Testbericht – Tenda Nova MW12 – Fluch und Segen zugleich
Zu Beginn bedanke ich mich bei Tenda Technology und Hardwareluxx für die Kooperation und Bereitstellung des Tenda Nova MW12, um es auf Herz und Nieren zu testen.
Unboxing
Nachdem ich das Paket mit einem Messer vorsichtig geöffnet habe, blickte ich auf eine glänzende Verpackung.
Als ich diese Verpackung an der Seite aufmachte, zog ich einen erneuten schwarzen Karton heraus.
In diesem Karton befanden sich dann endlich die drei identisch aussehenden Würfel.
Nachdem ich alles ausgepackt habe, waren die drei Würfel samt Netzgerät und ein Netzwerkkabel im Lieferumfang enthalten. Außerdem war der übliche Papierkram auch dabei.
Technische Daten
Abmessungen 10cm x 10cm x 10cm
WLAN-Frequenzbänder 1x 2,4 GHz, 2x 5 GHz
WLAN-Standards und Protokolle IEEE802.11a/b/g/n/ac (Wifi 5)
IEEE 802.3, IEEE 802.3u, IEEE 802.3ab
WLAN-Geschwindigkeit 300 Mbit/s + 867 Mbit/s + 867 Mbit/s
Mesh-Protokolle IEEE802.11k/v/r/s
LAN-Anschlüsse 3x Gigabit-LAN an jedem Würfel
WLAN-Sicherheit WPA-PSK/WPA 2-PSK (voreingestellt)
Grundfunktionen SSID-Broadcast
Beamforming
MU-MIMO
AP-Steering
Band-Steering
WLAN-Abdeckung von bis zu 500 m2
Bis auf 12 Mesh-Knoten erweiterbar, sodass eine theoretische Abdeckung von 2000m2 entstehen kann
Quelle: https://www.tendacn.com/de/product/specification/MW12.html
Meine Erwartungen
Das Tenda Nova MW 12 ist im Herbst 2020 auf den europäischen Markt gekommen und bietet neben Herstellern wie Netgear, Asus und vielen anderen nun auch ein echtes Triband-Mesh-System an. Damit löst es das Dualband-Mesh-System Tenda Nova MW6 als das hausinterne Flaggschiff-Modell ab. In Summe kommt es auf 2100 Mbit/s auf drei Frequenzbändern. Die Vorteile eines Triband-Systems werden schnell ersichtlich. Das dritte Band im 5 GHz Frequenzbereich dient ausschließlich zur Kommunikation der Mesh-Knoten untereinander. Damit bleiben die anderen beiden Frequenzbänder für die einzelnen WLAN-Clients. Bei Dualband müssen sich alle Geräte, sowohl die Mesh-Knoten als auch die WLAN-Clients die zwei Frequenzbänder teilen, was zu einer Reduzierung der effektiven Geschwindigkeit und Instabilität der Funkverbindung führen kann. Diese Nachteile werden hoffentlich durch das Nova MW12 minimiert. Hier vor Ort nutzen wir das Tenda Nova MW6. Aufgrund des ungünstigen Standorts unseres Internetanschlusses schalten wir zwei Würfel in Reihe. Am letzten Würfel ist aufgrund der wenigen Frequenzbänder im Tenda Nova MW6 nur noch eine geringe Geschwindigkeit messbar. Würde ich nun die Würfel austauschen, erhoffe ich mir einen deutlichen Performanzschub.
