Du definierst "Einstig" doch falsch, nämlich so wie du es gerne hättest, aber nicht so wie es ist
Nein, ich definiere Einstieg als das niedrigste, was Consumer sich für einen reibungslosen Betrieb ausgeben muss, um dennoch ein recht anständiges und ungefährliches Gerät zu bekommen.
Alles darunter ist "System Integrator", sprich kann halten, muss aber nicht. Und z.T. gebaut um auszufallen. Denn das ist, was in diesem Preisbereich gewünscht ist.
Und was massenweise verbaut wurde, damals, waren von Huntkey gebaute, als 500W verkaufte 250-300W Netzteile von LC-Power, die reihenweise ausgefallen sind und z.T. auch die Rechner gekillt haben.
Und Du willst hier ernsthaft argumentieren, dass diese völlig in Ordnung wären??
Es geht hier nicht um eine technische Frage, denn die einzige Relevanz für den Einstieg ist, ob es erst Mal funktioniert.
OK, also einschalten, funzt, Spiel gestartet, explodiert (oder Grafikkarte raucht alle 3 Monate ab) - ist für dich völlig ausreichend und überhaupt kein Problem.
Und genau da ist der Unterschied zwischen dir und mir.
Du definierst das, was hier keiner, der sich mit Netzteilen beschäftigt hat, als "Einsteiger", wir bezeichnen das als Schrott, von dem man die Finger lassen sollte, weil technisch zu schlecht...
Und das ist fast durch die Bank bei fast allen Herstellern der Fall!!
Die Faustregel ist: Ists Bronze (oder schlechter), ists Müll. Die Ausnahmen kannst du an einer Hand abzählen -> be quiet ATX ab 400W, Xilence Performance A+, Corsair CX und die kommenden Cooler Master Geräte. Das wars. Den Rest kannst du in die Tonne kloppen...
Aber hey, 4,37V/12,7V und 5,29V/11,45V bzw 4,8V/12,4V und 5,39V/11.26V sind völlig OK, da passiert überhaupt nichts, wenn die Spannungen jenseits der Spezifikation sind.
Einstieg bedeutet eben nicht Einstieg in den fortgeschrittenen Bereich, sondern Einstig in die Technik an sich, somit in das unterste Ende. Dort wird immer der Einstieg liegen, sonst wäre es kein Einstieg.
Einstieg bedeutet:
Netzteil killt dir den Rechner nicht.
Bleibt in jedem Betriebsbereich innerhalb der Spezifikation
Hat funktionierende Schutzschaltungen
Und natürlich ein halbwegs brauchbarer Lüfter.
Ist das zu viel verlangt? Anscheinend, denn für dich bedeutet Einstieg dass Schutzschaltungen egal sind, Spannungen
um 13V überhaupt kein Problem und auch die Haltbarkeit kaum die Garantie überstehen.
Und ich weiß genau, wie relevant diese in der Praxis sind. Nämlich für den Otto-Normaluser wesentlich weniger als 60% Wertunterschied.
Richtig, denn ob die Grafikkarte nun 5 Jahre hält oder nach 2 die Grätsche macht, kann der Otto-Normaluser nicht auf das Netzteil zurückführen.
Erst, wenn die Festplatte an dem von dir empfohlenen Netzteil alle 3-6 Monate die Grätsche macht, fällt dem Otto-Normalo auf, dass das Netzteil ggF die Ursache für die Probleme sein könnte.
Auch gibt es noch andere Unterschiede:
Versuch mal eine VEGA mit einem von deinen Geräten zu betreiben.
Das mag funktionieren, aber das
gekreische vom Netzteil hörst du auch noch 2 Räume weiter, so penetrant, laut und störend ist das.
Bei qualitativ besseren Netzteilen passiert das eben NICHT!
Die "60%", oder 10-20€, die du hier erwähnst, bedeuten nämlich genau das: Problemloserer Betrieb,
zuverlässigeres Gerät, länger nutzbar, funktionierende Schutzschaltungen, bessere Lüfter.
Die Liste der Vorteile ist lang.
