Indie-Spiele auf der Gamescom 2016

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c137

Guest
Oft übersehen aber definitiv sehenswert sind die Indie-Games auf der Gamescom.
Welche mir 2016 besonders aufgefallen sind, möchte ich hier kurz beschreiben.

Dieser Beitrag erschien (mit ein paar Bildern!) schon bei unserem Community-Projekt Mecha-Blog: https://www.mecha-blog.de/gamescom-2016-teil-2-indie-klein-aber-fein/
Die Spiele bzw. Entwickler habe ich aber unten auch verlinkt, damit Interessierte nicht erst googeln müssen ;)


Airships: Conquer the Skies
Entwickler David Stark aus Zürich präsentierte in der Indie Arena Booth sein Spiel im Steampunk-Stil, bei dem man Luftschiffe, aber auch Landschiffe, alleine gegen Computergegner oder online im Mehrspielermodus in 2D-Seitenansicht ("Ameisenfarm") in den Kampf führt.
Alternativ gibt es den Conquest-Modus mit einer strategischen Karte, wo der Spieler dann auch Boni durch das Erobern von Städten erhält.

Luftschiffe kann man freilich in Airships auch selbst aus Modulen (Quartiere, Brücke, Propeller, Munitionslager etc.) konstruieren, panzern und mit Waffen wie Kanonen oder Luft-Torpedos ausstatten.
Alles muss natürlich entsprechend bemannt sein, wobei man die bedienende Menschen dann auch bei der Arbeit beobachten kann - z.B. beim Löschen, wenn das eigene Gefährt Schaden genommen hat. Dabei gilt augenzwinkernd das Motto "fire is bad".
Im Luftkampf kann man gegnerische Schiffe nicht nur beschießen, sondern auch mit Luft-Grenadieren entern oder sie einfach rammen. Zudem ist es möglich, auf große, gefährliche Monster wie Kraken oder Drachen treffen.

Airships: Conquer the Skies ist auf Steam Early Access seit 2015, die finale Version soll 2017 erscheinen. Das Game läuft auf Java und daher auf Windows, OS X und Linux.
Wenn man mich fragt, ein umfangreicher und sicher langfristig unterhaltsamer Titel.

Blue Effect
Auch bei Indie-Devs gibt es interessante VR-Spiele zu sehen. So wie Blue Effect von den Divr Labs aus Prag.
Im Spiel geht es um eine Art blaue Energie, die es auf nur einem Planeten gibt. Der Spieler wird von der Firma Lumos dorthin geschickt, muss aber feststellen, dass es dort auch ganz schön fiese Viecher gibt.

In der Gamescom-Demo steht man also in einem langsam dunkler werdenden Raum, hat in der linken Hand einen Lichtball, den man auch werfen kann, und rechts eine Waffe, um sich gegen die in Wellen angreifenden biomechanischen Monster zu verteidigen.
Das ganze ist ziemlich immersiv, sehr stimmungsvoll und teilweise überraschend erschreckend.

Blue Effect erscheint im September 2016 und läuft auf der HTC Vive, später soll es auch für die Oculus Rift herauskommen.
Hätte ich eine Vive, würde ich definitiv zuschlagen.

Kursk
Das Polnische Studio Jujubee zeigte in Köln mit Kursk eine Art Adventure. Dessen Hintergrund basiert lose auf dem echten Untergang des russischen Atom-U-Boots Kursk im Jahr 2000, erzählt wird aber eine eigene Geschichte.

Der Spieler ist als amerikanischer Spion in der Ich-Perspektive an Bord und wird gerade aufgrund einer Verdächtigung in einen Raum eingesperrt, als das Unglück beginnt.
Also kämpft man wie die übrige Besatzung ums Überleben. Dazu interagiert man mit Gegenständen, z.B. hebt man ein Rohr um damit eine Tür zu öffnen. Dieser Anfang des Spiels war auf der Gamescom verfügbar, als erster spielbarer Einblick in Kursk.

Wenn die Story gut ausgearbeitet ist - und genau das kann ich leider nicht bewerten, weil ich dazu viel zu wenig vom Spiel gesehen habe - könnte das Game sehr spannend sein. Atmosphäre und Musik stimmen schon mal.
Kursk soll für Windows-PC, Mac, PS4 und Xbox One erscheinen.

Hidden Folks
Dieses Spiel gehört zur Kategorie Wimmelbild ("Wo ist Waldo?"). Allerdings gibt es eine animierte und interaktive Welt strikt in schwarz-weiß, so kann man z.B. Zelte oder Garagen öffnen oder Bäume schütteln. Musik und Geräusche gehören natürlich auch dazu.

Das Team besteht aus Game Designer und Zeichner Adriaan de Jongh und Sylvain Tegroeg aus den Niederlanden. Sie verstecken in den detaillierten Bildern - abwechslungsreich in den Größen 'übersichtlich' bis 'verdammt groß' (ja, man muss scrollen) nicht nur Figuren und Bonusobjekte, sondern u.a. mit Sprechblasen auch kleine Geschichten.
Gezeichnet werden die Szenen laut Auskunft der Entwickler auf der Messe übrigens nicht auf einem Tablet, sondern auf Papier.

Hidden Folks erscheint Ende 2016 für iOS (iPad, iPhone), und ist zusätzlich geplant für tvOS (Apple TV), Windows und OS X via Steam.
Mich hat der fantastische schwarz-weiße Comic-Stil jedenfalls sofort begeistert - die Veröffentlichung kann kommen.

