Lüfter an 5V MIT Tachosignal

Haasi

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Hallo allerseits!

Ich möchte einen 3 poligen Gehäuselüfter, hängt auf einem 4 poligen Boardanschluß, direkt auf 5 Volt vom Netzgerät betreiben, aber trotzdem nicht auf den Tachotakt verzichten.

Weiß jemand ob ich gefahrlos die beiden Versorgungsleitungen auf 5 Volt legen kann und den Tacho trotzdem am Motherboard anhängen?
Meiner Vermutung nach dürfte höchstens der Impuls zu schwach sein und sonst nichts passieren.
Oder kann mir möglicherweise das Board abrauchen weil ich mir die Welt so schön einfach vorstelle? :o

Bitte um fachmännischen Rat!
Daran dürfen sich aber auch gerne Frauen beteiligen.;)

LG,
Haasi.

PS: Wie funktioniert der Tacho eigentlich?
 
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Klappt problemlos,
Spannung vom Netzteil ziehen 5V über Schwarz-Rot oder 7V über Rot-Gelb (Farben am Netztei ;) )
und den Tacho am 3. Pin Lassen und ans MB oder der Lüftersteuerung klemmen.

Praktisch ist das nichts anderes, als ein Schalter der einmal pro Umdrehung im Lüfter getätigt wird.
 
Hallo!

Mit der 5V Variante geht das sicher Problemlos, wenn das ein Schalter ist.

Habe dazu auch ein wenig getestet, da aber mein Multimeter kaputt ist, mußte ich mit einer LED "messen". :d
LED mit Anode auf 5V mit Kathode auf Tacho, sie hat 2x pro Umdrehung geblinkt.
Also schaltet der Tacho gegen Masse. Das heißt dass das Mainboard wohl am Tachoanschluß eine Spannung anlegt um was auslesen zu können.

Nun frage ich mich aber was sein könnte, wenn ich die 7V Variante nehme, da hier auf "Masse" nicht 0V sonder 5V liegen.
Falls das Mainboard mit 5V den tacho überprüft, dann würde wohl der Tacho nicht funktionieren, weil 5V auf 5V 0V sind.
Falls es mit 12V prüft, dann würde es mit 7V Differenz wohl etwas messen können, aber vielleicht nicht richtig.
Auf jeden Fall sollte dabei aber nichts kaputt werden, oder?

(Brauche wohl dringend ein Multimeter....:()
 
In Wirklichkeit sieht es wohl ungefähr so aus:

Höchstwahrscheinlich ist im Lüfter am Tachoanschluss ein Open-Collector-Pin eines Transistors.
Das Mainboard legt diesen Pin über einen Pullup-Widerstand (mehrere Kilo-Ohm) auf eine Spannung (vermutlich 12V, kann aber auch geringer sein).
Am "offenen" Ende des Pullups hängt ein Logik-Eingang.

So lange kein Lüfter angeschlossen ist, oder wenn der Lüfter sich nicht dreht, wird der Logik-Eingang über den Widerstand auf die positive Spannung gezogen, der Eingang liegt auf logisch "High".

Wenn der Lüfter sich dreht, wird der Transistor durch die Drehung (wie genau braucht ja nicht zu interessieren) periodisch nach Masse durchgeschaltet, dadurch liegt die Spannung am Logik-Eingang auch auf Masse und wird als logisch "Low" erkannt".

Der Chip auf dem Mainboard zählt nun die Low-Pulse pro Zeiteinheit und rechnet das auf Umdrehungen pro Minute um.

Wenn der Lüfter vom Mainboard selbst geregelt wird, oder wenn er direkt mit 5V oder 12V aus dem PC-Netzteil versorgt wird, gibt es kein Problem.
Die Masse ist ja durchverbunden, also ist alles in Ordnung.

