[User-Review] [Lesertest] Eisbaer Aurora von Alphacool: episodisches Tagebuch - in Farbe. Und bunt!

2Stoned

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Ich bin einer der Glücklichen, die die Eisbaer Aurora von Alphacool testen dürfen. Damit ihr nicht lange auf meine Ergebnisse und Erfahrungen warten müsst, berichte ich über meinen Test in Form eines Tagebuchs. Immer wenn ich eine Etappe genommen habe, werde ich hier über meine Schritte und Erlebnisse berichten. Der Startpost hier soll als Index dienen, so dass schnell auf die einzelnen Kapitel zugreifen kann. Dieses Format gibt mir auch die Möglichkeit, auf Fragen und Anregungen eurerseits einzugehen. So hat beispielsweise @iL0w schon mal gewünscht, dass jemand die Schlauchlänge misst.

An dieser Stelle möchte ich gerne dem hardwareluxx-Team für die Wahl danken, wie auch Alphacool für das Testexemplar. Auch möchte ich betonen, dass mir meine Ergebnisse in keiner Weise vorgegeben werden oder irgend ein Endresultat abgesprochen wird. Hier bin ich völlig frei und gebe meine eigenen Gedanken und Erfahrungen wieder.

Index
  1. Referenzsystem
  2. Lüfterkurven
  3. Messresultate Luftkühlung
  4. Unboxing - Lasst die Eisbaer aus dem Iglu
  5. Einbau - Bring die Eisbaer in den Süden
  6. Messresultate Wasserkühlung
  7. Showdown: Wasser gegen Luft
  8. Radiator in der Front: Vergleich zu Top-Radi und Noctua LuKü
Meine Ergebnisse habe ich in Form eines kohärenten Beitrages nochmals zusammengefasst: Lesertest: Alphacool Eisbaer Aurora 360
 
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Das ist eine clevere Einrichtung. ;)
Die LuKü-Bilder gibt es zum Vergleich, quasi vorher-nachher. Ich verschiebe sie aber hier mal einen Post runter, um den Startpost schön ordentlich zu halten und ausschliesslich als Index zu nutzen.

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Die Referenz
In diesem Post stelle ich euch mein System vor. Die alle Komponenten sind noch relativ jung und wurden zu Beginn diesen Jahres erworben. Einerseits wird das System als 24/7 Firewall für ein 10 GBit/s-Netzwerk dienen. Etwas aussergewöhnlich ist hierbei vielleicht, dass ich auch WAN-seitig eine 10 GBit/s-Verbindung habe. Die möchte ich natürlich gerne nutzen, aber auch durch eine Firewall absichern. Zudem bin ich in der glücklichen Lage, sehr oft von zu Hause aus arbeiten zu können. Dadurch läuft mein PC ohnehin oft 10 Stunden am Tag. In dieser Zeit dient er zusätzlich als Workstation. Mein Haupt-OS ist ein Linux, doch auch das eine oder andere Windowsprogramm muss zum Einsatz kommen. Hier nahtlos und performant zwischen den Betriebssystemen wechseln zu können, erleichtert vieles und ist ganz einfach komfortabel. Nach der Arbeit soll der gleiche Rechner aber auch als Multimedia-Zentrale dienen. Eine HDMI-Verbindung zum Receiver, die auch HD-Audio überträgt (dolby atmos), war mir wichtig.

All dies wollte ich nicht nur unter einen Hut bringen, sondern auch noch möglichst leise realisieren. Viele meiner Komponenten sind passiv gekühlt. Damit sie im gedämmten BeQuiet! Silent Base 801 Case aber nicht überhitzen, setze ich auf 140mm Lüfter von Noctua und angepasste Lüfterkurven. Das Mainboard bietet die Möglichkeit, Lüfter komplett auszuschalten. Die Lüfterkurven selbst werde ich in einem weiteren Post kurz besprechen.

Folgende Komponenten setze ich ein:

CPUAMD Ryzen 3950X
MainboardGigabyte X570 Aorus Ultra
RAM4*16GB ECC Samsung M391A2K43BB1-CTD 2666 CL19 @3200 CL16
Storage2*1 Tb Samsung 970 Evo Plus (NVMe)
WD Green 120 GB SSD (SATA-III)
GPUGainward 8600GT (passiv)
NICAsus XG-C100C (10 GBit)
TP-Link (1 GBit)
PSUFractal Ion+ Plantinum 560 Watt (semipassiv)
CaseBeQuiet! Silent Base 801
Fans4*Noctua NF-A14
3* BeQuiet! Pure Wings 2
CPU-CoolerNoctua NH-D15

Ein paar Impressionen meines Aufbaus:
Ein dezentes Case ohne Schnickschnack. Es ist schliesslich ein Arbeitstier. :angel:

closed.jpg


Um einen guten Airflow zu gewährleisten, habe ich die Kabel möglichst rasch auf die Gehäuse-Rückseite verschwinden lassen. Die Luft wird vorne und unten eingeblasen, oben und hinten abgesaugt. Das Mainboard ist invertiert montiert.

Side.jpg


Die 4 RAM-Riegel passen gut unter den relativ ausladenden Noctua NH-D15.

BeQuiet-COrner (1).jpg


Die 3 einblasenden Noctua Lüfter füllen just die ganze Front. Der unterste bläst hälftig direkt in den Innenraum. Die andere Hälfte füttert das Netzteil mit zusätzlicher Frischluft und stellt sicher, das der unten montierte Lüfter auch frische Luft nach oben pusten kann.

Noctua-Corner.jpg


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Lüftersteuerung
Die Lüfter drehen sich natürlich. Für Temperatur und Lautstärkeentwicklung ist aber relevant wie schnell. Dazu habe ich im Aorus System Information Viewer die nachfolgenden Lüfterkurven eingestell. Unter 36°C laufen die Lüfter generell nicht. Ab da gibt es einen exponentiellen Anstieg der Drehzahl.

LüfterpositionSensorKurve
CPUCPUNoctua.png
BottomRAMbottom.png
RearVRM MOSrear.png
Front lowRAMfront low.png
Front highPCHfront top.png
TopNICtop.png

Das Netzteil ist ebenfalls im semi-passiven Betrieb. Bis jetzt hat es sich, auch wenn das System unter Last war, noch nie selbst gekühlt. Es lässt den Lüfter nur beim Boot anlaufen und stellt ihn beim Herunterfahren noch für ungefähr eine Minute an. Das Netzteil selbst ist aber auch gewissermassen in einem eigenen Bereich des Cases. Ein halber Lüfter in der Front buxiert dort teilweise Luft hin. Das NT ist aber so eingebaut, dass seine Öffnungen nach hinten und nach unten zeigen, damit es nicht zusätzlich allenfalls warme Luft ins Gehäuse hinein befördert. Den Lüfter steuert das NT selbst. Hierauf habe ich keinen Einfluss, somit gibt es hierfür auch keine Kurve. ;)

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Messresultate: Luftkühlung
Die WaKü ist angekommen. :d:banana:
Doch bevor ich diese einbaue, habe ich natürlich noch die Luftkühlung durch den Testparcours gejagt. Dieser lief wie folgt ab:
  1. Stunde: idle
  2. Stunde: AIDA64 - FPU und GPU Stresstest
  3. Stunde: AIDA64 - CPU, FPU, Cache, Memory, Disks, GPU Stresstest
  4. Stunde: idle
  5. Stunde: Prime95 im Hintergrund (nicht der Stresstest, sondern tatsächlich Primzahlensuche ;))
Im 1. idle sollte sich das System einpendeln. Ich wollte schauen, wie warm die Komponenten dabei werden und wie laut das System dabei ist. Sozusagen als Basislinie.
Beim FPU- und GPU-Stresstest wollte ich schauen, wie sich die Temperatur im Inneren entwickelt.
Um nochmals eine Schippe drauf zu legen und alles an die Grenze zu treiben, habe ich anschliessend alles gestresst, um zu schauen wie das Gehäuse mit der Temperatur fertig wird.
Der anschliessende idle soll zeigen, wie schnell sich das System wieder abkühlt.
Als "Alltagstest" habe ich mich dann noch auf die Suche nach Primzahlen gemacht und Prime95 im Hintergrund laufen lassen. Dabei liegt zwar etwas Last auf der CPU, aber keine sonderlich grosse. Das kommt dem, was ich sonst so mache wohl am nächsten.

