Sky7677
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Liebe Community,
für den Lesertest für die FritzBox 5590 Fiber von AVM wurden Freiwillige gesucht, die hierbei mitmachen (siehe Artikel vom Donnerstag, 18. August 2022 und Sammelthread im Forum zu den Bewerbungen sowie zur Auswahl) und die FritzBox als User:innen testen. Meinerseits sind die Tests abgeschlossen, weshalb nun das Review folgt. Zunächst zeige ich auf, wie der Test strukturiert ist, anschließend folgen die Erläuterungen. Zudem möchte ich darauf hinweisen, dass es oft Vergleiche zur FritzBox 7590 geben wird. Diese wurde zuletzt mit der Labor-Version 7.39-98713 BETA betrieben.
Zu mir selbst möchte ich kurz mitteilen, dass ich nicht aus der IT-Branche komme oder als Mitarbeiter der IT selbst tätig bin, jedoch habe ich eine Affinität dazu und kann mindestens oberflächlich technische Angaben machen und Tests durchführen. Dieser Lesertest wird demnach vordergründig die Sicht eines Users zeigen (für die sehr tief in technischen Details gehenden Tests kann ich aber glaube ich auf meine Mitbewerber verweisen, die in ihren Bewerbungen teils angegeben haben, in der IT ausgebildet zu sein - die können das dann ohnehin viel besser und deren Aussagen stehen dann auch mit dem Hintergrund einer Ausbildung da ). Da ich im Home Office arbeite, sind die Tests über einen großflächigen Nutzungszeitraum erfolgt. Zuletzt sei darauf hingewiesen, dass alles, was ich hier schreibe, eigene Erfahrungswerte sind.
Bevor sich jemand eine FritzBox 5590 Fiber holt, sollte in Erfahrung gebracht werden, ob der Telekommunikationsanbieter in der Lage ist, die technisch erforderlichen Anforderungen zu erfüllen (die Frage ist wohl eigentlich: kann er es und möchte er es?). So gibt es meines Wissens nach (mindestens) zwei verschiedene Glasfaser-Arten: aktive und passive Glasfasernetze, genannt AON oder (G)PON. Für beide Arten sind passende Zubehörteile im Paket der FritzBox 5590 (mit Schutzkappe) enthalten, sodass die meisten Anwender:innen kein Problem bei der Art des Netzes haben sollten. Mein Anschluss bei der Deutschen Telekom (künftig auch mit DTAG abgekürzt) nutzt letzteres, weshalb die FritzBox 5590 mit diesem Adapter-Teil versehen wird, das andere Teil für AON-Anschlüsse verbleibt im Karton. Beide Module sind beschriftet, so sollte die Auswahl auch Laien gelingen.
Eine weitere Anforderung ist, dass das in der FritzBox genutzte Modem mit dem Telekommunikationsanbieter kommunizieren kann. Hier gibt es verschiedene Arten, wie der Anschluss aktiviert werden kann. Wie es bei der DTAG funktioniert, habe ich als Zusatz unten an diesen Testbericht angehängt (Anhang 1).
(hinten rechts sind die beiden Module für AON und GPON)
Sobald die korrekten Daten eingetragen sind (und der Rediscovery angestoßen wurde) und die FritzBox 5590 neu gestartet wurde, verbindet sie sich nach einigen Minuten. Zunächst wird dieser Versuch mit einem gleichmäßigen Ein-Aus-Blinken der Fiber-LED dokumentiert. Wenn es dann an den Verbindungsaufbau selbst geht, wird es ein Doppel-Blinken (ich meine: als würde der Buchstabe "i" im Morsecode geschrieben werden), bis die LED dauerhaft leuchtend bleibt (man kann im Übrigen die LEDs auf Dauer auch gänzlich abschalten, sodass in allen Fällen, in denen die FritzBox nichts tut, keine LED leuchtet, bis sich etwas ändert). Der Telekom-Mitarbeiter hat im Übrigen sogar am Telefon gewartet, bis ich ihm gesagt habe, dass die Verbindung steht und ich einen kurzen Speedtest machen konnte.
Die FritzBox teilte in meinem Fall mit, dass (theoretisch) ein Downstream (Empfangsrichtung) von bis zu 2,50 Gbits, ein Upstream von bis zu 1,25 Gbits möglich sei. Die Daten sind, zumindest derzeit, eher theoretischer Natur, insbesondere, da die Tarife gar nicht in der Höhe angeboten werden.
Das WLAN der 5590 ist formal ein Upgrade ggü. Der 7590. Zum Einen unterstützt die 5590 von Haus aus WiFi 6 (dies wurde von vielen angeschlossenen Geräten auch direkt erkannt und vermerkt), andererseits kann der Verschlüsselungsstandard WPA3 (+ WPA2 in Kombination) genutzt werden. Hier gibt es aber einen möglicherweise entscheidenden Nachteil, dazu im Abschnitt 4.1 Konnektivität (kabellos) mehr.
Das WLAN der 5590 scheint (sei es wegen WiFi 6 oder, weil es an sich besser ist) eine etwas höhere Reichweite zu haben. Zumindest ist es jetzt auch in den am weitesten entfernten Räumen deutlich stabiler und zwingt zwei unserer Smartphones nicht zu einem ständigen Wechsel auf 5G.
Die FritzBox hat keine Probleme damit, die Powerline-Dosen von TP-Link zu betreiben. Aus der FritzBox heraus bekommen die TP-Link-Dosen einen Anschluss per LAN, im Keller (dort ist das Gegenstück dazu) wird das WLAN-Signal der FritzBox 5590 kopiert und dort ausgestrahlt. Da damit eine Waschmaschine verbunden ist, ist das eine gute Sache. Die Waschmaschine selbst (ein neueres Modell von LG) hat ebenfalls keine Probleme gehabt, sich direkt wieder zu verbinden – es ist, als hätte sich nichts geändert, das Kopieren geht nach wie vor ohne Probleme. Auch unten genutzte Smartphones verbinden sich mit dem im Keller ausgestrahlten 2,4 GHz-Netz ohne Probleme.
