[Ungelöst] LWL Hilfe bei Verbindung von mehreren Gebäuden

duke9

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Liebes Forum,
ich stehe vor folgendem Problem, da ich leider noch keine LWL Erfahrung besitze:

Ich habe ein Bürogebäude und zwei Hallen, die ich mit dem Netzwerk versorgen will.

Vom Vermieter gibt es eine bestehende LWL Verkabelung Büro <--> Halle 1 <--> Halle 2.

Zum testen habe ich mal zwei kleine Unifi Switches gekauft (USW-16-POE). Dann habe ich meinem EDV Händler gesagt, ich benötige zwei SFP Module und Kabel.
Dieser hat mir Folgende Module geliefert und türkise Kabel:
Digitus DN-81000

Wenn ich jetzt die Unifi Switche mit seinen Modulen und Kabel verbinde klappt das ohne Probleme.
Will ich jedoch über die Hausverkabelung gehen, klappt es nicht.

Ich habe in den schon vorhandenen Netzwerkschränken Kabel (Gelb) und Module (HP J4859B) gefunden.

Wenn ich die HP Module in die Unifi Switche stecke funktionieren diese auch mit meinem (türkisen) Kabel, wenn ich sie mit dem gelben Kabel verbinde nicht.

Und was ich eigentlich will, Büro - zu - Halle funktioniert weder mit den Digitus Modulen, noch mit den HP. Egal ob ich die Gelben oder türkisen Kabel bis zur Hausverkabelung verwende.

BItte um eure Hilfe,
vielen Dank und Grüße
 
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Mal ein wenig Faserkunde:

Es gibt bei Glasfaser zwei Typen von Fasern. Multimode und Singlemode.

In der Regel werden Singlemode Fasern ( Gelb )(OS Klassifizierung) bei längeren und Multimode ( Orange, Türkis, Lila )(OM Klassifizierung) bei kürzen Strecken ( unter 300m) verwendet.

Die dir gelieferten Digitus DN-81000 sind Multimode bzw Short Reach(1G SX und 10G SR) Module mit 850nm, welche eben mit Multimode Fasern betrieben werden müssen. Für deinen Fall brauchst du aber Long Reach(1G LX und 10G LR) bzw Singlemode Optiken mit einer Wellenlänge von 1310nm.

Die HP Optiken müssten eigtl funktionieren. Hast du die Leitungspaare mal untereinander gedreht? Möglicherweise sind die Tranceive und Receive Fasern verdreht.


Singlemode/LR Optik auf Multimode Kabel KANN funktionieren, muss aber nicht. Anders herum geht meistens eher garnicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Seratio,

vielen Dank für Deine Antwort!

Ich werde es im Optimalfall morgen nochmal mit den HP Optiken versuchen.
Können die Module immer nur einen Modus, also Multi oder Single Mode?
Sprich das HP Modul ist rein SM.

Ob ich die Fasern tauschen kann muss ich auch morgen nachsehen, glaub aber die sind so an den Steckern verschweißt und der Stecker geht ja nur auf eine Art rein.

Ich bin jetzt auf der Suche nach den richtigen Modulen, ich habe eben gesehen es gibt zb welche mit Steckern mit zwei Adern oder nur eine Ader.
Ist das ein weiterer Unterschied? Simplex/Duplex? Die Geschwindigkeit ist bei beiden mit 10GB/s angegeben, worin besteht dann der Unterschied.
BZW Was soll ich nehmen? Aus dem Bauch raus würde ich ja sagen duplex?

Noch eine Frage wo ich keine Antwort finde, SFP+ und SFP hängt nicht nur von dem Modul ab sondern auch vom Switch oder? Ich denke der kleine den ich zum testen habe kann nur SFP, wenn ich die Daten richtig verstehe.

Vielen Dank nochmal.

Im Anhang ein Foto vom Panel, rechts ist dann mein "Fehlversuch" mit dem Multimode Kabel.
Links ist auch einer als Simplex angesteckt.
 

