Mein erstes Projekt - Custom-WaKü und Casemod

fabzy

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Hallo Community,

mein Name ist Fabian, bin 23 Jahre alt und komme aus dem Ruhrpott.

Habe mich entschlossen euch mein Projekt vorzustellen, welches mich über das laaange Wochenende begleitet hat.
Dabei handelt es sich gleichzeitig um mein erstes Projekt dieser Art, erste Wasserkühlung und erste Case Modifikationen ;)


Warum habe ich mich dazu entschlossen ein solches Projekt anzugehen?

Nunja, zum einen war/ist meine Hardware schon etwas veraltet (AMD FX-8320, R9 270X, 1600Mhz DDR3 RAM), zum anderen bin ich bei Youtube über diverse Custom Wakü Builds gestolpert, wo für mich dann klar war, dass es in diese Richtung gehen musste.

Nach langer Recherche im Netz und durchforsten diverser Forenbeiträge habe ich mich dann intensiv mit der Zusammenstellung des neuen Systems beschäftigt.
Das einzige was von meinem bisherigen PC erhalten bleiben sollte war neben der SSDs auch das Case. Hierbei handelt es sich um das "Aerocool Xpredator Evil Green Edition" der ersten Generation.


Welche Hardware findet den Weg ins neue System?

Entschieden habe ich mich für:

AMD Ryzen 7 1700
MSI X370 Gaming Pro Carbon
MSI 1070 GTX Sea Hawk EK X
16GB G.Skill 3200 MHz Flare X DDR4
Samsung 960 Evo M2 SSD
BeQuiet Straight Power 10 500 Watt
BeQuiet Silent Wings 3 PWM
Phanteks Kabelverlängerungskit mit rot/schwarzen Sleeves

Folgende Wasserkühlungskomponenten kamen hinzu:

Alphacool Nexxxos ST30 360er Radi
Alphacool Nexxxos ST30 240er Radi X-Flow
Alphacool Eisblock XPX CPU Kühler polished clear
Enermax Neochanger 300ml
Alphacool Eiszapfen 16mm HardTube Anschraubtüllen gerade und 90°
Alphacool Eiszapfen Verschlussschrauben
Alphacool Doppelnippel drehbar
Alphacool Anschlussterminal T-Stück
Monsoon PETG Hardtubes 16mm
Phobya 2-Wege Kugelhahn
Aquacomputer Double Protect Ultra Rot


Welche Umbauten/Veränderungen sind geplant?

- Backplate
- Netzteilabdeckung
- neues Seitenfenster
- möglichst cleaner Look
- Laufwerks- und Festplattenschächte auf ein Minimum reduzieren
- Unterbringung der beiden Radiatoren inkl. komplettem Hardtubing


Lasset die Spiele beginnen ..

Mein altes System sollte mein Vater bekommen, weswegen zu der obigen Bestellung noch ein Corsair Carbide 200R und ein neuer Monitor hinzukam.

Nachdem alle Teile angekommen waren ähnelte mein Zimmer einem Versandlager :d



Direkt machte ich mich daran die Pakete auszupacken und die Teile zu begutachten.



Danach fing ich allmählich an die alte Hardware aus meinem Case zu entfernen. Hier mal ein "Vorher-Bild".
Vielleicht wird dem ein oder anderen auffallen, dass von der "Evil Green Edition" nichts zu sehen ist. Das liegt daran, dass ich das gesamte Case mal auf rot umlackiert habe.
Allerdings gefiel mir das nicht mehr so und die vielen Kabeldurchführungen störten das Gesamtbild.



Nachdem das Case dann ausgeschlachtet war machte ich mich zu erst an die Seitenabdeckung.
Vorher mit Lufteinlässen, Vorbereitungen für 4 Lüfter und Mesh. Alles in allem also nicht sehr ansehnlich.



Die "Füße" unten bestehen aus eine schmalen Streifen Plexiglas, welche milchig geschliffen wurden, die Vorderseite war von hinten mit einem LED-Stripe versehen, welcher aber nicht ins neue System übernommen werden sollte.


Die Idee bestand nun also darin ein Fenster ohne Lusteinlässe und Mesh zu installieren. Dazu musste die Strebe weichen, welche die Seitenwand in zwei Teile teilte. Diese konnte mit einem Dremel relativ schnell entfernt werden.



Der erste Schritt war nun also getan und es gab kein Zurück mehr ;)


Weiter ging es dann mit dem Case an sich. Alle Abdeckungen wurden entfernt, die Schächte ausgebaut und zwei neue Löcher für Kabeldurchführungen mit dem Dremel hinzugefügt.
Obwohl wirklich schon viele Durchführungen vorhanden waren konnte ich diese für mein Vorhaben eigentlich nicht gebrauchen.

Als nächstes kümmerte ich mich dann um die Schächte. Von insgesamt jeweils sechs Laufwerks- und Festplattenschächten sollten nur jeweils zwei übrig bleiben.
Zum einen wird zukünftig nur eine kleine Anzahl dieser Einschübe benötigt und zum anderen stören sie beim Einbau von Radiator und AGB/Pumpe. Mal abgesehen von der schäbigen Optik ;)

Vorher:


Nachher:


Nachdem dieser Schritt erledigt war machte ich mich an die neue Backplate, welche später genau wie die Netzteilabdeckung in schlichtem Schwarz gehalten werden sollte.

Also zeichnete ich alle Konturen an und begann die Plexiglasscheibe zuzusägen. Auch das klappte ohne Probleme.