Die meisten Geräte scheinen keine Verbindungsprobleme zu haben. Bei zwei Geräten gibt es diese leider. Eines davon ist unser Drucker (ein EPSON Stylus BX620FWD). Dieser hat sich partout geweigert, eine kabellose Verbindung über WLAN zur FritzBox 5590 aufzubauen. Um herauszufinden, woran es liegt, habe ich das Protokoll drucken lassen. Dort heißt es, dass die MAC-Adresse gefiltert werde. Dies habe ich, nach einiger Recherche, aber widerlegen können. Die Anmeldung des Druckers wird zwar in diesem Schritt abgelehnt, aber nicht aufgrund eines Adressenfilters, sondern mangels PMF (Protected Management Frames). Es handelt sich bei dem Drucker um ein mindestens zehn Jahre altes Modell, weshalb dies die wahrscheinlichste Ursache ist. Ein MAC-Adressenfilter war (zu diesem Zeitpunkt) nicht aktiv. An sich könnte das Problem angeblich gelöst werden, wenn auf WPA2 (only) umgestellt werden würde. Ich habe mich dazu entschieden, den Drucker per LAN ins Netzwerk einzubinden, da es derzeit geht. Wie es in Zukunft aussieht, ist nicht absehbar.
Dies war ein kleiner Minuspunkt, für den die FritzBox eigentlich nichts kann. Ich habe aber im Rahmen meiner Recherche erfahren, dass es einigen Besitzern von Druckern älterer Modelle so oder ähnlich geht.
Ein weiteres Gerät hat Probleme mit der Verbindungsstabilität. Es handelt sich hierbei um ein Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G, dessen Verbindungsabbrüche anfangs auch mit der FritzBox 7590 Alltag waren. Als ich die Labor-Version (s. o.) auf die 7590 aufgespielt hatte, waren die Probleme fast gänzlich behoben und Abbrüche eine Ausnahme. Daher ist nicht ganz klar, woran es exakt liegen könnte, es steht nicht einmal wirklich fest, welches Gerät die Verbindung letztlich anfängt, zu verweigern. Es wäre daher schön, wenn die Entwicklungen der Labor-Version aus der 7590 auch für die 5590 nachgezogen werden könnten (es gibt für die 5590 derzeit leider kein Labor-Update).
Das Streaming von drei Kameras mit Bewegungsmeldern (welche uns helfen, die Katzen während unserer Abwesenheit zu beobachten) funktioniert ebenfalls tadellos. Alle drei Geräte sind über WLAN (2,4 GHz) angebunden. Alle anderen Geräte haben ebenfalls keine Probleme:
4.2 kabelgebunden
Zunächst sei erwähnt, dass die FritzBox 5590 von AVM mit vier Gigabit-LAN-Anschlüssen kommt. Zusätzlich kann, wird sie via Glasfaser genutzt, auch der WAN-Anschluss frei und kann als LAN mit bis zu 2,5 Gbit genutzt werden. Alle Anschlüsse lassen sich zudem im Gigabit oder im 100Mbit-Modus betreiben (sog. Power-Mode vs. Green-Mode). Dies haben die Vorgänger auch schon angeboten. Da die angeschlossenen Geräte keine hohe Geschwindigkeit benötigen, wurde jeweils der Green Mode gewählt. Einen Performance-Drop konnte ich dadurch nicht feststellen (bezieht auch eine als Home/Media-Server genutzte NUC mit ein).
Der (jetzt über LAN angeschlossene – siehe Abschnitt zur kabellosen Konnektivität) Drucker konnte mittels LAN-Kabel ordnungsgemäß ins Netzwerk eingebunden werden. Auch größere Druckaufträge bereiteten keine Probleme (das war in der Vergangenheit nicht immer so – ob es an der Änderung der Anbindung oder am Router liegt, kann ich leider nicht feststellen).
Alle anderen über Kabel angebundenen Geräte haben ebenfalls keine Probleme (IKEA Tradfri-Gateway, ein Smart-TV von Samsung, eine Intel NUC 7. Generation sowie letztlich auch der Drucker).
Auch Datenübertragungen vom PC (Anschluss über WIFI) zur USB3-Festplatte funktionieren fast so gut, als wäre die Festplatte Teil des PCs. Zur USB-Festplatte sei gesagt, dass es sich um eine HDD handelt (WD, 7.200 RPM). Ob eine SSD die Performance steigern könnte, oder ob der Flaschenhals im Bereich der Fritzbox zu finden wäre, kann ich an der Stelle nicht beurteilen. Vielleicht finde ich das in der Zukunft noch heraus.
Streaming auf Fernsehern und Smartphones funktioniert einwandfrei, auch, wenn andere Geräte die Verbindung gerade voll auslasten. Die Aufteilung der verfügbaren Bandbreite wird hier sinnvoll durchgeführt, auch ohne manuelle Eingriffe. Diese wären aber auch möglich (Priorisierung von Geräten).
Zoom-Meetings, Teams und weitere Sachen funktionieren gut, es gibt keine Hänger auf meiner Seite (oder gar Abbrüche). Da ich ein Home-Office-Fan bin (und einen HO-Vertrag habe) ist das natürlich perfekt.
Die Performance hat sich insgesamt definitiv nicht verschlechtert, vielleicht sogar minimal verbessert. Das Schreiben auf der USB-Festplatte war etwas zügiger als vorher, die Performance der Internet-Verbindung war gefühlt fast unverändert. Ohne statistisch korrekt ausgeführte statistische Tests möchte ich aber nicht beurteilen, ob es signifikante Unterschiede gibt.
Leider scheint AVM noch keine Möglichkeit zu bieten, VPN-Verbindungen derart anzubieten, sodass Android-Smartphones diese auch ohne Zusatz-Software (MyFritz-App) nutzen können und wollen. Alle unsere Smartphones (zwei Samsung-Modelle mit aktuellem Android 12, zwei Nokia-Modelle mit Android 11 und 12, ein Samsung-Tablet) verweigern die Nutzung der VPN-Verbindung oder bieten gar nicht erst den VPN-Typ an. Man kann sie anklicken, jedoch nicht nutzen. Das ist für mich tatsächlich einer der größten Minuspunkte, da die VPN-Verbindung tatsächlich benötigt und genutzt werden würde, um Geräte zu steuern, die wir nicht ins Internet lassen (können oder wollen, teils sind Smart-Home Geräte dabei, die nicht von der integrierten FritzBox Smarthome-Funktion gesteuert werden können oder wollen). Dieses Problem hatte die FritzBox 7590 auch schon, allerdings hätte ich von einem "Nachfolger" (natürlich nicht ganz korrekt, aber von der FritzBox 5590 wäre ja schon ein neuerer Stand zu erwarten) erwartet, dass es hierzu ein Update gibt.
