Moin,
meine Suche nach einem neuen Office Notebook endete dank der Beratung hier im Forum bei einem Lenovo Thinkpad E580. Hier ein kleiner Erfahrungsbericht. Zunächst - was war mir wichtig?
Meine Anforderungen
Letztendlich habe ich das E580 direkt bei Lenovo bestellt, da ich es dort nach meinen Vorstellungen konfigurieren konnte und es zudem gerade eine 50€ Rabatt Aktion gab. Bestellt habe ich das Gerät mit folgender Ausstattung:
Meine Entscheidungen
Aus Kostengründen ist es ein 15" Gerät geworden. Positiver Nebeneffekt ist, dass die Tastatur ein Numpad hat. Zuvor plante ich, etwas in der 13,3" bis 14" Klasse zu kaufen. Wenn ich ehrlich bin, macht das im Alltag kaum einen Unterschied, da auch das 15" Modell in den Rucksack passt.
Für einen minimalen Aufpreis ist das matte FullHD IPS Panel verfügbar, was für ein Office Notebook in meinen Augen perfekt ist.
Der kleinste Intel Kaby Lake-U Prozessor ist trotz der Einstufung als Core i3 recht flott - in der NotebookCheck Vergleichsliste liegt er auf Platz 184, nur einen Platz hinter dem i7-7500U. Dies liegt daran, dass inzwischen Quadcores im ULV-Lineup vorhanden sind und der i3 nicht mehr unnötig beschnitten wird. Er unterstützt endlich Turbo Boost 2.0 und Hyper-Threading.
Beim Hauptspeicher sind heutzutage 8GB Pflicht, gerade beim Surfen mit vielen Tabs und gleichzeitiger Arbeit. Da Lenovo Mondpreise verlangt, habe ich selbst aufgerüstet. Um von den Vorteilen von DualChannel RAM zu profitieren, habe ich einfach ein zweites 4GB Modul hinzugekauft. Postiv ist, dass DDR4-2400 unterstützt wird.
Ein Notebook mit HDD geht gar nicht. Auch hier finde ich die von Lenovo aufgerufenen Preise überzogen. Es kann jedoch eine 2,5" SATA und/oder M.2 PCIe SSD nachgerüstet werden, was ich auch getan habe.
Und zuletzt - es wird per USB-C geladen. Dies ist für mich relevant, da ich kein Notebook mit ausreichender Laufzeit gefunden habe (warum werden die eigentlich immer dünner, wenn ich dafür ein Ladeteil mit mir rumschleppen muss?). Aufgrund der Nutzung von USB Power Delivery kann ich so aber eine PowerBank als Zusatzakku nutzen.
Meine Meinung
Einen ersten Eindruck von Design und Verarbeitung könnt ihr euch im NotebookCheck Test zum i7 Modell machen. Für ein "Billignotebook" klingt das alles ganz gut, finde ich. Also habe ich das gute Stück bestellt.
Gehäuse:
Es ist dem Preis entsprechend viel Kunststoff. Einzig der Deckel ist aus Aluminium. Dieser sieht recht wertig aus. Die von ThinkPads bekannte "Gummierung" gibt es nicht, allgemein sind Fingerabdrücke sehr stark sichtbar. Trotzdem bin ich recht zufrieden. Verarbeitung und Anmutung gehen in Ordnung. Trotzdem muss eins klar sein - das E580 ist kein ThinkPad im traditionellen Sinne. Wir haben noch ein X200 für die Couch und ein T440p für Bildbearbeitung und beide sind deutlich robuster.
Unnötig finde ich vor allem, dass keine Verschlüsse mehr vorhanden sind. Um das Notebook trotzdem geschlossen zu halten, sind die Scharniere recht stramm. In Verbindung mit dem schmalen Rahmen über dem Display drückt man dies beim Öffnen unglücklich ein, was manchmal durch deutlich sichtbare Lichthöfe quittiert wird. Nur durch "Ruckeln" am Rahmen zieht sich das Gehäuse wieder hin und die Lichthöfe verschwinden. Ich bin dazu übergegangen, das Notebook an der Ecke zu öffnen. Abgesehen davon gefallen die Scharniere, speziell weil sie einen Öffnungswinkel bis 180° ermöglichen und das Display angenehm stramm halten.
