Intel DH61BE und SSD

Der Moloch

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Ich grüße euch.

Wenn ich eine SSD an ein Intel DH61BE Mainboard anschließen will, habe ich sowohl SATA 3Gb/s als auch SATA 6Gb/s Anschlüsse zur Verfügung. Normalerweise würde ich den 6GB/s Anschluss benutzen, jedoch läuft dieser beim DH61BE über den sekundären SATA Controller, einen Marvell 88SE917X. Ich habe gehört, dass dieser eventuell gar nicht performanter ist und darüber hinaus auch noch zusätzliche Probleme verursachen kann. Ebenso würden die SSD's (Intel 320 oder 330er Serie) durch den 3Gb/s Anschluss sowieso nicht wirklich limitiert und in den entscheidenden Vorgängen (zufällige Zugriffe auf viele kleine Dateien) erst Recht nicht. Aus diesen Gründen schließe ich die Laufwerke bei einem DH61BE bewusst an den primären Intel Controller an, um Probleme zu vermeiden, ohne gleichzeitig Leistung einzubüßen. Bei Mainboards, deren 6GB Anschluss ebenfalls über den primären Controller läuft, nutze ich diesen natürlich.

Jetzt ist es so, dass ich bei einem Systemhaus als Aushilfe arbeite und von meinem Vorgesetzten für diese Vorgehensweise kritisiert wurde. Er fragte mich, was er als Verkäufer dem Kunden antworten solle, wenn der den PC aufmacht und fragt, warum die SSD an dem kleineren Anschluss sitze. In dem Gespräch ist mir aufgefallen, dass ich meine Thesen eben auf keine harten Fakten stützen kann, weshalb ich mich im Nachhinein frage, ob meine Vorgehensweise falsch oder richtig war.

Die Qualität des Marvell Chips kann ich objektiv nicht einschätzen, dazu fehlt mir auch das Detailwissen über das vorliegende Mainboard und den angesprochen Chip. Dass die oben genannten SSD's durch den 3Gb/s Anschluss nicht limitiert werden, da bin ich mir ziemlich sicher, aber das ist ja kein Gegenargument gegen den Marvell.

Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.
 
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Das Problem ist die Anbindung über nur eine PCIe Rev. 2 Lane und über so eine Lane gehen maximal 500MB/s in jede Richtung und damit schafft der Marvell maximal so 440MB/s lesend, wenn er an einer wirklich schnellen PCIe Lane angebunden ist:

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Das ist die Messung im ersten PCIe x16 Slot einer ASRock SATA3 PCIe x1 Karte im ersten PCIe x16 eines AMD 790FX. In einem PCIe x1 Slot, der ja auch eine Rev. 2 PCIe Lane hat und theoretisch genauso schnell sein sollte, kommen dann nur die typischen 360MB/s raus:

bwmo8qa4t4q4d3vkx.png

(Das ist nicht meine SSD und nicht mein Rechner und die Images entstanden vor der Aufdeckung des 5184 Stunden Bugs.)
Die alten Marvell 88SE9128/9120/9125 und der ASMedia 1061, wie sie auf fast allen PCIe Karten und Mainboards als SATA 6Gb/s Host Controller zu finden sind, haben nur eine PCIe Lane und damit gibt es derzeit keine Möglichkeit die volle SATA 6Gb/s Performance auf Rechnern auszuschöpfen, wie sie ein SATA 6Gb/s Controller im Chipsatz hat. Einzig der neue Marvell 88SE9220/9230/9235 mit seinen 2 PCIe Rev. 2 Lanes können das schaffen, Die müssen dann aber auch entsprechend angebunden sein und sind außerdem nur auf ein paar wenigen, teuren Spitzenboards zu finden. Als PCIe nur auf der HighPoint Rocket 640L (die ohne L hat zwei 9128).

Der H61 ist/war eben der günstigste Chipsatz und wer da ein paar Euro gespart und dafür auf die beiden SATA 6GGb/s verzichtet hat, der bekommt eben spätestens beim Einbau einer SSD nun die Quittung, auch wenn er es eher beim Benchmarks als im Alltag merken wird.

Aber wenn ihr noch die alten Intel 320er verbaut, die ja nur SATA 3Gb/s unterstützt, dann ist das doch egal.
 
Vorher waren es die 320er, aktuell sind die es die 330er. Auf die Performance wird es auch nicht wirklich ankommen, da ich weiß, dass die betroffenen Kunden darauf Windows XP im IDE Modus installieren. Die Rechner haben auch nur 2 GB Ram, dafür aber einen Core i3-3220. Es wird sich um reine Büro Arbeitsplätze handeln.

Das einzige Problem ist, dass deren IT-Abteilung die Rechner eventuell aufmacht und dann bei meinem Vorgesetzten anruft und den fragt, warum ich die SSD's "falsch" angeschlossen habe. Wenn ich sie am Marvell anschließe, habe ich das Problem nicht. Da wird automatisch davon ausgegangen, dass er besser ist, das muss auch nicht bewiesen werden. "Intel wird sich dabei schon was gedacht haben".
 
Dann argumentiere, dass das Booten von einem Laufwerk welches an einem Zusatzcontroller hängt, länger dauert.

---------- Post added at 13:24 ---------- Previous post was at 13:17 ----------

Kann man im BIOS den Modus des SATA 6Gb/s Zusatzcontrollers auf IDE umstellen? Wenn nicht, dann kannst Du auch argumentieren, dass man sonst einen passenden Treiber für XP braucht. Sag dann einfach, dass es den für XP nicht gibt.
 
Kann man im BIOS den Modus des SATA 6Gb/s Zusatzcontrollers auf IDE umstellen?

Der ist sogar standardmäßig so eingestellt im Gegensatz zum nativen Controller :) . Wenn ein Laie ein Laufwerk daran anschließt und es nicht im BIOS umstellt, hat er gar kein AHCI und merkt es nicht einmal.
 
Dann würde ich einfach mal die SSD an beiden Controllern (im IDE Modus) benchen und daraufhin entscheiden, welchen ich verwende. Entsprechend dokumentiert hast Du dann auch eine Grundlage um die Entscheidung zu begründen. Wer die SSD dann sowieso im IDE Modus nutzt, dem kann die Performance zwar eigentlich egal sein und Dir damit auch, aber Du bist aus dem Schneider.
 
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