Temperatur-Messwerte und Lüfter-Drehzahlen wurden mit HWiNFO64 erhoben. Die Lautstärkemessung habe ich mit meinem Smartphone (OnePlus 7pro) und der App Decibel X Pro durchgeführt (siehe auch Kommentar unten). Das Smartphone lag dabei etwa 15cm über Boden auf einer Kiste, ca. 2cm vom Case entfernt, seitlich.

Dieser Testparcours führte zu folgendem Resultat.

NoctuaPlot.jpg


Welcher Teil des Tests gerade läuft, ist gut an der CPU-Last zu sehen. Beim all-stress scheint sich die CPU dann jeweils selbst etwas runterzuregeln, dass würde zumindest die Spitzen bei der CPU-Temperatur erklären. HWiNFO64 meldet jedoch kein thermal throttling. Ich nehme an hier greift PBO, welches auf advanced +200MHz gestellt ist. Ich denke, hier wird einfach der Spielraum dann nicht mehr ausgeschöpft. Allgemein ist zu sehen, dass die Temperatur der CPU ziemlich rasch auf Last reagiert. Sie wird zwar schnell heiss, aber auch rasch wieder kühl, sobald keine Last mehr anliegt.
Das Chipset des Mainboards scheint ziemlich träge zu reagieren. Im anfänglichen idle steigt es zwar in den ersten 30 Minuten ziemlich an, wird dann aber im Lastbereich kaum noch heisser. Dies ist wohl dem PCH-Lüfter zu verdanken, der dann anspringt und auch im nachfolgenden idle noch zeitweise arbeitet, dass der Chipsatz sich wohl gerade an einer Grenztemperatur befindet, wo der Lüfter periodisch anspringt.
Die Temperatur der Netzwerkkarte wird merklich tiefer, sobald der CPU-Lüfter aufdreht. Die Karte steht auch direkt in der Abluft des CPU-Kühlers. Dies war auch meine Idee beim Einbau und scheint wie angedacht zu funktionieren: Der CPU-Kühler kühlt die PCIe-Steckkarten gleich mit.
RAM, NVMe-SSDs und GPU verhalten sich wie erwartet: Liegt Last steigt die Temperatur im Gehäuse und somit auch deren Temperatur. Werden sie gestresst, steigt auch ihre eigene Temperatur, bleibt aber in einem unkritischen Bereich. So soll es sein!

Der Lüfter-Plot wird klar vom Chipsatzkühler (PCH) dominiert. Dieser kennt primär 2 Modi: an und aus. Aber der Grenztemperatur dreht er ordentlich auf.
Der CPU-Lüfter tut was er soll: Liegt Last an, steigt die Temperatur der CPU und der CPU-Lüfter dreht auf. Beim all-stress Szenario scheint er aber an seine Grenzen zu kommen. Ich bin sehr gespannt, ob sich hier die WaKü besser schlägt! Interessant ist auch, dass er bei 50% CPU-Last kaum langsamer dreht als bei 100% CPU-Last. Die CPU zeigt hier ebenfalls ein sehr treppenförmigen Temperaturprofil: Last = heiss, idle = kühl.
Der Kühler im Boden scheint sich in der Aufwärmphase noch nicht richtig entscheiden zu können, ob er nun laufen soll oder nicht. Dieser orientiert sich an der Temperatur des Arbeitsspeichers, welcher hier wohl gerade einen Grenzwert hat. Diesen Grenzwert sollte ich später wohl mal ändern, um den Lüfter gleichmässiger laufen zu lassen.

Die Lautstärkemessung habe ich mit meinem Smartphone (OnePlus 7pro) und der App Decibel X Pro durchgeführt. Die Messung ist nicht geeicht! Messwerten unter 30 dB stehe ich prinzipiell skeptisch gegenüber, da professionnelle Messgeräte unter 30 db eher einige tausend Euro kosten... Nichtsdestotrotz werde ich diese Messwerte für einen Vergleich nutzen. Da die Messreihe der Lautstärke sehr noisy ist (pun intended), habe ich noch einen Fit eingezeichnet.
Hier sieht man auch was zu erwarten ist: Last = Laut. Allerdings ist das System auch unter Höchstlast noch vergleichsweise leise. Es rauscht zwar, aber in einem Masse, dass man mit etwas Musik nebenher nichts mehr davon hört.

Der subjektive Höreindruck ist durchgehen einigermassen leise. Dass einzelne Lüfter sich ständig ein- und ausschalten fällt mir zumindest nicht auf. Die gehen wohl in der Anzahl unter und werden durch das gedämmte Gehäuse auch gut geschluckt. Am meisten höre ich, so scheint es mir, die Lüfter direkt unter dem Deckel. Da höre ich schon eine Änderung der Spannung deutlich (ob 12V oder 7V) (diese lässt sich über einen Schieberegler am Gehäuse verändern).

Zum Abschluss noch einige Durchschnittswerte:

Temperatur
[°C]CPUChipsetVRMNICRAMSSDGPU
idle44633755374346
load70675852454859
high-load82665951535459
Prime9567665753535754

Lüfterdrehzahl
[RPM]CPUFront highPCHRearFront lowBottom
idle2732440295036
load10273171357478189175
high-load11843161338534398392
Prime959413161351412428415

Lautstärke
[dBA]Durchschnitt
idle19
load21
high-load24
Prime9521

Am Wochenende werde ich wohl die WaKü begutachten. :d Freue mich aber schon auf eure Kommentare zum bisherigen. ;)

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Unboxing: Lasst die Eisbaer aus dem Iglu

Heute ging es ans Auspacken. :d Nebst der eigentlichen Aurora Eisbaer fand ich im Karton noch etwas Merchandise: Eine Tasse und einen Softball.

1.jpg


Die eigentliche Kiste des Eisbaer war grösser als erwartet, wie sich aber gleich zeigt, ist der Platz eigentlich ganz gut ausgenutzt. Der 360er Radi braucht halt seinen Platz. ;)

2.jpg3.jpg

Die verschiedenen Teile kommen alle einzeln abgepackt und sind durch die Kartonschale beim Transport gut geschützt. Die Mounting-Kits für Intel und AMD-Sockel sind separiert, so dass man nicht mutmassen muss, welche Schrauben und Teile denn jetzt eigentlich gebraucht werden. Nebst einer 3-sprachigen Bedienungsanleitung findet sich ein zusätzliches Faltblatt, welches die Installation der Pumpe ebenfalls erklärt. Hier hat man wohl auf Redundanz gesetzt, da in der Bedienungsanleitung inhaltlich das gleiche steht. :p Es ist aber nicht einfach der Abschnitt aus der Bedienungsanleitung in gross, sondern es wurde das Gleiche mit anderen Worten und Bildern beschrieben. Allzu kompliziert sieht mir der Einbau nicht aus. Ob sich das in der Praxis bewahrheitet wird sich noch zeigen...

4.jpg

Ich vermute, dass die Anzahl Teile genau stimmt. Sollte eine Schraube oder etwas ähnliches defekt sein, müsste man sich nochmals an Alphacool wenden. Ein entsprechendes Zettelchen liegt aber bei, so dass man sofort die richtige Adresse hierfür hat.

5.jpg

Soweit ein erster kleiner Überblick über den Inhalt der Box.

Unboxing - Details

Logo.jpg


Alle Teile haben mir auf Anhieb einen sauber verarbeiteten Eindruck gemacht. Die Kanten sind sauber abgeschloffen und weder Lüfter noch Pumpe klappern beim Hantieren.

Luefter.jpgLuefterCloseUp.jpg

Das Fenster der Pumpe wirkt etwas dreckig. Das Glas wirkt auf mich eher matt und etwas flecking. Aber um den Füllstand grob abzuschätzen reicht das natürlich.

Pumpe.jpg

Die Kanten der AiO sind stylisch abgeschliffen. Der Nachfüllstutzen scheint dicht geschlossen zu sein, aber mit dem passenden Schraubenzieher auch einfach zugänglich und nutzbar. Bei einer späteren Erweiterung lässt sich das System wohl rasch auffüllen. Dies wird auch in der Bedienungsanleitung in wenigen Schritten erklärt: Aufschrauben - mit einem Trichter nachfüllen - zuschrauben. Fertig.

PumpTop.jpg

Der Radiator sieht durchgehend sauber verarbeitet aus. Keine Spähne der Metallverarbeitung oder ähnliches. Die Bohrungen für die Befestigung entsprechen just denen von Gehäuselüftern. Wo also 3 Lüfter nebeneinander Platz finden, findet auch der Radiator Platz - ausser natürlich er wäre dann zu hoch. ;) Da habe ich bei mir tatsächlich etwas Sorge. VIelleicht muss ich dann meine PCIe-Geräte etwas umsortieren… Das werde ich dann beim Einbau sehen.