Eingespart wurden auch Wartungsklappen. Die gesamte Rückseite lässt sich entfernen, was aber dank umlaufenden Plastiknasen zum Geduldsspiel wird. Auch würde ich das lieber nicht zu oft machen. Schade, da ThinkPads in meiner Erfahrung immer durch gute Wartbarkeit aufgefallen sind. Es sieht so aus, als wäre im Prinzip ein 14" Notebook in ein 15" Gehäuse gebaut worden. Entsprechend ist der Platz nicht voll ausgenutzt, was speziell beim unterdimensionierten Akku mit nur 45Wh sehr schade ist. Hier hätte ein größeres Modell einen wirklichen Mehrwert gebracht.
Ungünstig finde ich auch die Kühllösung. Erstens wird beim Modell ohne dGPU nur eine Heatpipe verbaut (statt zwei). Zweitens ist der Luftauslass an der Hinterseite, welche jedoch durch das geöffnete Display verdeckt wird. So pustet der Lüfter direkt dagegen und die Luft muss durch den wenige Millimeter breiten Spalt nach oben und unten entweichen. Die Lüftersteuerung ist recht aggressiv und schwankt viel, was ich persönlich nervig finde. Die lässt sich aber durch das Tool TPFanControl lösen.
Eingabegeräte:
Die Tastatur ist ja traditionell eine der Stärken von ThinkPads und zum Glück wurde hier nicht zu sehr gespart. Die Tasten haben einen gute Hub, die Kraft zum Drücken gefällt mir. Leider ist 15" und Numpad immer ein Kompromiss, weshalb die Tasten etwas gestaucht sind. Die betrifft vor allem die Umlaute und die Pfeiltasten. Auch die Anordnung der Sondertasten ist ... interessant. Hervorheben möchte ich die Function Taste (Fn). Diese sitzt standardmäßig links unten, wo eigentlich Strg erwartet wird (und Strg rechts daneben) und viele Reviews lassen sich darüber aus. Daher nochmal der Hinweis: sowohl im Bios, als auch unter Windows kann die Fn und die Strg Taste getauscht werden. Wer also gerne links unten Strg haben möchte, kann dies einstellen! Gut gefällt mir der function lock, durch drücken von Fn+Esc kann gewechselt werden, ob die F-Tasten als F-Tasten funktionieren (also zB F5 für refresh) oder die aufgedruckten Sonderfunktionen aktiv sind (F5 verringert die Helligkeit). Natürlich kann immer die jeweils andere Funktion durch drücken von Fn+F5 erreicht werden.
Das Touchpad gefällt mir erstmals bei einem Thinkpad. Während gerade beim T440p sich Lenovo nicht mit Ruhm bekleckert hat, fällt es hier durch gute Gleiteigenschaften und eine präzise Erkennung mehrerer Finger auf. Dank Windows-Precision-Treiber funktionieren auch 3- und 4-Finger-Gesten problemlos. Mein erstes Thinkpad, bei dem ich das Touchpad mehr als den Trackpoint nutze - das will schon was heißen.
Anschlüsse:
Diese sind nur an den Seiten zu finden, da hinten das geöffnete Display über den Rand ragt. Links sind ein USB-C Anschluss (Laden: USB PD; Datanaustausch: USB 3.1 Gen 2; Display: DisplayPort mit 4k60 Unterstützung), ein HDMI 1.4 und zwei USB 3 Anschlüsse zu finden, von denen einer auch bei ausgeschaltetem Notebook mit Strom versorgt werden kann. Zudem eine von diesen wie ich finde nervigen Kombo-Audio-Buchsen. Rechts sitzt der MicroSD Kartenleser, ein USB 2 Port und die LAN Buchse.