Einrichtung und Positionierung
Nachdem man einen der Würfel über einen LAN-Anschluss an den Router anschloss richtet er sich automatisch ein. Er fängt an, grün zu blinken. Sobald er dann konstant grün leuchtet, ist er betriebsbereit. Dann verbindet man sich mit dem WLAN-Netzwerks, indem die Zugangsdaten auf der Unterseite des Würfels eingegeben werden. Anschließend muss die Tenda Wifi App aus dem Play Store oder App Store installiert werden. Diese App erkennt den Würfel und startet automatisch die Einrichtung. Dan muss man eigentlich nur noch auf weiter klicken, bis man aufgefordert wird, eine neue SSID und ein neues Passwort einzugeben. Anschließend verbindet man sich erneut mit dem neuen Netzwerk und startet die Tenda Wifi App neu. Dann befindet man sich schon auf der Startoberfläche:
Um die zwei anderen Würfel hinzuzufügen, muss man sie nur an einem günstigen Ort an den Strom anschießen. Sie werden automatisch zum Netzwerk hinzugefügt. Fertig sieht es dann so aus:
Die Tenda Wifi App
Die Tenda Wifi App bietet im Home-Screen eine Übersicht über die drei Mesh-Knoten und deren Verbindungsqualität in farblicher Darstellung. Grün für eine ausgezeichnete Verbindung, Gelb für eine mittelmäßige Verbindung und rot für eine schwache bis gar keine Verbindung. Zudem wird die Anzahl der verbundenen Geräte an den jeweiligen Würfel im grünen Kreis angezeigt. Unter „verbundene Geräte“ werden alle sich im Netz des Nova Systems befindlichen Geräte angezeigt. Zudem wird der Real-Time-Traffic jedes einzelnen Geräts, mit welchen Würfel und welchem Frequenzband das jeweilige Gerät verbunden ist, angezeigt. Unter „Einstellungen“ können die Feineinstellungen vorgenommen werden:
WLAN-Einstellungen -> Hier können nur WLAN-Name und Passwort geändert werden. Die Sicherheit kann nichtgeändert werden. Also der gemischte Modus WPA/WPA2 ist unveränderbar voreingestellt. WPA3 wird leider nicht unterstützt. Auch die Funkkanaleinstellungen in der 2,4 und 5 GHz Frequenz können nicht geändert werden, was besonders in dicht besiedelten Orten Probleme machen kann. Zumal im 2,4 GHz Frequenzband mit 40 MHz Kanalbandbreite die Kanäle 1 bis 8 vom Nova System genutzt werden. Auch kann das WLAN nicht deaktiviert werden, solange die Würfel eingeschaltet sind.
Gästenetzwerk-> Hier wird ein Subnetz für Gäste aufgestellt. Hier wird ein Subnetz für Gäste aufgespannt.
Kindersicherung
Internet-Einstellungen-> DHCP, PPPoE, Statische IP, Brücke (bei Brücke sind Gastnetz, Kindersicherung, QoS, Port Weiterleitung, UPnP, LAN-Einstellungen, DNS nicht verfügbar)
QoS-> Priorisierung von Gaming
Nova hinzufügen
Fast Roaming -> nahtloser Wechsel der Clients zu den einzelnen Knoten
Leistungsorientierter Modus-> Hier werden die einzelnen Funknetze der Nova Würfel im 2,4 GHz Netzwerk aufgespalten auf die Kanäle 1, 6 und 11 mit 20 MHz Kanalbandbreite.
Smart-Assistent -> 30 Minuten wird ausschließlich mit dem 2,4 GHz Frequenzband verbunden
…
Firmware-Update
Wartungszeitplan-> Hier kann eingestellt werden, wann das System sich neustarten soll.
Kontoautorisierung-> Hier kann das Nova System einem Konto zugeordnet werden, wodurch ein Fernzugriff auf das Netzwerk ermöglicht wird.
Positionierung
Erdgeschoss
Obergeschoss
Legende: W -> Würfel
M -> Messpunkt
Performance
Bisherige Situation
Wir haben seit einigen Wochen einen Glasfaser Anschluss mit 120 Mbit/s im Download und 40 Mbit/s im Upload erhalten. Das ONT dazu steht am äußersten Punkt im EG des Hauses am Hausübergangspunkt. Wir haben, wie auf der Skizze zu sehen, großes Einfamilienhaus mit vielen Wänden. Wir haben mit allen Familienmitgliedern permanent um die 20 Geräte im Netz (davon 3x Playstation 4, eine Xbox One, diverse Smartphones, 2 Fernseher und 2 Tablets).
Weil unsere Wände stabil sind (Stahlbeton), geht die Downloadgeschwindigkeit im OG von tariflich vereinbarten 120 Mbit/s phasenweise auf 18 Mbit/s herunter.
Reichweite in dBm (je weiter im negativen Bereich desto schlechter)
Testgerät: Motorola Moto G5 (App: Wifi Analyzer)
Speedtest in Mbit/s (Internetanschluss: 120 Mbit/s Down- und 40 Mbit/s Upload)
Messgerät: iPad 2019 Testapp: Breitbandmessung
Gesamteindruck
Bevor ich anfange muss ich auch noch erwähnen, dass ein Netzteil von einem Würfel vor kurzem defekt wurde. Gott sei Dank funktionieren die Netzteile der MW6-Würfel ebenso mit den MW12-er, sodass ich schnell reagieren konnte. Hätte ich diese nicht, sähe das aber anders aus. Ich gehe aber davon aus, dass es sich bei mir um einen Einzelfall handelt.