Anhänge

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Optiken können immer nur einen Modus. Die Laser darin haben eben die entsprechenden Wellenlängen.

Du müsstest Fasern mit LC Duplex Steckern haben. Die sehen wie folgt aus: https://www.flexoptix.net/de/s2-ll-x.html?option570=
Die kann man in der Regel "auseinander brechen", da die nur über eine Art Klipp mit einander verbunden sind. Anschließend kannst du einfach die Seiten unterander vertauschen. Siehe z.B.


Die Optiken, welche nur eine Faser haben, sind sogenannte BiDi (Bidirectional) Optiken. Diese senden und empfangen die Daten auf einer Faser. Die sind aber zu Optiken mit zwei Anschlüssen nicht kompatibel. Solange genügend Fasern da sind, würde ich aber wohl eher auf Duplex gehen.

Du brauchst auf jeden Fall 1G Optiken, da deine Switche keine 10G Optiken unterstützen. 1G und 10G Optiken kann man an dieser Stelle nicht mischen. Was du aber machen kannst, ist eine SFP Optik in einen SFP+ Port stecken. Hintergrund hier ist, dass der SFP+ Port auf dem Switch in der Regel abwärtskompatibel ist.

Sofern ich mich jetzt nicht vertue, dürftest du folgendes brauchen:
2x Optik: https://www.flexoptix.net/de/s-1312...tionId=12525&selectedVendor=Ubiquiti+Networks
2x Patchkabel: https://www.flexoptix.net/de/s2-ll-x.html?option570=

Am besten hältst du aber mit deinem Lieferanten noch mal Rücksprache. :)


PS: Auch wenn das bei 1 und 10G für einen Anfänger schon komplex wirkt, ab 40G wird es noch viel viel schlimmer :fresse2:
 
Perfekt, vielen Dank, ich denke ich hab alles verstanden ;)

Ich werde die zwei 16er Switche in die Hallen geben und im Büro einen USW-Pro-48-POE (600W) installieren und dann nach deinem Rat 1G Module verbauen (Im Datenblatt steht auch (4) 1/10G SFP+ ports).

Ich habe auch noch einen zweiten Standort, den ich ausbauen will, dafür kaufe ich auch einen USW-Pro-48-POE (600W) und für die Hallen jeweils einen USW-Pro-24-POE (400W).
Da ist ein Kabel schon verlegt (Multimode) und das zweite benötigen wir noch, ist ca 90m. Da kann man Multimode machen oder ist das schon zu nach an den 100 ;)?

Dafür kann ich dann ja 10G Module nehmen: UACC-OM-MM-10G-D-2
Ich sehe gerade, da werden auch 25G angeboten: UACC-OM-SFP28-SR

Was meinst Du dazu?
Generell empfiehlst Du mir die Unifi Module oder die von der Seite die Du oben geposted hast?

Ich bräuchte auch noch ein Kabel, eben 90m, würdest Du mir da bitte auch eines empfehlen?

Vielen Dank!
 
So ich habe es gerade nochmal getestet, Es funktioniert die direkte Verbindung mit einem Patchkabel zwischen meinen Unifi Switches und mit den HP Modulen nur mit einem Multimode Kabel. Mit zwei verschiedenen Singlemode Kabeln nicht, habe auch darauf geachtet, dass die Adern nicht vertauscht sind.

Kannst du dir das erklären?

Danke LG
 
habe auch darauf geachtet, dass die Adern nicht vertauscht sind.
Die Fasern müssen aber getauscht sein. Um es zu prüfen könntest du eine Digitalkamera (Smartphone) nehmen und auf das einseitig im aktiven Switch angeschlossene Duplex-Patchkabelende richten. Dieses Leuchtbild wird dann mir dem Leuchtbild des GBICs im zweiten Switch verglichen. Die Leuchten dürfen sich im eingesteckten Zustand nicht treffen. Dieser Test lässt sich natürlich auch über die Festinstallationsstrecke verlängern.
Wir wissen ja nicht, ob deine gefundenen/gekaften Kabel schon ab Werk gedreht sind. Zweimal gedreht = nicht gedreht.. deshalb könnte es mit den 2Patchungen Probleme geben.
Ob da jetzt SM oder MM Module und Installationskabel vorliegen, will ich nicht beurteilen. Aber das eine Bild lässt schon stark auf eine SM-Installation vermuten.

