Kann man Windows trauen, wenn es sagt, die SSD ist kaputt?

[Justus86]

Moin zusammen,

ich ergänze das nächste mal nochmal die Detailierte Fehlermeldung wenn sie nochmal aufploppt.
Um es kurz zu machen Windows meldet per Fehlermeldung, das die System-SSD fehlerhaft sei, man ein Backup machen soll, den Rechner ausschalten soll und die Platte tauschen soll. Die Platte wird jetzt in Kürze 6 Jahre alt. Eigentlich wollte ich meinen Rechner um Weihnachten herum schon in Rente schicken, weil er nicht mehr der neueste ist, allerdings haben mir die Grafikkartenpreise dann doch die Lust daran verdorben.
BTT: chkdisk und sfc melden nichts, was ich allerdings schon seit Jahren habe ist, dass die Kiste alle paar Monat per Bluescreen abschmiert. Neustart klappt nicht, erst das Aus- und wieder Einstöpseln des Datenkabels von der HDD löst das Problem. Kabel zeigt nach oben , daher schließe ich mechanische Einwirkungen eigentlich aus, andererseits sind die Wände und Decken in meiner Mietwohnung auch dünn wie Papier, daher wäre eine Vibrationsübertragung von den in der Nachbarwohnung tanzenden Nachbarn durchaus möglich ...
Kurz und Schmerzlos: Labert Windwos stuss? Tausch die SSD nochmal aus (und gönn mir ggf. nochmal 8 GB RAM) und warte auf bessere GraKaPreise in ein paar Jahren? Kann ich irgendwas sinnvoll analysieren?

Vielen Dank
Justus86

 

[Holt]

Poste doch bitte mal den Screenshot von CrystalDiskInfo für die SSD, ziehe aber bitte das Fenster soweit auf, dass alle Attribute und auch die Rohwerte vollständig sichtbar sind, also keine Scrollbalken mehr erscheinen. Bitte mache den Screenshot aus Windows und nicht mit einer Kamera vom Bildschirm und nur den Screen von CrystalDiskInfo, mit Alt+Druck erzeugt Windows einen Screenshot des aktiven Fensters in der Zwischenablage oder probiere mal die Tastenkombination: 'Windows Taste + Shift + S' oder lies hier wie man dies macht.

Man sollte sowieso immer, also zu jedem Zeitpunkt, mindestens ein ordentliches Backup aller Daten zu haben die man nicht verlieren möchte. Ein ordentliches Backup steht immer auf einem Datenträger der in einem anderen Gehäuse steckt wie der/die Datenträger mit den originalen Daten. Also z.B. in der Cloud, auf einem NAS oder eben auf USB Platten die nur dafür dienen und nur zum Erstellen, Prüfen und Aktualisieren des Backups angeschlossen werden, nur so lange angeschlossen bleiben wie dies dauert und danach z.B. bei Windows mit "Hardware sicher entfernen" abgemeldet und sicher aufbewahrt werden!

 

[Liesel Weppen]

Ich würde deine Erfahrung mti den Bluescreens und dem stecken des Datenkabels mehr Gewichtung beimessen, als der Meldung von Windows. Die Festplatte hat offenbar eine Macke, ob Windows da jetzt recht hat oder nicht, spielt eigentlich keine Rolle. Wenn du deine Daten behalten willst und vorallem wert auf ein stablies System legst, tausch die Platte aus.

SSDs sind jetzt auch (noch) nicht so teuer und ausserdem Teile, die man ja absolut problemlos in einen neuen Rechner mitnehmen kann, wenns mal soweit ist.