Eine Lösung wird zwar angeboten, jedoch erfordert es, dass die MyFritz-App genutzt wird und ich weiß dann bspw. nicht sicher, welcher Verbindungstyp genutzt wird. Immerhin gibt es dafür ein VPN-Widget für den Homescreen, jedoch wäre es mir lieber, die einheitlichen Buttons (aus Android) nutzen zu können. Leider habe ich diese Lösung jedoch nicht zum Laufen gebracht. Zunächst: die VPN-Möglichkeit muss einmalig aktiviert werden, wenn das Gerät lokal im Heimnetz ist. Dies habe ich gemacht. Zudem muss dem User in den Benutzer-Einstellungen der FritzBox der Fernzugriff und der Zugriff auf NAS-Inhalte gestattet werden. Auch dies erfolgte. Dennoch ist es mir nicht gelungen, aus der Ferne (bzw. im Mobilfunknetz über VPN) auf die NAS zuzugreifen, dort Dateien zu ziehen oder abzulegen. Dies ist tatsächlich ein größerer Minuspunkt, da ich des Öfteren Dateien aus der Ferne benötige bzw. diese nicht ständig auf mein Smartphone rüberladen möchte.
Gut funktioniert hingegen die Steuerung von bspw. Smart-TVs mit der Fritz-Media App (diese wird nicht mehr angeboten, es gibt aber Alternativen). Einfach anklicken, welches Gerät welches Video abspielen soll und das Gerät bekommt die Inhalte von der NAS direkt zum Abspielen zugespielt (hierzu muss meines Wissens nach UPnP aktiviert sein).
Insgesamt muss ich bemerken, dass im Rahmen der Verbindungsoptionen derzeit leider Abstriche gemacht werden. Das ist schade. Allerdings: dies betrifft natürlich auch die FritzBox 7590.
Damit ist die zusätzliche Bestätigung, sofern aktiviert, bisher meines Wissens nach nur durch Tastendruck auf der FritzBox selbst möglich gewesen. Inzwischen scheint das auch mit der Google Authenticator App zu gehen. Probiert habe ich es nicht, kann aber ein Vorteil sein.
Lohnt sich ein Umstieg von einer FritzBox 7590 auf eine 5590? Diese Frage würde ich mit „eher ja“ beantworten. Einerseits wird aus zwei Geräten ein Gerät (wenn der Glasfaser-Anschluss genutzt wird), die Vorteile sind hier offensichtlich. Andererseits bekommt man WIFI6 (wenn man vorher nicht die AX-Version der 7590 hatte) und WPA3 sowie einen 2,5Gbit-Anschluss, wenn WAN nicht benötigt wird. Wer kein Gerät ohne PMF hat, wird auch die neuen Standards uneingeschränkt nutzen können.
Insgesamt wäre ich eher davon überzeugt, diesen Umstieg zu machen. Tatsächlich hatte ich die Überlegung auch schon angestellt, bevor ich vom Lesertest erfahren habe. Das ist - trotz zweier Nachteile - auch nach dem Test so geblieben. Grund ist einfach: einerseits kann man nicht ewig eine alte Technik nutzen (ich meine den Drucker), andererseits wird es für VPN sicherlich auch irgendwann Updates geben. Wer aktuell ein funktionierendes System hat, welches VPN ohne Probleme zur Verfügung stellt und auf dieses angewiesen ist, sollte sich unter Abwägung der Prioritäten entscheiden, ob der Umstieg jetzt oder später erfolgen sollte.
Ich hoffe, ich konnte einigermaßen zeigen, wie mein Eindruck von der FritzBox 5590 Fiber von AVM war. Sollte noch etwas fehlen, Tests gewünscht sein, Rückfragen bestehen etc. gerne nachfragen, ich schaue immer wieder mal rein und schaue dann, was ich machen kann. Es folgen jetzt nur noch Anhänge.
Zunächst wird wichtig, ob bereits ein Glasfaseranschluss besteht und ein Modem aktiviert ist. Ist bereits ein Modem aktiv, dann gilt: vor dem Umstecken der Glasfaserleitung sollte entweder die Glasfaser-Hotline der Telekom angerufen werden oder aber im Telekom-hilft Forum ein Beitrag geschrieben und auf einen Anruf von dort gewartet werden. Es kann aber auch sein, dass man am Telefon jemanden bekommt, der gar nicht wirklich weiß, wie das funktioniert und umgekehrt kann es im Forum sein, dass man auf die Telefonnummer verwiesen wird. Im Regelfall gilt, dass, sollte es nach wenigen Tagen nicht gehen, spätestens dann jemand im Telekom-Hilft Forum angepingt wird, der das dann auch hinbekommt.
Benötigt wird zur Einrichtung die Modem-ID des ALTEN Modems. Dann wird telefonisch eben eine ONT-Installationskennung übermittelt, welche die FritzBox 5590 unter den Zugangsdaten benötigt (hierzu muss der entsprechende Haken gesetzt werden). Nach Eingabe muss ggf. ein Rediscovery auf Seiten der Telekom angestoßen werden, weshalb sich empfiehlt, die Eingabe zusammen am Telefon zu machen, damit nicht ein zweiter Anruf notwendig wird. Es empfiehlt sich, die FritzBox neu zu starten.
Die Zugangsdaten scheinen nur teilweise, ggf. sogar gar nicht notwendig zu sein. So hat die Einrichtung bei mir ohne das mir unbekannte Zugangspasswort funktioniert, welches ich ja nie erhalten hatte, weil die Einrichtung ursprünglich von Techniker:innen durchgeführt wurde.
Ist noch kein Modem angeschlossen gewesen, dann entfällt der Schritt des Rediscovery.
