Liebe Community,
ich freue mich sehr, euch meinen Test des LG gram 17 2024 zu präsentieren! Der Laptop wurde mir im Rahmen einer Kooperation zwischen Hardwareluxx und LG zur Verfügung gestellt. Das Paket habe ich am 29. Juni abholen können, sodass ich meinen Test eigentlich schon gestern fertig haben wollte. Zwischenzeitlich war ich allerdings einen Tag lang krank, sodass er erst heute kommt. Ich hoffe, ihr konntet die Spannung noch aushalten
Nach dem Öffnen traf ich auf eine gut gepolsterte innere Verpackung...
Die Fertigung der CPU erfolgt im Intel-4-Prozess, die GPU kommt erstmals von TSMC im N5-Prozess, das restliche SoC ebenfalls erstmals von TSMC im N6-Prozess. Highlights aus meiner Sicht sind der geringere Stromverbrauch, die stärkere GPU und die neu hinzugekommene NPU, während der Rest des Featuresets weitestgehen bereits in den Vorgängern vorhanden war.
Die Ausstattung liest sich wie folgt:
Im Vergleich zum Vorgänger fallen vor allem die neue Tastatur (vorher Rubberdome), das größere Touchpad und der deutlich schnellere RAM (vorher LPDDR5-5200) ins Auge.
Die Scharniere sind vertrauenserweckend breit und in Magnesium gefasst. Sie haben einen angenehmen Widerstand; der Laptop lässt sich mit einer Hand öffnen. Allerdings wippt der Bildschirm leicht nach. Verschiebt man die Bildschirmecken gegenläufig, merkt man, dass man den Bildschirm auf Grund seiner Größe sehr leicht aus seiner Fassung hebeln kann; dies lässt sich bei einer solchen Größe wahrscheinlich kaum vermeiden.
Habt ihr schon mal auf einer älteren MacBook-Chiclet-Tastatur getippt? Mit gefühlt einem halben mm Hub?
Ich hatte schon dahingehende Befürchtungen und Vorbehalte, aber die Tastatur des gram ist eine sehr angenehme Überaschung! Und das kommt von jemandem, der sonst von ThinkPads verwöhnt ist. Sie fühlt sich knackig an, mit einem angenehmen Feedback. Die Beleuchtung lässt sich in zwei Stufen regeln und kann auf Dauer- und Tippbetrieb gestellt werden. Der volle Num-Block ist eine Ansage.
Das Touchpad ist angenehm groß, die Gesten gehen flott von der Hand. Die Oberfläche ist Plastik, fühlt sich aber angenehm an. Fingerabdrücke bleiben relativ deutlich sichtbar.
Hinsichtlicht der Wartbarkeit sehen wir hier folgendes:
Das LG-Ersatzteilportal habe ich erfolglos nach "17Z90S" und "G.AA78G" durchsucht. Vielleicht ist das Modell noch zu neu. "AA78G" führt u.a. zu Vorgängermodellen, die merkwürdigerweise nicht unter "Notebook", sondern "PC/Multimedia" geführt werden.
Für das "17Z90Q-G.AA78G" (gram 17 2022) und "17ZB90R-G.AA78G" (gram 17 2023) sind Ersatzteile verfügbar. Einen Akku (eventuell identisch zum 2024er-Modell) gibt es nur für das 2023er Modell, er kostet 122,- Euro. Ersatzbildschirme gibt es für beide Notebooks nicht.
Mit der Hoffnung, dass das 2024er Modell auch noch in den Shop aufgenommen wird, lässt sich hier über das gesetzliche Mindestmaß noch einiges verbessern. Insgesamt ist die Wartbarkeit besser, als ich befürchtet habe. Framework zeigt trotzdem, wie es besser geht.
Ins Auge gesprungen ist mir lediglich, dass Resizable BAR deaktiviert war, das aus Performancegründen aktiviert sein sollte.
Kommt mit auf eine Tour durch's BIOS:
LG liefert das gram 17 mit Windows 11 Home aus, dem Features wie Bitlocker und Hyper-V fehlen. Mir ist das unverständlich, da das Gerät preislich eindeutig im Premiumsegment angesiedelt ist. Selbst das gram 17 Pro kommt mit der Home-Variante.
Bis auf die üblichen Microsoft-Programme und McAfee, zu dem euch am besten John McAfee selbst etwas sagt - er ruhe in Frieden -, ist der Laptop erfreulich wenig bloated, sodass aus meiner Sicht die sonst übliche Neuinstallation von Windows entfallen kann. Von LG kommt lediglich folgende Software:
Der LG Smart Assistant ist hierbei aus meiner Sicht am nützlichsten, bietet er doch viele Einstellungen zum System, wie etwa Lüftermodus, Tastaturbeleuchtung, Akku-Lebensdauer und AI-Features, die teilweise einen großen Einfluss auf Betrieb und Lebensdauer haben und sich tatsächlich nützlich anfühlen (looking at you, Lenovo...):
LG Glance regelt einige Features hinsichtlich Zugänglichkeit und Privatsphäre, die für mich uninteressant sind, für Büroumgebungen und mobilitätseingeschränkte Menschen hingegen viel Sinn machen können:
LG Security Guard kann Sinn machen, wenn man sensible Daten mit dem Gerät transportiert. Im Vergleich zu den Funktionalitäten, die Apple anbietet (Ortung, Sperrung, etc.) sind die Features allerdings recht eingeschränkt:
LG gram Link hätte ich sehr gerne ausprobiert, allerdings hat es bei mir gestreikt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich auf meinem Pixel 7 CalyxOS einsetze, das ohne die Google Play Services kommt. Auch eine direkte Verbindung war leider nicht möglich.
LG Update & Recovery ist eines der angenehmeren Firmware-Programme und versorgt euch mit Updates von Firmware und LG-Dienstprogrammen. Es ist ratsam, das Programm im Hintergrund laufen zu lassen.
LG Manuals und Quick Giude sind wohl selbsterklärend
Dolby Atmos habe ich anhand von ein paar Folgen Expanse ausprobiert und war nicht begeistert. Ich fand den Klang blechern und manchmal zu spitz und wenig ortbar, Windows Sonic gefällt mir eindeutig besser. Hier hatte ich mir mehr erhofft.
An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein Vimeo Video zeigen. Ihre Daten zu schützen, liegt uns aber am Herzen: Vimeo setzt durch das Einbinden und Abspielen Cookies auf ihrem Rechner, mit welchen sie eventuell getracked werden können. Wenn Sie dies zulassen möchten, klicken Sie einfach auf den Play-Button. Das Video wird anschließend geladen und danach abgespielt.
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Ich denke die Kamera ist okay aber nicht überragend. Gegenlicht macht ihr zu schaffen, bei schwachem Licht performt sie annehmbar. Insgesamt wird sie in einer Videokonferenz eines besseren Bilder liefern.
Wer bis hier hin aufmerksam gelesen hat, hat vielleicht den Punkt "KI Mikrofon-Optimierung" im LG Smart Assistant bemerkt. Hier wurde ich natürlich neugierig; läuft das Feature über die CPU, NPU oder GPU und wie gut performt es?
Ein Blick in den Task-Manager vor und nach Aktivierung und während der Aufnahme mittels Audiorekorder zeigt: das Feature läuft mit 2% Last auf der CPU. Schade, denn GPU und NPU wären effizienter gewesen.
Zum Test habe ich eine gemeinfreie Aufnahme aus dem Jahre 1940 von Queen Elizabeth II - möge auch sie in Frieden ruhen - bei Zimmerlautstärke über meine Anlage abgespielt (Heco Superior 850 Forte an einem Yamaha AX-496). Das Ergebnis kann sich hören lassen:
Link zum Track
Aktiviert man jedoch die Geräuschunterdrückung, bleibt bei keiner der Einstellungen Sprache übrig. Freie Lösungen wie DeepFilterNet sind hier deutlich besser (siehe Audacity im NPU-Abschnitt). Funktioniert die Geräuschunterdrückung korrekt, hinterlässt sie starke, unangenehme Artefakte. Ich würde sie daher deaktiviert lassen, auch wenn mein gewähltes Beispiel sicherlich eine harte Nuss ist.