Mein größter Kritikpunkt hier sind die Grafikausgänge. Der HDMI Port entspricht dem Standard 1.4 und kann entsprechend an UHD Fernsehern nur 30 Bilder pro Sekunde anzeigen. Wenngleich der USB-C Anschluss wohl (mittels Adapter) auch 4k ausgeben kann, kann dann das Notebook nicht mehr geladen werden. Also sind Filmeabende auf die Akkulaufzeit des E580 beschränkt. Abhilfe schafft hier nur die recht teure Lenovo Dockingstation. Kritik an dem Cardreader, wie sie in einigen Reviews geäußert wird, kann ich jedoch nicht nachvollziehen. Ich nutze seit Jahren nur noch MicroSD Karten, da ich diese auch mal ins Handy stecken und dort die Bilder von der Kamera angucken kann. Ansonsten gibt es ja auch noch MicroSD->SD Adapter.
Generell gefallen mir die Anschlüsse bis auf die die Einschränkungen bei der Bildausgabe recht gut. Besser wären eigentlich nur zwei USB-C Ports, um einen nutzen zu können, während das Notebook geladen wird. Zum Thema Laden: im Selbstversuch konnte ich feststellen, dass das Notebook auch PowerBanks mit 45W Ausgangsleistung akzeptiert, obwohl ein 65W Netzteil mitgeliefert wird.
Software:
Ein Pluspunkt von ThinkPads ist meiner Meinung nach die Software zur Konfiguration des Notebooks, unter Windows 10 "Vantage" genannt. Hier kann beispielsweise der maximale Akkuladestand abgesenkt werden, wenn das Gerät hauptsächlich am Netzteil betrieben wird. Oder ausgewählt, ob der USB Anschluss zum Laden von Handys auch aktiv sein soll, wenn das Notebook ausgeschaltet ist. Während ich früher die Sorftware auch zur automatischen Treibersuche genutzt habe, ruft diese inzwischen nur noch das Windows Update auf, stellt also keinen wirklichen Mehrwert mehr da. Nervig ist die vorinstallierte Werbung für MS Office und eine Antivirus Lösung. Beides lässt sich zum Glück leicht entfernen.
Mein Fazit:
Bei der Vorstellung deckte das E580 einen Preisbereich von 560 bis 1.230 Euro ab - durch das hier vorgestellte Modell mit Core i3 Prozessor wird dieser nach unten hin abgerundet. Entsprechend fällt die Qualität von Prozessor-unabhängigen Faktoren wie Gehäuse, Tastatur und Display für ein Notebook in der Preisklasse unter 400€ recht gut aus. Besonders die Möglichkeit, es im Lenovo Store meinen eigenen Ansprüchen anzupassen (IPS Display, beleuchtete Tastatur) haben mich zum Kauf bewegt.
Trotz der zuvor erwähnten Schwachstellen bin ich recht zufrieden mit dem Kauf. Hätte ich jedoch ein teureres Modell in der 700 oder gar 1200 Euro Klasse erworben, würde ich die Einschränkungen nicht hinnehmen und es zurückschicken.
Bonus:
Wie erwähnt, ist die Akkulaufzeit dank des kleinen 45Wh Akkus alles andere als überzeugend. Ich komme auf realistische 4 Stunden. In Kombination mit der Xlayer PowerBank Plus MacBook komme ich aber gut über den Tag - die Akkulaufzeit wird mehr als verdoppelt (45Wh interner Akku + 70Wh PowerBank). Es sollte auch jede andere PowerBank mit mindestens 45W Ausgangsleistung funktionieren.
