[Kaufberatung] LWL Verlegung durch DAU zur Anbindung NAS

MeroPen*

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25.07.2021
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Hallo,

bin absoluter LWL-Anfänger und wäre euch sehr dankbar für jede sinnvolle Lösung in Bezug auf Kabel, Stecker, Installation und Anordnung.

Zum Szenario:
Aktuell wird im Büro die IT-Infrastruktur erneuert. Es entsteht ein Cluster mit SAN. Node1/2 sind via FC an SAN angebunden, dazu 2x 10GbE Switch (4x SFP+) sowie 2x 1GbE (2x SFP+) Switch für die Clients. Das BackUp-NAS (ggf. In Zukunft Node3) soll in einem anderen Brand-Abschnitt (ca. 20m entfernt) aufgestellt werden.
Vorhandene Kabel: Cat7.

Es wurde nun von der ausführenden Firma angemerkt, dass die NAS-Anbindung am besten per LWL erfolgen sollte - insbesondere wenn man dann dort irgendwann mal einen weiteren Node hinstellen will.
1. Lösung: Elektriker und eine Fachfirma wurden angefragt - Kommunikation ist zäh…

2. Lösung: wir verlegen ein vorkonfiguriertes Kabel selbst in den 2 Brandabschnitt über Zwischendecke und Kabeldurchlass

Welchen LWL würdet ihr empfehlen?
Welche Stecker?
Wie bringen wir das sauber auf die Patchfelder?

Vielen Dank für eure Ideen und Hinweise!
 
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Ich nehme beruflich und privat nur noch Singlemode. Multimode hat keinen wirklichen Kostenvorteil mehr und ich denke das wird auf Dauer alles bei Singlemode landen. Ich würde nicht mehr in Multimode investieren.

Patchfelder idealerweise auf LC/APC wegen der wesentlich niedrigeren Rückflussdämpfung. Verbunden wird dann per Patchkabel LC/APC auf LC/PC

Wenn ihr das Kabel vom Elektriker drauflegen lasst und ihr Verlegekabel nimmt muss es noch aufgespliced werden. Hier wäre tatsächlich vorkonfektioniertes LWL Kabel eine Alternative.
Lasst euch das auf jeden Fall in ein Leerrohr legen, so dass man es nochmal austauschen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Multimode hat keinen wirklichen Kostenvorteil mehr und ich denke das wird auf Dauer alles bei Singlemode landen.
MMF hat einen riesigen Kostenvorteil, das war so, ist so und wird auch immer so bleiben.
Was glaubst du, warum man sich bei 800GBE für MMF die Füße bricht?

100GBE MMF 100EUR
100GBE SMF 550EUR

Ist für mich ein großer Unterschied. Und MMF wird uns noch Jahrzehnte erhalten bleiben, soviel ist sicher.
Und gerade, wenn man keinen Bock auf Basteln und experimentieren hat, setzt man auf Originalware und da ist das Preisgefüge noch ne ganz andere Nummer, auch mit Rabatten.
PS: Wir reden hier nicht von einem QNAP, sondern von einem ganz anderen System.
Mir schmeißt man die MMF-Transceiver tütenweise nach, kosten also fast gar nichts, warum also sollte ich Single Mode nehmen? Je nach Anwendungsfall macht mal das eine und mal das andere Sinn.

Das sind Grenzbetrachtungen. Der Mehrpreis von SMF ist halt im Absoluten ein Problem. Wenn man von 5000 Ports sprich, ist das, absolut, ne andere Nummer als bei 5 Ports.
MMF ist aktuell auf 100m ausgelegt, was größere Datenraten angeht. Das war vor ein paar Jahren (kleinere Raten) noch anders. Da durften es auch mal 5km sein.


Des Weiteren, was will man mit APC Patchfeldern mit einer Strecke die kürzer ist also manche Grundstücksgrenze? Wie viele Steckstellen soll es auf den paar Metern geben, dass die aufsummierte Dämpfung ein Problem ist?
Bei APC ist das Problem, dass man dann nämlich immer APC-UPC Patchkabel braucht. Und die auch noch richtig rum reinstecken muss, das wissen muss, usw.
Ja, für Verteilnetze bzw. Infrastrukturnetzen macht APC auf jeden Fall auch Sinn, innerhalb von wenigen Metern Leitungslänge erhöht es nur die Komplexität und das ganz ohne Nutzen. Je mehr man aneinander patcht, desto beknackter wird das, aber doch nicht mit Gerät-PF-PF-Gerät. Ja man sieht das auf dem Messgerät, aber mehr auch nicht.
PS: Außerdem, wo hat denn APC eine geringere Rückflussdämpfung? Ganz im Gegenteil, die Rückflussdämpfung ist höher, bedingt durch das Prinzip.
APC fällt nicht umsonst in die high return loss Familie. Und wer errät es? high return loss = Rückflussdämpfung
Was geringer ist, ist die Einfügedämpfung, die auch ein Problem sein kann.