Performance:
Womit soll ich nur anfangen? Die Reichweite der Würfel ist gefühlt geringer als noch beim Vorgänger. Wo ich vorher alle vier WLAN-Balken hatte, waren es nun nur noch drei. Aber das war nicht so schlimm. Denn die Geschwindigkeit im Haus hat sich wie in den Testwerten dargestellt, signifikant erhöht. Wir haben nun auch in den entfernteren Ecken des Hauses nun über die Hälfte der gebuchten Bandbreite. Sehr erfreulich. In der Hoffnung, nun endlich den langfristigen Hausfrieden gesichert zu haben, folgten schon die ersten ernstzunehmenden Probleme. Kurz gesagt: Das Tenda Nova MW12 ist in unserem Szenario bedingt ungeeignet zum Zocken! Natürlich werden dir alle sagen, dass zum professionellen Gaming eine direkte LAN-Anbindung unvermeidlich sei, aber für das hobbymäßige Online-Spielen reichen erfahrungsgemäß 30ms Ping über eine WLAN-Verbindung. Bei diversen Spielen hatten wir nun diverse Verbindungsprobleme. Diese waren um ein Vielfaches schlimmer als beim Tenda Nova MW6. Ich habe unterschiedliche Ping-Tests gemacht und es war bei allen sichtbar, dass die Streuung der Ping-Werte sehr hoch war. Dies war bei den Vorgängern nicht so extrem. Nur wenn alle Komfortfunktionen wie Fast-Roaming oder QoS ausschalte, bessern sich diese Probleme. Dadurch ist der schnelle Wechsel zwischen den einzelnen Stationen nicht mehr gewährleistet und die Endgeräte bleiben bei dem weiter entfernteren Würfel verbunden. Ob es sich um ein Software-Problem handelt, welches mit einem Update behoben werden kann, lässt sich nicht sagen. Ich hoffe, dass es sich mit einem solchen Update irgendwann beheben lässt.
Einstellungsmöglichkeiten in der App:
Die Einstellungsmöglichkeiten sind lediglich grundlegend. Man kann den WLAN Namen und das Passwort ändern, einen Gastzugang und eine Kindersicherung aktivieren, aber die Funktionsmöglichkeiten, die man von der Weboberfläche der Fritzbox kennt, findet man hier vergebens. Man kann weder einzelnen Geräte priorisieren, den Gastzugang mit Feineinstellungen tunen noch das Funknetz über Nacht ausschalten. Auch wichtige Einstellungen, wie das Ändern des Funkkanals, gibt es nicht. Auch der neue Sicherheitsstandard WPA3 wird auch nicht unterstützt. Folglich kann festgehalten werden, dass die Hardware stimmt, aber bei der Software eingespart wurde. Die Würfel funken im 2,4 GHz ausschließlich auf den Kanälen 1-6 (40 MHz) bzw. im leistungsorientierten Modus auf den Kanälen 1, 6 und 11 (20 MHz). Im 5 GHz funken sie zum einen auf den Kanälen 36-48 (80 MHz) und im Backhaul auf den Kanälen 100-112. Wer aufgrund einer dicht besiedelten Nachbarschaft auf andere Kanäle ausweichen muss, wird hier an seine Grenzen stoßen. Auch Anwender die in der Nacht das Funknetz aus umstrittenen Strahlungsgründen ausschalten möchte, muss an jeder Station den Stecker ziehen, da man keine Zeitschaltung oder dergleichen in der App wiederfinden kann.
Werde ich es nun weiterverwenden?