Update:
Ich habe das warme Wetter genutzt um zu testen, was die Kühlung so hergibt. Das Ergebnis war ernüchternd. Zu sehen sind meine 4 Testszenarien. Ich habe den in Throttlestop integrierten Benchmark mit einer Größe von 64M laufen lassen und hier eine Montage aus der CPU Auslastung im Taskmanager erstellt:
Wie zu erkennen, senkt sich nur im 4. Szenario der CPU Takt nicht ab. In den anderen 3 Fällen geht die CPU Temperatur auf 90° hoch. Als Einschätzung, welchen Effekt dies auf die Leistung hat, hier die Benchmarkdauer in Sekunden:
Das ist natürlich absolut inakzeptabel. Da ich die Unterseite ohnehin noch einmal entfernen musste (Tausch der W-Lan Karte), habe ich den Kühler mal abgenommen. Dies geht sehr einfach, da der Lüfter selbst nur durch die Heatpipe gehalten wird. Es müssen als nur die 4 Schrauben um die CPU entfernt werden. Die Wärmeleitpaste war nach dem Motto "viel hilft viel" aufgetragen. Ich habe alles gesäubert und DC1 von be quiet! aufgetragen.
Das Ergebnis ist gut, die CPU bleibt nun unter 70° und der Takt wird nicht mehr abgesenkt. Im Idle ist jedoch kaum ein Unterschied festzustellen. Die Lüftersteuerung ist nun deutlich angenehmer, da aufgrund der besseren Wärmeübertragung mehr Trägheit im System ist und der Lüfter nicht mehr so aggressiv aufdreht. Ich bin recht zufrieden, nutze jedoch weiterhin TPFanControl
Als zweites Update habe ich die W-Lan Karte gewechselt. Bei mir war von Werk aus die "Intel Dual Band Wireless AC 3165" installiert, welche jedoch langsam ist und bei mir auch schlechteren Empfang hat, hier die Daten:
Laut dem Lenovo Forum funktioniert auch die Wireless-AC 9260
FRU: 01AX769
Gelöst: E580 - WLan Modul tauschen - Lenovo Community
Laut jfz funktioniert die aktuelle Intel AX200 (FRU 02HK705) mit Wi-Fi 6/802.11ax auch problemlos, vielen Dank für die Info.
Update:
Der Nutzer onlyK hat seine Erfahrungen niedergeschrieben. Damit mögliche Interessenten ihn einfacher finden, hier sein Beitrag:
meine Suche nach einem neuen Office Notebook endete dank der Beratung hier im Forum bei einem Lenovo Thinkpad E580. Hier ein kleiner Erfahrungsbericht. Zunächst - was war mir wichtig?
Meine Anforderungen
- Gutes Display (matt, FullHD, IPS oder VA)
- Gute Tastatur
- "schnell genug"
- Laufzeit von einem Arbeitstag
- So günstig wie möglich, ohne billig zu sein
Letztendlich habe ich das E580 direkt bei Lenovo bestellt, da ich es dort nach meinen Vorstellungen konfigurieren konnte und es zudem gerade eine 50€ Rabatt Aktion gab. Bestellt habe ich das Gerät mit folgender Ausstattung:
- Intel Core i3-8130U
- FullHD IPS Display
- Beleuchtete Tastatur
- 4GB RAM
- 500GB HDD
- KEIN Fingerabdruckscanner
- Einen zweiten 4GB RAM Riegel eingebaut
- Die Festplatte gegen eine SSD getauscht
Meine Entscheidungen
Aus Kostengründen ist es ein 15" Gerät geworden. Positiver Nebeneffekt ist, dass die Tastatur ein Numpad hat. Zuvor plante ich, etwas in der 13,3" bis 14" Klasse zu kaufen. Wenn ich ehrlich bin, macht das im Alltag kaum einen Unterschied, da auch das 15" Modell in den Rucksack passt.
Für einen minimalen Aufpreis ist das matte FullHD IPS Panel verfügbar, was für ein Office Notebook in meinen Augen perfekt ist.
Der kleinste Intel Kaby Lake-U Prozessor ist trotz der Einstufung als Core i3 recht flott - in der NotebookCheck Vergleichsliste liegt er auf Platz 184, nur einen Platz hinter dem i7-7500U. Dies liegt daran, dass inzwischen Quadcores im ULV-Lineup vorhanden sind und der i3 nicht mehr unnötig beschnitten wird. Er unterstützt endlich Turbo Boost 2.0 und Hyper-Threading.