 

[Justus86]

Alt + Druck ist in der Tat toll, hier mal der Screenshot:

Wenn ich das richtig interpretiere bildet sich die Platte ein, ihre Lebensdauer erreicht zu haben und will für nichts mehr garantieren (E7) und diesen Fehler greift Windows auf und reicht den durch? Witzigerweise hat D 19500 Betriebsstunden (normale HDD), die Platten wurden aber zeitgleich verbaut.
Backup von wichtigen Daten existiert eh auf einer externen Backupplatte, bzw. ist auf C eigentlich nur Windows und Programme installiert, Daten liegen grundsätzlich auf D.
Naja, vermutlich werd ich mich "einfach" mal eine neue Platte besorgen, kostet ja nicht die Welt.

Gibt es empfehlenswerte Tools, welche mir die Platte clonen können, so dass ich mir den Installationsaufwand sparen kann? Sprich mit dem Tool clone ich die Platte und ersetzt anschließend die alte durch die neue und kann ohne Konfigänderungen weiterarbeiten?
Dass das nicht das cleverste ist und man nach einigen Jahren unter Windoof auch gerne neuinstallieren darf ist mir auch klar (und wäre sichlicher besser).

 

[Luxxiator]

Dass das nicht das Cleverste ist und man nach einigen Jahren unter Windoof auch gerne neuinstallieren darf ist mir auch klar (und wäre sichlicher besser).

Wenn Du das schon weißt, warum willste dann trotzdem klonen? Nutze die Chance, installiere ein sauberes Windows und klone das auf ein externes Laufwerk. So haste auch in Zukunft eine saubere Basis...

 

[Justus86]

Wenn Du das schon weißt, warum willste dann trotzdem klonen? Nutze die Chance, installiere ein sauberes Windows und klone das auf ein externes Laufwerk. So haste auch in Zukunft eine saubere Basis...

Weil faul und aktuell keinen Bock alles sauber aufzusetzen ...

Kann mir noch jemand sagen, ob die Fehlermeldung wikrlich "böse" ist, oder "nur" das MHD der SSD überschritten ist?

 

[Luxxiator]

Ich denke die SSD ist einfach erledigt; schau Dir mal die Betriebsstunden an. Aussagen zum Schreib-/Lesevolumen gibt es komischerweise zwar keine, aber CDI lügt eher selten. Aber vllt weiß @Holt es ja besser; mal schauen, was er dazu meint...

 

[Holt]

Wenn ich das richtig interpretiere bildet sich die Platte ein, ihre Lebensdauer erreicht zu haben und will für nichts mehr garantieren (E7) und diesen Fehler greift Windows auf und reicht den durch?

So ist es und wie Luxxiator schon bemerkt hat, hat sie auch schon einige der S.M.A.R.T. Werte, die stehen ja auch im NANDs, vergessen. Damit könnten auch die Daten auf hier korrupt sein und ich würde eher eine Neuinstallation als das Klonen in Betracht ziehen. Solltest Du doch Klonen wollen, so gibt es da einige kostenlose Tools, bei Samsung kann man z.B. deren Data Migration Tool mit Runterladen und kostenlos nutzen, wenn man eine Samsung SSD hat und auf sie (oder auch von ihr?) klont und ich glaube Crucial bietet so auch an, da müsste man schauen was welcher Hersteller da kostenlos zum Download anbietet. Es gibt auch freie 3rd Party Tools.

Das müsste ja eine HyperX 3K mit dem SF-2281 Controllerr sein und bei den Sandforce ist die Anzeige von Attribut E7 so ausgelegt, dass sie intern bei 110 beginnt, daher dauert es so lange bis die unter 100 fallen und danachen fällt der Wert entsprechend schneller weiter bis bei 10 die in der FW hinterlegten spezifizierten P/E Zyklen der NANDs verbraucht sind, die letzten 10 sollen dann für die Anzahl der NAND Reserveblöcke sein. Vermutlich fällt der Wert aber schneller, wenn sch vorher Reserve NANDs gebraucht werden, jedenfalls wären demnach hier auch die Reserve NAND praktisch aufgebrucht.

Naja, vermutlich werd ich mich "einfach" mal eine neue Platte besorgen, kostet ja nicht die Welt.