Ja, denn der Geschwindigkeitszuwachs ist schon enorm. Die Instabilität des Netzwerkes hat sich zwar angehoben, aber es läuft alles in allem besser als noch mit dem alten Nova System. Ich werde beide Systeme miteinander kombinieren, indem ich ein MW6 Würfel dem MW12 Netz hinzufüge. Eine Kaufempfehlung kann ich nur bedingt aussprechen. Für 230€ ist das Tenda Nova MW12 als Triband Mesh System preisleistungstechnisch unschlagbar, aber bei größeren Distanzen zwischen den Würfeln wird das Netz schon instabiler, da das 5 GHz Netz bekanntermaßen nicht so eine große Reichweite besitzt. Aber für Menschen, die wenig anspruchsvoll sind (Netflix, IPTV, Surfen etc.), aber ein großes Haus besitzen, ist dieses Mesh-Netzwerk ideal. Wichtig ist bei diesem System, dass man die für sich idealen Einstellungen findet. Da hilft nur ausprobieren. Bei zahlreichen Amazon-Rezensionen wurde der Bridge-Mode als Wunderwaffe deklariert. Bei mir half er z. B. überhaupt nicht. Bei dem einen hilft Fast-Roaming für´s Gaming, der dem anderen bereitet es nur Probleme.
Nach diesem Roman, den ich jetzt verfasst habe, hoffe ich, dass ich gute Einblicke in meinen Testzeitraum geben konnte, und freue mich auf Eure Reaktionen.
Gruß
Lukas
Zu Beginn bedanke ich mich bei Tenda Technology und Hardwareluxx für die Kooperation und Bereitstellung des Tenda Nova MW12, um es auf Herz und Nieren zu testen.
Unboxing
Nachdem ich das Paket mit einem Messer vorsichtig geöffnet habe, blickte ich auf eine glänzende Verpackung.
Als ich diese Verpackung an der Seite aufmachte, zog ich einen erneuten schwarzen Karton heraus.
In diesem Karton befanden sich dann endlich die drei identisch aussehenden Würfel.
Nachdem ich alles ausgepackt habe, waren die drei Würfel samt Netzgerät und ein Netzwerkkabel im Lieferumfang enthalten. Außerdem war der übliche Papierkram auch dabei.
Technische Daten
Abmessungen 10cm x 10cm x 10cm
WLAN-Frequenzbänder 1x 2,4 GHz, 2x 5 GHz
WLAN-Standards und Protokolle IEEE802.11a/b/g/n/ac (Wifi 5)
IEEE 802.3, IEEE 802.3u, IEEE 802.3ab
WLAN-Geschwindigkeit 300 Mbit/s + 867 Mbit/s + 867 Mbit/s
Mesh-Protokolle IEEE802.11k/v/r/s
LAN-Anschlüsse 3x Gigabit-LAN an jedem Würfel
WLAN-Sicherheit WPA-PSK/WPA 2-PSK (voreingestellt)
Grundfunktionen SSID-Broadcast
Beamforming
MU-MIMO
AP-Steering
Band-Steering
WLAN-Abdeckung von bis zu 500 m2
Bis auf 12 Mesh-Knoten erweiterbar, sodass eine theoretische Abdeckung von 2000m2 entstehen kann
Quelle: https://www.tendacn.com/de/product/specification/MW12.html
Meine Erwartungen
Das Tenda Nova MW 12 ist im Herbst 2020 auf den europäischen Markt gekommen und bietet neben Herstellern wie Netgear, Asus und vielen anderen nun auch ein echtes Triband-Mesh-System an. Damit löst es das Dualband-Mesh-System Tenda Nova MW6 als das hausinterne Flaggschiff-Modell ab. In Summe kommt es auf 2100 Mbit/s auf drei Frequenzbändern. Die Vorteile eines Triband-Systems werden schnell ersichtlich. Das dritte Band im 5 GHz Frequenzbereich dient ausschließlich zur Kommunikation der Mesh-Knoten untereinander. Damit bleiben die anderen beiden Frequenzbänder für die einzelnen WLAN-Clients. Bei Dualband müssen sich alle Geräte, sowohl die Mesh-Knoten als auch die WLAN-Clients die zwei Frequenzbänder teilen, was zu einer Reduzierung der effektiven Geschwindigkeit und Instabilität der Funkverbindung führen kann. Diese Nachteile werden hoffentlich durch das Nova MW12 minimiert. Hier vor Ort nutzen wir das Tenda Nova MW6. Aufgrund des ungünstigen Standorts unseres Internetanschlusses schalten wir zwei Würfel in Reihe. Am letzten Würfel ist aufgrund der wenigen Frequenzbänder im Tenda Nova MW6 nur noch eine geringe Geschwindigkeit messbar. Würde ich nun die Würfel austauschen, erhoffe ich mir einen deutlichen Performanzschub.
