Ich bin "Softwarepirat" - und zwar nutze ich die Software um sie dann ausgiebig zu testen - nicht um sie kostenlos auszunutzen.
Es nützt mir rein gar nichts wenn ich z.B. ein Programm zum Spiegeln von Festplatten suche, mir die Demo herunterlade und es heißt dann "Diese Funktion ist in der Testversion nicht verfügbar". Dann sitzt man da, denkt sich "Wozu hab ich eben 180MB heruntergeladen?".
Oder gar so lächerliche Beschränkungen wie 200MB bei einer Imagesoftware.
Da brauch ich keine Demo um mir anzugucken wie die Menüs aussehen oder welche Funktionen es hat. Das kann ich mir auch per Screenshot angucken bzw ins Handbuch gucken.
Aber ich kann nicht testen ob die Software auch sauber eine Spiegelung vornimmt oder ob alles moppelkotze ist. Der Kracher ist dann erst wenn zusätzliche die Spiegelung noch versagt. Sauber!
Genau das gleiche Spiel bei diversen Video und Musikwandlern. Dann guckt man sich die "freigeschaltete" Demo an und stellt ernüchternd fest das man 29€ ausgegeben hätte, was eine Freeware mit einem weniger bunten Klicki Bunti Menü besser hinkriegt - auch wenn es etwas umständlicher ist und keine Schritt für Schritt Doku dabei ist.
Ebenso durfte man auch oft genug bei Software feststellen das der beworbene Funktionsumfang gar nicht vorhanden ist. Wendet man sich an den Support gibt es eine Standardemail mit Textbausteinen und man eigentlich weiß das der Support aus einem Server besteht der automatisch generierte Mails antwortet.
Beruflich hatte ich schon die Erfahrung machen dürfen das es bei Firma Zensiert sogar soweit ging das die Supportabteilung innerhalb von einer Minute mit einer Email reagierte, die aber so rein gar nichts mit dem Problem zu tun hatte - alles schön automatisiert. Anruf brachte ein Dauerfreizeichen. Rangegangen ist auf jeden Fall niemand, egal welche Uhrzeit. Da wundert es mich auch nicht mehr wenn sogar Firmen die Lizenzkosten sparen wenn sie den bezahlten Support nicht erhalten.
Ich muss mir nichts zum Vorwurf machen lassen. Ich habe genügend Software gekauft, sei es diverse Virenscanner (GDATA, Kaspersky, AntiVir etc), DVBViewer Pro, WinRAR, Office 2010 als Studentenversion, ebenso spende ich auch mal etwas Geld für Programme die zur freien Nutzung zur Verfügung stehen.
Die ganzen Microsoft Betriebssysteme bekomme ich durch den MSDN Zugang meiner Hochschule, dafür zahl ich auch Studiengebühren. Wer also glaubt MSDN Unizugang = Schnäppchen. Pustekuchen.
Mein Fazit: Würden die Unternehmen statt Unsummen in Kopierschutzsysteme (die eh meist früher als später) umgangen werden, sollte man das Geld in die eigentliche Entwicklung des Programms investieren und den Support anbieten den man verspricht. Dann würden die Leute auch eher kaufen, anstatt zu kopieren. Ebenso sollte man sich über die Preisgestaltung Gedanken machen. Ich sage ja nicht das man Software für einen Euro anbieten soll, aber man würde viel mehr Kunden gewinnen bei gleichen, vielleicht mehr, Gewinn.
Und das man Minderjährige "Raubkopierer" verfolgt ist eh blödsinnig. Bestes Beispiel Photoshop. Kann mir keiner erklären er hätte noch nie Photoshop "ausprobiert". Gerade durch die Kopien wird das Interesse an der Software geweckt und potentielle, spätere Kunden herangezogen. Etwas anderes ist es natürlich wenn Photoshop illegal dann in einem kommerziellen Betrieb genutzt wird, evtl. ist es sogar schädlich für den Wettbewerb wenn eine Firma die anderen unterbieten kann, weil der eine eine legale Lizenz samt den Kosten hat - und der andere nicht.
Kopierschutz und Spiele: Muss ich nicht weiter drauf eingehen das der ehrliche Käufer oft genug der Gearschte ist, sei es durch
- kann erst nach dem "Raubkopierer" spielen
- wird durch Kopierschutzsystem geärgert
- Kopierschutzsysteme verlangen das Brennprogramme entfernt werden
- Zwangsregistrierungen
- Internetverbindung während des Spiels
- Kein Weiterverkauf möglich
- zukünftig soll der Weiterverkauf erschwert werden bzw durch Zusatzinhalte sollen die Kunden doppelt bezahlen
- Einheiten, bessere Waffen, besseres was weiß ich durch Onlinezukauf und dadurch Benachteiligung anderer Käufer die eben kein Geld für Extras ausgeben
uvm
Die Firmen sind auch noch so dekadent und merken nicht einmal das sie damit die Käufer vergraulen und diese noch mehr ins Lager der Kopierer hetzen.
Wer behauptet er hätte noch nie eine "Raubkopie" genutzt und mit erhobenen Finger herumrennt der ist nichts weiter als ein Heuchler.