Beim Hauptspeicher sind heutzutage 8GB Pflicht, gerade beim Surfen mit vielen Tabs und gleichzeitiger Arbeit. Da Lenovo Mondpreise verlangt, habe ich selbst aufgerüstet. Um von den Vorteilen von DualChannel RAM zu profitieren, habe ich einfach ein zweites 4GB Modul hinzugekauft. Postiv ist, dass DDR4-2400 unterstützt wird.
Ein Notebook mit HDD geht gar nicht. Auch hier finde ich die von Lenovo aufgerufenen Preise überzogen. Es kann jedoch eine 2,5" SATA und/oder M.2 PCIe SSD nachgerüstet werden, was ich auch getan habe.
Und zuletzt - es wird per USB-C geladen. Dies ist für mich relevant, da ich kein Notebook mit ausreichender Laufzeit gefunden habe (warum werden die eigentlich immer dünner, wenn ich dafür ein Ladeteil mit mir rumschleppen muss?). Aufgrund der Nutzung von USB Power Delivery kann ich so aber eine PowerBank als Zusatzakku nutzen.
Meine Meinung
Einen ersten Eindruck von Design und Verarbeitung könnt ihr euch im NotebookCheck Test zum i7 Modell machen. Für ein "Billignotebook" klingt das alles ganz gut, finde ich. Also habe ich das gute Stück bestellt.
Gehäuse:
Es ist dem Preis entsprechend viel Kunststoff. Einzig der Deckel ist aus Aluminium. Dieser sieht recht wertig aus. Die von ThinkPads bekannte "Gummierung" gibt es nicht, allgemein sind Fingerabdrücke sehr stark sichtbar. Trotzdem bin ich recht zufrieden. Verarbeitung und Anmutung gehen in Ordnung. Trotzdem muss eins klar sein - das E580 ist kein ThinkPad im traditionellen Sinne. Wir haben noch ein X200 für die Couch und ein T440p für Bildbearbeitung und beide sind deutlich robuster.
Unnötig finde ich vor allem, dass keine Verschlüsse mehr vorhanden sind. Um das Notebook trotzdem geschlossen zu halten, sind die Scharniere recht stramm. In Verbindung mit dem schmalen Rahmen über dem Display drückt man dies beim Öffnen unglücklich ein, was manchmal durch deutlich sichtbare Lichthöfe quittiert wird. Nur durch "Ruckeln" am Rahmen zieht sich das Gehäuse wieder hin und die Lichthöfe verschwinden. Ich bin dazu übergegangen, das Notebook an der Ecke zu öffnen. Abgesehen davon gefallen die Scharniere, speziell weil sie einen Öffnungswinkel bis 180° ermöglichen und das Display angenehm stramm halten.
Eingespart wurden auch Wartungsklappen. Die gesamte Rückseite lässt sich entfernen, was aber dank umlaufenden Plastiknasen zum Geduldsspiel wird. Auch würde ich das lieber nicht zu oft machen. Schade, da ThinkPads in meiner Erfahrung immer durch gute Wartbarkeit aufgefallen sind. Es sieht so aus, als wäre im Prinzip ein 14" Notebook in ein 15" Gehäuse gebaut worden. Entsprechend ist der Platz nicht voll ausgenutzt, was speziell beim unterdimensionierten Akku mit nur 45Wh sehr schade ist. Hier hätte ein größeres Modell einen wirklichen Mehrwert gebracht.
Ungünstig finde ich auch die Kühllösung. Erstens wird beim Modell ohne dGPU nur eine Heatpipe verbaut (statt zwei). Zweitens ist der Luftauslass an der Hinterseite, welche jedoch durch das geöffnete Display verdeckt wird. So pustet der Lüfter direkt dagegen und die Luft muss durch den wenige Millimeter breiten Spalt nach oben und unten entweichen. Die Lüftersteuerung ist recht aggressiv und schwankt viel, was ich persönlich nervig finde. Die lässt sich aber durch das Tool TPFanControl lösen.