2. Ping-Tests
Es wurden ein paar Ping-Tests, sowohl kabelgebunden als auch kabellos gemacht. Hierzu wurden entweder Webseiten genutzt oder der Ping-Test wurde über das Terminal mit ping gemacht (IPV4 erzwungen, im Regelfall mit 30 Anfragen). Leider habe ich die ersten Testergebnisse nicht mehr parat, aber für die letzten sechs liegen mir die Daten vor und sie unterscheiden sich nicht wesentlich von den vorherigen Tests, weshalb ich die Ergebnisse trotzdem noch kurz skizzieren möchte, bitte aber darum, diese mit Vorsicht zu betrachten.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass der ping über kabellose Anbindung im Mittel zwischen 6 ms und 9 ms schwankt. Die Volatilität lag hierbei zwischen 2,95% und 4,25% (n=30). Das Minimum war insgesamt bei 6 ms, Maximum bei 14 ms. Kabellose Tests wurden mit einem PC mit Windows 11, teilweise über Websites wie wieistmeineip.de oder ähnlich, teilweise über Terminal an Google-DNS-Server (wie 8.8.8.8) ausgeführt. Websites führen keine 30 Anfragen durch, weshalb die Ergebnisse derer Schwankungsbreiten nicht berücksichtigt wurde, um die Auswertung nicht zu verzerren.
Kabelgebunden sind die Werte im Mittel zwischen 4,920 und 4,934 ms gewesen. Insgesamt lag das Minimum bei 4,633 ms, das Maximum bei 5,474 ms. Kabelgebundene Tests wurden mit einem Debian Home-Server über Terminal durchgeführt (Google DNS-Server 8.8.8.8). Die Volatilität der Stichprobe liegt bei etwa 0,02 % (gerundeter Wert, kein Fehler; n=30). Die sehr viel niedrigere Volatilität lässt sich zu einem kleinen Teil über die viel genauere Darstellung der Nachkommastellen im Debian-Terminal erklären, ich habe leider soeben bei der Berechnung erst bemerkt, dass eine genauere Darstellung über die Tests in Windows gut gewesen wäre. So sind die Ergebnisse nicht wirklich vergleichbar.
Insgesamt lässt sich eine leichte Verbesserung ggü. der FritzBox 7590 + Telekom-Modem im kabellosen Bereich feststellen. Kabelgebunden sind die Tests ähnlich, sodass ich ohne tiefergehende statistische Analyse weder aussagen möchte, dass die Tests tatsächlich besser sind noch, dass sie sich nicht signifikant verändert hätten. Betrachtet man nur die Zahlen ohne statistische Analyse, könnte man vermuten, dass es sich leicht verbessert hat.
für den Lesertest für die FritzBox 5590 Fiber von AVM wurden Freiwillige gesucht, die hierbei mitmachen (siehe Artikel vom Donnerstag, 18. August 2022 und Sammelthread im Forum zu den Bewerbungen sowie zur Auswahl) und die FritzBox als User:innen testen. Meinerseits sind die Tests abgeschlossen, weshalb nun das Review folgt. Zunächst zeige ich auf, wie der Test strukturiert ist, anschließend folgen die Erläuterungen. Zudem möchte ich darauf hinweisen, dass es oft Vergleiche zur FritzBox 7590 geben wird. Diese wurde zuletzt mit der Labor-Version 7.39-98713 BETA betrieben.
Zu mir selbst möchte ich kurz mitteilen, dass ich nicht aus der IT-Branche komme oder als Mitarbeiter der IT selbst tätig bin, jedoch habe ich eine Affinität dazu und kann mindestens oberflächlich technische Angaben machen und Tests durchführen. Dieser Lesertest wird demnach vordergründig die Sicht eines Users zeigen (für die sehr tief in technischen Details gehenden Tests kann ich aber glaube ich auf meine Mitbewerber verweisen, die in ihren Bewerbungen teils angegeben haben, in der IT ausgebildet zu sein - die können das dann ohnehin viel besser und deren Aussagen stehen dann auch mit dem Hintergrund einer Ausbildung da ). Da ich im Home Office arbeite, sind die Tests über einen großflächigen Nutzungszeitraum erfolgt. Zuletzt sei darauf hingewiesen, dass alles, was ich hier schreibe, eigene Erfahrungswerte sind.
Struktur / Inhaltsverzeichnis:
- Zur FritzBox 5590 und zum Anschluss selbst
- Einrichtung der FritzBox 5590
- Einrichtung der Geräte an der FritzBox 5590
- Konnektivität
- Kabellos
- Kabelgebunden
- Performance
- Verbindungsoptionen/Einstellungen (u. a. DynDNS, Portfreigaben, Dienste, VPN)
- Sonstige Anmerkungen
- Zusammenfassung
- Fazit
- Einrichtung der Verbindung an einem Telekom Magenta Zuhause XXL Glasfaseranschluss
- Testergebnisse im Detail (ping-Tests)
1. Zunächst zur FritzBox 5590 und zum Anschluss selbst
Bevor sich jemand eine FritzBox 5590 Fiber holt, sollte in Erfahrung gebracht werden, ob der Telekommunikationsanbieter in der Lage ist, die technisch erforderlichen Anforderungen zu erfüllen (die Frage ist wohl eigentlich: kann er es und möchte er es?). So gibt es meines Wissens nach (mindestens) zwei verschiedene Glasfaser-Arten: aktive und passive Glasfasernetze, genannt AON oder (G)PON. Für beide Arten sind passende Zubehörteile im Paket der FritzBox 5590 (mit Schutzkappe) enthalten, sodass die meisten Anwender:innen kein Problem bei der Art des Netzes haben sollten. Mein Anschluss bei der Deutschen Telekom (künftig auch mit DTAG abgekürzt) nutzt letzteres, weshalb die FritzBox 5590 mit diesem Adapter-Teil versehen wird, das andere Teil für AON-Anschlüsse verbleibt im Karton. Beide Module sind beschriftet, so sollte die Auswahl auch Laien gelingen.
Eine weitere Anforderung ist, dass das in der FritzBox genutzte Modem mit dem Telekommunikationsanbieter kommunizieren kann. Hier gibt es verschiedene Arten, wie der Anschluss aktiviert werden kann. Wie es bei der DTAG funktioniert, habe ich als Zusatz unten an diesen Testbericht angehängt (Anhang 1).