The Little Acre
The Little Acre ist ein Point-&-Click-Adventure von Pewter Games Studios aus Irland und spielt im selben Land im Jahr 1950.
Vater Aidan verschlägt es in eine wundersame Welt, seine Tochter Lily folgt ihm dorthin. Gesprochene Charaktere erzählen die Geschichte in diesem animierten, wunderbar handgezeichneten Adventure, das über zwei unterschiedliche Kameraperspektiven verfügt.

The Little Acre soll noch 2016 für PC, Mac und Xbox One herauskommen und ist Teil des Programms ID@Xbox. Ich werde das stimmungsvolle Spiel auf jeden Fall im Auge behalten.

Mantis Burn Racing
In der Business Area fand ich diesen Top-Down-Racer, der auf den ersten Blick sehr arcadig aussieht.
Doch dieser erste Blick täuscht etwas, denn Mantis Burn Racing von VooFoo Studios (bekannt von der Pure-Serie) aus Birmingham ist weit mehr. Denn es gibt u.a. eine Physik-Engine, welche auf der für ein Pool-Billard-Spiel aus demselben Hause basiert.

Das Spiel offeriert drei verschiedene Autoklassen mit sehr unterschiedlichem Handling - wie ich selbst testen konnte - und acht Strecken, d.h. 16 Streckenvarianten, da alle auch andersherum befahren werden können, in zwei Umgebungen: einem sandigen Wüstensetting mit Steinen & Co. und einer modernen Stadt mit geteerten Straßen.
Damit an Abwechslung jedoch nicht genug, dazu kommt noch ein RPG-artiges Upgradesystem für die Autos. Die Grafik macht einen sehr guten Eindruck. Zu einfach ist das Spiel dabei beileibe nicht, Langzeitmotivation sollte kein Problem sein.

Zur ca. 12 Stunden langen Singleplayer-Karriere gibt es neben wöchentliche Herausforderungen auch einen Multiplayer: bis vier Spieler im lokalen Splitscreen oder bis zu acht Konkurrenten online.

Mantis Burn Racing ist seit Juli 2016 auf Steam im Early Access erhältlich und kommt noch dieses Jahr auf die PS4 und Xbox One. Renn-Fans dürfen sich auf jeden Fall freuen.

Pawarumi
Die drei Entwickler von Manufacture 43 aus Bordeaux verfügen über große Berufserfahrung (z.B. Assassin's Creed, RUSE, The Crew). Im Januar 2016 begannen sie, an ihrem eigenen Indiegame, dem Shoot'em-up Pawarumi zu arbeiten.

Farben spielen hier eine wichtige Rolle, denn die Spielmechanik erfordert es, mit seinem Schiff mit der richtigen Farbe (d.h. dem richtigen Waffentyp) auf den richtigen Gegner zu feuern.
Feuert man mit derselben Farbe auf Gegner, lädt man die eigenen Schilde, stärkt aber auch den Gegner. Mit einer anderen Farbe (blau auf grün, orange auf blau, grün auf orange) fügt man viel mehr Schaden zu, wählt man die Farbe genau andersherum lädt man seine Superattacke.
Je nach Herangehensweise wird so das Spiel leichter, oder aber man bekommt mehr Punkte für die Bestenliste - also durchaus taktisch anspruchsvoll.

Zunächst sind etwa sechs Level á 10-15 Minuten geplant, die sich alle deutlich unterscheiden. Auch verschiedene, große Bossgegner wird es in der 3D-Umgebung geben.
Je nach Spielsituation soll sich auch dynamisch die Musik ändern, für die ein eigener Musiker angeheuert wurde.

Pawarumi erscheint 2017 auf Steam für Windows, OS X und Linux.
Nicht nur optisch sagt es mir zu, eigentlich kann ich es kaum erwarten, mit ein bisschen Training endlich gut in diesem coolen Spiel zu werden.

Schlicht
Mr. Whale's Game Service hatte auf der Gamescom 2016 das Zwei-Spieler-Koop-Spiel Schlicht dabei. Wie der Name schon sagt, ist es recht schlicht gehalten, bietet aber eine ganz eigene Ästhetik.

Im Prinzip stellt Schlicht immer schwerer werdende Denkaufgaben für zwei Spieler, die jeweils eine schwarze bzw. weiße Kugel kontrollieren. Bewegt man diese in Material der gleichen Farbe, geht man kaputt und scheitert so. Ziel ist es nämlich, beide Kugeln in den gleichfarbigen Zielring zu führen.

Daher muss man also zusammen planen und richtig getimed ausführen, welcher Spieler welche sich bewegenden Teile wo stoppt - andersfarbige Gegenstände werden nämlich von den Kugeln aufgehalten bzw. aufgerieben.

Der Release ist für das erste Quartal 2017 angesetzt, Plattformen sind Windows, Xbox One, Playstation 4 und Apple OS X.
Wer Denksport-artige Herausforderungen und/oder unterhaltsames Teamplay sucht, ist hier richtig.
 
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Airships war bei der Gamescom?
Hab das Game bei java-gaming.org verfolgt, wo Zarkonen (oder David Stark) immer wieder über seinen Fortschritt und seine Überlegungen berichtete. Fand das Game da schon immer richtig interessant, obwohl man durch solche Forum-Posts vom Gameplay ja nicht wirklich viel mitbekommt.
 
Ich hab mich auf der GC mit David unterhalten, das Spiel angespielt und es mittlerweile auch auf Steam (Early Access).
Mein Internet reicht zum Streamen leider nicht, aber auf Youtube gibt es einige Videos: https://www.youtube.com/results?search_query=airships+conquer+the+skies

Ich find's ziemlich cool, aber man muss sich erst mal so ein bissl in die Mechanik einarbeiten. Das ausführliche Tutorial hilft.
 
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