Eingabegeräte:
Die Tastatur ist ja traditionell eine der Stärken von ThinkPads und zum Glück wurde hier nicht zu sehr gespart. Die Tasten haben einen gute Hub, die Kraft zum Drücken gefällt mir. Leider ist 15" und Numpad immer ein Kompromiss, weshalb die Tasten etwas gestaucht sind. Die betrifft vor allem die Umlaute und die Pfeiltasten. Auch die Anordnung der Sondertasten ist ... interessant. Hervorheben möchte ich die Function Taste (Fn). Diese sitzt standardmäßig links unten, wo eigentlich Strg erwartet wird (und Strg rechts daneben) und viele Reviews lassen sich darüber aus. Daher nochmal der Hinweis: sowohl im Bios, als auch unter Windows kann die Fn und die Strg Taste getauscht werden. Wer also gerne links unten Strg haben möchte, kann dies einstellen! Gut gefällt mir der function lock, durch drücken von Fn+Esc kann gewechselt werden, ob die F-Tasten als F-Tasten funktionieren (also zB F5 für refresh) oder die aufgedruckten Sonderfunktionen aktiv sind (F5 verringert die Helligkeit). Natürlich kann immer die jeweils andere Funktion durch drücken von Fn+F5 erreicht werden.
Das Touchpad gefällt mir erstmals bei einem Thinkpad. Während gerade beim T440p sich Lenovo nicht mit Ruhm bekleckert hat, fällt es hier durch gute Gleiteigenschaften und eine präzise Erkennung mehrerer Finger auf. Dank Windows-Precision-Treiber funktionieren auch 3- und 4-Finger-Gesten problemlos. Mein erstes Thinkpad, bei dem ich das Touchpad mehr als den Trackpoint nutze - das will schon was heißen.
Anschlüsse:
Diese sind nur an den Seiten zu finden, da hinten das geöffnete Display über den Rand ragt. Links sind ein USB-C Anschluss (Laden: USB PD; Datanaustausch: USB 3.1 Gen 2; Display: DisplayPort mit 4k60 Unterstützung), ein HDMI 1.4 und zwei USB 3 Anschlüsse zu finden, von denen einer auch bei ausgeschaltetem Notebook mit Strom versorgt werden kann. Zudem eine von diesen wie ich finde nervigen Kombo-Audio-Buchsen. Rechts sitzt der MicroSD Kartenleser, ein USB 2 Port und die LAN Buchse.
Mein größter Kritikpunkt hier sind die Grafikausgänge. Der HDMI Port entspricht dem Standard 1.4 und kann entsprechend an UHD Fernsehern nur 30 Bilder pro Sekunde anzeigen. Wenngleich der USB-C Anschluss wohl (mittels Adapter) auch 4k ausgeben kann, kann dann das Notebook nicht mehr geladen werden. Also sind Filmeabende auf die Akkulaufzeit des E580 beschränkt. Abhilfe schafft hier nur die recht teure Lenovo Dockingstation. Kritik an dem Cardreader, wie sie in einigen Reviews geäußert wird, kann ich jedoch nicht nachvollziehen. Ich nutze seit Jahren nur noch MicroSD Karten, da ich diese auch mal ins Handy stecken und dort die Bilder von der Kamera angucken kann. Ansonsten gibt es ja auch noch MicroSD->SD Adapter.
Generell gefallen mir die Anschlüsse bis auf die die Einschränkungen bei der Bildausgabe recht gut. Besser wären eigentlich nur zwei USB-C Ports, um einen nutzen zu können, während das Notebook geladen wird. Zum Thema Laden: im Selbstversuch konnte ich feststellen, dass das Notebook auch PowerBanks mit 45W Ausgangsleistung akzeptiert, obwohl ein 65W Netzteil mitgeliefert wird.