Einrichtung und Positionierung
Nachdem man einen der Würfel über einen LAN-Anschluss an den Router anschloss richtet er sich automatisch ein. Er fängt an, grün zu blinken. Sobald er dann konstant grün leuchtet, ist er betriebsbereit. Dann verbindet man sich mit dem WLAN-Netzwerks, indem die Zugangsdaten auf der Unterseite des Würfels eingegeben werden. Anschließend muss die Tenda Wifi App aus dem Play Store oder App Store installiert werden. Diese App erkennt den Würfel und startet automatisch die Einrichtung. Dan muss man eigentlich nur noch auf weiter klicken, bis man aufgefordert wird, eine neue SSID und ein neues Passwort einzugeben. Anschließend verbindet man sich erneut mit dem neuen Netzwerk und startet die Tenda Wifi App neu. Dann befindet man sich schon auf der Startoberfläche:
Um die zwei anderen Würfel hinzuzufügen, muss man sie nur an einem günstigen Ort an den Strom anschießen. Sie werden automatisch zum Netzwerk hinzugefügt. Fertig sieht es dann so aus:
Die Tenda Wifi App
Die Tenda Wifi App bietet im Home-Screen eine Übersicht über die drei Mesh-Knoten und deren Verbindungsqualität in farblicher Darstellung. Grün für eine ausgezeichnete Verbindung, Gelb für eine mittelmäßige Verbindung und rot für eine schwache bis gar keine Verbindung. Zudem wird die Anzahl der verbundenen Geräte an den jeweiligen Würfel im grünen Kreis angezeigt. Unter „verbundene Geräte“ werden alle sich im Netz des Nova Systems befindlichen Geräte angezeigt. Zudem wird der Real-Time-Traffic jedes einzelnen Geräts, mit welchen Würfel und welchem Frequenzband das jeweilige Gerät verbunden ist, angezeigt. Unter „Einstellungen“ können die Feineinstellungen vorgenommen werden:
WLAN-Einstellungen -> Hier können nur WLAN-Name und Passwort geändert werden. Die Sicherheit kann nichtgeändert werden. Also der gemischte Modus WPA/WPA2 ist unveränderbar voreingestellt. WPA3 wird leider nicht unterstützt. Auch die Funkkanaleinstellungen in der 2,4 und 5 GHz Frequenz können nicht geändert werden, was besonders in dicht besiedelten Orten Probleme machen kann. Zumal im 2,4 GHz Frequenzband mit 40 MHz Kanalbandbreite die Kanäle 1 bis 8 vom Nova System genutzt werden. Auch kann das WLAN nicht deaktiviert werden, solange die Würfel eingeschaltet sind.
Gästenetzwerk-> Hier wird ein Subnetz für Gäste aufgestellt. Hier wird ein Subnetz für Gäste aufgespannt.
Kindersicherung
Internet-Einstellungen-> DHCP, PPPoE, Statische IP, Brücke (bei Brücke sind Gastnetz, Kindersicherung, QoS, Port Weiterleitung, UPnP, LAN-Einstellungen, DNS nicht verfügbar)
QoS-> Priorisierung von Gaming
Nova hinzufügen
Fast Roaming -> nahtloser Wechsel der Clients zu den einzelnen Knoten
Leistungsorientierter Modus-> Hier werden die einzelnen Funknetze der Nova Würfel im 2,4 GHz Netzwerk aufgespalten auf die Kanäle 1, 6 und 11 mit 20 MHz Kanalbandbreite.
Smart-Assistent -> 30 Minuten wird ausschließlich mit dem 2,4 GHz Frequenzband verbunden
…
Firmware-Update
Wartungszeitplan-> Hier kann eingestellt werden, wann das System sich neustarten soll.
Kontoautorisierung-> Hier kann das Nova System einem Konto zugeordnet werden, wodurch ein Fernzugriff auf das Netzwerk ermöglicht wird.
Positionierung
Erdgeschoss
Obergeschoss
Legende: W -> Würfel
M -> Messpunkt
Performance
Bisherige Situation
Wir haben seit einigen Wochen einen Glasfaser Anschluss mit 120 Mbit/s im Download und 40 Mbit/s im Upload erhalten. Das ONT dazu steht am äußersten Punkt im EG des Hauses am Hausübergangspunkt. Wir haben, wie auf der Skizze zu sehen, großes Einfamilienhaus mit vielen Wänden. Wir haben mit allen Familienmitgliedern permanent um die 20 Geräte im Netz (davon 3x Playstation 4, eine Xbox One, diverse Smartphones, 2 Fernseher und 2 Tablets).