Radiator.jpg

Bezüglich des Schnellverschlusses warnt Alphacool in der Bedienungsanleitung, dass 2-3 Tropfen Wasser beim Öffnen austreten könnten. Wenn dies so stimmt, ist es wohl ziemlich einfach das System zu erweitern. Ich habe dies aber nicht getestet. Die Verschlüsse wirken aber wertig und dicht. Doch auch dies wird sich in der Praxis noch zeigen müssen. Wasser, dass bereits ausgetreten wäre, hätte auch schon wieder ausgetrocknen sein können. Geliefert wurde zumindest alles in trockenem Zustand. :p

Schnellverschluss.jpg

Für den Nutzer @iL0w habe ich die Schlauchlänge gemessen: 39.5 cm von Radiator zu Pumpe. Davon sind an beiden Enden noch je 2 cm Befestigung abzuziehen. Der flexible Teil des Schlauches ist folglich 35.5 cm lang. Der Schlauch ist weder super steiff, noch super flexibel. Er lässt sich biegen und bewegen, aber enge Radien lassen sich kaum realisieren. Inwiefern dies beim Einbau zu Problemen führt, werde ich später sehen. Auch ob der Schlauch lang genug ist, steht noch in den Sternen.

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Einbau - Bring die Eisbaer in den Süden

Den heutigen Sonntag habe ich dazu genutzt die Eisbaer in ihr neues Zuhause zu hieven. Dies ging überraschend einfach. Zunächst habe ich die beiden Pure Wings 2, die im Deckel untergebracht waren, entfernt. Mein BeQuiet! Silent Base 801 hat für die Deckenlüfter extra eine Schublade. Diese kann man komplett herausnehmen, was die anschliessende Montage des Radiators, sowie der 3 Lüfter von Alphacool an diesen, unkompliziert macht. Die zwei Schrauben der Schublade lösen, Schublade herausziehen, bisherige Lüfter aushängen, Radiator befestigen, neue Lüfter anschrauben. (die nötigen Schrauben sind allesamt im Lieferumfang enthalten).

Die Noctua Lüfter, die ich sonst verbaut habe, haben alle extra Gummipfropfen, um keine Vibrationen zu übertragen. Auch bei den Lüftern von BeQuiet wurde an eine entsprechende Dämpfung diesbezüglich gedacht. Zwar nutzt BeQuiet metallische Schrauben, aber diese sind jeweils mit Unterlagsscheiben aus Gummi versehen. Ob das viel bringt, kann ich nicht sagen. Bisher sind mir zumindest keinerlei Vibrationen aufgefallen. Bei Alphacool liegt Metall direkt auf Metall. Ob mir hier Vibrationsgeräusche auffallen, muss sich noch zeigen.

Falls bei der Montage mal eine Schraube verloren gehen sollte, liefert Alphacool je eine überzählige Ersatzschraube mit. Dennoch konnte ich nicht alle Lüfter mit jeweils 4 Schrauben befestigen. Eine dreht sich zwar ein, greift aber nicht im Radiator. Aber auch 3 statt 4 Schrauben sollten sicherstellen, dass der Lüfter nicht runterfällt. Vielleicht gerät er so etwas leichter in Schwingung. Etwas ärgerlich finde ich es schon.

Die Montage des Radiators und der Lüfter am Radiator dauert nicht lange. Aber als ich die Schublade wieder einbauen wollte, musste ich feststellen, dass ich den Radiator zu nahe am Rand montiert hatte und der Lüfter am äusseren Rand mit dem Gehäuse kollidiert. Also musste ich den Radiator samt Lüftern etwas nach innen verschieben. Dann reichte es zwar am Gehäuse vorbei, aber nun war die Halterung einer Netzwerkkarte im Weg. Beim dritten Anlauf klappte es dann aber und alles fand aneinander vorbei. Die Platzverhältnisse sind bei meinem Aufbau aber extrem knapp: die oberste Netzwerkkarte drückt etwas gegen den Rahmen des Lüfters, berührt die Rotorblätter aber nicht.

Platzproblem.jpg


Im dritten PCIe Slot hatte ich eigentlich eine GPU, die benötigt aber zwei Slots und hatte offensichtlich keinen Platz mehr. Vorübergehend musste nun eine Netzwerkkarte weichen um noch Platz für beide GPUs zu haben (die im Moment mit Folding@Home beschäftigt sind ;)). Längerfristig müsste ich mir wohl ein Riser Kabel organisieren, um eine GPU aufrecht montieren zu können. So könnte ich den freiwerdenden PCIe-Slot für die zweite Netzwerkkarte nutzen. Für den Moment kann ich aber gut auf die NICs verzichten.

Für die Messung werde ich aber wieder die gleichen Komponenten verbauen wie bereits für die erste Messung. Sprich beide Netzwerkkarten, dafür nur eine GPU. Gezwungenermassen aber in einer leicht anderen Anordnung. Da alle betroffenen Komponenten passiv gekühlt sind, dürfte der Effekt aber marginal sein.

Kurz zusammengefasst: Der Radiator braucht zusätzlichen Platz. Da ich ihn gerne im Deckel anbringen wollte musste ein PCIe-Gerät weichen. Mit einem Riser-Kabel könnte ich dieses Problem umschiffen.

Das mehrmalige Verschieben des Radiators hat bereits seinen Tribut gezollt. Die nicht gedämmten Schrauben haben Abdrücke in der Schublade hinterlassen. Unterlagsscheiben aus Gummi wären hier eine nette Beigabe gewesen, um Kratzspuren, Abdrücke, aber auch Vibrationen zu minimieren.

Schrauben.jpg


Nachdem ich den Radi samt Lüftern fixiert hatte, musste ich nur noch meinen Noctua NH-D15 entfernen, die CPU von Rückständen der Wärmeleitpaste (WLP) befreien, neue WLP auftragen und den CPU-Kühler anbringen. Dies ist im Handbuch gut beschrieben und bebildert. Grosses Hirnen, wie was wohl gemeint sein könnte, brauchte es nicht. Ich fand es selbsterklärend. Gut war, dass ich vor Beginn der Arbeit mal alle Schritte durchgesehen habe - man muss nämlich sicherstellen, dass das Fenster der Pumpe nach oben zeigt, damit diese sicher nicht trocken läuft. Dies hat einen Einfluss darauf, wie man die Halteklammern an der Pumpe befestigt. Passen würden sie auch 90° verdreht, dann aber wären die Schrauben an der falschen Stelle am Mainboard.

Das Anschrauben der Pumpe war sehr einfach und die Schrauben lassen sich gut positionieren, so dass man sie mühelos befestigen kann. Auch das Festziehen stellte keine Hürde dar. Ich war ich mir vom Noctua ganz anderes gewohnt - da sind die Schrauben zum einen kaum zugänglich, zum anderen wollten sie nicht richtig greifen - ich musste 3 mal neu ansetzen, bis ich den Noctua befestigt hatte. Hier bei Alphacool ging es in einem Dreh. Ein echter Vorteil einer Wasserkühlung!

Baer.jpg


Ein nettes Gimmick auf der Pumpe ist der Bär, der einem entgegenblickt. Leider wird er etwas verdeckt von all den Kabeln und Schläuchen, die um ihn herum platziert sind. Aber durch das Platzieren all der Schläuche und Kabel an der Oberseite, braucht man rundherum keinen Platz hierfür, so kommt nichts dem Arbeitsspeicher, der Grafikkarte oder der Northbridge in den Weg.

Die Pumpe habe ich an einem entsprechenden Slot auf dem Mainboard angeschlossen. Meinem Gigabyte Aorus Ultra bietet zwei Lüfter-Steckplätze die spezifisch für Pumpen gedacht sind. Im BIOS kann man bei diesen statt RPM auch direkt den Durchfluss in Litern / Minute steuern, wobei ich mich hier doch etwas frage, wie das Mainboard diesen ermitteln will? Den entsprechenden Steckplatz hatte ich bereits für einen Gehäuselüfter genutzt. Das war aber rasch ausgetauscht. Länger dauerte es da, die Lüfterkurven wieder umzumüntzen.

