch die zweite Stelle zu doppeln, hilfreich.
Die Kabelkämme gehen dabei im Vergleich zu den Kabeln selbst ganz leicht ins Beige. Bei guter Beleuchtung sieht man das, in einem Gehäuse verbaut sollte es aber kaum noch auffallen.
Mitgeliefert werden für jedes Kabel 3 Kämme:
15x 4 für 4+4/6+2
6x 3 für SATA/Molex
3x 12 für 24Pin
3x 6+4 für 12V-2x6
Zur Messung wurde die App Physics Toolbox verwendet. Das Netzteil lag dabei mit dem Lüfter nach oben frei auf dem Schreibtisch, das Smartphone wurde in einer Höhe von 30cm über dem Netzteil gehalten. Aufgrund des "exakten Messaufbaus" wird auf Nachkommastellen verzichtet.😉
Ambient mit ausgeschaltetem Netzteil: ca. 35db
Während der D.F.-Funktion: ca. 52dB
Für den Test wurde die CPU mit Cinebench R23 mit 14 Threads belastet, auf den GPUs wurde mit NBMiner Ravencoin gemined (Steinigt mich nicht! Es war wirklich nur zum Testen!). Undervolting etc. wurde nicht angewandt.
Wie auch bei anderen Testern war die Leistungsaufnahme dabei hart an der Grenze, an der der Netzteillüfter überhaupt anspringt.
Im Idle verbrauchte das System 48W, unter Last ca. 450W.
Nach 8 Minuten begann der Lüfter zum ersten Mal zu zucken, sprang bei Minute 9 richtig an, schaltete sich aber nach ca. 1 Minute wieder aus. Ab da ging der Lüfter ca. alle 3 Minuten für 1 Minute an, aber nur auf sehr geringer Drehzahl.
Betreibt man also sein System mit 500W und darunter, kann man auf alle Fälle mit sehr leisem Betrieb rechnen.
Auch nach einer halben Stunde zeigten sich keine Instabilitäten oder steigende Leistungsaufnahme aufgrund sich stark erwärmender Netzteilkomponenten.
Mit einem Preis von (Stand heute) 125€ ist es auf alle Fälle auch auf den vorderen Plätzen des Preisleistungsverhältnisses für Netzteile mit 850W, 80+Gold und ATX3.1 zu finden.
Dabei ist es besonders geeignet, in kompakten Systemen verbaut zu werden, in denen Platz knapp ist.
Ich denke da z.B. an mATX-Gehäuse, bei denen das Netzteil vorne senkrecht verbaut wird. Lange Netzteile kommen dabei mit der Grafikkarte ins Gehege, mit dem Revolution D.F. 12 minimiert man das Problem, ohne gleich auf SFX zurückgreifen zu müssen (z.B. Lian Li DAN Cases A3, ASUS Prime AP201). Oder auch miniITX-Gehäuse mit ATX-Netzteil wie das Jonsbo C6-ITX.
Alles in allem bin ich bis auf (sehr geringe) Abzüge in der B-Note sehr zufrieden mit dem Netzteil. Von mir auf jeden Fall eine Empfehlung, besonders deutlich aber für den speziellen Einsatzbereich.
Ich hoffe mein Bericht war für die Community hilfreich und ich würde mich freuen, auch in Zukunft wieder testen zu dürfen.
VG
Joey
Rahmendaten
Zum einfacheren Auffinden der Dokumentation, hier der Link zur Produktseite von Enermax: Revolution D.F. 12Das Netzteil verfügt über Zertifizierungen sowohl von 80 PLUS (Gold) als auch von Cybernetics. Bei letzterem wurde dabei eine Platinum-Effizienz sowie Standard+ in der Lautstärke erzielt.
Mit ATX3.1 verfügt es außerdem über den neuesten Standard. Wichtigster Unterschied zu ATX3.0 ist dabei der geänderte 12V-2x6-Stecker gegenüber dem fast gleich aussehenden 12VHPWR. Dieser hat kürzere Sensepins und verlängerte Leistungspins, womit ein Wegschmelzen aufgrund nicht ausreichenden "Einsteckens" und gleichzeitiger Belastung verhindert werden soll.