Link zum Track
Geekbench
Hier bewegen sich die Ergebnisse im Umfeld eines Ryzen 7 7840U, der ebenfalls eine TDP von 28 Watt bietet!
Erwartungsgemäß fällt die Leistung im Lautlos-Modus deutlich ab. Für Medien und Büro ist das Gerät dann allemal noch benutzbar - super, dass der Modus zur Wahl steht!
Passmark
Hier fällt die Leistung im Lautlos-Modus sehr viel deutlicher ab, zudem sind die Ergebnisse inkonsistent. Das spricht leider nicht für den Benchmark.
AIDA64 Caches & RAM
Interessant, wie sehr die Energieeinstellungen Caches und RAM (Timings!) beeinflussen.
Die GPU-Tests habe ich unter "Gaming" subsummiert. Hier dürfen wir uns auf den höheren Takt des RAM bei 256-Bit-Anbindung freuen.
AS SSD
Die von mir gemessenen Werte der verbauten SK Hynix HFS001TEJ9X108N sind deutlich höher als die der Samsung PM9B1, die im Test von Notebookcheck zum Einsatz kam. Sehr schön!
Die Leistung der SSD wird ebenfalls sehr stark (fast 50%!) vom Energiestatus beeinflusst, was mich überrascht hat:
Ich gehe davon aus, dass das Ganze an einem entsprechenden Router kein Problem darstellen sollte. Meine FritzBox 7530 beherrscht allerdings nur Wi-Fi 5.
Das ist eine Hausnummer, die wohl für sich steht. Ich nutze meine Laptops im Alltag gerne mit einem lebensverlängernden Akkulimit von 90%, kann die Alltagstauglichkeit des Tests allerdings trotzdem bestätigen. Selbst bei intensiver Nutzung - Gaming ist ein Sonderfall - braucht man das Ladegerät nur alle zwei Tage. Super!
In Photoshop und Premiere Pro lässt sich die GPU ohne Probleme nutzen, Premiere Pro liefert zusätzlich auch noch einige NPU-Features über DirectML. Neu sind diese nicht, werden aber über die NPU effizienter als über die GPU berechnet.
Das Display fand ich insgesamt sehr angenehm. Die nur 60 Hz fallen kaum auf, das 16:10 Format ist toll und die hohe Auflösung bietet sehr viel Platz. In 16:10 sind 17 Zoll auch nicht so groß, wie man erstmal annehmen könnte - die Diagonale beträgt 43 cm. Hat man das Notebook auf dem Schoß, sind die Ausmaße des Desktop trotzdem geradezu erschlagend!
Auch die Helligkeit ist ausgezeichnet, zumal es sich um ein mattes Display handelt, das sich auch im Freien gut ablesen lässt.
Die vergleichsweise hohe minimale Helligkeit fand ich nicht störend - The Expanse mit vielen dunklen Weltraumszenen habe ich im abgedunkelten Raum am liebsten auf der zweitniedrigsten Helligkeitsstufe geschaut. Backlightbleeding ist kein Problem und Farben strahlen.
Hier Bilder im Dunkeln mit niedrigster und höchster Helligkeitsstufe vor schwarzem Hintergrund. Trotz deaktiviertem HDR lässt das Smartphones alles deutlich dramatischer aussehen, als es ist:
Zu meiner Ernüchterung musste ich feststellen, dass von meinen Titeln ausschließlich Shadow of the Tomb Raider einen eingebauten Benchmark mitbringt. Für Death Stranding, Farming Simulator 22 und The Witcher 3 konnte ich daher nur Näherungswerte mit annähernd gleichen Routen im Spiel via CapFrameX sammeln. Zudem liefen die Benchmarks, wenn nicht ausdrücklich erwähnt, ohne Resizable Bar, da dieses im Auslieferungszustand deaktiviert war.
Ich habe in 1080p gebenched, weil die native Auflösung bis auf Casual Gaming ein Wunschtraum ist. Energiestatus und Lüfter standen auf Höchstleistung. Heruntergeladen habe ich die Spiele via Heroic Launcher (Epic und GoG).
Zudem habe ich Vergleiche mit XeSS KI-Supersampling und ohne angestellt. Dessen Effekte seht ihr hier:
Da es die Frames immer und um bis zu 30% erhöht und dabei noch die Bildqualität verbessert, würde ich XeSS immer empfehlen. Allerdings kann ich die Leistungseinstellung auf Grund der deutlichen Bewegungsartefakte nicht empfehlen; zoomt mal auf die Raben in der Bildmitte des Screenshots unten... Auf "ausgeglichen" sieht das Ganze schon deutlich besser aus, allerdings gibt es dann noch Artefakte an Haaren und Kleidung, die mit der Einstellung "Qualität" kaum noch vorkommen. Zum Glück sind XeSS und FSR im Gegensatz zu DLSS Open Source, sodass ihr von beidem profitieren könnt.
Shadow of the Tomb Raider
Qualität hoch, 1080p
Von 33 auf 41 Frames sind deutlich und verflüssigen das Spiel von kaum zu angenehm spielbar. Resizable BAR hat sich in diesem Fall negativ ausgewirkt; das kann in seltenen Fällen vorkommen und ich würde es trotzdem aktivieren.
The Witcher 3
Qualität hoch, 1080p
Hier das gleiche Bild; von ruckelig zu spielbar, wenn auch leicht überfordert. Im "XeSS Quality" Preset gab es einen Ausreißer.
The Witcher 3 auf einer mobilen Intel GPU - das ist ein großer Fortschritt!
Death Stranding
Qualität mittel, 1080p - obwohl in der XeSS-Datenbank aufgeführt, war nur FSR auswählbar.
Farming Simulator 2022
Qualität hoch, 1080p - ich würde sagen, dass man hier das CPU-Limit einer schlecht optimierten Engine sieht, bei dem auch XeSS nicht mehr hilft. Was meint ihr?
Insgesamt würde ich sagen, dass für ein deartiges Leichtgewicht erstaunlich viel Leistung vorhanden ist. Wer nicht gerade Retrogaming und grafisch anspruchslose Titel bevorzugt, sollte sich aber keine großen Hoffnungen machen und lieber auf Streaming zurückgreifen.
Aber was ist eigentlich eine NPU?
Im wesentlichen handelt es sich um eine Einheit, die Matrizen multipliziert. Mehr kann sie nicht. Weil der Strombedarf im Chipbereich gemeinsam mit der Komplexität sinkt, arbeitet ein Chip, der wenig kann, besonders effizient. Das merkte Nvidia mit CUDA relativ früh, nur dass die KI Rechenleistung mittlerweile eben auf noch "einfachere" Chips wandert, als CPUs und GPUs es sind. NPUs können also nichts, das GPUs nicht auch können, im Gegenteil. Die Innovation, die wir erwarten können, steckt wie so häufig im KI-Bereich in den zunehmend komplexen Modellen, die durch NPUs effizient beschleunigt werden können.
Die Meteor Lake NPU leistet 9,5 TOPS und ist damit nicht annähernd stark genug für Microsofts AI-PC-Label, das derer 40 verlangt. Hier muss ich erneut auf Lunar Lake verweisen. Wer des Englischen mächtig ist und Lust hat, tief in die Archichitektur abzutauchen, surfe rüber zu Chips and Cheese. Allen anderen möchte ich diese beiden lehrreichen Grafiken aus dem verlinkten Artikel zumuten:
Die erste zeigt uns, was wir vom Test der NPU erwarten können; in der Regel wird die GPU deutlich schneller sein. Außerdem erreichen beide im Rohdurchsatz etwa die Hälfte der Leistung einer GTX 1080! Das Limit für Microsofts Label ist also, bemessen an der mobil verfügbaren Leistung, durchaus hoch gesetzt.