Bei den 90m würde ich je nach Umgebungsbedingung auch schon ein robusteres vielfaseriges Installationskabel vom Fachbetrieb wählen. Eventuell möchte der Vermieter diese Geländeaufwertung auch selbst übernehmen. Ob MM oder SM dafür wünschenswert ist, kommt auch etwas auf die zukünftig geplanten Endgeschwindigkeiten und den Hardwarekosteneinsatz an.
 
Die Fasern müssen aber getauscht sein. Um es zu prüfen könntest du eine Digitalkamera (Smartphone) nehmen und auf das einseitig im aktiven Switch angeschlossene Duplex-Patchkabelende richten. Dieses Leuchtbild wird dann mir dem Leuchtbild des GBICs im zweiten Switch verglichen. Die Leuchten dürfen sich im eingesteckten Zustand nicht treffen. Dieser Test lässt sich natürlich auch über die Festinstallationsstrecke verlängern.
Wir wissen ja nicht, ob deine gefundenen/gekaften Kabel schon ab Werk gedreht sind. Zweimal gedreht = nicht gedreht.. deshalb könnte es mit den 2Patchungen Probleme geben.
Ob da jetzt SM oder MM Module und Installationskabel vorliegen, will ich nicht beurteilen. Aber das eine Bild lässt schon stark auf eine SM-Installation vermuten.

Bei den 90m würde ich je nach Umgebungsbedingung auch schon ein robusteres vielfaseriges Installationskabel vom Fachbetrieb wählen. Eventuell möchte der Vermieter diese Geländeaufwertung auch selbst übernehmen. Ob MM oder SM dafür wünschenswert ist, kommt auch etwas auf die zukünftig geplanten Endgeschwindigkeiten und den Hardwarekosteneinsatz an.
Ja danke für den Hinweis! @Seratio hat mich ja auch darauf hingewiesen, das habe ich wohl falsch interpretiert :(

Es handelt sich im ein SM Kabel am einen Standort und am anderen habe ich jetzt 90m und ein MM Kabel einlegen lassen.

Jetzt hätte ich noch eine Frage, könnt ihr mir da nochmal helfen?

Ich benötige jetzt am einen Standort 2x 48P Switche im Serverraum und draußen in der Halle zwei 24er.
Am anderen einen 48er im Büro und zwei 16er in den Hallen.

In den Hallen wird an den Servern im Haus und im ERP (Rechenzentrum) gearbeitet.

Wie würdet ihr das jetzt von der LWL Verbindungsgeschwindigkeit her sehen?

Normalerweise sollte die 1G Variante genügen oder soll ich gleich auf 10G setzen?

Wenn ichs richtig verstehe ist das der Unterschied zwischen SFP und SFP+ und bei den Unifi Switchen macht das vom Preis her das Doppelte aus:

sfp:

sfp+:

Die zwei kleinen 16er würde ich natürlich trotzdem verwenden, @Seratio schreibt ja, dass die sfp+ Switche abwärts kompatibel sind.

Jetzt ist halt die Frage, bei den 48ern gleich die mit sfp+ zu kaufen für eventuelle Erweiterungen in Zukunft.

Da unsere Internetleitung nur 170/80 hergibt bin ich nicht sicher ob es sinn macht und man besser die Investition kleiner hält und dann in Zukunft mal umrüstet wenn es wirklich nötig ist.