Die 12V-Schiene liefert bis zu 70,8A. Es handelt sich also um ein "echtes" 850W-Netzteil im Gegensatz zu manchen günstigeren oder älteren Konkurrenten, die gerne mal die 5V- und 3V-Schiene hinzuaddieren.
Die Gesamtleistung sollte allerdings auch mit 5V und 3V nicht die 850W überschreiten.
Der Netzteillüfter arbeitet semi-passiv, schaltet sich also erst Bedarf an. Zudem ist das Kabelmanagement vollmodular, alle Kabel können variabel zum oder vom Netzteil hinzu- oder abgesteckt werden.
Mit 10 Jahren Garantie ist sich Enermax der Langlebigkeit des Produkts wohl sehr sicher.
Verpackung und Ersteindruck
Vom Postboten bekam ich das Netzteil in einer unscheinbaren Plastiktüte verpackt überreicht. Wirkte auf den ersten Blick etwas nach AliExpress, aber wird das Netzteil wohl ausreichend vor Nässe schützen.Die Verpackung des Netzteils selbst besteht aus einer eher neutralen und kompakten Schachtel. Diese kann Enermax vermutlich für alle Revolution-Netzteile verwenden und spart somit an unnötig vielen Verpackungsdesigns.
Das konkrete Modell wird durch eine zusätzliche bedruckte Manschette mit ausgezeichnet, die man einfach herunterschieben kann.
Insgesamt nicht gegen jeden noch so forschen Paketboten gesichert, aber vermutlich in 99% der Fälle ausreichend.
Nach dem Aufklappen schon die erste positive Überraschung: Die Kabel sind in einer weißen Stofftasche verstaut. Unter dem danebenliegenden Schaumstoff versteckt sich das Netzteil, das seine eigene Stofftasche bekommt.
Ein gedrucktes Handbuch liegt oben auf.
In der Kabeltasche liegen neben den modularen Kabeln (siehe entsprechendes Kapitel) und Kabelkämmen noch einige Zusatzteile bei. Diese sind in wiederverschließbaren und somit wiederverwendbaren Beuteln verpackt. Der Verzicht auf Einwegverpackungen fällt positiv auf.
Zum einen ein PSU-Tester. Das Handbuch beschreibt, dass Netzteil vor dem Einbau zu testen. Hierbei handelt es sich also um eine Brücke zwischen dem PowerGood-Pin des 24Pin-Steckers und einem Massepin. Wer schonmal ein Netzteil per Büroklammer gestartet hat, kennt das Prinzip sicher.
Zudem gibt es die typischen vier Befestigungsschrauben. Beim weißen Modell in Silber.
Das Netzkabel ist im Gegensatz zum ganzen Rest schwarz. Hier wäre vielleicht ein ebenfalls weißes Kabel noch das letzte i-Tüpfelchen gewesen.
Das Netzteil an sich macht einen wertigen Eindruck. Es gibt keine überstehenden Kanten und die Einzelteile des Gehäuses fassen sauber ineinander.
Positiv ist auch, dass die Aufdrucke auf den Seiten so gestaltet sind, dass die Schrift in Gehäusen mit Ausschnitt in der Netzteilkammer (oder ohne Netzteilkammer) immer richtig steht. Egal ob das Netzteil nun mit dem Lüfter nach oben oder nach unten montiert wird.
Auf der Rückseite befindet sich auch der namens gebende D.F.-Switch. Ich musste erst selbst suchen, D.F. steht für Dust Free. Nach Druck auf den Knopf dreht der Lüfter für einige Sekunden mit 100% in Gegenrichtung. Damit soll Staub aus dem Netzteil und evtl. auch vom Staubfilter vor dem Netzteil entfernt werden.
Die Anschlüsse für die modularen Kabel scheinen sinnvoll gruppiert, auch wenn sich mein innerer Monk z.B. alle 6 PCIe/CPU-Anschlüsse in einer Reihe oder als 3x2-Block wünschen würde.😅
Bei der heute typischen Montage mit Lüfter nach unten sollte man an alle Kabel, die man später zu- oder abstecken möchte, noch einigermaßen gut hinkommen. Das mittig gelegene 24Pin-Kable bleibt dann meistens doch dran. Man sollte nur vielleicht schon mal ein SATA/Molex-Kabel anschließen. Diese Anschlüsse sind nach Einbau dann doch weit weg.