Ja, die gehört ersetzt, ein Wunder das Windows von ihr noch startet. Nimm aber eine ordentliche, wie die Crucial MX500 oder Samsung 870 Evo.

 

[Justus86]

Danke für die Antworten, ich denke ich werd mir dann mal zeitnahe eine Samsung bestellen, 1 TB vermutlich, knapp unter 90 EUR klingt nach einem guten Preis. Dann werd ich wohl dieses oder nächstes Wochenende meine Kiste mal neu aufsetzen mussen, gnarf, aber besser als dass es mir dann doch abraucht.

 

[Liesel Weppen]

Stimmt, die Total Bytes Written werden nicht angezeigt. Die sind aber Teil der Lebensspanne einer SSD. Die MTBF ist mit 1Mio Stunden angegeben, da sind wir noch sehr weit entfernt von.
Aber die Speicherzellen können nicht unendlich oft beschrieben werden.
Die SSD hier ist mit 290TB angegeben. Als Systemplatte könnte das durchaus schon erreicht sein. Auf einer Datenplatte wird nicht soviel rumgerödelt, da kann es also durchaus sein, das die trotz mehr Betriebsstunden noch fitter ist.

 

[Luxxiator]

knapp unter 90 EUR klingt nach einem guten Preis.

Bedenke aber, das es sich hier evtl um OEM´s mit verringerter Garantie handeln könnte. Wer (zu) billig kauft...

 

[Holt]

Die sind aber Teil der Lebensspanne einer SSD. Die MTBF ist mit 1Mio Stunden angegeben, da sind wir noch sehr weit entfernt von.

Die MTBF/MTTF ist eine statistische Ausfallwahrscheinlichkeit während der vom Hersteller geplanten Lebensdauer des Produktes bei Einhaltung der Einsatzbedingungen ist, abzüglich der Anfangsphase in der die Ausfallraten für alle technischen Produkte immer besonders hoch sind. Es ist keine Angabe zur Lebenserwartung kann auch nicht in eine solche umgedeutet werden. Ein kleines Beispiel zeigt warum dies so ist: Ein durchschnittlicher Mitteleuropäer von 46 Jahren mit einem BMI von 27, Nichtraucher und mäßiger Konsument von Alkohol hat eine statistische Sterberate von 1,8 Todesfällen pro 1000 solcher Personen. Damit rechnen die Versicherungen und daraus ergibt sich eine MTTF von 1000(Personen) * 365 (Tage/Jahr) * 24 (Stunden/Tag) / 1,8 (Personen, die Ausfälle pro Jahr) = 4,867 Millionen Stunden, was 555 Jahren entspricht.

So alt wird aber offensichtlich keiner, die Lebenserwartung in Deutschland beträgt etwa 81 Jahre, also nur etwa 0,71 Millionen Stunden.

Die SSD hier ist mit 290TB angegeben. Als Systemplatte könnte das durchaus schon erreicht sein.

Das halte ich für sehr unwahrscheinlich, denn die wenigsten schreiben auch nur 10TB im Jahr auf ihre System SSD.

 

[Justus86]

Also auf der SSD ist neben Windoof und den Programmen auch noch sowas wie Minecraft und der Standard-Ordner für Downloads. Gut ich lad jetzt nicht viel herunter, aber gerade in Minecraft und diversen Modpacks hab ich durchaus die ein oder andere Stunde "investiert". Vielleicht war irgendwas suboptimal konfiguriert und der hat doch auf der Platte rumgeswappt?

Zur Garantie: Lohnt sich das denn? Ich meine wenn was passiert, dann doch am ehesten innerhalb der ersten paar Monate. Und wenn dann doch was ist, will ich ja auch sofort was neues und mich nicht erst mit der Garantieabwicklung herumschlagen.