Weil unsere Wände stabil sind (Stahlbeton), geht die Downloadgeschwindigkeit im OG von tariflich vereinbarten 120 Mbit/s phasenweise auf 18 Mbit/s herunter.
Reichweite in dBm (je weiter im negativen Bereich desto schlechter)
| Tenda Nova MW6 | Tenda Nova MW12 | FB 7590 + Fritz Repeater |
Messpunkt 1 | 2,4 GHz: -34 5 GHz: -35 | 2,4 GHz: -40 5 GHz: -34 | 2,4 GHz: -42 5 GHz: -47 |
Messpunkt 2 | 2,4 GHz: -67 5 GHz: -86 | 2,4 GHz: -66 5 GHz: -70 | 2,4 GHz: -72 5 GHz: -82 |
Messpunkt 3 | 2,4 GHz: -45 5 GHz: -52 | 2,4 GHz: -40 5 GHz: -41 | 2,4 GHz: -46 5 GHz: -52 |
Messpunkt 4 | 2,4 GHz: -60 5 GHz: -70 | 2,4 GHz: -68 5 GHz: -75 | 2,4 GHz: -69 5 GHz: -81 |
Messpunkt 5 | 2,4 GHz: -54 5 GHz: -55 | 2,4 GHz: -56 5 GHz: -54 | 2,4 GHz: -58 5 GHz: -68 |
Messpunkt 6 | 2,4 GHz: -25 5 GHz: -25 | 2,4 GHz: -32 5 GHz: -31 | 2,4 GHz: -35 5 GHz: -28 |
Messpunkt 7 | 2,4 GHz: -56 5 GHz: -70 | 2,4 GHz: -66 5 GHz: -71 | 2,4 GHz: -65 5 GHz: -65 |
Messpunkt 8 | 2,4 GHz: -60 5 GHz: -77 | 2,4 GHz: -65 5 GHz: -68 | 2,4 GHz: -71 5 GHz: -68 |
Testgerät: Motorola Moto G5 (App: Wifi Analyzer)
Speedtest in Mbit/s (Internetanschluss: 120 Mbit/s Down- und 40 Mbit/s Upload)
| Tenda Nova MW6 | Tenda Nova MW12 |
Messpunkt 1 | Down: 113 Up: 38 | Down: 114 Up: 38 |
Messpunkt 2 | Down: 49 Up: 29 | Down: 91 Up: 21 |
Messpunkt 3 | Down: 92 Up: 37 | Down: 112 Up: 38 |
Messpunkt 4 | Down: 48 Up: 27 | Down: 72 Up: 28 |
Messpunkt 5 | Down: 111 Up: 37 | Down: 112 Up: 36 |
Messpunkt 6 | Down: 67 Up: 34 | Down: 90 Up: 35 |
Messpunkt 7 | Down: 32 Up: 35 | Down: 75 Up: 23 |
Messpunkt 8 | Down: 29 Up: 34 | Down: 73 Up: 25 |
Messgerät: iPad 2019 Testapp: Breitbandmessung
Gesamteindruck
Bevor ich anfange muss ich auch noch erwähnen, dass ein Netzteil von einem Würfel vor kurzem defekt wurde. Gott sei Dank funktionieren die Netzteile der MW6-Würfel ebenso mit den MW12-er, sodass ich schnell reagieren konnte. Hätte ich diese nicht, sähe das aber anders aus. Ich gehe aber davon aus, dass es sich bei mir um einen Einzelfall handelt.