Recht grob sind die Gitter für den Luftstrom gestaltet. Die Wabenstruktur, die direkt aus den Blechen gestanzt ist, hat breite Stege und nimmt somit viel Fläche ein. Dafür gibt sie aber auch bei Druck kaum nach.
Abmessungen
Enermax verbaut einen 115mm-Lüfter. Damit erreichen sie, dass das Netzteil gerade einmal 122mm tief ist.Für ein Netzteil in dieser Preis- und Leistungsklasse einzigartig. Nach meiner kurzen Recherche bei Geizhals kommen nur CX-/CV-Serien von Corsair sowie FSP Hydro PTM X Pro auf ähnliche Werte (kürzer als 130mm).
Nicht vergessen sollte man allerdings, dass es sich um ein modulares Netzteil handelt. D.h. zu den 122mm kommen noch die Maße der Stecker sowie die Biegungen der Kabel hinzu.
Für eine komfortable Biegung sollte man noch ca. 3cm hinzurechnen.
Modulare Kabel
Ausstattung
1x Mainboard 24Pin (60cm)2x CPU 4+4Pin (70cm)
1x 12V-2x6 12+4Pin (60cm)
3x PCIe 6+2Pin (60cm, Einzelkabel, kein Daisychain)
2x SATA mit je 4 Anschlüssen (45cm, danach Abstand 15cm)
1x Molex mit 4 Anschlüssen (45cm, danach Abstand 15cm)
Was gleich zu Anfang zu beachten ist: Das Netzteil hat mehr Anschlüsse, als es leistungstechnisch versorgen kann.
Das 12V-2x6-Kabel ist mit 600W konfiguriert. Mit einem Ryzen-Prozessor ohne Übertakten könnte das noch ausreichen, kombiniert man aber eine GPU, die tatsächlich 600W ziehen kann (mal sehen was die RTX 5090 so bringt) mit einem Prozessor auf 14900K-Niveau, wird es schon sehr eng.
Dann ist es aber theoretisch immer noch möglich, weitere 450W aus den drei 6+2Pin zu ziehen.
Von zusätzlichen Verbrauchern auf den SATA- oder Molexanschlüssen haben wir dabei noch nicht gesprochen.
Für ein Netzteil unter 1000W hätte man meiner Meinung nach eher das Kabel mit 450W konfigurieren sollen. Für eine 600W-GPU muss man eben auch noch etwas mehr Geld für ein Netzteil in die Hand nehmen.
Verarbeitung und Montage
Die Adern der Kabel sind einzeln gesleeved, was sie sehr flexibel macht. Auffällig ist, dass am 24Pin einige Adern dünner sind als andere. Das wirkt etwas windig.Ansonsten sitzen aber alle Stecker fest und auch mit (sinnvoller) Kraft kann man keine Ader herausziehen oder bewegen.
Bei der Kombination von Weißtönen haben Hersteller oft das Problem, dass diese zwischen unterschiedlichen Materialien wie Sleeves und Steckern voneinander abweichen können. Hier ist es gut geglückt.
Das Anschließen der Kabel ist wenig überraschend einfach. Die Anschlüsse am Netzteil sowie die Kabel sind klar beschriftet und so gekeyed, dass man kein Kabel in einen falschen Anschluss stecken kann.
Das Handbuch liefert dabei gute Hinweise, wie Grafikkarten korrekt zu verkabeln sind.
Kabelkämme
Um dem Gewimmel aus einzelnen Adern Herr zu werden, liegen Kabelkämme bei. Diese sind im Endeffekt wirklich einach nur Kämme, die auf die Aufnahme von zwei Adern je Zwischenraum ausgelegt sind.Das funktioniert grundsätzlich auch ganz gut, nur das 24Pin-Kabel schießt hier wieder quer.
Manche Pins sind doppelt mit einer dünnen und einer dicken Ader belegt. Mit dem darunterliegenden Pin sind es dann 3 Adern, die in einen Zwischenraum müssten. wodurch sie natürlich immer wieder heraus rutschen (und eine davon ohnehin zu dünn ist, um drin zu bleiben). Ich habe es so gelöst, dass ich den Kamm mit etwas Abstand und einen zweiten als Gegenstück an der gleichen Stelle angebracht habe. Dann bleibt auch jede Ader da, wo sie hin soll. Hier wäre ein vierter Kamm, um auch die zweite Stelle zu doppeln, hilfreich.