Die Radiator-Lüfter hatte ich zunächst an der Lüftersteuerung vom Case angeschlossen. Dort hatte ich auch die Pure Wings angeschlossen. Die Pure Wings haben 3 Pins. Die Lüftersteuerung vom Case wiederum kann PWM und steuert die Lüfter entsprechend, wird selbst aber am Mainboard angeschlossen. Die 4 Pin-nigen Lüfter von Alphacool konnte ich so aber nicht regeln. Glücklicherweise ist eine Kabelpeitsche beigelegt, um die drei Lüfter an einem Lüfter-Slot anzustecken - hierbei 4-Pin auf 4-Pin. Somit klappt die Steuerung über das Mainboard einwandfrei. Auch hier habe ich die Lüfterkurven wieder angepasst, im Gegensatz zur reinen Luftkühlung, wo ich semi-passiv gefahren bin, lasse ich die Lüfter am Radi aber permanent laufen. Mit diesen habe ich eine Weile herumgespielt, bis ich eine Kurve gefunden habe, die mir einigermassen passt. Bis etwa 62°C CPU-Temperatur regeln die Lüfter zwischen 840 und 963 RPM. Die Kurve ist relativ flach, so dass ich nicht ständig Änderungen höre. Ab 62°C lasse ich die Drehzahl dann linear ansteigen, wobei ab 76°C 2052 RPM erreicht werden.

Deckellüfter.png

Bei der Pumpe bin ich mir nicht so sicher, wie ich diese regeln soll. Laut Aorus System Information Viewer, könnte ich diese zwischen 521 RPM und 2576 RPM regeln. Auf maximaler Drehzahl höre ich sie etwas aus dem Case heraus. Ich habe sie nun so eingestellt, dass sie mindestens mit 922 RPM dreht, ab 8°C linear hochregelt, bis sie bei 60°C CPU-Temperatur auf 100% läuft. Somit läuft sie eigentlich stets zwischen 2000 RPM und dem Max., ist aber nicht mehr ohne weiteres rauszuhören. (8° habe ich gewählt um eine möglichst flache Kurve zu bewerkstelligen).

Pumpe.png

Für den normalen Betrieb bin ich soweit fürs Erste zufrieden. Bei Folding@Home höre ich die Lüfter allerdings ziemlich klar. Aber da ist ja auch die GPU, die noch einiges an Lärm beiträgt.

Alles in allem ging der Einbau innert eines gemütlichen Nachmittages ohne grössere Probleme von Statten. Die notwendigen Materialen und Bauteile sind alle im Paket enthalten (bis auf einen Kreuzschlitz-Schraubendreher). Mein Case bietet genug Spielraum bei der Montage des Radiators, so dass dieser auch seinen Platz fand. Alternativ hätte ich ihn sogar in der Front unterbringen können. Die Lüfter haben sehr lange Kabel. So konnte ich diese überall auf dem Mainboard anschliessen. Die Schläuche hingegen sind für mich eher etwas zu kurz. Wäre mein Case etwas höher, wäre ich wohl nicht bis zur CPU runtergekommen (dafür hätten dann alle PCIe-Geräte Platz gehabt. :p). Obwohl ich etwas Platzprobleme hatte, macht mir die WaKü dennoch einen kompakten Eindruck.

Ein erstes kleines Fazit:
+-
Alles im Lieferumfang enthalten + ErsatzschraubenSchrauben sind nicht gedämmt: Metall auf Metall
Handbuch gut bebildert und beschriebenSchläuche eher etwas kurz
Einfache MontageEine Schraube hat im Radiator nicht gegriffen
lange Lüfterkabel + KabelpeitschePumpe auf maximaler Drehzahl aus gedämmten Case hörbar
Schläuche fühlen sich wertig an, haben eine gute Festigkeit, sind aber trotzdem flexibel


aqua.jpg


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Danke für den Test aber der ist sehr anstrengend zu lesen und so zerstückelt alles, vielleicht kannst besser noch mal alles etwas kompakter zusammenfassen, ich meine die Werte in der Tabelle sind ok nur das darum sollte überarbeitet werden, also eventuell.

Das soll doch ein User Review werden und kein User Preview oder? ;)
 
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Danke soweit, für den Test.

Die 140er Lüfter der etwas größeren Ausführung mit 420er Radiator machen übrigens 600-1500rpm, Luftförderbereich 27-71m³/h. Wohingegen die 120er der getesteten Aurora 360 auf 800-2000rpm kommen sollen, Luftförderleistung 104.5m³/h. Laut Handbuch handelt es sich bei beiden Modellen um Eiszyklon Aurora LUX PRO Digital RGB. Diese sind bei Alphacool aber nur als 120er einzeln erhältlich. Immerhin, mittels dieser Info bekommt man deren Luftförderbereich von 50 - 99 m³/h dann doch noch raus. Wer da am Layout der Dokumentation gearbeitet hat? Die Entwicklungsabteilung wohl eher nicht..

Und die Frage, wie die Angabe im Gigabyte-Bios zur Pumpenfördermenge [ l/h ] zu verstehen ist, habe ich mir auch gestellt.
Das kann nur ein Orientierungswert sein. Schade eigentlich, dass man die max. Fördermenge der Pumpe dort nicht irgendwie hinterlegen kann.
So gilt es eben umzurechnen.. Pumpe macht laut Datenblatt maximal 75l/h bei 2500rpm.
 
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Messresultate: Wasserkühlung

Heute habe ich die Eisbaer durch den gleichen Testparcours gejagt, wie kürzlich den Noctua LuKü:
  1. Stunde: idle
  2. Stunde: AIDA64 - FPU und GPU Stresstest
  3. Stunde: AIDA64 - CPU, FPU, Cache, Memory, Disks, GPU Stresstest
  4. Stunde: idle
  5. Stunde: Prime95 im Hintergrund (nicht der Stresstest, sondern tatsächlich Primzahlensuche ;))
Wie gehabt habe ich die Temperaturen und Drehzahlen mit HWiNFO64 erfasst, die Geräuschentwicklung mit der App Decibel X Pro auf meinem OnePlus 7pro. Ich habe auf möglichst ähnliche Bedingungen geachtet, wie beim ersten Test - da dies aber ein Lesertest ist und ich hierfür kein Labor zur Verfügung habe, kann ich natürlich nicht garantieren, dass Umgebungslärm, Zimmertemperatur, Luftfeuchtigkeit und ähnliches genau gleich ist. Aber ich habe eine ähnliche Uhrzeit wie beim ersten Testlauf gewählt, darauf geachtet, Umgebungsgeräusche möglichst abzuschirmen, und die die Heizung ist auf eine fixe Temperatur eingestellt.

Bevor ich meine Resultate vergleiche, präsentiere ich hier erst einmal die Resultate mit der Alphacool Eisbaer Aurora. Mit CPU sind hier nun die Lüfter am Radiator bezeichnet. Der Radiator befindet sich im Deckel des Gehäuses.

AlphaPlot.jpg


An der CPU-Last sieht man deutlich, in welcher Testphase das System gerade ist.
  1. In der ersten Stunde hatte das System nichts zu tun, es bringt sich langsam auf Betriebstemperatur im idle, wobei die Kurven bei beginnen der zweiten Testphase noch nicht vollständig abgeflacht sind, allenfalls würde die idle-Temperatur noch 1-2 °C höher liegen. Die meisten Lüfter drehen auf minimaler Drehzahl oder sind noch ausser Betrieb. Der Lüfter im Boden regelt sich nach dem RAM-Temperaturen, diese werden nach etwa 45 Minuten wohl grenzwertig, so dass der Lüfter mal mit 10% dreht um kurz darauf wieder auszugehen.
  2. Sobald Last angelegt wird steigen die Temperaturen rasch an, was auch die Lüfter in bewegung setzt. Der Chipsatz und die NVMe-Festplatten profitieren vom nun herrschenden Luftzug um Gehäuse. Ihre Temperaturen sinken. Die zuoberst im Gehäuse sitzende Netzwerkkarte bekommt nun aber etwas mehr Warmluft ab und erwärmt sich leicht, auch wenn keine Netzwerkaktivität oder ähnliches vorliegt. Der Grossteil der Lüfter hebt die Drehzahl mit etwas Verzögerung weiter an, bis auf dem PCH-Lüfter: Der Chipsatz wird genug vom Luftstrom der anderen Lüfter gekühlt, dass dieser seinen Dienst einstellt.
  3. Die grösste Belastung stellt die gleichzeitige Beanspruchung aller Komponenten (welche in AIDA64 belastbar sind) dar. Die CPU-Temperatur steigt in beinahe kritische Bereiche (95.8°C im Maximum auf CCD2 (Tdie). Doch die Radiatorlüfter kaufen bereits auf Hochtouren. Vorne und unten wird nun mehr Luft eingesaugt, zusätzlich wird auch hinten vermehrt Luft ausgeblasen.
  4. Kaum ist die Last weg, fallen die Temperaturen. Innert weniger Minuten erreichen die Komponenten Temperaturen nahe der idle-Temp. Dies lässt auch die Lüfter wieder abklingen. Der nun versiegende Luftstrom erhitzt den Chipsatz und lässt den PCH-Lüfter abermals aufheulen.
  5. Die Berechnung von Primzahlen fordert Teile der CPU etwas, aber nicht übermässig. CPU-, VRM- und RAM-Temperaturen steigen an. Festplatten, GPU- und Netzwerkkarten-Temperaturen sinken leicht, wahrscheinlich durch die aufdrehenden Lüfter, die die CPU kühlen sollen. Der Chipsatz zeigt sich von alledem unbeeindruckt.
Für die eher quantitativ veranlagten Leser hier noch eine tabellarische Übersicht der erreichten Durchschnittswerte:

Temperatur
[°C]CPUChipsetVRMNICRAMSSDGPU
idle38623835354548
load77656640465054
high-load88667240606254
Prime9571656838594948

Lüfterdrehzahl
[RPM]CPUFront highPCHRearFront lowBottom
idle84222102891599
load213728109001011169
high-load2137290010691131572
Prime95204928001047802660

Lautstärke
[dBA]Durchschnitt
idle19
load34
high-load34
Prime9534

Mein subjektiver Eindruck ist klar: Unter Last ist die Höllenmaschine viel zu laut. Aber beim normalen surfen und ähnlichem, höre ich nicht, dass der Computer eingeschaltet ist.

Diskussion der Resultate
Noch möchte ich hier keine Vergleiche ziehen, dies soll in einem weiteren Post folgen. Dennoch ziehe ich aus diesen Messresultaten bereits einige Schlüsse für mich:
  • Die CPU-Temperaturen unter Last werden sehr hoch. Die Lüfter am Radiator drehen mit maximaler Drehzahl - mehr Luft geht nicht weg. Ich vermute mal vorsichtig, dass es einen Wärmestau im Deckel gibt. Das Case bietet hier nicht allzuviel Möglichkeit, dass Luft entweicht, diese muss vorrangig nach hinten wandern, um dort aus dem Deckel entweichen zu können. Eine Alternative könnte hier sein, den Radiator in der Front zu verbauen und den Lüfter im Heck an die CPU-Temperatur zu koppeln, um für mehr Outtake zu sorgen.
  • Einen weiteren Noctua habe ich im Boden angebracht. Dieser läuft jedoch sehr selten. Gesamthaft sieht es aber so aus, als würde ich von mehr Outtake profitieren. Da oben nunmal nicht mehr raus kann, kann dies nur noch hinten erfolgen. Ich werde wohl den Noctua unten mit dem PureWing hinten tauschen.
  • Der Chipsatz scheint sehr von einem beständigen Luftstrom im Gehäuse zu profitieren. Sobald andere Lüfter vermehrt laufen, kühlt sich dieser ab und der PCH-Lüfter kann in den Ruhestand gehen. Da ich in der Front 3 leise 140mm Noctua Lüfter habe, macht es für mich wohl Sinn, diese etwas schneller drehen zu lassen - auch, oder insbesondere, im idle, wie die zweite idle-Phase zeigt.
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@2Stoned
Welchen Prime95 Test hast du den genau gemacht?
 
Schöner Test aber sehe ich es richtig? Der 360er Radiator soll alle Luft durch sechs dünne Luftschlitze im Deckel rausblasen?
Wäre mal Interessant wie die Ergebnisse mit dem Radiator neben dem Gehäuse wo er frei durchpusten kann oder in der Front sind.
 
Das ist egal, ein nennenswerter Flow ensteht dort zw. den Kühllamellen eh nicht.
 
@2Stoned
Welchen Prime95 Test hast du den genau gemacht?
Mersenne number primality test program version 29.8 of M54513517 using FMA3 FFT length 2280K in 4 Threads auf 15 Kernen. Also ne "echte" Tätigkeit, kein eigentlicher Stresstest. So wollte ich den "Alltag" simulieren - die CPU Last ist da um die 50% rum.
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Schöner Test aber sehe ich es richtig? Der 360er Radiator soll alle Luft durch sechs dünne Luftschlitze im Deckel rausblasen?
Wäre mal Interessant wie die Ergebnisse mit dem Radiator neben dem Gehäuse wo er frei durchpusten kann oder in der Front sind.

Habe ich just heute morgen mal so getestet. Ergebnisse folgen. ;)
 
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Showdown: Wasser gegen Luft

Nachdem ich die reinen Ergebnisse bereits präsentiert habe, vergleiche ich diese nun miteinander.

UnterschiedePlot.jpg

Im Last-Plot sieht man welche Zeitabschnitte man überhaupt vergleichen darf. Nur wenn gleich viel Last anliegt, befindet man sich in der gleichen Phase. Da ich jeweils von Hand umstellen musste gibt es hier kleine Unterschiede, manchmal dauerte eine Phase etwas länger, manchmal etwas weniger lang. Grosso Modo aber stimmen sie gut überein.