 

[Liesel Weppen]

Also auf der SSD ist neben Windoof und den Programmen auch noch sowas wie Minecraft und der Standard-Ordner für Downloads. Gut ich lad jetzt nicht viel herunter, aber gerade in Minecraft und diversen Modpacks hab ich durchaus die ein oder andere Stunde "investiert". Vielleicht war irgendwas suboptimal konfiguriert und der hat doch auf der Platte rumgeswappt?

Das System ansich schreibt ständig irgendwelche Daten. Von Logfiles bis zu sonstwas. Swapfile und ggf. Hybernate-File werden auch andauernd geschrieben. Ich weiß nicht ob Hybernate da irgendwie difft, aber wenn nicht sind bei 16GB RAM, falls man Hybernate nutzt, pro einmal ausschalten auch schon wieder 16GB auf die SDD geschrieben. Die Welten in Minecraft erreichen auch schnell mal mehrere Gigabyte.
Grob gerechnet, wenn du dir einmal einen NVidia-Treiber installierst, sind das 500MB Download, 500MB entpacken, 500MB installieren = 1,5GB geschrieben. Den Löwenanteil macht schnell das aus, was du eigentlich gar nicht so recht als "auf die Platte wird geschrieben" mitkriegst.
War aber ja auch nur eine Idee, das es das sein KÖNNTE. Komisch finde ich halt, das es gar nicht erst angezeigt wird.

Kann man echt schlecht schätzen und kommt halt drauf an, wie sie genutzt wurde. Eine ca. 5 Jahre alte 500GB Evo 850, die bei mir ca. 3 Jahre als System-Platte lief hat mittlerweile 238TB runter, bei 14347 Betriebsstunden. Die Garantie ist bei der 5 Jahre oder 150TB TBW. Die Lebenszeit wird allerdings, wie ich kürzlich irgendwo gefunden habe mit 600TB angegeben, aber die hat ja auch 500GB, nicht nur 120.

 

[Holt]

aber wenn nicht sind bei 16GB RAM, falls man Hybernate nutzt einmal ausschalten und wieder einschalten auch schon wieder 16GB auf die SDD geschrieben.

Ganz so viel wie RAM vorhanden ist, schreibt Windows da nicht rein. Dies wären bei den gut 5000 Ein- Ausschaltungen aber dann auch nur so 80TB, da fehlt noch viel zu 290TB.

Eine ca. 5 Jahre alte Evo 850, die bei mir ca. 3 Jahre als System-Platte lief hat mittlerweile 238TB runter, bei 14347 Betriebsstunden.

Das ist extrem viel, meine System SSD hat nach fast der doppelten Zeit keine 125TB geschrieben und ich nutze sie viel und schone sie gar nicht.

 

[Luxxiator]

Zur Garantie: Lohnt sich das denn?

Wenn die SSD nach sagen wir 4 Jahren defekt ist und Du 10€ weniger für die OEM bezahlt hast, stellt sich in meinen Augen diese Frage nicht. Mußte aber selber wissen...

Das ist extrem viel,

Absolut....

 

[Justus86]

So, nochmal vielen Dank an alle, diese Woche kam die Festplatte, nachdem ich mir dann einen Installationsstick für Win10 gebastelt hatte, ging die Neuinstallation dann doch recht zügig. Die komischen Fehlermeldungen der alten Platte kamen immer häufiger, ich denke ich werd Sie nochmal starten um ggf. noch ein paar vergessene Dateien zu kopieren, sollte das nicht mehr klappen, ist das aber auch nicht schlimm.

Noch eine kleine Randnotiz:
Windows 10 funktioniert auch mit "alten" Windows-Keys von z.B. Windows 7. Offiziell ist die kostenlose Upgrade-Phase von ca. einen Jahr zwar schon lange vorbei, allerdings klappt das ganze nach wie vor ohne große Probleme, so brauchte ich keine neue Lizenz und kann meine alte weiterverwenden.

Schönes Wochenende allerseits!