Wenn der Lüfter aber mit 7V (5V-Leitung als "Masse" und 12V-Leitung als "Plus") versorgt wird, gibt es ein Problem, dessen Auswirkung abhängig von der konkreten Schaltung auf dem Mainboard ist:
Falls der Pullup-Widerstand an 5V oder höher hängt, wird gar nichts passieren, das Mainboard erkennt keine Drehung.
Das kommt daher, dass die Masse des Lüfters 5V ist, es liegen also immer mindestens 5V am Auswerte-Chip des Mainboards an, egal ob der Transistor durchgesteuert ist oder nicht.
Und 5V werden nicht als Low erkannt.

Falls der Pullup aber an einer geringeren Spannung liegt (immer mehr Digital-Elektronik wird mit 3,3V, 3V oder noch geringeren Spannungen anstatt 5V betrieben), könnte es ein Problem geben.
Und zwar dann, wenn der Eingang keine 5V verträgt.
Denn jetzt sind 5V-Pulse der geringeren Spannung überlagert.
Ist der Eingang 5V-tolerant, wird einfach keine Drehzahl angezeigt, denn am Eingang liegt dauerhaft High-Pegel an.
Ist der Eingang nicht 5V-tolerant, geht der Chip unter Umständen kaputt.
Normalerweise war der Pullup immer auf 12V, aber man weiß ja nie was die Mainboard-Hersteller sich alles einfallen lassen...

Ich würde also mal messen, auf welchem Potential der Tacho-Pin am Mainboard liegt, wenn kein Lüfter angeschlossen ist.
Aber egal was rauskommt, ohne Zusatzschaltung wirst du bei 7V keine Tachoanzeige bekommen, also kannst du den Anschluss auch weglassen.;)

Ich hoffe mal das war verständlich beschrieben...
Wenn nicht, kann ich ja vielleicht mal nen kleinen Schaltplan zur besseren Veranschaulichung malen...;)
 
Darf ich nach dem sinnfragen?
Weil wenn du einmal weißt wie der Lüfter auf 5V läuft (steht ja oft sogar in den Specs), ändert sich da ja nicht mehr und das Auslesen ist sinnlos^^
 
Naja, vielleicht will er ja eine Überwachung, ob der Lüfter überhaupt läuft...
 
@GreatCornholio
Danke für die ausführliche Beschreibung, genau so habe ich mir das eigentlich auch gewünscht!:cool:
Gut erklärt, auch für einen Hobbyelektroniker wie mich.
Du hast meinen Verdacht bestätigt, dass es keine so gute Idee ist mit 7V zu arbeiten, weil man das ja nicht so genau wissen kann. Und da mein Multimeter noch immer eine LED ist, :haha: kann ich auch die Volt am Tachoanschluß nicht messen.
Naja, ich könnte wohl eine Serie schalten und mitzählen ab wann nichts mehr leuchtet:eek:, aber mit 5V bin ich auch sehr zufrieden.


@SirXe
GreatCornholio hat das richtig erkannt, es geht darum zu wissen ob sich der Lüfter dreht.

Darf ich mal umgekehrt nach dem Sinn fragen wozu man wissen will wie schnell sich ein Lüfter dreht?
Da habe ich doch nichts davon wenn ich die Zahl weiß, wenn er mir zB zu laut ist, dann hilft es mir recht wenig die Drehzahl zu kennen.

Ich wollte meinen Lüfter, ist so ein Riesending das die komplette Gehäusebreite hat, deshalb runterregeln, damit nicht unnötig viel Staub in Gehäuse reingeschaufelt wird.
Hab einen Xeon E3-1240Lv3 auf einem Supermicro X10SLL-F verbaut, das System frißt mit 2 RAM Riegeln und einer SSD unter Volllast 50 Watt und im Idle gerade mal 18 Watt. :coolblue:
Somit ist es nur notwendig einen sehr dezenten Luftstrom zu erzeugen. Alles was mehr ist, bedeutet nur unnötig oft Staub ausblasen.
Tja, die Überwachung brauche ich aber deshalb, um zu wissen ob der Lüfter nun arbeitet oder nicht. Als Homeserver steht das Ding nicht im selben Raum wo ich meistens bin, das IPMI Modul kann mir aber sehr bequem eine E-Mail schicken wenn was nicht passt.
 
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