2. Aufbau und Einrichtung der FritzBox 5590
Der FritzBox 5590 werden noch ein Quick-Start Guide, ein Anschlusskabel für den Weg von der Glasfaser-Teilnehmeranschlussdose zum GPON-Eingang der FritzBox sowie ein LAN-Kabel beigelegt. Das Netzteilkabel wurde nicht mit einem Draht, sondern einem dünnen Karton umwickelt – ein kleiner Beitrag, um Plastik zu sparen. Das Glasfaseranschlusskabel kann, muss aber nicht genutzt werden, jenachdem, ob bereits ein eigenes Kabel genutzt wird (und, ob dieses zusammen mit dem Modem möglicherweise zurück an den Telekom-Anbieter muss! In meinem Fall war es nicht notwendig, dies ist jedoch von Fall zu Fall unterschiedlich).(hinten rechts sind die beiden Module für AON und GPON)
Sobald die korrekten Daten eingetragen sind (und der Rediscovery angestoßen wurde) und die FritzBox 5590 neu gestartet wurde, verbindet sie sich nach einigen Minuten. Zunächst wird dieser Versuch mit einem gleichmäßigen Ein-Aus-Blinken der Fiber-LED dokumentiert. Wenn es dann an den Verbindungsaufbau selbst geht, wird es ein Doppel-Blinken (ich meine: als würde der Buchstabe "i" im Morsecode geschrieben werden), bis die LED dauerhaft leuchtend bleibt (man kann im Übrigen die LEDs auf Dauer auch gänzlich abschalten, sodass in allen Fällen, in denen die FritzBox nichts tut, keine LED leuchtet, bis sich etwas ändert). Der Telekom-Mitarbeiter hat im Übrigen sogar am Telefon gewartet, bis ich ihm gesagt habe, dass die Verbindung steht und ich einen kurzen Speedtest machen konnte.
Die FritzBox teilte in meinem Fall mit, dass (theoretisch) ein Downstream (Empfangsrichtung) von bis zu 2,50 Gbits, ein Upstream von bis zu 1,25 Gbits möglich sei. Die Daten sind, zumindest derzeit, eher theoretischer Natur, insbesondere, da die Tarife gar nicht in der Höhe angeboten werden.
3. Einrichtung der Geräte an der FritzBox
Zunächst habe ich die Einstellungen für das WLAN für beide Funknetze (2,4 GHz und 5 GHz) von der alten FritzBox 7590 (OHNE AX, also ohne WIFI 6) manuell in die FritzBox 5590 übertragen. Bisher dachte ich, dass sich die Einstellungen mit Backup und Wiederherstellen auch auf Fritzboxen anderer Bauart (DSL vs. Fiber) übertragen lassen (abgesehen von den Telekom-Anschlussdaten vielleicht), dem ist aber leider nicht so. Probiert man das aus, wird von der FritzBox mit einer Fehlermeldung der Übertrag abgelehnt. Das heißt also: alle Geräte selbst einrichten und alle Einstellungen manuell übertragen (so, wie bei einem Smartphone-Wechsel geht es also nicht). Natürlich könnte man die Geräte auch einfach anmelden und loslegen, aber die Verteilung der Geräte auf IP-Adressenräume ist bei uns geregelt – insbesondere für Geräte, auf die von extern zugegriffen werden muss. Um zumindest etwas Arbeit zu ersparen, habe ich zumindest die gleichen Adressen vergeben. Hinweis: dies betrifft natürlich auch Port-Freigaben, daran dachte ich erst später. Für jemanden ohne besondere Anforderungen ist die Einrichtung jedoch unkompliziert: Geräte anmelden und loslegen. Smartphones können z. B. den QR-Code scannen, der in der MyFritz-App ausgelesen werden kann. Zudem gibt es die WPS-Funktion, welche auch gut funktioniert.Das WLAN der 5590 ist formal ein Upgrade ggü. Der 7590. Zum Einen unterstützt die 5590 von Haus aus WiFi 6 (dies wurde von vielen angeschlossenen Geräten auch direkt erkannt und vermerkt), andererseits kann der Verschlüsselungsstandard WPA3 (+ WPA2 in Kombination) genutzt werden. Hier gibt es aber einen möglicherweise entscheidenden Nachteil, dazu im Abschnitt 4.1 Konnektivität (kabellos) mehr.
4. Konnektivität
4.1. KabellosDas WLAN der 5590 scheint (sei es wegen WiFi 6 oder, weil es an sich besser ist) eine etwas höhere Reichweite zu haben. Zumindest ist es jetzt auch in den am weitesten entfernten Räumen deutlich stabiler und zwingt zwei unserer Smartphones nicht zu einem ständigen Wechsel auf 5G.
Die FritzBox hat keine Probleme damit, die Powerline-Dosen von TP-Link zu betreiben. Aus der FritzBox heraus bekommen die TP-Link-Dosen einen Anschluss per LAN, im Keller (dort ist das Gegenstück dazu) wird das WLAN-Signal der FritzBox 5590 kopiert und dort ausgestrahlt. Da damit eine Waschmaschine verbunden ist, ist das eine gute Sache. Die Waschmaschine selbst (ein neueres Modell von LG) hat ebenfalls keine Probleme gehabt, sich direkt wieder zu verbinden – es ist, als hätte sich nichts geändert, das Kopieren geht nach wie vor ohne Probleme. Auch unten genutzte Smartphones verbinden sich mit dem im Keller ausgestrahlten 2,4 GHz-Netz ohne Probleme.
Die meisten Geräte scheinen keine Verbindungsprobleme zu haben. Bei zwei Geräten gibt es diese leider. Eines davon ist unser Drucker (ein EPSON Stylus BX620FWD). Dieser hat sich partout geweigert, eine kabellose Verbindung über WLAN zur FritzBox 5590 aufzubauen. Um herauszufinden, woran es liegt, habe ich das Protokoll drucken lassen. Dort heißt es, dass die MAC-Adresse gefiltert werde. Dies habe ich, nach einiger Recherche, aber widerlegen können. Die Anmeldung des Druckers wird zwar in diesem Schritt abgelehnt, aber nicht aufgrund eines Adressenfilters, sondern mangels PMF (Protected Management Frames). Es handelt sich bei dem Drucker um ein mindestens zehn Jahre altes Modell, weshalb dies die wahrscheinlichste Ursache ist. Ein MAC-Adressenfilter war (zu diesem Zeitpunkt) nicht aktiv. An sich könnte das Problem angeblich gelöst werden, wenn auf WPA2 (only) umgestellt werden würde. Ich habe mich dazu entschieden, den Drucker per LAN ins Netzwerk einzubinden, da es derzeit geht. Wie es in Zukunft aussieht, ist nicht absehbar.