  • Im Temperatur-Plot sehenk wir ziemliche Unterschiede über +-20°C für einzelne Komponenten! Positive Werte bedeuten, dass die Wasserkühlung tiefere Temperaturen erreicht ("Luft"-"Wasser").
    • Betrachten wir die schwarze Linie, sehen wir, dass die Netzwerkkarte mit der Wasserkühlung bis zu 20°C kühler arbeiten darf. Die Netzwerkkarte musste ich aber umplatzieren - die mag wohl ganz einfach ihren neuen Platz direkt unter dem ausblasenden Lüfter! Dieser Effekt bleibt in allen Last-Szenarien vorhanden, ist aber unterschiedlich stark ausgeprägt.
    • Die CPU-Werte springen im idle wild hin und her. Hier kann ich nicht wirklich auf etwas sinnvolles schliessen. Die übrigen Komponenten zeigen im idle allesamt den gleichen Trend: Über die Zeit erwärmen sie sich stärke, wenn die WaKü eingebaut ist, als wenn der LuKü die CPU runterkühlt. Dies könnte dem Luftstrom durch den LuKü zu verdanken sein, welcher hier die restlichen Komponenten mitkühlt. Eine alternative Erklärung wäre, dass beim Test der WaKü das Zimmer zunächst eine zu tiefe Temperatur hatte und sich erst mit laufendem Test auf die normale Temperatur erwärmt hat (jedoch durch die Heizung, nicht zwingend durch die Komponenten im PC). Dann würden sich Luft und Wasser per se nicht viel geben und nehmen - was die anderen Komponenten betrifft.
    • Unter Last zeigt die GPU durchwegs tiefere Temperaturen, wenn die CPU mit Wasser gekühlt wird. Die GPU steht ziemlich direkt in der Abluft der CPU, wenn diese mit Luft gekühlt wird. Mit der Eisbaer, wird die Wärme quasi an der GPU vorbeigeschleust. In der zweiten idle-Phase wendet sich das Blatt: die GPU wird wärmer, wenn die WaKü werkelt. Hier könnte genau der gleiche Effekt wie unter Last zugegen sein, doch mit umgekehrtem Ergebnis: Hier würde sonst der CPU-Kühler etwas frischen Wind zur GPU bringen. Dieser fehlt jetzt. Allerdings musste die GPU ja mit der Netzwerkkarte den Platz tauschen - vielleicht mochte die GPU es auch einfach sehr, direkt beim Lüfter und dem Deckel zu sitzen.
    • Dem Chipsatz scheint es ziemlich egal zu sein, wie die CPU gekühlt wird - er hat ohnehin seinen eigenen Lüfter und regelt diesen selbstständig.
    • Ähnlich sieht es beim Arbeitsspeicher und den Festplatten aus. In der Tendenz profitieren sich leicht von einer luftgekühlten CPU. Doch der Effekt ist marginal. Werden sie selbst stark beansprucht, kommt ihnen ein leichter Wind von der CPU zu gute.
    • Die Northbridge mochte die Nähe des riesigen Noctua-Kühlers - in seiner Abwesenheit erwärmt sie sich stärker - dies über alle Last-Szenarien hinweg.
    • Am spannendsten aber ist natürlich die Entwicklung der CPU-Temperatur. Entgegen aller Erwartungen, liegt diese höher, wenn die WaKü am Werk ist! Ich vermute folgendes: Unter dem Deckel gibt es einen Wärmestau. Dadurch erreicht das Wasser im gesamten Kreislauf eine erhöhte Temperatur, welche nicht mehr ausreicht, die notwendige Wärmemenge von der CPU wegzuführen. Der Luftkühler konnte die Wärme in einem grösseren Teil des Gehäuses "lagern", er liegt ja viel tiefer unten! Dies wäre auch im Einklang, mit den Temperaturen der übrigen Komponenten, welche mit eingebautem Noctua höhere Temperaturen aufweisen. Ein weiterer Test, bei dem der Radiator in der Front verbaut wird, wird hier weitere Einsichten liefern.
  • Kommen wir zu den Drehzahlen der Lüfter: Positive Werte bedeuten, dass bei Wassergekühlter CPU, die entsprechenden Lüftern langsamer drehen.
    • Der Lüfter im Boden zeigt sich relativ unbeeindruckt von der verwendeten CPU-Kühltechnologie. Er orientiert sich ohnehin an den Arbeitsspeichertemperaturen (das würde ich gerne mal bei scrabble legen), welche kaum Unterschiede zeigen.
    • Der Hecklüfter hat unter Last mehr zu tun, wenn die CPU wassergekühlt ist - er richtet sich an den VRM-Temperaturen. Im idle sind keine Unterschiede zu beobachten. Trotz höherer Drehzahl, ist die Temperatur gestiegen. Allenfalls ist der Hecklüfter etwas zu nah, aber zu hoch, bei der Northbridge, um diese effektiv kühlen zu können.
    • Die Lüfter in der Front sorgen in beiden Testläufen gleichermassen für Frischluft. Wobei sich der tiefe Frontlüfter am Arbeitsspeicher orientiert und etwas mehr schaufelt, wenn die CPU unter Wasser ist. Die Position ist aber nicht optimal auf die RAM-Riegel gerichtet, sonder ist etwas seitlich versetzt.
    • Der Chipsatzlüfter hat nichts mehr zu tun, wenn die Eisbaer zu gegen ist. Der Luftstrom durch die Lüfter im Deckel reicht hier wohl aus, um den Chipsatz auch unter Last kühl genug zu halten. Dies scheint etwas eigenartig, da wir im Temperatur-Plot sehen, dass er bei WaKü nur unscheinbar kühler ist. Es muss sich hier also just um die Grenztemperatur handeln! Ein paar Grad entscheiden hier zwischen Surren und Ruhen.
    • Die CPU wird mit gänzlich verschiedenen Lüftern gekühlt. Beim riesigen Noctua NH-D15 sind zwei überdimensionierte, sehr langsam drehende Lüfter montiert, die zwischen 200 und 1000 RPM hinlegen. Bei der Alphacool Eisbaer Aurora hingegen sind drei Alphacool Aurora LUX Pro Lüfter am Radiator angeschlossen, die mit 800 bis 2000 RPM Luft durch diesen drücken - da erstaunt es kaum, das mit der Eisbaer die gemessenen Drehzahlen der Aurora deutlich höher liegen.
  • Die Auswertung der Lautstärkemessungen zeigt, was ich schon befürchtet hatte: Eine Smartphone App eignet sich nur bedingt, um einen derart tiefen Schallpegel verlässlich zu messen. Die Schwankungen sind enorm. Es kommt wohl nicht von ungefähr, dass entsprechende Messgeräte, die überhaupt unter 30 dB messen können, einige tausend Euronen kosten. Dennoch lässt sich hier, da man sich auf relative Unterschiede bezieht, vielleicht ein Trend erkennen. Die WaKü ist im idle einen Ticken leiser, unter Last einen Ticken lauter. Eine verlässliche Aussage lässt sich aber kaum machen. Die Schwankungen sind enorm. Hier fehlt es einfach an Messgenauigkeit. Dies zeigt sich auch, wenn wir uns die Durchschnittswerte der nachfolgenden Tabelle anschauen.
Durchschnittliche Temperatur-Unterschiede (Luft-Wasser: Positive Werte bedeuten, dass bei Verwendung des Noctua CPU-Kühlers höhere Temperaturen herrschen.)
[°C]CPUChipsetVRMNICRAMSSDGPU
idle61-1201-1-1
load-71-5120-24
high-load-6-1-1311-6-85
Prime95-31-1114-6-26

Durchschnittliche Lüfterdrehzahl-Unterschiede (Luft-Wasser: Positive Werte bedeuten, dass bei Verwendung des Noctua CPU-Kühlers höhere Drehzahlen vorliegen.)
[RPM]CPUFront highPCHRearFront lowBottom
idle-5702305-15927
load-1109361357-419-8216
high-load-953261339-536-733-190
Prime95-1060351351-635-374-245

Durchschnittliche Lautstärke Unterschiede (Luft-Wasser: Positive Werte bedeuten, dass bei Verwendung des Noctua CPU-Kühlers eine höhere Lautstärke gemessen wurde.)
[dBA]Durchschnitt
idle-1.9
load0.3
high-load-0.1
Prime95-0.1

Zahlenmässig lässt sich hier kaum etwas festnageln. Doch mein Höreindruck deckt sich eher mit dem ermittelten Fit als mit den reinen Durchschnittswerten: Im idle empfinde ich das wassergekühlte System als etwas ruhiger. Unter Last aber empfinde ich die Eisbaer deutlich lauter - diese vermag ordentlich zu brüllen!

Dieser Testlauf war für mich eher ernüchternd. Ich hätte eine deutlich bessere Performance der WaKü erwartet, gegenüber einer LuKü. Trotz der viel höheren Lüfterdrehzahlen und der grossen Fläche des Radiators, konnte die CPU nicht besser gekühlt werden. Zumindest nicht unter Last. Hier hätte ich viel mehr erwartet. Es ist aber noch nicht aller Tage Abend. Ich vermute, dass die Positionierung des Radiators unter dem Deckel, zumindest bei meinem Case, einfach nicht geeignet ist. Ich bin gespannt, wie die Werte ausfallen, wenn der Radi in der Front verbaut ist! Noch will ich kein Urteil fällen und der Eisbaer nochmals eine faire Chance geben.

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Radiator in der Front

Mein Test mit dem Radiator im Deckel liess mich vermuten, dass es zu einem Wärmestau kommt. Um dies zu überprüfen, habe ich den Radiator samt Alphacool Aurora LUX Pro Lüftern in der Front verbaut, die 3 Noctua-Lüfter der Front habe ich in den Deckel umplatziert. Die Lüfterkurven habe ich komplett umgestaltet: ich wollte nun einen konstanten aber unhörbaren Luftstrom erreichen. Die Lüfter richten sich jetzt allesamt an der CPU-Temperatur: geht diese hoch, verstärkt sich der Luftstrom im Case gesamthaft.

Messergebnisse
AlphaFrontPlot.jpg

Die Kurvendiskussion will ich diesmal kurz halten und eher auf die Unterschiede eingehen. Ein Wort zum Drehzahl-Plot ist aber angebracht: Alle Lüfter sind nun an die CPU-Temperatur gekoppelt, zeigen also das gleiche Verhalten. Zudem habe ich darauf geachtet, einen möglichst hohen, trotzdem aber unhörbaren Luftstrom im Case zu erzielen. Desweiteren sind nun CPU, Front high und Front low allesamt die gleiche Kurve - die CPU wird über den Radiator gekühlt, welcher in der Front verbaut ist, wo nun die drei Alphacool Aurora LUX Pro Lüfter sitzen.

Temperatur
[°C]CPUChipsetVRMNICRAMSSDGPU
idle41593937354051
load76636842434858
high-load86646841506657
Prime9573657544615055

Lüfterdrehzahl
[RPM]CPUPCHRearBottom
idle8630319619
load18040857772
high-load2176010611179
Prime9515791520706706

Lautstärke
[dBA]Durchschnitt
idle19
load27
high-load32
Prime9524

Unterschiede Top-Front
Ich wollte wissen, ob sich die Temperaturen und die Geräuschkulisse merklich ändern, wenn ich den Radiator in der Front verbaue, anstatt im Deckel.
Diff_Top-Front.jpg

Am Last-Plot erkennt man, welche Bereiche man überhaupt vergleichen darf. Nur dort, wo die gleiche CPU-Last anliegt, ist ein Vergleich sinnvoll.