Intels niedrigschwelliger AI Playground (Bericht, Ankündigung, GitHub) ist Stand heute leider noch nicht für Meteor Lake verfügbar, weshalb ich mich auf die via GitHub verfügbaren AI Plugins für Intels Openvino-Umgebung konzentriert habe. Anmerkung: AMDs Äquivalent zum AI Playground heißt Amuse und führt Stable Diffusion XL lokal auf Geräten mit Ryzen AI 300, Ryzen 8040 oder RX 7000 aus.
Weil ich OBS Studio nicht benutze, habe ich mich auf GIMP und Audacity konzentriert. Die Features für OBS Studio umfassen einen dynamischen Zoom auf das Gesicht, einen Hintergrundfilter, und ein 3D-Mesh für das Gesicht. Allesamt keine neuen Features, die nun bloß besonders effizient berechnet werden können.
Besonders nützlich finde ich die Entfernung von Hintergrundgeräuschen. So wird aus dem bereits verlinkten verrauschten Original einer Rede von Elizabeth II in wenigen Sekunden ein ausgezeichnet verständlicher Track. Selbst wenn man mittels hinzugefügter Geräusche simuliert, jemand habe im Hintergrund der Originalrede zusätzlich gestaubsaugt, - arme Elizabeth! - kann sich das Ergebnis hören lassen.
Die Anweisung "a soundtrack for hardwareluxx, the best hardwarewebsite in the whole world" interpretierte das generative Modell als Gruß aus der Hardwarehölle (Vorsicht, laut!), "a catchy soundtrack for hardwareluxx" war nur unwesentlich besser und auch ein anderes Modell, ausgewählt über die GUI und mit der gleichen Anweisung versehen, half nicht wirklich. Hardware ist eben schwierig in Songs einzufangen
Aber Spaß beiseite, aus meiner Sicht sind lokal laufende Modelle einfach noch nicht sehr weit und die Plugins demonstrieren bloß ihre Machbarkeit. Das Ergebnis der Standardanweisung "80s pop track with bassy drums and synth" klingt dann auch ganz annehmbar. Für die Aufgabe braucht die NPU ca. drei mal so lang wie die GPU, ist dabei allerdings durchgängig ausgelastet, während die GPU nur immer wieder auf 30% spiked - wahrscheinlich, weil nicht alle Recheneinheiten Matrixmultiplikation beherrschen.
Während der Musikgenerierung habe ich versucht, per HWiNFO die Leistungsaufnahme zu tracken. Bis ca. 140 auf der X-Achse arbeiten GPU und NPU an der Generierung. Dann folgt ein neuer Auftrag, den diesmal nur die GPU bearbeitet. Hier sieht man: die GPU ist grundsätzlich zwar schneller, auf längere Sicht ist die NPU aber effizienter.
Spurseparation ist eine weitere Anwendung, die ich anhand dieses Tracks getestet habe. Bass, Schlagzeug, Vocals (in diesem Track nur in Form eines Wasserzeichens vorhanden) und Gitarre werden brauchbar voneinander getrennt, auch wenn das Wasserzeichen in die Gitarre färbt. Wie gut die Technik im professionellen Bereich funktioniert, zeigt übrigens die Kurzdoku über den letzten Song der Beatles - Dank geht raus an Peter Jackson.
Transkription habe ich nicht getestet, das klappt im Zusammenspiel mit OpenAIs Whisper-Modell mit noScribe allerdings hervorragend.
GIMP
Die Anweisung "Hardwareluxx rocks" an Stable Diffusion 1.5 hat diesen Traum eines Hardwareladens ergeben:
Obwohl ich der vollständigen, fiesen Anleitung für Windows gefolgt bin, lief Stable Diffusion nur auf der GPU - dafür mit knapp 20 Sekunden je Bild recht flott.
Interessanter ist vielleicht das Super Resolution Feature, das Bilder in wenigen Sekunden auf das bis zu 4-fache der Originalauflösung skaliert. Ausprobiert habe ich das anhand eines Comics von David Kriesel und des Hardwareluxx Sonntags-Newsteasers.
Die Platine des Sonntagsteasers zeigt dem Modell seine Grenzen, insgesamt ist das Ergebnis meiner Meinung nach aber durchaus gut und deutlich besser als einfache Interpolation.
Auch für das Super-Resolution-Feature habe ich versucht, den Stromverbrauch zu tracken. Auf CPU bis Sekunde 14 folgt GPU bis Sekunde 22 folgt NPU bis Sekunde 31. Im Effizienzvergleich gewinnt erneut die NPU, was bei den kurzen Zeiträumen zugegebenermaßen nur schwer und knapp ersichtlich wird. Für die Details verweise ich nochmal auf den Bericht von Chips and Cheese, der für die NPU einen Maximalverbrauch von 7 Watt und für die GPU von 20 Watt aufführt.
Semantische Segemtierung habe ich auch ausprobiert, konnte mit dem Ergebnis allerdings nicht viel anfangen, da das Bild bloß verschieden eingefärbt wurde ohne Indikation, was das Modell erkannt hat.
Phi-3-mini auf der NPU
Hier bin ich der Anleitung von Microsoft gefolgt, die ich mittlerweile als Machbarkeitsstudie verstehe. Auf die Frage "Was ist ein Hardwareluxx?" hin lief die NPU 1:55 Minuten lang mit 50% Auslastung bis die Antwort fertig war:
Fazit zur NPU
10 TOPS sind einfach zu wenig. Das ist das kurze, schmerzlose Fazit. Es ist nett, die Leistung für Spielereien zur Verfügung zu haben. Kombinierte Anwendungen für NPU und GPU gibt es allerdings (noch) nicht und insgesamt bremst die NPU eher, als dass sie neue Features ermöglicht - im Alltag ist Echtzeit gefragt. Features werden mit Sicherheit noch folgen, sich dann aber eher iterativ als revolutionär anfühlen. Ein GPT-3.5 und darüber hinaus energieeffizient lokal auf seine eigenen Dokumente loszulassen, ist eine schöne Vision. Wer das jetzt schon ausprobieren möchte, kann das mit GPT4All und lmstudio niedrigschwellig via GPU und CPU tun. NPU-Support gibt es leider noch nicht und wird davon abhängig sein, wie gut die Software der Hersteller läuft. Intel hat hier mit Openvino gut vorgelegt.
Intels Meteor Lake wie auch AMDs Phoenix liefern NPU-Leistung nur auf Niveau einer Machbarkeitsstudie.
Fedora 40
Kernel 6.8.5, Wayland
Function Keys, Bluetooth, WiFi, Kamera und Mikrofon funktionieren problemlos
Der Lüfter säuselt idle leise
Mauspad-Gesten werden unterstützt
Manjaro
Kernel 6.9.5, X11
Function Keys, Bluetooth, WiFi, Kamera und Mikrofon funktionieren problemlos
Der Lüfter säuselt idle leise
Mauspad-Gesten werden nicht unterstützt
Ubuntu 24.04 LTS
Kernel 6.8.0, X11
Function Keys, Bluetooth, WiFi, Kamera und Mikrofon funktionieren problemlos
Der Lüfter säuselt idle leise
Mauspad-Gesten werden nicht unterstützt
Erstaunlicherweise gewinnt Fedora den out of the box Vergleich. Das hätte ich nicht erwartet!
Am Dock war der Laptop für mich geradezu unspektakulär zu nutzen; in meinem Alltag kommt er nicht annähernd in die Nähe seiner Grenzen, ab und zu springt mal der Lüfter an.