Dies war ein kleiner Minuspunkt, für den die FritzBox eigentlich nichts kann. Ich habe aber im Rahmen meiner Recherche erfahren, dass es einigen Besitzern von Druckern älterer Modelle so oder ähnlich geht.
Ein weiteres Gerät hat Probleme mit der Verbindungsstabilität. Es handelt sich hierbei um ein Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G, dessen Verbindungsabbrüche anfangs auch mit der FritzBox 7590 Alltag waren. Als ich die Labor-Version (s. o.) auf die 7590 aufgespielt hatte, waren die Probleme fast gänzlich behoben und Abbrüche eine Ausnahme. Daher ist nicht ganz klar, woran es exakt liegen könnte, es steht nicht einmal wirklich fest, welches Gerät die Verbindung letztlich anfängt, zu verweigern. Es wäre daher schön, wenn die Entwicklungen der Labor-Version aus der 7590 auch für die 5590 nachgezogen werden könnten (es gibt für die 5590 derzeit leider kein Labor-Update).
Das Streaming von drei Kameras mit Bewegungsmeldern (welche uns helfen, die Katzen während unserer Abwesenheit zu beobachten) funktioniert ebenfalls tadellos. Alle drei Geräte sind über WLAN (2,4 GHz) angebunden. Alle anderen Geräte haben ebenfalls keine Probleme:
- Waschmaschine (LG)
- Futterautomat (Pettadore)
- Staubsauerroboter (Roborock S7)
- Diverse Smartphones (Nokia 8.3 5G, Nokia 7.2, Samsung Galaxy S22 Ultra 5G)
- Tablets (derzeit leider nur das Samsung Tab S7+ in Betrieb, ein Acer Aspire Switch konnte nicht getestet werden, da der Akku aufgebläht war)
- Desktop PC (mit PCI-E angebundener Netzwerkkarte mit Intel AX210 2.400Mbps)
- Streaming-Kameras (drei Stück)
- Laptops (Lenovo Thinkpad T590, ein etwa zehn Jahre altes Acer Aspire)
- Nintendo Switch (erste Edition)
- Nintendo Switch Light
- Sony Bravia TV (etwa zehn Jahre alter Smart-TV)
4.2 kabelgebunden
Zunächst sei erwähnt, dass die FritzBox 5590 von AVM mit vier Gigabit-LAN-Anschlüssen kommt. Zusätzlich kann, wird sie via Glasfaser genutzt, auch der WAN-Anschluss frei und kann als LAN mit bis zu 2,5 Gbit genutzt werden. Alle Anschlüsse lassen sich zudem im Gigabit oder im 100Mbit-Modus betreiben (sog. Power-Mode vs. Green-Mode). Dies haben die Vorgänger auch schon angeboten. Da die angeschlossenen Geräte keine hohe Geschwindigkeit benötigen, wurde jeweils der Green Mode gewählt. Einen Performance-Drop konnte ich dadurch nicht feststellen (bezieht auch eine als Home/Media-Server genutzte NUC mit ein).
Der (jetzt über LAN angeschlossene – siehe Abschnitt zur kabellosen Konnektivität) Drucker konnte mittels LAN-Kabel ordnungsgemäß ins Netzwerk eingebunden werden. Auch größere Druckaufträge bereiteten keine Probleme (das war in der Vergangenheit nicht immer so – ob es an der Änderung der Anbindung oder am Router liegt, kann ich leider nicht feststellen).
Alle anderen über Kabel angebundenen Geräte haben ebenfalls keine Probleme (IKEA Tradfri-Gateway, ein Smart-TV von Samsung, eine Intel NUC 7. Generation sowie letztlich auch der Drucker).
5. Performance
Früher war ich ein Freund und Verfechter des LAN-Kabels am heimischen PC. Inzwischen ist die Verbindung über WLAN so gut geworden, dass ich selbst als ex-Vielzocker (inzwischen nur noch gelegentlich) nicht mehr spürbar feststellen kann, ob ich via LAN oder WLAN unterwegs bin. Der Ping befindet sich in diversen Tests im Bereich zwischen 6-9 ms (jenachdem, welchen Server man fragt, heute waren es 9ms im Durchschitt, 7% Schwankungsbreite). Im Anhang 2 finden sich noch ein paar kurze Ausführungen zu Ping-Tests.Auch Datenübertragungen vom PC (Anschluss über WIFI) zur USB3-Festplatte funktionieren fast so gut, als wäre die Festplatte Teil des PCs. Zur USB-Festplatte sei gesagt, dass es sich um eine HDD handelt (WD, 7.200 RPM). Ob eine SSD die Performance steigern könnte, oder ob der Flaschenhals im Bereich der Fritzbox zu finden wäre, kann ich an der Stelle nicht beurteilen. Vielleicht finde ich das in der Zukunft noch heraus.
Streaming auf Fernsehern und Smartphones funktioniert einwandfrei, auch, wenn andere Geräte die Verbindung gerade voll auslasten. Die Aufteilung der verfügbaren Bandbreite wird hier sinnvoll durchgeführt, auch ohne manuelle Eingriffe. Diese wären aber auch möglich (Priorisierung von Geräten).
Zoom-Meetings, Teams und weitere Sachen funktionieren gut, es gibt keine Hänger auf meiner Seite (oder gar Abbrüche). Da ich ein Home-Office-Fan bin (und einen HO-Vertrag habe) ist das natürlich perfekt.
Die Performance hat sich insgesamt definitiv nicht verschlechtert, vielleicht sogar minimal verbessert. Das Schreiben auf der USB-Festplatte war etwas zügiger als vorher, die Performance der Internet-Verbindung war gefühlt fast unverändert. Ohne statistisch korrekt ausgeführte statistische Tests möchte ich aber nicht beurteilen, ob es signifikante Unterschiede gibt.
