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Fractal Design Define S2 Vision RGB im Lesertest mit überraschenden Features
Das Fractal Design Define S2 Vision RGB ist im Moment das Prestigemodell des Herstellers aus Schweden. Als einer von drei Lesertestern durfte ich das Gehäuse testen und möchte im Folgenden meinen Eindruck über das Produkt der Hardwareluxx Community in diesem Review mitteilen.
Doch davor möchte ich noch schnell in tabellarischer Form die technischen Eckdaten des Gehäuses vorstellen:
Bezeichnung: | Fractal Design Define S2 Vision RGB |
Material: | Stahl, gehärtetes Glas, Kunststoff |
Maße: | 233mm x 465mm x 543mm (B x H x T) |
Formfaktor: | e-ATX/ATX/Micro ATX/Mini-ITX |
I/O-Panel: | USB 3.1 Gen 2 Typ-C Anschluss |
Laufwerke: | 3X 3.5 (alternativ als 3X 2.5 möglich), 2X 2.5 |
Lüfter Front: | 140mm x 3 (sind im Lieferumfang enthalten) |
Lüfter Boden: | 140mm x 2 möglich |
Oberseite: | 140mm x 3 möglich |
Rückseite: | 140mm x 1 (im Lieferumfang enthalten) |
Led Lichtleiste: | direkt unter dem Gehäusedeckel |
Radiatoren: | (maximal laut Hersteller): 360mm Radiatoren am Gehäusedeckel und Front |
Radiatoren am Boden: | (maximal laut Hersteller): 240mm |
Höhe CPU-Kühler: | (maximal laut Hersteller): 185 mm |
Grafikkartenlänge: | (maximal laut Hersteller): 440mm |
Gewicht: | etwa 12.1kg |
Preis: | etwa 222,-€ |
Geliefert wird das Gehäuse in einer typischen braunen Umverpackung, die mit Styropor gepolstert ist, anstatt Schaumstoff, was kein Nachteil sein muss. An den Ecken des Kartons konnte ich deutliche Dellen vernehmen, die vom jeweiligen Transportunternehmen verursacht worden sind. Dennoch blieb das Gehäuse heil. Daher gibt es hier nichts zu bemängeln. Meine Sorge galt in erster Linie den tempered Glasscheiben, ob die solchen Erschütterungen standhalten würden. Aber wie bereits erwähnt, konnten die Erschütterungen dem Gehäuse nichts anhaben. Zudem wurden alle tempered Glasseitenteile beidseitig mit einer Schutzfolie versehen, um eventuelle Beschädigungen während des Transports auszuschließen.
Lieferumfang bzw. Zubehör:
Im Lieferumfang befinden sich sechs Kabelbinder. Hierzu zählen auch Schrauben in unterschiedlichen Größen und Entkopplungsringe für weitere Festplatten.
Ein Lüfter-HUB befindet sich ebenfalls im Lieferumfang, direkt hinter dem Mainboardtray, aber keine Steuerung. Darüber hinaus ist ein dedizierter RGB Controller für die LED-Lüfter vorhanden, mit dem Besitzer abseits von Aura, RGB Fusion, Mystic Light und iCUE die LEDs der Lüfter steuern können.
Verarbeitungsqualität:
Die Ränder wurden im Gehäuseinneren entgratet und auch sonst findet sich kein Verarbeitungsfehler.
Die vier tempered Glasscheiben sind ohne Makel.
Äußeres Erscheinungsbild
Die Front des Fractal Design Define S2 Vision RGB besteht aus einer tempered Glasscheibe, die in einem Kunststoffrahmen eingearbeitet wurde. Öffnet man die Front, so erhält man Zugang zu dem dahinter liegenden Lüfter und zwei abnehmbaren Staubfiltern.
Durch das leicht getönte tempered Glas lassen sich die Effekte der drei mitgelieferten 140 mm RGB Frontlüfter betrachten, zudem reduziert die Glasfront den austretenden Schall der Lüfter. Die Tönung ist sehr gut abgestimmt, nicht zu dunkel und nicht zu hell, gerade richtig.
Das I/O Panel ist mit einem modernen USB 3.1 Gen 2 Typ-C Anschluss ausgestattet. Hinzu kommen jeweils zwei USB 2.0 und 3.0 Anschlüsse. Auch an eine Verbindung für ein Headset und einen Resetschalter wurde gedacht.
An der Gehäuseoberseite kann entweder eine Abdeckung aus tempered Glas oder eine mit Lüfteröffnungen montiert werden, die über einen eingearbeiteten Staubfilter verfügt. Öffnen lässt sich der Deckel per Knopfdruck. Zum Verschließen wird der Deckel an den dafür vorgesehenen Stellen aggregiert und eingedrückt. Leider schließen die Deckel nicht bündig mit dem Metallrahmen des Gehäuses. Es klingt schlimmer, als es in Wirklichkeit ist. Nur wenn man ganz genau hinschaut, dann ist es sichtbar.