Auf Reisen und unterwegs habe ich ihn dann doch wieder als etwas schwer empfunden - hier liegt meine Präferenz eben bei maximal 14 Zoll und so wenig Gewicht wie möglich. Im Zug und an der Uni war es zwar angenehm, viel Platz auf dem Bildschirm zu haben. Schlussendlich ist mir das Gerät aber zu groß - zumal ich den Num-Block kaum benötige. Im ICE konnte der Laptop am Einzelplatz auf Grund seiner Größe gerade noch stabil stehen, ragt aber links und rechts über das Tischchen hinaus. Mir ist das zu viel, mein Bedarfsprofil sieht anders aus. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass das große Display mit hoher Auflösung und 16:10-Format gemeinsam mit gerade mal 1,35 Kg für andere der Sweet Spot sind.
Softwareseitig bietet LG echte Mehrwerte. Die Verarbeitung ist jedes Mal, wenn man das Gerät anfasst, eine Freude, das geringe Gewicht verblüfft. Windows 11 Home lässt sich verschmerzen, zwei Jahre Garantie sind erfreulich und der austausch- und limitierbare Akku verspricht ein langes Laptopleben.
Wer auf der Suche nach einem großen, leichten, zuverlässigen, hochwertigen und leistungsstarken Windows-Notebook ist, landet konsequenterweise beim gram 17 und muss dafür auf kaum etwas verzichten.
Vielen Dank, dass ich es testen durfte!
ich freue mich sehr, euch meinen Test des LG gram 17 2024 zu präsentieren! Der Laptop wurde mir im Rahmen einer Kooperation zwischen Hardwareluxx und LG zur Verfügung gestellt. Das Paket habe ich am 29. Juni abholen können, sodass ich meinen Test eigentlich schon gestern fertig haben wollte. Zwischenzeitlich war ich allerdings einen Tag lang krank, sodass er erst heute kommt. Ich hoffe, ihr konntet die Spannung noch aushalten
Verpackung
Das Paket, das mich erwartete, war recht sperrig, aber trotzdem leicht - 2,5 Kg! Es kam via GLS direkt von LG aus den Niederlanden.Nach dem Öffnen traf ich auf eine gut gepolsterte innere Verpackung...
Unboxing und Lieferumfang
...in der ich dann schließlich Laptop, Ladgerät und Anleitung fand. Bemerkenswert an dieser Stelle: bis auf die Folie am Laptopdeckel und die Schutzhüllen wurde keinerlei weiteres Plastik verwendet. Super!Ausstattung
Das Highlight des Geräts ist natürlich der Intel Core Ultra 7 155H aus der Meteor-Lake-Generation - damit zum Glück eine CPU-Generation ohne eingebautes Grill-FeatureDie Fertigung der CPU erfolgt im Intel-4-Prozess, die GPU kommt erstmals von TSMC im N5-Prozess, das restliche SoC ebenfalls erstmals von TSMC im N6-Prozess. Highlights aus meiner Sicht sind der geringere Stromverbrauch, die stärkere GPU und die neu hinzugekommene NPU, während der Rest des Featuresets weitestgehen bereits in den Vorgängern vorhanden war.
Die Ausstattung liest sich wie folgt:
- Prozessor: Intel Core Ultra 7 155H
- Arbeitsspeicher: 16 GB LPDDR5X-7467 Dual-Channel
- Festplatte/SSD: 1 TB, NVMe 1.4, PCIe 4, SK Hynix HFS001TEJ9X108N
- Soundkarte: Integrated Intel Meteor Lake PCH
- Webcam: FullHD
- Wi-Fi: Intel AX211 (Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.3)
- Display: 17 Zoll, IPS, 60 Hz, 2.560 x 1.600 (16:10), 350 cd/m²
- Akku: 77 Wh
- Material: Magnesium
- Tastatur: Chiclet mit Beleuchtung
- Anschlüsse: Links: HDMI, 2x USB-C (USB 4 Gen3x2, PD, DP, Thunderbolt 4), 3,5 mm Kombi, Rechts: Kensington, 2x USB-A (USB 3.2 Gen2x1), microSD
- Abmessungen: 38x26x1,8cm
- Gewicht: 1,35 Kg, Netzteil 0,15 Kg
- Preis: 1.699,- Euro (bei LG aktuell 1.549,- Euro)
- Garantie: 24 Monate
Im Vergleich zum Vorgänger fallen vor allem die neue Tastatur (vorher Rubberdome), das größere Touchpad und der deutlich schnellere RAM (vorher LPDDR5-5200) ins Auge.
Gehäuse und Eingabegeräte
Die Anmutung des Gehäuses ist sehr edel, das Gerät liegt gut und immer wieder überraschend leicht in der Hand. Die Verarbeitungsqualität ist makellos und kleine Details begeistern: so sind etwa die Gumminoppen an der Unterseite mit Luft gefüllt und federn dadurch leicht nach, was den Laptop sehr stabil stehen lässt.Die Scharniere sind vertrauenserweckend breit und in Magnesium gefasst. Sie haben einen angenehmen Widerstand; der Laptop lässt sich mit einer Hand öffnen. Allerdings wippt der Bildschirm leicht nach. Verschiebt man die Bildschirmecken gegenläufig, merkt man, dass man den Bildschirm auf Grund seiner Größe sehr leicht aus seiner Fassung hebeln kann; dies lässt sich bei einer solchen Größe wahrscheinlich kaum vermeiden.
Habt ihr schon mal auf einer älteren MacBook-Chiclet-Tastatur getippt? Mit gefühlt einem halben mm Hub?
Ich hatte schon dahingehende Befürchtungen und Vorbehalte, aber die Tastatur des gram ist eine sehr angenehme Überaschung! Und das kommt von jemandem, der sonst von ThinkPads verwöhnt ist. Sie fühlt sich knackig an, mit einem angenehmen Feedback. Die Beleuchtung lässt sich in zwei Stufen regeln und kann auf Dauer- und Tippbetrieb gestellt werden. Der volle Num-Block ist eine Ansage.
Das Touchpad ist angenehm groß, die Gesten gehen flott von der Hand. Die Oberfläche ist Plastik, fühlt sich aber angenehm an. Fingerabdrücke bleiben relativ deutlich sichtbar.
Innenansicht und Wartung
Das leidige Thema Wartbarkeit bei hoch kompakten Geräten... Ich muss zugeben, dass mich die Unterseite vom Öffnen abgehalten hat, weil ich sonst zwangsläufig bleibende Spuren hinterlassen hätte. Was ich meine, könnt ihr dem Hardwareluxx-Test des LG gram 17 (2023) mit nahezu identischem Gehäuse entnehmen (Bild). Die Schrauben sind unter Abdeckungen versteckt. Für eine Innenansicht verweise ich daher auf den Test von Notebookcheck (Bild).Hinsichtlicht der Wartbarkeit sehen wir hier folgendes:
- Erfreulicherweise ist der Akku nicht verklebt
- Ein weiterer NVMe-Anschluss ist frei
- Der RAM wurde verlötet
- Die WLAN-Karte wurde verlötet
Das LG-Ersatzteilportal habe ich erfolglos nach "17Z90S" und "G.AA78G" durchsucht. Vielleicht ist das Modell noch zu neu. "AA78G" führt u.a. zu Vorgängermodellen, die merkwürdigerweise nicht unter "Notebook", sondern "PC/Multimedia" geführt werden.
Für das "17Z90Q-G.AA78G" (gram 17 2022) und "17ZB90R-G.AA78G" (gram 17 2023) sind Ersatzteile verfügbar. Einen Akku (eventuell identisch zum 2024er-Modell) gibt es nur für das 2023er Modell, er kostet 122,- Euro. Ersatzbildschirme gibt es für beide Notebooks nicht.