Also, was macht man nun...
MMF oder SMF muss man erstmal klären. Was sind das für Endgeräte, was kann man sich noch vorstellen, was man evtl. jetzt nicht auf dem Schirm hat.
Wichtig ist eben auch die Supportbarkeit der Lösung. Es bringt einem nichts, wenn der Dienstleister wieder abhaut, weil man einen unsupporteten SFP benutzt, sofern er denn überhaupt geht. Die ein oder andere NIC hat nämlich SMF SFPs gesperrt, weil wegen Erdmagnetfeld und so.

Und dann die Frage nach der Fasernanzahl.
Neben LC-D Kabeln kann man sich auch sowas:
vorstellen.

Gibt es in allen möglichen Formen, und ja, auch Farben.

So spart man sich das Verlegen von mehreren Kabel, sowie beschriften, Doku, usw.. Auf der anderen Seite ist der Kram halt auch nicht günstig.
Also lieber ein 12er MPO Kabel verlegen oder gebündelt 6x LC-D? Hängt auch von den Verlegemöglichkeiten und Kosten hab. Ist alles nen Tradeoff.

Bei reinen LC-D Durchgangspatchfeldern kostet das Annehmen des Versandpaketes mehr als das Patchfeld.

Außerdem sollte man nicht vergessen, das ne 2m Direktverbindung zwischen den Transceivern bei 10km Transceivern dir die Optiken grillt/grillen kann. Ist nämlich nicht anderes als wenn die einer mit einer 10k Lumen Lampe ins Gesicht leuchtet.

EDIT:
Kabel verlegen in Zwischendecken nur nach Rücksprache mit dem Brandminister. Sowas macht man z.B. im Fluren nur noch äußerst bedingt.
Außerdem, wenn anderer Brandabschnitt, an die Durchbrüche, Maximalbelegung selbiger und die Brandschottung denken.
 
Zuletzt bearbeitet:
MMF hat einen riesigen Kostenvorteil, das war so, ist so und wird auch immer so bleiben.
Was glaubst du, warum man sich bei 800GBE für MMF die Füße bricht?
das wurde aber nicht angefragt, wenn man solche speziellen Anforderungen hat, sollte man auch nicht im Hardwareluxx fragen oder beim Elektriker, sondern bei den passenden Spezialisten.
Viele Wege führen nach Rom, alles hat seine Vor- und Nachteile, bitte dann gern direkt E2000 nehmen aber auch bezahlen wollen :-)
 
Was wurde denn angefragt? 100Mbit? Nein?
Ich habe nicht gesagt, dass sich der Kostenvorteil (nur) auf 800GBE bezieht.
Ich hab konkret, mit Zahlen, benannt, wo ich den Vorteil sehe.
Und ja, über 100GBE sollte man unter Umständen nachdenken. Warum?
Weil 10GBE von jeder 0815 Enterprise SSD saturiert wird, dazu bedarf es noch nichtmal PCIe als Interface.

Ich hab die 800GBE ins Feld geführt, weil irgendwer meinte, dass alles auf Dauer bei SMF landen würde. Die Zukunft gehört 800GBE und da ist MMF explizit vorgesehen.
Was sich auf Dauer ändern wird, dass du noch irgendwo SFPs reinstecken wirst. Denn DIESER Zug fährt so langsam aber sicher ab.
 
100GBE MMF 100EUR
100GBE SMF 550EUR
Geht doch auch günstiger:

Die MTP-Kabel sind schweineteuer, selbst bei FS zahlst dann für 30m Kabel über 200 € und dein Preisvorteil von MM ist wieder dahin...
 
Vielen Dank für eure Ideen und Empfehlungen sowie die konstruktive Diskusion.


