Ich mag und benutze diese Vokabel nicht und ich bin mir durchaus bewusst, das die Berichterstattung in den hiesigen Medien zuweilen falsch ist. Aber Einzeiler wie
dieser, die ich vor einem Jahr noch als schrulig abgetan haette, fluten mittlerweile die Foren und machen eine sachliche und emotionslose Diskussion und Tatsachenbeurteilung unmoeglich. Insoweit verstehe ich, wenn Portale wie tagesschau.de (die primaer der Information dienen, nicht der Diskussion) darueber nachdenken, nun die Notbremse zu ziehen, und wuerde das auch sehr begruessen. Nicht nur, aber auch weil das gebrochene Deutsch manches Netzaktivisten Fragen ueber seine Herkunft und Intention erlaubt.
Einzeller wie jene kann man problemlos überlesen oder, wie B.XP es getan hat, entsprechend kommentieren. Dies als Rechtfertigung von Zensur zu nutzen, finde ich grundverkehrt und halte es für ein vorgeschobenes Argument. Betrachten wir das mal ganz nüchtern: Trolle gab es schon immer, Problem ist nur, dass die gerade in Politikdiskussionen richtig den Rahmen sprengen können. Ich finde aber dann müsste man moderieren, ermahnen, bannen und nicht zensieren. Dass das Arbeit bedeutet, ist klar, aber es ist auch ein Stück schützenswerte Freiheit unserer Meinungsvielfalt.
Das Problem bei der tagesschau ist für mich der bisherige Ablauf bezüglich der falschen Berichterstattung. TP dazu:
ARD verheddert sich in den Untiefen der Ukraine-Berichterstattung | Telepolis
Oton z.B. (im Nachhinein, nachdem das Video sogar aus der Mediathek gelöscht wurde)
"Wir haben nie behauptet, dass im Stadion Zehntausende Menschen waren."
Das Originalvideo kann sich ja jeder anschauen. Wenn dann, nach solchen Skandalen (für mich sind es welche), die Kommentarfunktion komplett gestrichen werden soll, hat das zumindest einen sehr faden Beigeschmack - milde formuliert. Ich denke es ist dem Laden ganz recht, wenn man da 2 Fliegen mit einer Klappe schlägt. Ich war schon länger kritisch eingestellt, aber ganz ehrlich, das hätte ich mir einfach nicht vorstellen können bzw. wohl eher wollen. Mich wundert ja eigentlich nichts mehr seit Snowden, da damit ja sehr viele Aluhuttheorien schlagartig Realität wurden.
Wenn ich mir zudem die Meinungen von Freunden, Bekannten, Bekannten meiner Eltern, Freunde der Freunde anhöre und dann sehe, welche Meinung da vorherrscht und das mit der Presse abgleiche, dann ist es kein Wunder wenn der Glauben in die Medien komplett den Bach runter geht. Leider ja zu recht.
Vor wenigen Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können das knapp 70ig jährige sich am Stammtisch mit 30ig jährigen über die Medien unterhalten und ein Konsens herrscht. Da gehen Mails rum zu TP, heise und anderen Artikeln und jeder regt sich darüber auf. Vor Jahren war das absolut unvorstellbar. Das alles ist hausgemacht durch den Bullshit, den die Medien mitunter verzapfen und (nur) dank Internet hat man überhaupt die Möglichkeit die Wahrheit zu erfahren. [Kein Wunder das die Großen es gerne kontrollieren würden.]
Gefährlich ist eben, dass das dann auch zum Spielfeld von extremistischen Gruppierungen wird und auch gezielte Falschinformationen gestreut werden, um das Thema weiter anzuheizen. Aber auch hier - und das ist richtig traurig - ist das Problem ja hausgemacht von den Medien, die auf den Zug der Propagandaberichterstattung aufspringen. Putinversteher war dann noch das Schlagwort, welches jedem "nicht Mainstream denkenden" voll ins Gesicht schlug. Dabei war es vollkommen egal, wie er argumentierte. Das ist Diffamierung durch die Presse, aller unterste Schublade. Eigentlich war es pure Hetze.
PS:
Bin etwas OT gekommen.
Wenn du von gebrochenem Deutsch auf Herkunft und Intention schließt, ist das schon etwas traurig. Ich denke mal bezahlte Leute, gibt es sicherlich auf beiden Seiten, können dann entsprechend gutes Deutsch.