Aber für jemanden, der seine Schraubendreher ausm Super Markt für 1,5€ oder so kauft, wird der Wera für 10€ auch überteuert erscheinen. Wenn er in 10 Jahren 15 Schraubendreher aus dem Super Markt verschlissen hat und der 10€ Wera immer noch gut nutzbar ist, schaut das anders aus...
Insbesondere, wenn die Schrauben sich auch mit dem Wera Schraubendreher schrauben lassen und man nicht gleich sofort abrutscht...
Man kann nun sicher davon ausgehen, das in den meisten Fertig-PCs über all die Jahre noch billigere Chinaböller drin steckten, als das Silverstone, und selbst die taten es für die meisten Menschen viele Jahre.
Das ist eine glatte Lüge. Die großen Kistenschieber wie Dell, HP und co verbauen eher _BESSERE_ Geräte als das Silverstone, nur die kleinen "Hinterhof" Schrauber, verbauen das billigste vom Billigsten. Und das sind dann auch die, die wünschen, dass das Netzteil nur die 2 Jahre übersteht und danach dann ausfällt - mit Schaden am Rechner.
Aber zurück zum Silverstone, schau mal hier:
Drei 500-Watt-Netzteile für unter 40 Euro im Test: Chieftec, Cooler Master, Silverstone (Seite 4) - ComputerBase
Schutzschaltungen mangelhaft, Spannung total aus der Spec (4,67V und 12,7V), auch die 5,25V sind nicht das, was man möchte.
Restwelligkeit bei 100% Last sind 57mV (~15% über der Spec), 44 und 45mV.
Und der Fließtext:
Als Sicherungschip kommt mit dem HY510N ein einfaches Modell zum Einsatz, das keinen Überstromschutz bereitstellt.
HY510N...
Hm, da war doch was...
Ach ja, das war doch einer von denen, der UVP auf 12V nicht implementiert hat, UVP auf 5V bei 3,3V liegt, 1,8V bei 3,3V und OCP sucht man überhaupt vergebens.
Das heißt jetzt nicht, dass Silverstone nur schlechte Geräte im Programm hat, das heißt nur, dass die billigeren Modelle nicht so gut sind.
Die teureren (Gold) Modelle sind ganz OK...
Insbesondere Strider GS V3.0 scheint ganz nett zu sein (Lüfterdrehzahl könnt etwas niedriger sein) und das Strider PT.
Die SFX Geräte schauen auch nicht schlecht aus...
Das Silverstone war im Übrigen nur ein blind aus dem Stehgreif genommes P/L-Gerät, dass es sicher noch Bessere für einen ähnlichen Preis gibt ist klar, und das bestätigt meine Standpunkt, dass diese Preisklasse eher der des "Einstiges" entspricht, doch noch mehr.
Das ist eben NICHT "Einstieg", das ist "System Integrator"!
Das ist ein Euphemismus für Schrott, den kein Endkunde sich antun sollte.
Es mag bald eine (weitere) Ausnahme von dieser Regel geben (von Cooler Master), aber die Regel ist, dass alles unter Gold Müll ist.
Die Ausnahmen alles andere als reichlich und an einer Hand abzuzählen.
Die von dir Genannten (die mich noch mehr bestätigen) zeigen z.B. im Vergleich zu den noch viel billigeren Chinaböllern, die nochmal die Hälfte davon kosten (und trotzdem sehr vielen Menschen ausreichen), sogar schon eine leicht fortgeschrittene Qualität.
a) diese "Chinaböller" gibt es so gut wie gar nicht mehr, die sind vom dt. Markt verschwunden.
b) waren diese Geräte, wenn man sie als das sieht, was sie eigentlich sind (300-350W Geräte), sogar ein ganzes Stück teurer als z.B. ein be quiet Pure Power 300 oder 350W zu der Zeit.
Hier ein paar Geräte:
Billig-Netzteile im Test: Das ganze Testfeld versagt bei hoher Last (Seite 2) - ComputerBase
Wenn ich mich recht erinnere, dann war das Dragon Force für 35€ oder sogar mehr gelistet, ein Pure Power 300 oder 350W war für ~30€ zu haben (also ungefähr das gleiche wie jetzt auch).
Kurz:
Teurere Netzteile sind nicht immer gut
Billige Netzteile aber so gut wie immer schlecht!!