Mit der Hoffnung, dass das 2024er Modell auch noch in den Shop aufgenommen wird, lässt sich hier über das gesetzliche Mindestmaß noch einiges verbessern. Insgesamt ist die Wartbarkeit besser, als ich befürchtet habe. Framework zeigt trotzdem, wie es besser geht.
Firmware
Das BIOS ist sehr rudimentär ausgeführt. Hinsichtlich OC und Undervolting solltet ihr euch keine Hoffnungen machenIns Auge gesprungen ist mir lediglich, dass Resizable BAR deaktiviert war, das aus Performancegründen aktiviert sein sollte.
Kommt mit auf eine Tour durch's BIOS:
Software
Nach dem ersten Bootvorgang, der sich auf Grund eines bei der Lieferung tiefentladenen Akkus leicht verzögerte, stand erst mal die übliche Windows und Firmware-Update-Orgie an, inklusive flackerndem Bildschirm und nicht reagierenden Eingabegeräten. Wenig elegant aber notwendigLG liefert das gram 17 mit Windows 11 Home aus, dem Features wie Bitlocker und Hyper-V fehlen. Mir ist das unverständlich, da das Gerät preislich eindeutig im Premiumsegment angesiedelt ist. Selbst das gram 17 Pro kommt mit der Home-Variante.
Bis auf die üblichen Microsoft-Programme und McAfee, zu dem euch am besten John McAfee selbst etwas sagt - er ruhe in Frieden -, ist der Laptop erfreulich wenig bloated, sodass aus meiner Sicht die sonst übliche Neuinstallation von Windows entfallen kann. Von LG kommt lediglich folgende Software:
Der LG Smart Assistant ist hierbei aus meiner Sicht am nützlichsten, bietet er doch viele Einstellungen zum System, wie etwa Lüftermodus, Tastaturbeleuchtung, Akku-Lebensdauer und AI-Features, die teilweise einen großen Einfluss auf Betrieb und Lebensdauer haben und sich tatsächlich nützlich anfühlen (looking at you, Lenovo...):
LG Glance regelt einige Features hinsichtlich Zugänglichkeit und Privatsphäre, die für mich uninteressant sind, für Büroumgebungen und mobilitätseingeschränkte Menschen hingegen viel Sinn machen können:
LG Security Guard kann Sinn machen, wenn man sensible Daten mit dem Gerät transportiert. Im Vergleich zu den Funktionalitäten, die Apple anbietet (Ortung, Sperrung, etc.) sind die Features allerdings recht eingeschränkt:
LG gram Link hätte ich sehr gerne ausprobiert, allerdings hat es bei mir gestreikt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich auf meinem Pixel 7 CalyxOS einsetze, das ohne die Google Play Services kommt. Auch eine direkte Verbindung war leider nicht möglich.
LG Update & Recovery ist eines der angenehmeren Firmware-Programme und versorgt euch mit Updates von Firmware und LG-Dienstprogrammen. Es ist ratsam, das Programm im Hintergrund laufen zu lassen.
LG Manuals und Quick Giude sind wohl selbsterklärend
Sound
Hier war ich eingermaßen platt. Der Sound ist schön, voll und zerrt erst sehr spät, ab ca. 90%iger Lautstärke - das ist dann aber auch wirklich laut, deutlich über Zimmerlautstärke! Selbst Bass ist wahrnehmbar, sodass Videos, Podcasts und Musik durchaus Spaß machen. Überrascht hat mich auch der sehr gute Stereoeffekt - hier spielt der große Laptop seine Stärken aus!Dolby Atmos habe ich anhand von ein paar Folgen Expanse ausprobiert und war nicht begeistert. Ich fand den Klang blechern und manchmal zu spitz und wenig ortbar, Windows Sonic gefällt mir eindeutig besser. Hier hatte ich mir mehr erhofft.
Webcam & Videokonferenz-Tauglichkeit
Zum Beurteilen der Kamera habe ich euch zwei Videos erstellt, die ich mit dem Windows-Kameratool ohne Effekte aufgenommen habe:Datenschutzhinweis für Vimeo
An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein Vimeo Video zeigen. Ihre Daten zu schützen, liegt uns aber am Herzen: Vimeo setzt durch das Einbinden und Abspielen Cookies auf ihrem Rechner, mit welchen sie eventuell getracked werden können. Wenn Sie dies zulassen möchten, klicken Sie einfach auf den Play-Button. Das Video wird anschließend geladen und danach abgespielt.
Vimeo Videos ab jetzt direkt anzeigen
Datenschutzhinweis für Vimeo
An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein Vimeo Video zeigen. Ihre Daten zu schützen, liegt uns aber am Herzen: Vimeo setzt durch das Einbinden und Abspielen Cookies auf ihrem Rechner, mit welchen sie eventuell getracked werden können. Wenn Sie dies zulassen möchten, klicken Sie einfach auf den Play-Button. Das Video wird anschließend geladen und danach abgespielt.
Vimeo Videos ab jetzt direkt anzeigen
Ich denke die Kamera ist okay aber nicht überragend. Gegenlicht macht ihr zu schaffen, bei schwachem Licht performt sie annehmbar. Insgesamt wird sie in einer Videokonferenz eines besseren Bilder liefern.
Wer bis hier hin aufmerksam gelesen hat, hat vielleicht den Punkt "KI Mikrofon-Optimierung" im LG Smart Assistant bemerkt. Hier wurde ich natürlich neugierig; läuft das Feature über die CPU, NPU oder GPU und wie gut performt es?
Ein Blick in den Task-Manager vor und nach Aktivierung und während der Aufnahme mittels Audiorekorder zeigt: das Feature läuft mit 2% Last auf der CPU. Schade, denn GPU und NPU wären effizienter gewesen.
Zum Test habe ich eine gemeinfreie Aufnahme aus dem Jahre 1940 von Queen Elizabeth II - möge auch sie in Frieden ruhen - bei Zimmerlautstärke über meine Anlage abgespielt (Heco Superior 850 Forte an einem Yamaha AX-496). Das Ergebnis kann sich hören lassen:
Link zum Track
Aktiviert man jedoch die Geräuschunterdrückung, bleibt bei keiner der Einstellungen Sprache übrig. Freie Lösungen wie DeepFilterNet sind hier deutlich besser (siehe Audacity im NPU-Abschnitt). Funktioniert die Geräuschunterdrückung korrekt, hinterlässt sie starke, unangenehme Artefakte. Ich würde sie daher deaktiviert lassen, auch wenn mein gewähltes Beispiel sicherlich eine harte Nuss ist.
Link zum Track
Benchmarks
Euer geduldiges Lesen soll belohnt werden - ab heute stehen wieder Benches auf dem Speiseplan!CPU
Bevor es aber ans Eingemachte geht, noch ein paar Details zum System:Geekbench
Hier bewegen sich die Ergebnisse im Umfeld eines Ryzen 7 7840U, der ebenfalls eine TDP von 28 Watt bietet!
Erwartungsgemäß fällt die Leistung im Lautlos-Modus deutlich ab. Für Medien und Büro ist das Gerät dann allemal noch benutzbar - super, dass der Modus zur Wahl steht!
Passmark
Hier fällt die Leistung im Lautlos-Modus sehr viel deutlicher ab, zudem sind die Ergebnisse inkonsistent. Das spricht leider nicht für den Benchmark.
AIDA64 Caches & RAM
Interessant, wie sehr die Energieeinstellungen Caches und RAM (Timings!) beeinflussen.
GPU
Auch hier zunächst die Infos:Die GPU-Tests habe ich unter "Gaming" subsummiert. Hier dürfen wir uns auf den höheren Takt des RAM bei 256-Bit-Anbindung freuen.