6. Verbindungsoptionen/Einstellungen (u. a. DynDNS, Portfreigaben, Dienste, VPN)
Die Einrichtung von DynDNS, Portfreigaben und AVM-Diensten wie MyFritz und Co. Funktionieren wie gewohnt und, wie man es von anderen FritzBoxen kennt. Da hier keine besonderen Vorkommnisse vorlagen, verliere ich dazu auch keine weiteren Worte.Leider scheint AVM noch keine Möglichkeit zu bieten, VPN-Verbindungen derart anzubieten, sodass Android-Smartphones diese auch ohne Zusatz-Software (MyFritz-App) nutzen können und wollen. Alle unsere Smartphones (zwei Samsung-Modelle mit aktuellem Android 12, zwei Nokia-Modelle mit Android 11 und 12, ein Samsung-Tablet) verweigern die Nutzung der VPN-Verbindung oder bieten gar nicht erst den VPN-Typ an. Man kann sie anklicken, jedoch nicht nutzen. Das ist für mich tatsächlich einer der größten Minuspunkte, da die VPN-Verbindung tatsächlich benötigt und genutzt werden würde, um Geräte zu steuern, die wir nicht ins Internet lassen (können oder wollen, teils sind Smart-Home Geräte dabei, die nicht von der integrierten FritzBox Smarthome-Funktion gesteuert werden können oder wollen). Dieses Problem hatte die FritzBox 7590 auch schon, allerdings hätte ich von einem "Nachfolger" (natürlich nicht ganz korrekt, aber von der FritzBox 5590 wäre ja schon ein neuerer Stand zu erwarten) erwartet, dass es hierzu ein Update gibt.
Eine Lösung wird zwar angeboten, jedoch erfordert es, dass die MyFritz-App genutzt wird und ich weiß dann bspw. nicht sicher, welcher Verbindungstyp genutzt wird. Immerhin gibt es dafür ein VPN-Widget für den Homescreen, jedoch wäre es mir lieber, die einheitlichen Buttons (aus Android) nutzen zu können. Leider habe ich diese Lösung jedoch nicht zum Laufen gebracht. Zunächst: die VPN-Möglichkeit muss einmalig aktiviert werden, wenn das Gerät lokal im Heimnetz ist. Dies habe ich gemacht. Zudem muss dem User in den Benutzer-Einstellungen der FritzBox der Fernzugriff und der Zugriff auf NAS-Inhalte gestattet werden. Auch dies erfolgte. Dennoch ist es mir nicht gelungen, aus der Ferne (bzw. im Mobilfunknetz über VPN) auf die NAS zuzugreifen, dort Dateien zu ziehen oder abzulegen. Dies ist tatsächlich ein größerer Minuspunkt, da ich des Öfteren Dateien aus der Ferne benötige bzw. diese nicht ständig auf mein Smartphone rüberladen möchte.
Gut funktioniert hingegen die Steuerung von bspw. Smart-TVs mit der Fritz-Media App (diese wird nicht mehr angeboten, es gibt aber Alternativen). Einfach anklicken, welches Gerät welches Video abspielen soll und das Gerät bekommt die Inhalte von der NAS direkt zum Abspielen zugespielt (hierzu muss meines Wissens nach UPnP aktiviert sein).
Insgesamt muss ich bemerken, dass im Rahmen der Verbindungsoptionen derzeit leider Abstriche gemacht werden. Das ist schade. Allerdings: dies betrifft natürlich auch die FritzBox 7590.
7. Sonstige Anmerkungen
Da ich kein "Telefon" habe (also kein Gerät, welches mit Schnur das Telefonieren ermöglicht oder per DECT angeschlossen wird oder ähnliches) kann ich zur Telefonie/zum Fax/Anrufbeantworter oder ähnlichen Geräten nichts sagen. Dies nur der Vollständigkeit halber.Damit ist die zusätzliche Bestätigung, sofern aktiviert, bisher meines Wissens nach nur durch Tastendruck auf der FritzBox selbst möglich gewesen. Inzwischen scheint das auch mit der Google Authenticator App zu gehen. Probiert habe ich es nicht, kann aber ein Vorteil sein.
8. Zusammenfassung
Pro:- WiFi 6
- Größere WiFi-Reichweite als mit FritzBox 7590
- LAN mit 2,5Gbit-Anschluss
- Zwei Glasfaser-Module (für AON und GPON) beiliegend
- (relativ) einfache Einrichtung, wenn man weiß, dass dies nicht selbständig geht
- Fast alle Geräte ohne Probleme unterstützt
- Gute Verbindung vom Server bis zum Endgerät (niedrige Latenz, stabil, Bandbreite gut aufgeteilt), insgesamt damit gute Performance in allen Bereichen
- Zwei USB3 Anschlüsse
- Keine Übertragung der Einstellungen von bauartbedingt andersartiger FritzBox möglich (auch, wenn sich die Oberflächen gleichen)
- Deutlich größer (höher) als die FritzBox 7590
- VPN-Verbindungen werden nur über AVM-eigene App „MyFritz“ angeboten, funktionieren aber nicht. Eine eigene Einrichtung ist bei aktuellen Android-Smartphones in deren Einstellungen nicht möglich, da diese Smartphones mit Android 12 das Protokoll als unsicher einstufen oder gar nicht erst anbieten
- Geräte ohne PMF (ältere per WLAN verbundene Geräte) können im kombinierten WPA3/WPA2-Modus nicht kabellos eingebunden werden
9. Fazit
Insgesamt überwiegen die Vorteile bei der Nutzung einer FritzBox meiner Meinung nach grundsätzlich gegenüber einem Standard-Router vom Telekommunikationsanbieter. Das fängt schon bei der Individualisierungsmöglichkeit und den vielen Zusätzen an, die eine FritzBox anbietet. Dazu kommt, dass es, obwohl unser Haushalt Geräte aller Art hat, diese größtenteils problemlos ins Netzwerk kommen.Lohnt sich ein Umstieg von einer FritzBox 7590 auf eine 5590? Diese Frage würde ich mit „eher ja“ beantworten. Einerseits wird aus zwei Geräten ein Gerät (wenn der Glasfaser-Anschluss genutzt wird), die Vorteile sind hier offensichtlich. Andererseits bekommt man WIFI6 (wenn man vorher nicht die AX-Version der 7590 hatte) und WPA3 sowie einen 2,5Gbit-Anschluss, wenn WAN nicht benötigt wird. Wer kein Gerät ohne PMF hat, wird auch die neuen Standards uneingeschränkt nutzen können.