Die Kabelkämme gehen dabei im Vergleich zu den Kabeln selbst ganz leicht ins Beige. Bei guter Beleuchtung sieht man das, in einem Gehäuse verbaut sollte es aber kaum noch auffallen.
Mitgeliefert werden für jedes Kabel 3 Kämme:
15x 4 für 4+4/6+2
6x 3 für SATA/Molex
3x 12 für 24Pin
3x 6+4 für 12V-2x6
Betrieb und Messungen
Lautstärke
Da bei der Messung unter Last die Lüfter von GPU und CPU das Netzteil übertönen, wurde die Messung mit dem D.F.-Button durchgeführt.Zur Messung wurde die App Physics Toolbox verwendet. Das Netzteil lag dabei mit dem Lüfter nach oben frei auf dem Schreibtisch, das Smartphone wurde in einer Höhe von 30cm über dem Netzteil gehalten. Aufgrund des "exakten Messaufbaus" wird auf Nachkommastellen verzichtet.😉
Ambient mit ausgeschaltetem Netzteil: ca. 35db
Während der D.F.-Funktion: ca. 52dB
Netzteiltester
Die Messung mit einem günstigen Netzteiltester ergab Spannungswerte im erwarteten Bereich. Lediglich die Dauer für PG war ziemlich niedrig, ein zum Vergleich getestetes Straight Power 10 hatte hier einen Wert von 250ms.Last
Belastet wurde das Netzteil in einem Testaufbau aus einem B550-Mainboard, einem Ryzen 3600 (der 5700X3D aus der Bewerbung stand leider nicht mehr zur Verfügung) und einer RX 6700XT. Zum Ausgleich der geringeren CPU-Leistungsaufnahme wurde eine geliehene 2060 Super mit verbaut.Für den Test wurde die CPU mit Cinebench R23 mit 14 Threads belastet, auf den GPUs wurde mit NBMiner Ravencoin gemined (Steinigt mich nicht! Es war wirklich nur zum Testen!). Undervolting etc. wurde nicht angewandt.
Wie auch bei anderen Testern war die Leistungsaufnahme dabei hart an der Grenze, an der der Netzteillüfter überhaupt anspringt.
Im Idle verbrauchte das System 48W, unter Last ca. 450W.
Nach 8 Minuten begann der Lüfter zum ersten Mal zu zucken, sprang bei Minute 9 richtig an, schaltete sich aber nach ca. 1 Minute wieder aus. Ab da ging der Lüfter ca. alle 3 Minuten für 1 Minute an, aber nur auf sehr geringer Drehzahl.
Betreibt man also sein System mit 500W und darunter, kann man auf alle Fälle mit sehr leisem Betrieb rechnen.
Auch nach einer halben Stunde zeigten sich keine Instabilitäten oder steigende Leistungsaufnahme aufgrund sich stark erwärmender Netzteilkomponenten.
Fazit
Mit dem Revolution D.F. 12 macht Enermax vieles sehr richtig.Mit einem Preis von (Stand heute) 125€ ist es auf alle Fälle auch auf den vorderen Plätzen des Preisleistungsverhältnisses für Netzteile mit 850W, 80+Gold und ATX3.1 zu finden.
Dabei ist es besonders geeignet, in kompakten Systemen verbaut zu werden, in denen Platz knapp ist.
Ich denke da z.B. an mATX-Gehäuse, bei denen das Netzteil vorne senkrecht verbaut wird. Lange Netzteile kommen dabei mit der Grafikkarte ins Gehege, mit dem Revolution D.F. 12 minimiert man das Problem, ohne gleich auf SFX zurückgreifen zu müssen (z.B. Lian Li DAN Cases A3, ASUS Prime AP201). Oder auch miniITX-Gehäuse mit ATX-Netzteil wie das Jonsbo C6-ITX.
Alles in allem bin ich bis auf (sehr geringe) Abzüge in der B-Note sehr zufrieden mit dem Netzteil. Von mir auf jeden Fall eine Empfehlung, besonders deutlich aber für den speziellen Einsatzbereich.
Ich hoffe mein Bericht war für die Community hilfreich und ich würde mich freuen, auch in Zukunft wieder testen zu dürfen.
VG
Joey
Anhänge
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