1. Warum sollte man unbedarften User Linux Arch nicht empfehlen oder ein Abkömmling davon? Manjaro hat z.B. eine Senioren Gruppe. Andere Arch Projekte, die immer mehr werden, machen die Installation zum Kinderspiel.
Mal eine Gegenfrage: Wozu braucht jemand, der nicht entwickelt, sondern den PC einfach nur nutzen möchte, überhaupt immer das neueste Release? Wenn er kein Testobjekt ist, wüsste ich keinen anderen Nutzen, dazu passieren zu oft Rückschläge in der Leistung etc. bei neuen Paketen, die dann erst wieder gefixed werden müssen.
Dazu braucht man nicht mal Arch vs. Debian stable nehmen, sondern kann auch Ubuntu vs. Debian Stable hernehmen und vergleichen. Die ESR-Versionen von Firefox haben beispielsweise ein gutes Stück weniger Sicherheitslücken, als die neuesten Versionen. FF Quantum mag zwar schneller und cooler sein, aber es ist immer ein Kampf zwischen neuen Features und steinalten Features, aus denen die Bugs schon herausgefixed wurden.
Und weil der Neuling sich erst mal in das System einfinden soll, soll er
1. Pakete bekommen, die nur so neu sind, wie er auch die Features braucht.
2. Eine Distribution bekommen, die auch Nicht-OpenSource-Plugins (bzw. lizenzpflichtige) etc. erhält, damit er zum Beispiel H.264-codierte Videos im Browser ohne irgendwelche Pakete installieren zu müssen, direkt abspielen kann, wie er es von Windows oder OS X gewohnt ist.
3. Eine Distribution bekommen, die die Benutzbarkeit groß schreibt und beispielsweise nicht das Mounten von USB-Sticks nur mit Root-Rechten zulässt, sondern nach dem Reinstecken direkt den USB-Stick auf dem Desktop anzeigt.
4. Eine Distribution bekommen, die auch alle gängigen Programme wie Steam etc. problemlos aus den Paketquellen hinzufügen kann.
5. Eine Distribution bekommen, die eine nahezu 100% Wahrscheinlichkeit hat, dass nicht die Installation schon fehlschlägt, weil das Bootmedium beschädigt ist oder sonstwas.
Und somit sind wir dann eben bei einer mindestens Ubuntu-basierten Distribution, wenn nicht sogar direkt bei Ubuntu selbst. Bei einigen Ubuntu-Basierten Distributionen scheint nämlich häufiger mal die ISO-Datei "beschädigt" zu sein (bzw. das Setup schlägt bei manchen Systemen fehl), oder das Mounten von USB-Sticks, externen Festplatten usw. geht nicht auf Anhieb etc. Man sollte sich schon überlegen, was man bezwecken möchte, und auch das Risiko sehen, dass das System fehlerhaft ist und die Person dann eben sagt: "Oh, ich stecke einen USB-Stick rein und nichts passiert - Linux ist somit Scheiße, meine Zeit will ich nie wieder damit verschwenden..."
Und man kann jetzt schlecht sagen, dass es zumutbar ist, irgendwelche Mount-Befehle im Terminal mit sudo einzugeben. Das kann man als Entwickler machen, oder als Linux-Purist/Profi, aber nicht als Anfänger, der vorher Windows benutzt hat und sich das Ding einfach mal anschauen möchte.
2. Updates kann man sich auch behelfen. Wenn welche anstehen, wird man vom System informiert und reagiert. Einen automatischen Ablauf kann man dann in Gang setzen. Manjaro macht es vor und die Variante kann man in Arch übernehmen.
Solche grundlegenden Dinge sind natürlich komplett obligatorisch - wenn ein System das nicht automatisch integriert hat, ist es für einen Anfänger völlig unbrauchbar. Ist ja bei Ubuntu auch so - ein Fenster ploppt auf, dass es Updates gibt und dann kann man sie mit einem Klick installieren. So muss das eben auch sein, sonst ist der Anfänger sofort weg, denn er ist nicht zum basteln da, sondern zum Benutzen.
Edit: Und das bedeutet, dass das Betriebssystem alles für ihn per Default möglichst perfekt macht und er nur noch die einzelnen Nicht-Gängigen Programme nachinstallieren muss, und völlig ohne Hürden benutzen kann.
Wenn er dann nach 2 Wochen sagt, dass ihm das Betriebssystem ja eigentlich ganz gut gefällt und er sich für mehr interessiert, beispielsweise wie man im Terminal Dateien kopieren, oder Verzeichnisinhalte auflisten kann, dann kann er anfangen, das "Basteln" zu lernen. Aber erst mal muss er das System akzeptieren und das tut er natürlich nur, wenn er erkennt, dass es noch einfacher und stabiler als Windows läuft (was nicht schwer zu erreichen ist, wenn man ihm die richtige Distribution empfiehlt).