Anmerkung:
Alle Komponenten sind von HPE, zunächst wird 10GbE realisiert aber man weiß ja nie...
Elektriker durchbricht nicht belegte Brandschottung, es müssen noch andere Kabel gezogen werden, er würde es dann wieder ausschäumen, will aber nicht LWL legen (kennt sich damit nicht aus - fair enough) - [Abnahme erfolgte durch "Brandminister" 2014 mit Verlegung in Zwischendecke ohne Beanstandung (IMO ist das Landesrecht - aber berichtigt mich gern)]

Auf Basis eurer Informationen:

1. Lösung (@spyfly ):
Node3/NAS - Transceiver ---- LC-LC Duplex (OM4) ---- LC Duplex Keystone ---- LC-LC Duplex (OM4) 20m vorkonfiguriert ---- LC Duplex Keystone ---- LC-LC Duplex (OM4) ---- Transceiver - 10GbE-Switch
- relativ kostengünstig
- einfacher Aufbau
- optional könnte man auch E2000 nehmen

2. Lösung (@underclocker2k4 )
Transceiver ---- LC-LC Duplex (OM4)----MTP/MPO-Kassete ---- MTP-LWL-OM4-(F/F? od. F/M? od. M/M; welche Polarität) ---- MTP/MPO-Kassete ---- LC-LC Duplex (OM4) ----Transceiver
- mehr Fasern in einem LWL-Kabel, Stecker machen einen soliden Eindruck
- teuerer, IMO kann man das rechtfertigen, der Aufwand mit Brandschutzwand und Fädeln animiert dazu eine Lösung zu finden die Potential auch in der Zukunft hat
- Mir ist allerdings nicht richtig klar welche Polarität wir nehmen sollten und welche Stecker-Konfiguration (F/F od. F/M od. M/M?)

Teile die Einschätzung zu SMF und Transceiver, für die Überbrückung von 25m und relativ kleinem Setup ist IMO MMF schon das brauchbarste.

Sind die vorgeschlagenen Lösungen sinnvoll und richtig in der Auswahl der Komponenten?
Könnt Ihr (@underclocker2k4 ) Hilfestellung in Bezug auf Polarität geben?
Gibt es aus eurer Sicht Aspekte auf die wir noch achten sollten?
 
MTP in die Wand/Decke wollte ich ursprünglich auch, bin aber von den Kosten / totes Kapital in der Wand abgeschreckt.
Evtl OM3 statt OM4.
Ich hätte M/M Pol A (straight) in die Wände verlegt, wenn direkt in die Wand gelegt werden soll. Bei mir wären es ja Wanddosen = Kupplungen gewesen, für die man immer je einmal F+M benötigt. Also wäre jeder Wandanschluss "Male", alle MTP-Kabel zu Transceivern wären also immer F/F.
Aber das gibt die Kassette vor: die hat einen Male Stecker, also muss das Kabel F auf der Seite, du brauchst bei Kassetten auf beiden Seiten also F/F.
Die Polarität ist sehr wichtig, wenn Du mehrere MTP-Strecken aneinander setzt. Wenn es nur ein komprimierter LC-Verbinder ist, würde ich A empfehlen.
 
Also ich arbeite in der Branche; wir fertigen alles was es für passive Glasfaserinfrastruktur braucht. Beliefern von kleinen Handwerkern bis zu großen Telekombetreibern.

Die Argumentation Pro/Contra SM oder MM hier ist schon stark einseitig hier.:

MM: Genau dann wenn schon MM-Verkabelung vorhanden ist, wenn Strecken kurz sind, wenn einem 10GB Datenrate jetzt und in Zukunft reichen.

SM: Wenn man neu verlegen will und das nicht jede 5 Jahre neu.

Die Passive Infrastrukture (Kabel und Steckverbinder) kostet bei beiden etwa gleich. Die oben dargestellten Preisunterschiede der Aktivkoponenten, Stickwort Transceiver, sind richtig wenn man über Datenraten über 10GB redet. Im Bereich bis 10GB sind es unter 30%; wenn man NoName Komponenten einsetzen kann. Ist man wegen "Markenswitch akzeptiert nur richtig gebrandete Transceiver" auf einen Hersteller festgelegt wird es aber teurer.

