Kingston FURY präsentiert neue PCIe-4.0-NVMe-SSD

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Die Lebensdauer ist mit 1.800.000 Stunden MTBF angegeben.
NEIN, die MTBF ist keine Angabe der Lebensdauer, sondern eine der Ausfallwahrscheinlichkeit! Sie gilt während der vom Hersteller geplanten Lebensdauer des Produktes bei Einhaltung der Einsatzbedingungen ist, abzüglich der Anfangsphase in der die Ausfallraten für alle technischen Produkte immer besonders hoch sind.

Gibt der Hersteller z.B. 2 Millionen Stunden MTBF/MTTF an und
- Hat man 2 Millionen der Geräte in einem System, kann man jede Stunde einen Fehler / Ausfall erwarten.
- Hat man nur 2000 Geräte, so wird etwa alle 1000 Stunden eine Fehler auftreten, also so alle 43 Tage.
- Hat man nur eines, wär ein Fehler nach spätestens 2 Millionen Stunden oder 228 Jahren zu erwarten, nur ist dann die Lebensdauer schon lange überschritten und damit ist die MTBF/MTTF bei so wenigen Geräten nicht aussagekräftig und mithin irrelevant.

Man kann die MTBF also nicht in eine Lebenserwartung umdeuten und ein kleines Beispiel zeigt warum dies so ist: Ein durchschnittlicher Mitteleuropäer von 46 Jahren mit einem BMI von 27, Nichtraucher und mäßiger Konsument von Alkohol hat eine statistische Sterberate von 1,8 Todesfällen pro 1000 solcher Personen. Damit rechnen die Versicherungen und daraus ergibt sich eine MTTF von 1000(Personen) * 365 (Tage/Jahr) * 24 (Stunden/Tag) / 1,8 (Personen, die Ausfälle pro Jahr) = 4,867 Millionen Stunden, was 555 Jahren entspricht.

So alt wird aber offensichtlich keiner, die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland beträgt etwa 81 Jahre, also nur etwa 0,71 Millionen Stunden.
 
SolidStateDrives sind lebensfähige Organismen ?
 
Nein.
Aber den Tod eines Menschen kann man als Totalausfall des Organsimus bezeichnen.
Ob nun ein Organismus einen Totalausfall erleidet oder eine SSD oder ein anderes technisches Ding spielt in Bezug auf den Begriff MTBF keine Rolle.
In der Umgangssprache werden auf technische Dinge auch oft sprachliche Redewendungen angewendet, die eigentlich aus der Sprache bzgl. lebender Organismen stammen.
Beispielsweise "Die SSD ist gestorben". Rein technisch kann eine SSD nicht sterben, denn die hat ja nie gelebt!
 
MTBF und auch TBW sind reine Schätzzahlen, wobei man nur die TBW bis zum Exitus wirklich messen kann, wenn auch nicht praxis nah.

"Die Hersteller geben die Lebenserwartung (Write Endurance) in TBW (Terabytes Written) an, also als geschriebene Datenmenge in Terabyte."


Wenn ist die angebene Write Endurance die Lebenserwartung von SSDs, was natürlich auch nicht so wirklich stimmt...


Die angebenen TBW sind da aber absolut immer sowas von relevanter als der MTBF Wert!

"500GB – 500TBW 1TB – 1.0PBW 2TB – 2.0PBW 4TB – 4.0PBW"

Die Werte sind schon hervorragend, wenn Sie stimmen.



Das Sie die SSDs nach dem Standard getestet haben steht da schwarz auf weiß...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob nun ein Organismus einen Totalausfall erleidet oder eine SSD oder ein anderes technisches Ding spielt in Bezug auf den Begriff MTBF keine Rolle.
Ja, wobei man aber die MTTF (Mean Time To Failure) nehmen muss, die also die Zeit bis zum Ausfall, was dann beim Menschen eben der Sterberate entspricht. Die MTBF (Mean Time Between Failures) wäre beim Menschen deutlich schwerer zu bestimmen, da man kaum definieren könnte was da als Fehler anzusehen wäre, also etwas was in dem Sinne einer Reparatur bei einem technischen Gerät entsprechen würden. Also jedes mal wenn man krank ist? Oder nur, wenn man so krank ist, dass man ohne ärztliche Hilfe nicht überlebt hätte? Oder gar nur wenn man man ohne eine Operation nicht überlebt hätte?

Bei HDDs und SSDs ist es dagegen recht einfach, da zählt ein Lesefehler nicht als Fehler im Sinne der MTBF, da deren Häufigkeit ja in der UBER spezifiziert ist und solange die Spezifikation eingehalten wird, sowohl was den Betrieb als eben auch Dinge wie die UBER betrifft, liegt kein Fehler vor. Sonst ist es meist klar, wenn man keine Daten mehr Lesen oder Schreiben kann, ist sie kaputt und da gibt es auch keine Reparaturen, dies wären unwirtschaftlich, weshalb die MBTF bei denen der MTTF entspricht. Reparaturen macht man allenfalls im Labor nur zur Datenrettung, aber eben nicht um sie weiterhin nutzen zu können und wer jetzt mit der durch Überspannung ausgelösten Schutzdiode kommt, nach entfernen der Schutzdiode kann die HDD ja problemlos weiternutzen, der sei noch mal darauf hingewiesen, dass die Überspannung eine Verletzung der Spezifikationen der HDD darstellt und deshalb nicht zählt.

MTBF und auch TBW sind reine Schätzzahlen, wobei man nur die TBW bis zum Exitus wirklich messen kann
Natürlich ist die MTBF ein Schätzwert, aber so ganz aus der Luft ist sie bei den seriösen Anbietern nicht gegriffen und die anderen lassen diese Werte sowieso vom Marketing eintragen.

"Die Hersteller geben die Lebenserwartung (Write Endurance) in TBW (Terabytes Written) an, also als geschriebene Datenmenge in Terabyte."
Nein, die TBW ist nicht die vom Hersteller angegebene Lebenserwartung, sondern nur ein Wert der die Garantie zusätzliche beschränkt, die eben endet wenn die Zeit abgelaufen ist oder die TBW erreicht sind, je nachdem was zuerst eintritt. Womit es auch kein garantierte Schreibvolumen ist, dies wäre es nur, wenn die Garantie unabhängig von der Zeit so lange dauert bis die TBW erreicht sind! Eine TBW bis zum Exitus anzugeben wäre auch sowieso schwachsinnig, da die sehr von den Einsatzbedingungen, vor allem der Temperatur (je wärmer sie dabei sind, umso mehr P/E Zyklen halten NANDs aus), dem Füllstand der SSD und der Art der Schreibzugriffe abhängt. Dies kann man nicht alles vorab wissen und wie sehr alleine die Art der Schreibzugriffe das Schreibvolumen beeinflusst sieht man gut im Datenblatt der Micron 5210 ION:

Micron_5210_ION_DWPD.png


Es reicht also von 0,8 bei 100% seq. 128k Schreibzugriffen bis runter zu 0,05 bei 100% 4k random, da liegt als ein Faktor 16 dazwischen. Man beachte übrigens, dass dies eine Enterprise SSD ist und daher eine DWPD (Drive Writes Per Day) und keine TBW angegeben ist und über die DWPD könnte man wirklich sagen, dass diese eine Angabe zu Write Endurance ist und natürlich ist es ein Mindestwert, den möglichst alle Exemplare auch erreichen sollten.
 
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