Software:
Ein Pluspunkt von ThinkPads ist meiner Meinung nach die Software zur Konfiguration des Notebooks, unter Windows 10 "Vantage" genannt. Hier kann beispielsweise der maximale Akkuladestand abgesenkt werden, wenn das Gerät hauptsächlich am Netzteil betrieben wird. Oder ausgewählt, ob der USB Anschluss zum Laden von Handys auch aktiv sein soll, wenn das Notebook ausgeschaltet ist. Während ich früher die Sorftware auch zur automatischen Treibersuche genutzt habe, ruft diese inzwischen nur noch das Windows Update auf, stellt also keinen wirklichen Mehrwert mehr da. Nervig ist die vorinstallierte Werbung für MS Office und eine Antivirus Lösung. Beides lässt sich zum Glück leicht entfernen.
Mein Fazit:
Bei der Vorstellung deckte das E580 einen Preisbereich von 560 bis 1.230 Euro ab - durch das hier vorgestellte Modell mit Core i3 Prozessor wird dieser nach unten hin abgerundet. Entsprechend fällt die Qualität von Prozessor-unabhängigen Faktoren wie Gehäuse, Tastatur und Display für ein Notebook in der Preisklasse unter 400€ recht gut aus. Besonders die Möglichkeit, es im Lenovo Store meinen eigenen Ansprüchen anzupassen (IPS Display, beleuchtete Tastatur) haben mich zum Kauf bewegt.
Trotz der zuvor erwähnten Schwachstellen bin ich recht zufrieden mit dem Kauf. Hätte ich jedoch ein teureres Modell in der 700 oder gar 1200 Euro Klasse erworben, würde ich die Einschränkungen nicht hinnehmen und es zurückschicken.
Bonus:
Wie erwähnt, ist die Akkulaufzeit dank des kleinen 45Wh Akkus alles andere als überzeugend. Ich komme auf realistische 4 Stunden. In Kombination mit der Xlayer PowerBank Plus MacBook komme ich aber gut über den Tag - die Akkulaufzeit wird mehr als verdoppelt (45Wh interner Akku + 70Wh PowerBank). Es sollte auch jede andere PowerBank mit mindestens 45W Ausgangsleistung funktionieren.
Update:
Ich habe das warme Wetter genutzt um zu testen, was die Kühlung so hergibt. Das Ergebnis war ernüchternd. Zu sehen sind meine 4 Testszenarien. Ich habe den in Throttlestop integrierten Benchmark mit einer Größe von 64M laufen lassen und hier eine Montage aus der CPU Auslastung im Taskmanager erstellt:
- Lüftersteuerung durchs Bios
- Lüfter manuell auf maximaler Drehfrequenz
- Lüftersteuerung durchs Bios und manuelle Spannungsabsenkung (UV)
- Lüfter manuell auf maximaler Drehfrequenz und manuelle Spannungsabsenkung (UV)
Wie zu erkennen, senkt sich nur im 4. Szenario der CPU Takt nicht ab. In den anderen 3 Fällen geht die CPU Temperatur auf 90° hoch. Als Einschätzung, welchen Effekt dies auf die Leistung hat, hier die Benchmarkdauer in Sekunden:
- 27,205
- 27,048
- 24,194
- 21,377
Das ist natürlich absolut inakzeptabel. Da ich die Unterseite ohnehin noch einmal entfernen musste (Tausch der W-Lan Karte), habe ich den Kühler mal abgenommen. Dies geht sehr einfach, da der Lüfter selbst nur durch die Heatpipe gehalten wird. Es müssen als nur die 4 Schrauben um die CPU entfernt werden. Die Wärmeleitpaste war nach dem Motto "viel hilft viel" aufgetragen. Ich habe alles gesäubert und DC1 von be quiet! aufgetragen.