Zum Punkt "MPO-Kabel = Mehr Fasern bei weniger Installationsaufwand ist besser als mehrere LC-Duplex-Kabel parallel" sucht einfach mal nach Breakout oder Mini-Breakoutkabel; da gibt es einen gemeinsamen Kabelmantel und "n" Steckerpeitschen in 1,4mm...2mm (Breakout) oder 0,9mm (Mini.Breakout). Zum Schutz der Stecker und Peitschen beim Einziehen gibt es die mit Schutz und Einzughilfen, die Kabel gibt es fertig im Wellschlauch, quasi ein Leerrohr,
es gibt Lösungen für verschiedene Brandschutzklassen. Wir fertigen so etwas mit kundenspezifischer Gesamt- und Peitschenlänge. MPO/MTP ist z.Z. nichts für Laien; fängt beim Konfigurieren der Kabel an und hört beim "wie reinige ich verschmutzte Steckeroberflächen" auf.
 
Warum überhaupt optisch für 10Gb?
 
Wenn man schon Kabel zieht und auch nur die Chance besteht, dass man irgendwann mal mehr als 10Gb/s braucht, ist Faser immer die sinnvollere Wahl.

Dazu kommt noch, dass die Potentialtrennung durch die fiberoptische Verbindung gewisse subtile Probleme verhindert...
 
:LOL:
wie der Kollege hier mit seinem Stuhl...? :ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO:
 
Vor allem ist die aktive Infrastruktur (Switches!) für Glas in der Regel günstiger als für Kupfer. Und mit diesen SFP+-auf-RJ45-10Gbase-T Transceivern hab ich bei meiner Strecke und Mikrotik-Switch keine allzu guten Erfahrungen gemacht (habe aber da auch primär den Mikrotik im Verdacht).
 
Vor allem ist die aktive Infrastruktur (Switches!) für Glas in der Regel günstiger als für Kupfer. Und mit diesen SFP+-auf-RJ45-10Gbase-T Transceivern hab ich bei meiner Strecke und Mikrotik-Switch keine allzu guten Erfahrungen gemacht (habe aber da auch primär den Mikrotik im Verdacht).
Mikrotik geht aber auch eher in Richtung "Fisherprice" anstatt in Richtung Enterprise Hardware
 
Und mit diesen SFP+-auf-RJ45-10Gbase-T Transceivern hab ich bei meiner Strecke und Mikrotik-Switch keine allzu guten Erfahrungen gemacht (habe aber da auch primär den Mikrotik im Verdacht).
Das hat nix mit dem Mikrotik selbst zutun. 10GBase-T SFP+ Transceiver sind nur für 30m statt den üblichen 100m ausgelegt. Mein Transceiver hat schon bei knapp 10m mit einer geschirmten Kupplung dazwischen schlapp gemacht. Seit ich auf nen nativen 10GBase-T Switch gewechselt bin, keine Probleme mehr.

Ich persönlich würde 10GBase-T Transceiver nur nutzen um Client-Geräte direkt mit Kabelweg <10m anzuschließen, für alles andere sollte man imho native 10GBase-T Technik oder besser gleich LWL nutzen.
 
Alles korrekt. Nur das Fisher-Price in meinen Augen eigentlich für „unkaputtbar“ und „funzt immer und selbst für jeden Doofen“ steht. :d

Mikrotik kaufe ich nur noch für reine Glas-Connections (wenn überhaupt).

Gibt von FS.COM z.B. aber auch für
80m Spezifizierte. Halfen aber auch nicht - weder in dem Mikrotik, noch in einem Aruba-Switch.

Meine Strecke hatte geschätzt 20-25m vom Switch bis zum Endgerät und die üblichen „Übergabepunkte“ Switch, Patchkabel, Patchfeld, CAT7 Verlegekabel, Dose, Patchkabel, NIC. Also nix Außergewöhnliches und mein echter 10Gbase-T Switch (Dlink) macht das auch locker. Aber der kostete auch deutlich mehr und schluckt mehr Saft und ist laut.

Will sagen: Glas ist unterm Strich m.E. schon günstiger, umso mehr, wenn Gebrauchtes eine Option ist.
 
Gibt von FS.COM z.B. aber auch für
80m Spezifizierte. Halfen aber auch nicht - weder in dem Mikrotik, noch in einem Aruba-Switch.
Ohne das jetzt genau zu wissen, aber ich mutmaße dahinter einfach eine Mogelpackung von FS. Aus nem SFP+ Slot lässt sich mit dem 80m Transceiver jetzt auch nicht auf wundersame Weise mehr Strom ziehen. Und das die DSPs jetzt so viel besser und effizienter in dem Ding geworden sind, lässt sich glaub ich auch ausschließen, wenn es bei dir ja keine Besserung brachte ?
 
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