Unter dem Gehäuseboden ist eine Lüfteröffnung vorhanden, die sich über die gesamte untere Seite erstreckt und mit einen ausziehbaren Staubfilter geschützt wird.
An beiden Seiten befinden sich tempered Glasseitenteile. Es ermöglicht eine klare Einsicht ins Gehäuseinnere, wodurch die RGB-LEDs gut zur Geltung kommen. Wie bereits erwähnt ist die Tönung dem Hersteller sehr gut gelungen.
Bei der Montage des Seitenteils ist Fractal Design innovativ. Gelöst wurde dies wie gewohnt mit jeweils zwei Rändelschrauben, die aber die Funktion einer zusätzlichen Sicherung haben.
Denn schließen lassen sich die Seitenteile über einen sogenannten Push to Lock Mechanismus.
Wer häufiger an seinem Rechner schraubt, dem kommt dieses Feature gerade recht.
Gegenüber den oberen Abdeckungen schließen sie bündig.
Dieses Schließsystem hat dennoch ein wenig Spielraum, um nicht anfällig für Stöße von außen zu sein, um eventuelle Druckeinflüsse von außen auf die Glasscheiben aufzufangen und so eventuellen Beschädigungen vorzubeugen.
Da die Rändelschrauben jetzt im Heck des Gehäuses liegen, ist es aus ästhetischen Gesichtspunkten gesehen eine willkommende Abwechslung.
Innerer Aufbau:
Das Gehäuse im Inneren ist quasi in zwei Bereiche eingeteilt: im unteren Bereich wird das Netzteil eingebaut. Es lässt sich sowohl mit dem Netzteillüfter nach unten, als auch nach oben gerichtet platzieren.
Davon getrennt ist der obere Bereich, wodurch ein optimaler Airflow für alle verbauten Komponenten, wie Mainboardkühlkörper, CPU und Grafikkarte gewährleistet werden soll.
Es gibt zudem im Frontbereich die Möglichkeit, ein Teil der durchgängigen PSU-Abdeckung bei Bedarf zu entfernen, um z.B. ein Reservoir zu installieren.
Die Stromkabel vom Netzteil lassen sich über mehrere Öffnungen am Boden nach oben zum Mainboard führen, dadurch kann man ganz gezielt die einzelnen Kabelstränge im Gehäuseinneren platzieren. Auch am Mainboardtray sind insgesamt vier Öffnungen für die Kabel des Netzteils eingearbeitet.
Ein Radiator lässt sich an der Decke und Front mit einer maximalen Länge von 360mm installieren. Am Boden beträgt die maximale Länge 240mm. Es lassen sich Grafikkarten mit einer maximalen Länge von 440mm einbauen.
Die vier 140mm Lüfter rotieren im Maximum mit circa 1700 Umdrehungen und erzeugen circa 34.1dBA. Im Minimum wird eine Geräuschkulisse von 15.1dBA mit circa 500 Umdrehungen erzeugt.
Ich habe die vier 140mm Lüfter bei circa 500 Umdrehungen pro Minute im UEFI reduziert. Sie sind aus dem Gehäuse leicht wahrzunehmen.
Praxiserfahrung:
Folgende Komponenten wurden beim Fractal Design Define S2 Vision RGB verbaut:
CPU: | AMD Ryzen 5 1600X, 6x 3.60GHz |
CPU Kühler: | Enermax ETS-T50 AXE Silent Edition |
Mainboard: | MSI X370 Gaming M7 ACK |
Arbeitspeicher: | 16 Gigabyte G.Skill RipJaws V |
Festplatte: | Samsung SSD 860 EVO 250GB / 500GB Hitachi |
Tools:
Prime 95 | MSI Command CENTER |
Um das Netzteil einzubauen, musste ich zuerst die Netzteilblende vom Gehäuse entfernen, die mit zwei Rändelschrauben gesichert war. Dies ging leider nicht werkzeuglos, da sie doch recht kräftig verschraubt wurden. Danach musste lediglich das Netzteil eingeschoben werden.
Das Netzteil sitzt dann auf vier Gummipolstern, die mögliche Vibrationen reduzieren sollen.
Hinter dem Mainboardtray links lassen sich über drei Laufwerkskäfige sowohl 3X 3.5 Zoll als auch 3X 2.5 Zoll Festplatten aufnehmen.
Rechts vom Mainboardtray lassen sich 2x 2.5 Zoll Festplatten über eine Abdeckung anbringen.
Zudem sind zwei Klettverschlüsse vorhanden, die die Verkabelung erleichtern sollen.
Auf dem Mainboardtray wurden für Mainboards bereits acht Schrauben (weiblich) angebracht, daher musste ich für meine ATX Platine die eine restliche selbst verschrauben. Bei dem gelang es mir erst durch den Einsatz einer Zange.
Es stellte sich später heraus, dass die eine Schraube nicht nötigt war. Das Mainboardtray verfügt über eine Kalibrierungsschraube, so nenne ich es mal. Sie sorgt für eine korrekte Einfügung des Mainboards auf dem Tray. Solch ein tolles Feature geht aus der Bedienungsanleitung nicht hervor und man neigt aus Unkenntnis, die Kalibrierungsschraube zu entfernen und durch eine Standardschraube zu ersetzen!