Vielen Dank!
 
just my 50 cents

ich würd direkt auf 10G setzen wenn mans richtig macht geht mit dem sicherheitskonzept geht jeder datenverkehr über die firewall und somit bist du bandbreitentechnisch besser bedient. Die Internetleitung spielt da nicht die rolle eher welche mengen an daten intern verschoben werden. Wir haben selbst intern 10g/25g und nur 1g internet da aber alles über die firewall geht zwecks security ist man froh drüber ;)
 
Im Switchbereich würde ich um Ubi einen großen Bogen machen.
Ubi ist generell sehr mit Vorsicht zu genießen. Die ziehen den Kunden das Geld aus der Tasche und ändern alle Jubeljahre ihre Policy für irgendwas. Da kann es schonmal sein, dass man eine Plattform aufsetzt, wo alles mit einer Einmalbezahlung abgegolten ist und später wird es dann auf eine pro Monat pro User Subskription geändert. Dann hat man entweder die Wahl das teure Geld pro Monat zu bezahlen oder aber das teure Zeug rauszuwerfen und komplett umzusteigen.
Daher, Ubi nur mit viel Bedacht einsetzen.

WLAN mag da noch Sinn machen, für den Rest eher nicht. Da würde ich einen großen Bogen rum machen.

oder mit PoE

Bei Aruba gibt es lebenslange Garantie (effektiv solange das Gerät bei denen im Portfolio ist + extra Jahre). Sprich, geht dir das Teil in 10 Jahren kaputt, wird das getauscht.
Was man nicht vergessen sollte, es sollte immer ein Ersatzgerät im Lager sein. Denn geht es kaputt, muss man es sofort tauschen können. (und das defekte einschicken)
Man muss also von jedem Typ min. 1 im Lager haben.

Und die gekauften 16er würde ich direkt wieder verkaufen.
Für das Geld würde ich mir dann
oder
kaufen, falls die Gerätedimension noch benötigt wird. Achja, auch die haben, für das gleiche Geld, auch gleich 4x 10GBE dabei. Achja, auch die haben natürlich wieder lebenslange Garantie.
Kann man also schön alle Switche mit 10GBE verbinden und hat bandbreitentechnisch in der Umgebung wohl für Jahre ausgesorgt.

Grundsätzlich würde ich PoE Switche nur da hinbauen wo auch wirklich PoE benötigt wird. Falls ein Switch kein PoE benötigt, dann auch keinen hinbauen. Kostet nur Geld und braucht mehr Strom für nichts und wieder nichts.
Wenn nur wenige PoE Geräte im Einsatz sind, was wohl der Fall sein wird, dann kann man entweder mit Einzelinjektoren arbeiten oder aber gibt es auch 19" Multiportinjektoren. Das spart dann auch Geld.
Aber auch hier wieder die Störreserve beachten.

oder

Aber auch TP-Link bietet z.B. lebenslange Garantie an. Man sollte generell auf Managebarkeit achten und das ggf. wirklich 10GBE im Uplink da ist.
Wie das mit der Garantie bei TP-Link läuft weiß ich nicht genau.
Bei Aruba machst du am Mittag einen Case auf und am nächsten Mittag steht UPS auf der Matte (kommt ggf. drauf an wo man ist, das Zeug kommt aus den Niederlanden), bringt das neue Gerät und wenn man gut ist, nimmt der das Alte auch gleich wieder mit. (sonst muss man den nochmal extra bestellen)
Und im professionellen Umfeld ist, meiner Meinung nach, so ein Support wichtiger als alles andere. (mal davon ausgehend, dass die Geräte funktionieren)
Irgendwelches Internetgehype oder Klicki Bunti Oberflächen sind kein Merkmal.

Generell sollte man zusehen, dass man die MGMT-Interface der Geräte in separate VLANs packt und die an einer Firewall reglementiert. Im Zweifel kann man am Anfang auch erstmal nur mit reiner Trennung arbeiten und muss sich dann in das MGMT-VLAN hängen, wenn man was einstellen will.

EDIT: Die InstandOn Aruba fressen btw. auch jeden Transceiver, muss also nicht kodiert sein.
Ansonsten haben die Enterpriseserien auch die Funktion, dass man unkodierte Transceiver erlauben kann.
Nur sind wir dann preislich in ganz anderen Dimensionen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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