Positive Temperaturen bedeuten, dass die jeweilige Temperatur höher ist, wenn der Radiator im Deckel verbaut ist.
Die SSD, welche ja relativ weit oben verbaut ist, ist deutlich kühler, wenn der Radiator in der Front sitzt. Zumindest, wenn sie selbst nichts zu tun hat. Dies würde die Theorie des Wärmestaus bekräftigen. Heisse Luft sammelt sich oben an und heizt dort auch die SSDs auf. Wird auch der Speicher beansprucht, trägt er zwar auch zur heissen Suppe oben bei, scheint dabei aber etwas kühler zu bleiben, wenn das Gebläse des Radiators nahe ist.
Auch der Chipsatz sitzt weit oben und werkelt bei oben verbauten Radi immer etwas heisser, ausser sein eigener Lüfter kühlt in zusätzlich runter. Auch dies stützt die These des Wärmestaus.
Die GPU scheint durchgehend von einem oben verbauten Radiator zu profitieren. So ist sie auch den Lüftern sehr sehr nahe und kann wohl vom unmittelbaren Luftstrom profitieren.
Dies trifft umso mehr für die Netzwerkkarte zu. Die hat sogar Kontakt zum Rahmen eines Lüfters und ist entsprechend kühler. Sie wird so ja praktisch aktiv gekühlt.
RAM und VRM hingegen liegen tiefer im Gehäuse und profitieren von einem in der Front verbautem Radiator.
Die CPU zeigt im idle ordentliche Temperaturschwankungen. Unter Last ist das Bild klarer: Ein Radiator in der Front hält die CPU ein paar Grad kühler.

An den Lüfterdrehzahlen erkennt man die neuen Lüfter-Kurven. Positive Werte bedeuten, dass die Lüfter schneller drehen, wenn der Radiator im Deckel sitzt.
Die rote und die violette Kurve (Front high & low) haben ihre Aussagekraft verloren.
Den Lüfter im Boden lasse ich permanent laufen, wenn der Radiator in der Front sitzt, allerdings unhörbar langsam.
Gleiches gilt für den Hecklüfter. In der Prime95 Phase, wo die CPU etwa 50% beschäftigt ist, sieht man, dass der Hecklüfter mehr aufdreht, wenn der Radiator im Deckel sitzt. Dieser kann davon profitieren, wenn der Radiator in der Front sitzt und allgemein mehr Lüfter permanent laufen und für Airstream sorgen. Somit wird ein aufdrehen in dieser Phase nicht nötig.
Auch der Chipsatz profitiert vom ständigen Luftstrom. Sein Lüfter wird kaum gebraucht, wenn ohnehin ein Luftstrom vorherrscht.
Die Lüfter am Radiator müssen weniger stark aufdrehen, wenn der Radiator in der Front verbaut ist. Die Luft kann so besser durchströmen und hält die CPU kühler, auch wenn die Lüfter weniger schnell rotieren. Dies zeigt sich insbesondere in den mittleren Lastszenarien (FPU+GPU & Prime95). Im idle und unter Volllast gibt es keine Unterschiede mehr. Die Lüfter laufen minimal beziehungsweise maximal.

Auch wenn ich den absoluten Messwerten der Lautstärke nicht viel Vertrauen schenke, so decken sich die relativen Unterschiede weitgehen mit meinem subjektiven Eindruck: Ist der Radiator in der Front höre ich den PC im idle nicht. Unter Last ist er immer laut. Mit Lüfterkurven kann man aber sehr viel rausholen und die Geräusch- und Temperaturentwicklung den eigenen Bedürfnissen anpassen.

Temperatur-Unterschiede (>0: Top-Radi heisser)
[°C]CPUChipsetVRMNICRAMSSDGPU
idle-330-205-3
load12-3-232-3
high-load224-19-4-3
Prime95-20-7-6-2-1-7

Lüfterdrehzahl-Unterschiede (>0: Top-Radi schneller)
[RPM]CPUPCHRearBottom
idle-210-29-610
load325038-606
high-load-3907-610
Prime95464-1523338-48

Lautstärke-Unterschiede (>0: Top-Radi lauter)
[dBA]Durchschnitt
idle1.8
load0.2
high-load-0.4
Prime950.0

Unterschiede Noctua - Radiator in der Front
Nun will ich noch den ursprünglichen Vergleich zwischen dem Noctua NH-D15 und der Alphacool Eisbaer Aurora ziehen, wobei der Radiator der Eisbaer in der Front verbaut ist.
Diff_Noctua-Front.jpg

Deutlich zu sehen ist, wie die Netzwerkkarte davon profitiert, dass ein stärkerer Luftstrom herrscht, wenn der Radiator in der Front verbaut ist und allgemein ein grösserer Luftstrom im Case herrscht.
Die SSD kann hiervon im idle ebenfalls profitieren, unter Last aber profitierte sie eher davon, vom Noctua angeblasen zu werden.
Bei der GPU zeigt sich ein gegenteiliges Bild. Im idle ist sie kühler, wenn sie permanent und ziemlich direkt vom Noctua angepustet wird. Unter Last hingegen, ist sie kühler, wenn sie eben gerade nicht direkt in der warmen Abluft der CPU sitzt. Hier profitiert die GPU davon, dass die Eisbaer die Abwärme der CPU über eine grössere Fläche verteilt und so die Wärmemenge von einem grösseren Volumen innerhalb des Gehäuses aufgenommen wird, statt sich direkt bei der GPU "abzulagern".
Der Arbeitsspeicher scheint sich in beiden Settings gleichermassen wohl zu fühlen.
Die Northbridge profitiert, für mich etwas überraschend, davon, wenn der Noctua in der Nähe ist. Ich hätte erwartet, dass dieser seine Wärme abstrahlt und sich dadurch die VRM-Temperaturen erhöhen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Mit LuKü ist sind die VRM-Temperaturen tiefer. Die Lüfter des Noctua sitzen allerdings ziemlich tief - weiter unten als die Kühllamellen. Vielleicht ergibt sich so ein kleiner seitlicher Luftstrom, der ausreicht, die Northbridge kühler zu halten!? Wirklich erklären kann ich mir dies aber nicht - zumal ja auch die sonstigen Gehäuselüfter im neuen Setting mit Radiator in der Front allesamt laufen.
Der Chipsatz profitiert von den stärker laufenden Lüftern in der Front und zeigt durchgehend tiefere Temperaturen.
Die CPU hat starke Schwankungen in der Temperatur, gerade im idle. Im einem Moment ist die Temperatur mit dem Noctua tiefer. Im nächsten aber schon mit der Eisbaer. Ein hin und her. Unter Last ist das Bild klarer. Die AiO bringt die Temperatur nicht ganz so tief runter, wie der LuKü. Hier könnte der Anpressdruck eine Rolle spielen. Gefühlt sitzt der Noctua deutlich straffer. Bei der Montage hatte ich doch einige Mühe. Die Eisbaer aber war da ganz zahm und leicht zu montieren. Die Schrauben lassen sich aber nicht fester zudrehen. Vielleicht liegt es aber auch an den verschiedenen Wärmeleitpasten. Ich habe jeweils die mitgelieferten genutzt - der Hersteller sollte ja wissen, was gut für sein Produkt ist.

Die Drehzahlkurve gibt wieder was zu erwarten ist. Der erste Lauf mit der LuKü war darauf getrimmt, möglichst tiefe Drehzahlen zu haben, wann immer möglich die Lüfter sogar auszuschalten. Der letzte Lauf mit der WaKü hat Lüfterkurven, die darauf ausgerichtet sind, möglichst hoch zu drehen, ohne hörbar zu sein. Einzig der PCH-Lüfter kann nicht geregelt werden - dieser braucht aber nicht mehr zu laufen, wenn die anderen Lüfter schon genug pusten. Das sieht man gut unter Last.
Die CPU wird hier von komplett verschiedenen Typen gekühlt. Die Lüfter des Noctua haben Maximaldrehzahlen die nahe der Minimaldrehzahl der Alphacool liegen. Das hier die reinen Zahlenwerte unterschiedlich sind, erstaunt nicht.