Das Ergebnis ist gut, die CPU bleibt nun unter 70° und der Takt wird nicht mehr abgesenkt. Im Idle ist jedoch kaum ein Unterschied festzustellen. Die Lüftersteuerung ist nun deutlich angenehmer, da aufgrund der besseren Wärmeübertragung mehr Trägheit im System ist und der Lüfter nicht mehr so aggressiv aufdreht. Ich bin recht zufrieden, nutze jedoch weiterhin TPFanControl
Als zweites Update habe ich die W-Lan Karte gewechselt. Bei mir war von Werk aus die "Intel Dual Band Wireless AC 3165" installiert, welche jedoch langsam ist und bei mir auch schlechteren Empfang hat, hier die Daten:
- 2.4GHz WLAN (150Mb/s, 1x1)
- 5GHz WLAN (433Mb/s, 1x1)
- 2.4GHz WLAN (300Mb/s, 2x2)
- 5GHz WLAN (867Mb/s, 2x2)
Laut dem Lenovo Forum funktioniert auch die Wireless-AC 9260
FRU: 01AX769
Gelöst: E580 - WLan Modul tauschen - Lenovo Community
Laut jfz funktioniert die aktuelle Intel AX200 (FRU 02HK705) mit Wi-Fi 6/802.11ax auch problemlos, vielen Dank für die Info.
Update:
Der Nutzer onlyK hat seine Erfahrungen niedergeschrieben. Damit mögliche Interessenten ihn einfacher finden, hier sein Beitrag:
Bestellte Konfiguration auf Lenovo.com:
Silberne Version
- FullHD IPS Display
- i5-8250U
- 1x 8GB RAM
- deutsche Tastatur mit Nummernblock und Hintergrundbeleuchtung
- Fingerprint
- Windows 10
- 500 GB HDD
Preis: 494,46 €
Versandzeit: <2 Wochen
Dazu gekauft:
- Intel Dual Band Wireless-AC 8265
- Crucial MX500 500GB
Gesamtpreis: 554,14 €
Gehäuse:
Gehäuse super einfach zu öffnen, selbst für einen Laien wie ich es einer bin. Keine Spur von Fingerabdrücken, außer man hat fettige Finger. Nur beidhändig zu öffnen. Wirkt auf mich sehr wertig und stabil. Bei diesem Laptop habe ich keine Angst, dass die Scharniere, die den Bildschirm halten und für das Auf- und Zuklappen zuständig sind, kaputtgehen. Wie es bei meinen letzten und jetzt auch bei dem Acer Laptop meines Bruders passiert ist.
Eingabegeräte:
Tastatur ist, nach kurzer Eingewöhnungzeit, traumhaft. Schönen Tastendruck bzw. Widerstand. Die Tastatur hat sogar zwei Helligkeitsstufen für die Hintergrundbeleuchtung. FN und STRG Taste lässt sich einfach im Bios tauschen. Ist nur ein optischerer Mangel, falls jemand auf so was achtet. Mir ist es egal. Fingerprint funktioniert tadellos und ist ein kleines nettes Feature.
Software:
Windows 10 hat für mich alle notwenigen Treiber gefunden und installiert. Außer der für den Fingerprint. Zur Lüftersteuerung habe TPFC.62 installiert. Funktioniert auch ohne Probleme.
Akku:
Darüber kann ich nichts sagen, habe diesen ausgebaut.
Verwendung:
Office, Websurfing, Streaming, Poker inkl. HUD
Funktioniert alles wunderbar, sogar auch alles auf einmal ohne zu ruckeln. CPU-Auslastung hat noch nie dauerhaft die 40% Marke geknackt. Bei wenigen offenen Anwendungen liegt sie meistens bei 6-10%. Temperatur Probleme gibt es bisher auch keine. Während Streams springt auch nicht der Lüfter an. Aber ich denke, dass ist abhängig welches Profil man bei TPFC.62 auswählt. Ich habe mich mit diesem Programm nicht viel beschäftigt und lasse es einfach immer im SMART2 Modus laufen.
Fazit:
Tolles Ding. Zugreifen.
Ich empfehle die 1x4GB Variante und selbst auf 8GB aufzurüsten, um nochmal extra Geld zu sparen. Mir wurde in diversen Pokerforen immer 16 GB empfohlen aufgrund der HUD-Software. War alles nur viel Dampf um nichts. Für Office, Websurfen und Streaming reicht locker auch der i3-8130U. Das volle Potenzial meines i5-8250U wurde bisher nie ausgeschöpft.
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