Insgesamt wäre ich eher davon überzeugt, diesen Umstieg zu machen. Tatsächlich hatte ich die Überlegung auch schon angestellt, bevor ich vom Lesertest erfahren habe. Das ist - trotz zweier Nachteile - auch nach dem Test so geblieben. Grund ist einfach: einerseits kann man nicht ewig eine alte Technik nutzen (ich meine den Drucker), andererseits wird es für VPN sicherlich auch irgendwann Updates geben. Wer aktuell ein funktionierendes System hat, welches VPN ohne Probleme zur Verfügung stellt und auf dieses angewiesen ist, sollte sich unter Abwägung der Prioritäten entscheiden, ob der Umstieg jetzt oder später erfolgen sollte.
Ich hoffe, ich konnte einigermaßen zeigen, wie mein Eindruck von der FritzBox 5590 Fiber von AVM war. Sollte noch etwas fehlen, Tests gewünscht sein, Rückfragen bestehen etc. gerne nachfragen, ich schaue immer wieder mal rein und schaue dann, was ich machen kann. Es folgen jetzt nur noch Anhänge.
Anhang
1. Aktivierung der FritzBox 5590 Fiber als Modem für den passiven Glasfaseranschluss der DTAG (GPON):Zunächst wird wichtig, ob bereits ein Glasfaseranschluss besteht und ein Modem aktiviert ist. Ist bereits ein Modem aktiv, dann gilt: vor dem Umstecken der Glasfaserleitung sollte entweder die Glasfaser-Hotline der Telekom angerufen werden oder aber im Telekom-hilft Forum ein Beitrag geschrieben und auf einen Anruf von dort gewartet werden. Es kann aber auch sein, dass man am Telefon jemanden bekommt, der gar nicht wirklich weiß, wie das funktioniert und umgekehrt kann es im Forum sein, dass man auf die Telefonnummer verwiesen wird. Im Regelfall gilt, dass, sollte es nach wenigen Tagen nicht gehen, spätestens dann jemand im Telekom-Hilft Forum angepingt wird, der das dann auch hinbekommt.
Benötigt wird zur Einrichtung die Modem-ID des ALTEN Modems. Dann wird telefonisch eben eine ONT-Installationskennung übermittelt, welche die FritzBox 5590 unter den Zugangsdaten benötigt (hierzu muss der entsprechende Haken gesetzt werden). Nach Eingabe muss ggf. ein Rediscovery auf Seiten der Telekom angestoßen werden, weshalb sich empfiehlt, die Eingabe zusammen am Telefon zu machen, damit nicht ein zweiter Anruf notwendig wird. Es empfiehlt sich, die FritzBox neu zu starten.
Die Zugangsdaten scheinen nur teilweise, ggf. sogar gar nicht notwendig zu sein. So hat die Einrichtung bei mir ohne das mir unbekannte Zugangspasswort funktioniert, welches ich ja nie erhalten hatte, weil die Einrichtung ursprünglich von Techniker:innen durchgeführt wurde.
Ist noch kein Modem angeschlossen gewesen, dann entfällt der Schritt des Rediscovery.
2. Ping-Tests
Es wurden ein paar Ping-Tests, sowohl kabelgebunden als auch kabellos gemacht. Hierzu wurden entweder Webseiten genutzt oder der Ping-Test wurde über das Terminal mit ping gemacht (IPV4 erzwungen, im Regelfall mit 30 Anfragen). Leider habe ich die ersten Testergebnisse nicht mehr parat, aber für die letzten sechs liegen mir die Daten vor und sie unterscheiden sich nicht wesentlich von den vorherigen Tests, weshalb ich die Ergebnisse trotzdem noch kurz skizzieren möchte, bitte aber darum, diese mit Vorsicht zu betrachten.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass der ping über kabellose Anbindung im Mittel zwischen 6 ms und 9 ms schwankt. Die Volatilität lag hierbei zwischen 2,95% und 4,25% (n=30). Das Minimum war insgesamt bei 6 ms, Maximum bei 14 ms. Kabellose Tests wurden mit einem PC mit Windows 11, teilweise über Websites wie wieistmeineip.de oder ähnlich, teilweise über Terminal an Google-DNS-Server (wie 8.8.8.8) ausgeführt. Websites führen keine 30 Anfragen durch, weshalb die Ergebnisse derer Schwankungsbreiten nicht berücksichtigt wurde, um die Auswertung nicht zu verzerren.
Kabelgebunden sind die Werte im Mittel zwischen 4,920 und 4,934 ms gewesen. Insgesamt lag das Minimum bei 4,633 ms, das Maximum bei 5,474 ms. Kabelgebundene Tests wurden mit einem Debian Home-Server über Terminal durchgeführt (Google DNS-Server 8.8.8.8). Die Volatilität der Stichprobe liegt bei etwa 0,02 % (gerundeter Wert, kein Fehler; n=30). Die sehr viel niedrigere Volatilität lässt sich zu einem kleinen Teil über die viel genauere Darstellung der Nachkommastellen im Debian-Terminal erklären, ich habe leider soeben bei der Berechnung erst bemerkt, dass eine genauere Darstellung über die Tests in Windows gut gewesen wäre. So sind die Ergebnisse nicht wirklich vergleichbar.
Insgesamt lässt sich eine leichte Verbesserung ggü. der FritzBox 7590 + Telekom-Modem im kabellosen Bereich feststellen. Kabelgebunden sind die Tests ähnlich, sodass ich ohne tiefergehende statistische Analyse weder aussagen möchte, dass die Tests tatsächlich besser sind noch, dass sie sich nicht signifikant verändert hätten. Betrachtet man nur die Zahlen ohne statistische Analyse, könnte man vermuten, dass es sich leicht verbessert hat.
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