Temperatur-Unterschiede (>0: WaKü kühler)
[°C]CPUChipsetVRMNICRAMSSDGPU
idle24-11814-4
load-63-1110301
high-load-52-9103-132
Prime95-61-189-8-3-1

Lüfterdrehzahl-Unterschiede (>0: WaKü langsamer)
[RPM]CPUPCHRearBottom
idle-5900-24-583
load-7841357-383-599
high-load-9911338-527-798
Prime95-643-170-269-293

Lautstärke-Unterschiede (>0: WaKü leiser)
[dBA]Durchschnitt
idle0
load0.4
high-load-0.3
Prime95-0.3


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Vielen Dank für die Mühe, das sind glaube ich für die Aio wirklich brauchbare Ergebnisse oder wie würde dein Fazit lauten?
 
Vielen Dank für die Mühe, das sind glaube ich für die Aio wirklich brauchbare Ergebnisse oder wie würde dein Fazit lauten?
Mein Fazit habe ich nochmals in einem einheitlichen Beitrag zusammengefast. :) Danke für dein Interesse!
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Danke für den Test aber der ist sehr anstrengend zu lesen und so zerstückelt alles, vielleicht kannst besser noch mal alles etwas kompakter zusammenfassen, ich meine die Werte in der Tabelle sind ok nur das darum sollte überarbeitet werden, also eventuell.

Das soll doch ein User Review werden und kein User Preview oder? ;)

Da dürfte ich auch dieser Kritik etwas besser gerecht werden ;)
 
Hi könntest du mir die genaue länge der schläuche nennen?
39.5 cm von Radiator zu Pumpe. Davon sind an beiden Enden noch je 2 cm Befestigung abzuziehen. Der flexible Teil des Schlauches ist folglich 35.5 cm lang. Der Schlauch ist weder super steiff, noch super flexibel. Er lässt sich biegen und bewegen, aber enge Radien lassen sich kaum realisieren.
 
Durch die Kupplung für die Erweiterbarkeit wird man auch noch ein wenig eingeschränkt.
Das war für mich dann der Grund von einer Eisbaer LT 120 auf eine Custom Kühlung zu wechseln.
 
Mir gefällt die Präsentation als Tagebuch an für sich ganz gut.

Allerdings ist es natürlich Murks, wenn nun die auf konstant+silent heruntergeregeltes AIO gegen eine vollvariabel ausgelegte LuKü verglichen wird. Außerdem fehlen hier jegliche Fotos vom Einbau und Setup mit Radiator vorne. Stattdessen wird sich in Charts geflüchtet. Schade eigentlich. Aber vielleicht kann das ja noch nachgereicht werden?
 
Durch die Kupplung für die Erweiterbarkeit wird man auch noch ein wenig eingeschränkt.
Das war für mich dann der Grund von einer Eisbaer LT 120 auf eine Custom Kühlung zu wechseln.
Ja, dass stimmt natürlich...

Mir gefällt die Präsentation als Tagebuch an für sich ganz gut.

Allerdings ist es natürlich Murks, wenn nun die auf konstant+silent heruntergeregeltes AIO gegen eine vollvariabel ausgelegte LuKü verglichen wird. Außerdem fehlen hier jegliche Fotos vom Einbau und Setup mit Radiator vorne. Stattdessen wird sich in Charts geflüchtet. Schade eigentlich. Aber vielleicht kann das ja noch nachgereicht werden?

Mal schau'n, ob ich am WE dazu komme, den Noctua nochmals einzubauen und entsprechend zu testen. Kann aber noch nichts versprechen. Bilder aber kann ich noch einige liefern. ;)

FrontMesh.jpg

Front.jpg

Side.jpg

Eisbaer.jpg

Zum Glück, kann man beim BeQuiet! 801 den Radiator etwas versenken...
bottom.jpg

... sonst hätte ich nämlich oben nicht genug Platz gehabt:
Platz.jpg


Die Schläuche aber haben leider Kontakt zum Heatspreader der Grafikkarte. Ich hoffe das führt zu keinem Problem, weil das Plastik Schaden nimmt. Ich müsste die GraKa wohl per Riser-Kabel aufrecht montieren.
GraKa.jpg
 
Allerdings ist es natürlich Murks, wenn nun die auf konstant+silent heruntergeregeltes AIO gegen eine vollvariabel ausgelegte LuKü verglichen wird.

Die Kritik ist natürlich absolut berechtigt. Ich bin dem auch unterdessen noch nachgegangen und habe folgendes gemacht:

WaKü raus, Noctua rein. Die Lüfter in der Front (Alphacool Aurora LUX Pro) habe ich da belassen, den Radiator aber entfernt. Alle anderen Gehäuselüfter habe ich ebenfalls unverändert an ihrem Platz gelassen und auch die Lüfterkurven nicht mehr angepasst. Die Lüfter des Noctua NH-D15 habe ich so eingestellt, dass ich sie im idle nicht höre, aber möglichst hoch - so hatte ich das ja bereits für alle anderen Lüfter auch gemacht. So, denke ich, ist nun die Vergleichbarkeit viel besser gegeben - wenn auch immer noch nicht absolut, da:
  • der Radiator einen grösseren Luftwiderstand bietet und so
    • weniger Luftstrom im Case übrig lässt
    • allenfalls selbst Strömungsgeräusche verursacht
  • mit den Noctua CPU-Kühler ja 2 Lüfter mehr im Case sind, die die CPU kühlen können - dafür aber keine Pumpe mehr
Resultat:

Noctua2.jpg


Temperatur
[°C]CPUChipsetVRMNICRAMSSDGPU
idle38563541313649
load71615445374559
high-load79615340456253
Prime9568655848494855

Lüfterdrehzahl
[RPM]CPUFront highPCHRearBottom
idle6436110303666
load7996850641722
high-load110088401053873
Prime957556200497701

Lautstärke
[dBA]Durchschnitt
idle20
load22
high-load29
Prime9521

Das sind Unterschiede zur Variant mit Radiator in der Front von...
Diff_Noctua2-Front.jpg

Temperatur-Unterschiede (>0: WaKü kühler)
[°C]CPUChipsetVRMNICRAMSSDGPU
idle-3-3-44-4-4-2
load-5-2-153-6-21
high-load-8-3-15-1-5-5-3
Prime95-50-174-11-20

Lüfterdrehzahl-Unterschiede (>0: WaKü langsamer)
[RPM]CPUPCHRearBottom
idle-2200-1647
load-10070-219-53
high-load-10070-8-308
Prime95-823-1520-205-6

Lautstärke-Unterschiede (>0: WaKü leiser)
[dBA]Durchschnitt
idle3.7
load2.8
high-load0.7
Prime950.2

Ultra kurz gefasst: Der Noctua kühlt - zusammen mit den Alphacool Lüftern in der Front - besser, ist dabei aber etwas lauter. Es sind aber ja auch 2 Lüfter mehr verbaut, in dieser Konstellation. Mein subjektiver Höreindruck ist aber identisch: praktisch gar nicht zu hören im idle, nur bei absoluter Stille, wenn man sich darauf achtet, laut unter Volllast.

Besonders spannend finde ich ja den Temperaturunterschied unter high-load - ganze 8 Grad schauen dabei im Durchschnitt raus, was bei Temperaturen um die 80°C schon entscheidend sein kann. Ich vermute, die WaKü kriegt hier die Wärme einfach nicht schnell genug weg und das Wasser im ganzen Kreislauf ist dann kurz vor dem Kochen. Der LuKü aber kann die Luft wegschieben und vergessen. Die kommt nicht so schnell wieder.
 
Also: Außer Spesen nix gewesen?

Letztlich tritt mit dem Noctua natürlich auch HighEnd aus dem Segment LuKü an. Und die Ryzen gelten zudem als schwierig zu kühlen mit WaKü, wegen der dezentralen Platzierung der Heatspots. Und dennoch, ich bin glaube geheilt..
 
Letztendlich wird die Wärme so oder so durch das Medium Luft transportiert, Luftstrom ist also alles, und gerade da haben BeQuiet Gehäuse (Dark Base 700 - 900) so ziemlich alles getan um den Luftstrom (aus vorgeblich akustischen Gründen) auszubremsen.
Das mußte ich kürzlich bei meinem frisch gekauften Dark Base Pro 900 feststellen. Nach dem Schließen der Fronttür steigen die Temperaturen in Inneren extrem an und selbst die Maximale Drehzahl der Frontlüfter kann das nicht kompensieren.

Falls Du noch Zeit und Lust hast, probier doch mal wie sich die Temperaturen mit Frontradiator und geöffneter Tür verhalten, bin mal gespannt.
Wer also WaKü im Sinn hat, sollte sich mal das Fractal Design Meshify anschauen!
 
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