Ansonsten verlief die Installation der einzelnen Komponenten recht gut, da das Gehäuse viel Platz bietet. Selbst Personen mit großen Händen werden keine Probleme bekommen. Hilfreich war auch die Möglichkeit der Demontage der oberen Abdeckung, wodurch man auch oberhalb des Mainboard auf die Anschlüsse Zugriff bekam.
Davon war ich doch angetan, denn in der Vergangenheit war ich von anderen Gehäusen etwas anderes gewohnt.
Praxistest:
Um das Gehäuse in einen hohen Temperaturzustand zu versetzen, wird Prime 95 für 20 Minuten benutzt. Die Gehäusetemperatur wird danach konservativ mit einem handelsüblichen Thermometer ermittelt, während die CPU Temperatur über MSI COMMAND CENTER ausgelesen wird.
Im Leerlauf erreichte die CPU eine Temperatur von 30 Celsius, während unter Last und beim codieren des Unboxing Youtube Video eine Temperatur von 74 Celsius abzüglich des Offset-Modus erzielt wurde. Die Zimmertemperatur lag durchgehend bei 25 Celsius. Die Gehäusetemperatur lag bei 27 Celsius und stieg gegen Ende des Test auf 29 Celsius.
Die Systemtemperatur des Mainboards lag anfangs bei 36 Celsius und stieg beim Prime 95 Lasttest auf 39 Celsius.
Dieses gute Resultat ist auf den optimalen Airflow des Fractal Design Define S2 Vision RGB Gehäuses und den vier 140mm RGB Lüftern zu verdanken.
Eine Überprüfung der Kompatibilität mit MSI Mystic Light war nicht möglich, da die LED Lüfter 5 VOLT benötigen, während der Anschluss auf dem Mainboard aber 12 VOLT zur Verfügung stellte. Alternativ wurde das System seitens Fractal Design genutzt. Mit dem dedizierten RGB Controller im Lieferumfang war die Nutzung der Lüfter LEDs sehr einfach, nur der Funktionsumfang ist nicht vergleichbar mit MSI eigenen LED-System. Es ist nicht möglich wie bei MSI Mystic Light eigene Farben zu erstellen oder die gesamte LED Beleuchtung im System zu vereinheitlichen.
Fazit:
Auf der Habenseite finden wir beim Fractal Design Define S2 Vision RGB ein schönes, schlichtes Design mit einigen klugen Innovationen, wie der Push to Lock Mechanismus an den Seitenteilen, der das schnelle Öffnen der tempered Glas Seitenteile ermöglicht. Ähnlich gut ist die Möglichkeit, die obere Abdeckung per Knopfdruck zu lösen.
Auch der Einbau von längeren Grafikkarten stellt für das Fractal Design kein Problem dar. Zusätzlich lassen sich Grafikkarten per Riser Kabel auch vertikal montieren.
Zum positiven Gesamtbild trägt auch die hervorragende Abstimmung der Tönung des tempered Glas bei, die nicht zu hell oder dunkel gelungen ist.
Die vier mitgelieferten Prisma ARGB PWM Lüfter sind bei reduzierten Umdrehungen von circa 500 noch als leise zu bezeichnen.
Fractal Design hat auch an Anwender gedacht, die über eine rudimentäre Mainboard Unterstützung der jeweiligen Aura, RGB Fusion, Mystic Light und iCUE verfügen. Mit dem dedizierten RGB Controller im Lieferumfang ist die Nutzung der Lüfter LEDs sehr einfach.
Schön ist auch, dass ein USB 3.1 Gen 2 Typ-C Anschluss am I/O Panel vorhanden ist, so ist ein späteres Nachrüstung nicht mehr erforderlich. Der Typ-C Standard wird sich mehr und mehr durchsetzen.
Beim durchgehend positiven Eindruck des Gehäuses kann die Bedienungsanleitung nicht mithalten, sie ist wenig hilfreich bzw. gar nicht zu gebrauchen. Aus der Anleitung geht z.B. nicht hervor, wie man die Front konkret entfernen könnte. Tolle Komfortfeatures, wie die Kalibrierungsschraube verschweigt die Bedienungsanleitung. Für Fractal Design erfahrene stören diese Punkte nicht, aber für Neukunden wäre eine detailreichere Anleitung wünschenswert.
Nach fast vier Wochen intensiver Benutzung des Fractal Design Define S2 Vision möchte ich eine Empfehlung für dieses Gehäuse aussprechen. Auch wenn der Preis sehr hoch ist, kann dieses Detail das Gesamtergebnis nicht mehr ins Negative reißen.
Pro:
Dedizierter RGB Controller im Lieferumfang
I/O Panel mit USB 3.1 Gen 2 Typ-C Anschluss
Push to Lock Mechanismus an den Seitenteilen
440mm Grafikkarteninstallation ist möglich
Contra:
Sehr teuer
Bedienungsanleitung ist mangelhaft
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