Performance:
Womit soll ich nur anfangen? Die Reichweite der Würfel ist gefühlt geringer als noch beim Vorgänger. Wo ich vorher alle vier WLAN-Balken hatte, waren es nun nur noch drei. Aber das war nicht so schlimm. Denn die Geschwindigkeit im Haus hat sich wie in den Testwerten dargestellt, signifikant erhöht. Wir haben nun auch in den entfernteren Ecken des Hauses nun über die Hälfte der gebuchten Bandbreite. Sehr erfreulich. In der Hoffnung, nun endlich den langfristigen Hausfrieden gesichert zu haben, folgten schon die ersten ernstzunehmenden Probleme. Kurz gesagt: Das Tenda Nova MW12 ist in unserem Szenario bedingt ungeeignet zum Zocken! Natürlich werden dir alle sagen, dass zum professionellen Gaming eine direkte LAN-Anbindung unvermeidlich sei, aber für das hobbymäßige Online-Spielen reichen erfahrungsgemäß 30ms Ping über eine WLAN-Verbindung. Bei diversen Spielen hatten wir nun diverse Verbindungsprobleme. Diese waren um ein Vielfaches schlimmer als beim Tenda Nova MW6. Ich habe unterschiedliche Ping-Tests gemacht und es war bei allen sichtbar, dass die Streuung der Ping-Werte sehr hoch war. Dies war bei den Vorgängern nicht so extrem. Nur wenn alle Komfortfunktionen wie Fast-Roaming oder QoS ausschalte, bessern sich diese Probleme. Dadurch ist der schnelle Wechsel zwischen den einzelnen Stationen nicht mehr gewährleistet und die Endgeräte bleiben bei dem weiter entfernteren Würfel verbunden. Ob es sich um ein Software-Problem handelt, welches mit einem Update behoben werden kann, lässt sich nicht sagen. Ich hoffe, dass es sich mit einem solchen Update irgendwann beheben lässt.
Einstellungsmöglichkeiten in der App:
Die Einstellungsmöglichkeiten sind lediglich grundlegend. Man kann den WLAN Namen und das Passwort ändern, einen Gastzugang und eine Kindersicherung aktivieren, aber die Funktionsmöglichkeiten, die man von der Weboberfläche der Fritzbox kennt, findet man hier vergebens. Man kann weder einzelnen Geräte priorisieren, den Gastzugang mit Feineinstellungen tunen noch das Funknetz über Nacht ausschalten. Auch wichtige Einstellungen, wie das Ändern des Funkkanals, gibt es nicht. Auch der neue Sicherheitsstandard WPA3 wird auch nicht unterstützt. Folglich kann festgehalten werden, dass die Hardware stimmt, aber bei der Software eingespart wurde. Die Würfel funken im 2,4 GHz ausschließlich auf den Kanälen 1-6 (40 MHz) bzw. im leistungsorientierten Modus auf den Kanälen 1, 6 und 11 (20 MHz). Im 5 GHz funken sie zum einen auf den Kanälen 36-48 (80 MHz) und im Backhaul auf den Kanälen 100-112. Wer aufgrund einer dicht besiedelten Nachbarschaft auf andere Kanäle ausweichen muss, wird hier an seine Grenzen stoßen. Auch Anwender die in der Nacht das Funknetz aus umstrittenen Strahlungsgründen ausschalten möchte, muss an jeder Station den Stecker ziehen, da man keine Zeitschaltung oder dergleichen in der App wiederfinden kann.
Werde ich es nun weiterverwenden?
Ja, denn der Geschwindigkeitszuwachs ist schon enorm. Die Instabilität des Netzwerkes hat sich zwar angehoben, aber es läuft alles in allem besser als noch mit dem alten Nova System. Ich werde beide Systeme miteinander kombinieren, indem ich ein MW6 Würfel dem MW12 Netz hinzufüge. Eine Kaufempfehlung kann ich nur bedingt aussprechen. Für 230€ ist das Tenda Nova MW12 als Triband Mesh System preisleistungstechnisch unschlagbar, aber bei größeren Distanzen zwischen den Würfeln wird das Netz schon instabiler, da das 5 GHz Netz bekanntermaßen nicht so eine große Reichweite besitzt. Aber für Menschen, die wenig anspruchsvoll sind (Netflix, IPTV, Surfen etc.), aber ein großes Haus besitzen, ist dieses Mesh-Netzwerk ideal. Wichtig ist bei diesem System, dass man die für sich idealen Einstellungen findet. Da hilft nur ausprobieren. Bei zahlreichen Amazon-Rezensionen wurde der Bridge-Mode als Wunderwaffe deklariert. Bei mir half er z. B. überhaupt nicht. Bei dem einen hilft Fast-Roaming für´s Gaming, der dem anderen bereitet es nur Probleme.
Nach diesem Roman, den ich jetzt verfasst habe, hoffe ich, dass ich gute Einblicke in meinen Testzeitraum geben konnte, und freue mich auf Eure Reaktionen.
Gruß
Lukas
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