SSD
Auch hier zunächst die Infos:AS SSD
Die von mir gemessenen Werte der verbauten SK Hynix HFS001TEJ9X108N sind deutlich höher als die der Samsung PM9B1, die im Test von Notebookcheck zum Einsatz kam. Sehr schön!
Die Leistung der SSD wird ebenfalls sehr stark (fast 50%!) vom Energiestatus beeinflusst, was mich überrascht hat:
RAM
Hier verweise ich euch nochmal auf die AIDA64-Benchmarks unter "CPU". Interessant ist, dass der RAM mit effektiven 86 GB/s deutlich unter dem theoretischen Maximum von knapp 120 GB/s bleibt.microSD
Keine Auffälligkeiten hier, der Kartenleser liefert mit einer SanDisk Extreme eine gute Leistung und ist offensichtlich ausreichend schnell angebunden:Wifi 6E inklusive Latenz bei 6 GHz-Betrieb
Tja, hier hätte ich euch gerne ein paar Messungen geliefert. Leider haben weder mein Pixel 7 mit CalyxOS, noch das unverbastelte Pixel 7a meiner Freundin, oder der Laptop ein 6Ghz WLAN aufspannen wollen. Eigentlich sind die Frequenzen in Deutschland längst freigegeben worden und auch Windows 11 hat das passende Update verpasst bekommen. Daher muss ich euch mit ein paar Screenshots vertrösten und verweise hinsichtlich Wi-Fi 6E und 7 auf die WLAN-Tests von Hardwareluxx.Ich gehe davon aus, dass das Ganze an einem entsprechenden Router kein Problem darstellen sollte. Meine FritzBox 7530 beherrscht allerdings nur Wi-Fi 5.
Akku
Eines der großen Versprechen von Meteor Lake die Verbesserung der Leistungsaufnahme. Ich habe das Ganze mittels eines Skripts von Notebookcheck, das alle 30 Sekunden unterschiedlich komplexe Websites aufruft und im Edge-Browser Version 126.0.2592.102 lief, überprüft. Der Laptop hatte folgende Einstellungen:- Helligkeit auf 50%
- Lüfter normal
- Energiestatus ausbalanciert
- Stromsparmodus aus
- Keine Tastaturbeleuchtung
- Audio stumm
- Bluetooth aus
- WLAN an
Das ist eine Hausnummer, die wohl für sich steht. Ich nutze meine Laptops im Alltag gerne mit einem lebensverlängernden Akkulimit von 90%, kann die Alltagstauglichkeit des Tests allerdings trotzdem bestätigen. Selbst bei intensiver Nutzung - Gaming ist ein Sonderfall - braucht man das Ladegerät nur alle zwei Tage. Super!
Lautstärke
Wie bereits erläutert, hängt die Lautstärke ganz von eurer Präferenz ab. Ich fand den Energiestatus "ausgeglichen" und Lüftermodus "normal" im Alltag am angenehmsten, da der Lüfter dann nur selten anspringt und man auch mal einen Browser öffnen kann, ohne dass es summt. Bei Höchstleistung wird das Gerät gerne lauter, für's Gaming empfehlen sich also geschlossene Kopfhörer.Bildbearbeitung & Displayqualität
Das Display bildet 99% des erweiterten DCI-P3-Farbraums ab. Ich habe das Feature aktiviert - und nichts davon gemerkt. Wer Fotos und Videos bearbeitet wird davon sicherlich profitieren.In Photoshop und Premiere Pro lässt sich die GPU ohne Probleme nutzen, Premiere Pro liefert zusätzlich auch noch einige NPU-Features über DirectML. Neu sind diese nicht, werden aber über die NPU effizienter als über die GPU berechnet.
Das Display fand ich insgesamt sehr angenehm. Die nur 60 Hz fallen kaum auf, das 16:10 Format ist toll und die hohe Auflösung bietet sehr viel Platz. In 16:10 sind 17 Zoll auch nicht so groß, wie man erstmal annehmen könnte - die Diagonale beträgt 43 cm. Hat man das Notebook auf dem Schoß, sind die Ausmaße des Desktop trotzdem geradezu erschlagend!
Auch die Helligkeit ist ausgezeichnet, zumal es sich um ein mattes Display handelt, das sich auch im Freien gut ablesen lässt.
Die vergleichsweise hohe minimale Helligkeit fand ich nicht störend - The Expanse mit vielen dunklen Weltraumszenen habe ich im abgedunkelten Raum am liebsten auf der zweitniedrigsten Helligkeitsstufe geschaut. Backlightbleeding ist kein Problem und Farben strahlen.
Hier Bilder im Dunkeln mit niedrigster und höchster Helligkeitsstufe vor schwarzem Hintergrund. Trotz deaktiviertem HDR lässt das Smartphones alles deutlich dramatischer aussehen, als es ist:
Medienwiedergabe
In den Screenshots seht ihr einmal YouTube in 4K 60fps mit VP9-Codec und einmal YouTube in 8k 24fps mit AV1-Codec. In beiden Fällen wird das Dekodieren nahezu komplett auf die GPU übertragen, der Lüfter säuselt und das System hat noch reichlich Reserven. Da lacht das Herz des Hardware-FansGaming
Die Leistung einer GTX 1060 oder RX 480 wird erst die Xe2-Architektur in Lunar Lake erreichen. Meteor Lake muss sich mit deutlich weniger zufrieden geben, macht aber trotzdem einen riesigen Sprung!Zu meiner Ernüchterung musste ich feststellen, dass von meinen Titeln ausschließlich Shadow of the Tomb Raider einen eingebauten Benchmark mitbringt. Für Death Stranding, Farming Simulator 22 und The Witcher 3 konnte ich daher nur Näherungswerte mit annähernd gleichen Routen im Spiel via CapFrameX sammeln. Zudem liefen die Benchmarks, wenn nicht ausdrücklich erwähnt, ohne Resizable Bar, da dieses im Auslieferungszustand deaktiviert war.
Ich habe in 1080p gebenched, weil die native Auflösung bis auf Casual Gaming ein Wunschtraum ist. Energiestatus und Lüfter standen auf Höchstleistung. Heruntergeladen habe ich die Spiele via Heroic Launcher (Epic und GoG).
Zudem habe ich Vergleiche mit XeSS KI-Supersampling und ohne angestellt. Dessen Effekte seht ihr hier:
Da es die Frames immer und um bis zu 30% erhöht und dabei noch die Bildqualität verbessert, würde ich XeSS immer empfehlen. Allerdings kann ich die Leistungseinstellung auf Grund der deutlichen Bewegungsartefakte nicht empfehlen; zoomt mal auf die Raben in der Bildmitte des Screenshots unten... Auf "ausgeglichen" sieht das Ganze schon deutlich besser aus, allerdings gibt es dann noch Artefakte an Haaren und Kleidung, die mit der Einstellung "Qualität" kaum noch vorkommen. Zum Glück sind XeSS und FSR im Gegensatz zu DLSS Open Source, sodass ihr von beidem profitieren könnt.
Shadow of the Tomb Raider
Qualität hoch, 1080p
Von 33 auf 41 Frames sind deutlich und verflüssigen das Spiel von kaum zu angenehm spielbar. Resizable BAR hat sich in diesem Fall negativ ausgewirkt; das kann in seltenen Fällen vorkommen und ich würde es trotzdem aktivieren.
The Witcher 3
Qualität hoch, 1080p
Hier das gleiche Bild; von ruckelig zu spielbar, wenn auch leicht überfordert. Im "XeSS Quality" Preset gab es einen Ausreißer.
The Witcher 3 auf einer mobilen Intel GPU - das ist ein großer Fortschritt!
Death Stranding
Qualität mittel, 1080p - obwohl in der XeSS-Datenbank aufgeführt, war nur FSR auswählbar.
Farming Simulator 2022
Qualität hoch, 1080p - ich würde sagen, dass man hier das CPU-Limit einer schlecht optimierten Engine sieht, bei dem auch XeSS nicht mehr hilft. Was meint ihr?
Insgesamt würde ich sagen, dass für ein deartiges Leichtgewicht erstaunlich viel Leistung vorhanden ist. Wer nicht gerade Retrogaming und grafisch anspruchslose Titel bevorzugt, sollte sich aber keine großen Hoffnungen machen und lieber auf Streaming zurückgreifen.
[Variable Bildwiederholrate im Alltag]
Die gibt's nur für die gram Pro-Varianten, das "normale" 17er ist auf fixe 60 Hz beschränkt.Die NPU und ihre Möglichkeiten
Das Thema KI geht mittlerweile wahrscheinlich 95% der Bevölkerung auf den Geist. Das kann ich gut verstehen, auf der anderen Seite geht es mit den wirklich nützlichen Anwendungsmöglichkeiten gerade erst los. Apple SoC bringen NPUs seit dem 2017 vorgestellten Apple A11 Bionic mit, Google stellte 2021 den Tensor G1 vor. In diesem Jahr wandern sie endlich auch in Mobilprozessoren und tauchen nun auch im Task Manager auf.Aber was ist eigentlich eine NPU?
Im wesentlichen handelt es sich um eine Einheit, die Matrizen multipliziert. Mehr kann sie nicht. Weil der Strombedarf im Chipbereich gemeinsam mit der Komplexität sinkt, arbeitet ein Chip, der wenig kann, besonders effizient. Das merkte Nvidia mit CUDA relativ früh, nur dass die KI Rechenleistung mittlerweile eben auf noch "einfachere" Chips wandert, als CPUs und GPUs es sind. NPUs können also nichts, das GPUs nicht auch können, im Gegenteil. Die Innovation, die wir erwarten können, steckt wie so häufig im KI-Bereich in den zunehmend komplexen Modellen, die durch NPUs effizient beschleunigt werden können.
Die Meteor Lake NPU leistet 9,5 TOPS und ist damit nicht annähernd stark genug für Microsofts AI-PC-Label, das derer 40 verlangt. Hier muss ich erneut auf Lunar Lake verweisen. Wer des Englischen mächtig ist und Lust hat, tief in die Archichitektur abzutauchen, surfe rüber zu Chips and Cheese. Allen anderen möchte ich diese beiden lehrreichen Grafiken aus dem verlinkten Artikel zumuten:
Die erste zeigt uns, was wir vom Test der NPU erwarten können; in der Regel wird die GPU deutlich schneller sein. Außerdem erreichen beide im Rohdurchsatz etwa die Hälfte der Leistung einer GTX 1080! Das Limit für Microsofts Label ist also, bemessen an der mobil verfügbaren Leistung, durchaus hoch gesetzt.
Intels niedrigschwelliger AI Playground (Bericht, Ankündigung, GitHub) ist Stand heute leider noch nicht für Meteor Lake verfügbar, weshalb ich mich auf die via GitHub verfügbaren AI Plugins für Intels Openvino-Umgebung konzentriert habe. Anmerkung: AMDs Äquivalent zum AI Playground heißt Amuse und führt Stable Diffusion XL lokal auf Geräten mit Ryzen AI 300, Ryzen 8040 oder RX 7000 aus.
Weil ich OBS Studio nicht benutze, habe ich mich auf GIMP und Audacity konzentriert. Die Features für OBS Studio umfassen einen dynamischen Zoom auf das Gesicht, einen Hintergrundfilter, und ein 3D-Mesh für das Gesicht. Allesamt keine neuen Features, die nun bloß besonders effizient berechnet werden können.
Audacity
Die Plugins für Audacity sind simpel zu installieren und leisten: Separierung von Audiospuren in Musiktracks, Bereinigung von Hintergrundgeräuschen, promptbasierte Musikgenerierung und -fortführung und Transkription mittels OpenAIs Whisper-Modell.Besonders nützlich finde ich die Entfernung von Hintergrundgeräuschen. So wird aus dem bereits verlinkten verrauschten Original einer Rede von Elizabeth II in wenigen Sekunden ein ausgezeichnet verständlicher Track. Selbst wenn man mittels hinzugefügter Geräusche simuliert, jemand habe im Hintergrund der Originalrede zusätzlich gestaubsaugt, - arme Elizabeth! - kann sich das Ergebnis hören lassen.
Die Anweisung "a soundtrack for hardwareluxx, the best hardwarewebsite in the whole world" interpretierte das generative Modell als Gruß aus der Hardwarehölle (Vorsicht, laut!), "a catchy soundtrack for hardwareluxx" war nur unwesentlich besser und auch ein anderes Modell, ausgewählt über die GUI und mit der gleichen Anweisung versehen, half nicht wirklich. Hardware ist eben schwierig in Songs einzufangen
Aber Spaß beiseite, aus meiner Sicht sind lokal laufende Modelle einfach noch nicht sehr weit und die Plugins demonstrieren bloß ihre Machbarkeit. Das Ergebnis der Standardanweisung "80s pop track with bassy drums and synth" klingt dann auch ganz annehmbar. Für die Aufgabe braucht die NPU ca. drei mal so lang wie die GPU, ist dabei allerdings durchgängig ausgelastet, während die GPU nur immer wieder auf 30% spiked - wahrscheinlich, weil nicht alle Recheneinheiten Matrixmultiplikation beherrschen.
Während der Musikgenerierung habe ich versucht, per HWiNFO die Leistungsaufnahme zu tracken. Bis ca. 140 auf der X-Achse arbeiten GPU und NPU an der Generierung. Dann folgt ein neuer Auftrag, den diesmal nur die GPU bearbeitet. Hier sieht man: die GPU ist grundsätzlich zwar schneller, auf längere Sicht ist die NPU aber effizienter.
Spurseparation ist eine weitere Anwendung, die ich anhand dieses Tracks getestet habe. Bass, Schlagzeug, Vocals (in diesem Track nur in Form eines Wasserzeichens vorhanden) und Gitarre werden brauchbar voneinander getrennt, auch wenn das Wasserzeichen in die Gitarre färbt. Wie gut die Technik im professionellen Bereich funktioniert, zeigt übrigens die Kurzdoku über den letzten Song der Beatles - Dank geht raus an Peter Jackson.
Transkription habe ich nicht getestet, das klappt im Zusammenspiel mit OpenAIs Whisper-Modell mit noScribe allerdings hervorragend.
GIMP
Die Anweisung "Hardwareluxx rocks" an Stable Diffusion 1.5 hat diesen Traum eines Hardwareladens ergeben:
Obwohl ich der vollständigen, fiesen Anleitung für Windows gefolgt bin, lief Stable Diffusion nur auf der GPU - dafür mit knapp 20 Sekunden je Bild recht flott.
Interessanter ist vielleicht das Super Resolution Feature, das Bilder in wenigen Sekunden auf das bis zu 4-fache der Originalauflösung skaliert. Ausprobiert habe ich das anhand eines Comics von David Kriesel und des Hardwareluxx Sonntags-Newsteasers.
Die Platine des Sonntagsteasers zeigt dem Modell seine Grenzen, insgesamt ist das Ergebnis meiner Meinung nach aber durchaus gut und deutlich besser als einfache Interpolation.
Auch für das Super-Resolution-Feature habe ich versucht, den Stromverbrauch zu tracken. Auf CPU bis Sekunde 14 folgt GPU bis Sekunde 22 folgt NPU bis Sekunde 31. Im Effizienzvergleich gewinnt erneut die NPU, was bei den kurzen Zeiträumen zugegebenermaßen nur schwer und knapp ersichtlich wird. Für die Details verweise ich nochmal auf den Bericht von Chips and Cheese, der für die NPU einen Maximalverbrauch von 7 Watt und für die GPU von 20 Watt aufführt.
Semantische Segemtierung habe ich auch ausprobiert, konnte mit dem Ergebnis allerdings nicht viel anfangen, da das Bild bloß verschieden eingefärbt wurde ohne Indikation, was das Modell erkannt hat.
Phi-3-mini auf der NPU
Hier bin ich der Anleitung von Microsoft gefolgt, die ich mittlerweile als Machbarkeitsstudie verstehe. Auf die Frage "Was ist ein Hardwareluxx?" hin lief die NPU 1:55 Minuten lang mit 50% Auslastung bis die Antwort fertig war:
Insgesamt eine gute Antwort und durchaus auf dem GPT-3.5-Niveau, das Microsoft für Phi-3-mini beansprucht. Allerdings hat sie viel zu lange auf sich warten lassen. Hier sollten die passende Quantisierung (für die Interessierten) und die mit Lunar Lake erwartete Mehrleistung Abhilfe verschaffen. Man versteht an dieser Stelle, warum Apple Intelligence und Microsoft Copilot auf sich warten lassen. Viele Komponenten müssen aufeinander abgestimmt werden. Was für eine beeindruckende Leistung, die Modelle auf Mobilgeräte zu bringen!Ein Hardwareluxx ist ein Begriff, der in der Regel nicht in der Standardterminologie verwendet wird. Es könnte sich um eine Verballhornung oder eine spezifische Bezeichnung für ein Luxus- oder hochwertiges Hardware-Produkt handeln. In einem allgemeineren Sinne könnte ein Hardwareluxx ein hochentwickeltes, teures oder exklusives Hardware-Gerät sein, das für seine Leistung, Qualität oder Design anerkannt ist. Beispiele für solche Hardware könnten hochwertige Computer, Grafikkarten, Server oder spezialisierte Industrie-Maschinen sein.
Fazit zur NPU
10 TOPS sind einfach zu wenig. Das ist das kurze, schmerzlose Fazit. Es ist nett, die Leistung für Spielereien zur Verfügung zu haben. Kombinierte Anwendungen für NPU und GPU gibt es allerdings (noch) nicht und insgesamt bremst die NPU eher, als dass sie neue Features ermöglicht - im Alltag ist Echtzeit gefragt. Features werden mit Sicherheit noch folgen, sich dann aber eher iterativ als revolutionär anfühlen. Ein GPT-3.5 und darüber hinaus energieeffizient lokal auf seine eigenen Dokumente loszulassen, ist eine schöne Vision. Wer das jetzt schon ausprobieren möchte, kann das mit GPT4All und lmstudio niedrigschwellig via GPU und CPU tun. NPU-Support gibt es leider noch nicht und wird davon abhängig sein, wie gut die Software der Hersteller läuft. Intel hat hier mit Openvino gut vorgelegt.
Intels Meteor Lake wie auch AMDs Phoenix liefern NPU-Leistung nur auf Niveau einer Machbarkeitsstudie.
Linux-Tauglichkeit
Mit Ventoy - das aus China kommt und das ich auf Grund der enthaltenen closed source Blobs nicht für dauerhafte Installationen empfehle! - habe ich Fedora, Manjaro und Ubuntu inklusive proprietärer Treiber im Live-Modus gebootet und überprüft, wie gut sie laufen. Vorab sei gesagt, dass für die 2024er grams ein Patch auf dem Weg ist, der besseren ACPI-Support (Energieverwaltung, wichtig für Standby und co.) ermöglichen soll und wahrscheinlich im für den Herbst erwarteten Linux Kernel 6.11 landet. Der Patch stammt nicht von LG, sondern von einem Open-Source-Entwickler. Linux-Support ist für LG wohl eher ein Nebenschauplatz. Außerdem wird der Kernel 6.11 noch einmal deutlich mehr Performance - für Meteor Lake mitbringen - bis zu 19%! Als Release Candidate lässt er sich schon installieren.Fedora 40
Kernel 6.8.5, Wayland
Function Keys, Bluetooth, WiFi, Kamera und Mikrofon funktionieren problemlos
Der Lüfter säuselt idle leise
Mauspad-Gesten werden unterstützt
Manjaro
Kernel 6.9.5, X11
Function Keys, Bluetooth, WiFi, Kamera und Mikrofon funktionieren problemlos
Der Lüfter säuselt idle leise
Mauspad-Gesten werden nicht unterstützt
Ubuntu 24.04 LTS
Kernel 6.8.0, X11
Function Keys, Bluetooth, WiFi, Kamera und Mikrofon funktionieren problemlos
Der Lüfter säuselt idle leise
Mauspad-Gesten werden nicht unterstützt
Erstaunlicherweise gewinnt Fedora den out of the box Vergleich. Das hätte ich nicht erwartet!
Alltagseinsatz
Gleich nach dem Auspacken fiel mir auf, dass das mitgelieferte Netzteil in Schuko-Bauweise für meinen Geschmack zu klobig ist, auch wenn es sich um ein kompaktes GaN-Modell handelt. Für Reisen habe ich mir daher ein leichteres und kleineres Anker 313 Ace in Eurostecker-Ausführung mit 45 Watt - die ich für unterwegs als vollkommen ausreichend empfinde - besorgt. Noch etwas kompakter und leichter aber auch teurer ist das Anker Nano II. Gerade im ICE finde ich den Eurostecker sehr viel angenehmer. Und ach, was für ein Luxus das doch überhaupt ist im Vergleich zu meinem alten ThinkPad-Ladegerät... Wie oben beschrieben wird der Laptop den Stromstecker im Zug ohnehin kaum benötigen.Am Dock war der Laptop für mich geradezu unspektakulär zu nutzen; in meinem Alltag kommt er nicht annähernd in die Nähe seiner Grenzen, ab und zu springt mal der Lüfter an.
Auf Reisen und unterwegs habe ich ihn dann doch wieder als etwas schwer empfunden - hier liegt meine Präferenz eben bei maximal 14 Zoll und so wenig Gewicht wie möglich. Im Zug und an der Uni war es zwar angenehm, viel Platz auf dem Bildschirm zu haben. Schlussendlich ist mir das Gerät aber zu groß - zumal ich den Num-Block kaum benötige. Im ICE konnte der Laptop am Einzelplatz auf Grund seiner Größe gerade noch stabil stehen, ragt aber links und rechts über das Tischchen hinaus. Mir ist das zu viel, mein Bedarfsprofil sieht anders aus. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass das große Display mit hoher Auflösung und 16:10-Format gemeinsam mit gerade mal 1,35 Kg für andere der Sweet Spot sind.
Fazit
Das gram 17 richtet sich an alle, die im Alltag, auf Reisen und auf der Couch nicht auf ein großes, scharfes Display verzichten wollen und dabei Wert auf ein möglichst geringes Gewicht legen. Genau hier zeigen sich Exzellenz und Reifegrad der Reihe, die sich seit 2022 äußerlich kaum verändert hat. Im Inneren macht Intels Meteor Lake eine ausgezeichnete Figur. Schade, dass das Mehrfache an NPU- und der 50%ige Zuwachs an GPU-Leistung von Lunar Lake noch auf sich warten lassen. Das Leistungsoptimum strebt die gram-Reihe jedoch ohnehin nicht an.Softwareseitig bietet LG echte Mehrwerte. Die Verarbeitung ist jedes Mal, wenn man das Gerät anfasst, eine Freude, das geringe Gewicht verblüfft. Windows 11 Home lässt sich verschmerzen, zwei Jahre Garantie sind erfreulich und der austausch- und limitierbare Akku verspricht ein langes Laptopleben.
Wer auf der Suche nach einem großen, leichten, zuverlässigen, hochwertigen und leistungsstarken Windows-Notebook ist, landet konsequenterweise beim gram 17 und muss dafür auf kaum etwas verzichten.
Vielen Dank, dass ich es testen durfte!
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