Da das Case eigentlich nicht bzw nur bedingt für eine Wasserkühlung geeignet ist, konnte im Deckel nur teilweise auf vorhandene Bohrungen für den Radiator zurückgegriffen werden.
In der Front stellte sich dies schon als problematischer heraus, weswegen dort eine Halterung für Radiator und Lüfter gebastelt werden musste. Diese wurde auch aus Plexiglas hergestellt.

Keine Sorge, die ungeraden und schiefen Kanten wurden später noch begradigt ;)



Da sich das Lackieren der Backplate bei den Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit als ein Flop erwies, wurde die Scheibe im Nachhinein mit Folie bezogen.
Das Abwaschen/Schrubben des Lackes war eine Arbeit die ich nicht unbedingt nochmal ausüben möchte .. :fresse:



Ging auch schneller als ewig auf das Trocknen des Lackes zu warten und so konnte die Backplate zügig eingepasst und angeschraubt werden.




Als auch das erledigt war konnte ich nun endlich beginnen die Hardware einzubauen und die Kabel grob nach meinen Vorstellungen zu verlegen.
Sah alles schon einmal nicht schlecht aus und das Ziel rückte näher.
Die Radiatoren habe ich vor dem Einbau natürlich gespült.




Nun kümmerte ich mich um die Netzteilabdeckung, welche möglichst aus einem Stück gefertigt werden sollte. Zum Einsatz kam auch hier wieder eine Scheibe Plexiglas, welche an der Längsseite um 90° gebogen werden musste.
Der ganze Prozess dauerte ein wenig, aber das Endergebnis ist doch besser geworden als gedacht und passte wunderbar!
Auch diese Scheibe wurde dann mit schwarzer Folie bezogen.

Der letzte Schritt bestand nun daraus, die Hardtubes zu biegen und anzuschliessen. Vor diesem Schritt hatte ich viel Respekt, ging aber dennoch optimistisch an die Sache ran.
Eine Biegevorrichtung oder ähnliche Hilfen bis auf einen Heissluftfön und Silikonschlauch hatte ich nicht.

Der Silikonschlauch saß sehr locker in der Tube und hätte mal mindestens noch einen Millimeter dicker sein können! Das machte mir etwas Sorgen, was sich bei den ersten Versuchen auch bewahrheiten sollte. Die Tube warf sich an den Seiten auf, der Radius stimmte nicht .. kein guter Einstand.

Mit etwas Übung gelang es mir dann aber trotzdem den ersten 90° Bogen sauber zu biegen! Es ist zwar nicht perfekt, allerdings bin ich mit dem Ergebnis doch sehr zufrieden!
Auch die zweite Verbindung zwischen CPU und GPU ging sehr zügig und sieht nicht schlecht aus.



Nächster Schritt war nun das Rohr zwischen Pumpe und dem Radiator in der Front. Auch hier wurde nur ein 90° Winkel benötigt. Keine Probleme!
Nun sollte es aber etwas umfangreicher werden. Die Verbindung GPU und AGB benötigte drei 90° Winkel die nicht in einer Flucht liegen. Geplant war eigentlich keine Rohre "schräg" im Case verlaufen zu lassen, was ich aber aufgrund der doch umfangreichen Biegungen verworfen habe. So schlecht sieht es im Endeffekt gar nicht aus ;)



Die letzte Verbindung war jene vom Frontradiator zum Topradiator. Ein ziemlicher langer, verwinkelter Weg. Ich versuchte es aus einem Stück zu biegen, was mir aber im Endeffekt nicht gelungen ist, weswegen ein L-Verbinder zum Einsatz gekommen ist. Sicherlich nicht die eleganteste Lösung, aber mir blieb aufgrund von "Tubemangel" keine andere Wahl.
Mir kam es etwas komisch vor, dass die Tubes vergleichsweise "lockerer" im L-Verbinder saßen, machte mir aber an dem Abend nicht weiter Gedanken darüber.
In dem Zug möchte ich noch kurz den Ablasshahn erwähnen welcher seinen Platz am unteren Anschluss des Frontradiators gefunden hat, gleichzeitig die niedrigste Stelle im Kreislauf.

Am nächsten Tag war es dann endlich so weit und das System konnte geflutet werden. Im wahrsten Sinne des Wortes, dazu gleich mehr.

Ich begann nun also die Flüssigkeit in den AGB zu füllen und die Pumpe laufen zu lassen. Erstmal auf niedrigster Drehzahl. Der erste Radiator und die darauffolgende Tube füllten sich langsam.
Bis hierher war alles dicht! Also weiter aufgefüllt, Pumpe laufen lassen und der Kreislauf war fast komplett durchlaufen. Allerdings kam mir der Durchfluss doch sehr gering vor, die Rohre waren nicht komplett mit Flüssigkeit ausgefüllt, woraufhin ich die Drehzahl der Pumpe erhöhte. Eventuell ist der Weg, den die Flüssigkeit zurücklegen muss einfach zu lang? Was meint ihr?



Als das System nun also komplett gefüllt war und alles dicht war, spielte ich nun also etwas mit der Pumpendrehzahl um die Luftblasen aus dem Kreislauf zu bekommen.

Bei der höchsten Drehzahl (ca. 4500rpm) passierte es auf einmal und eine Tube löste sich vom L-Verbinder. Die ganze Suppe lief nun also aus dem Kreislauf .. definitiv kein schöner Moment.



Mit sichtlich getrübter Laune aber Motivation von meinem Vater begann ich nun das Malheur zu beseitigen und alles zu trocknen. "Zum Glück" ist alles nur am unteren Ende herausgelaufen und hat bis auf das Netzteil und dessen Abdeckung keine anderen Teile in Mitleidenschaft gezogen.
In das Netzteil ist dank Abdeckung nichts gelaufen, dennoch tropfte es am Rand herunter.

Mein Vater hat die beiden Tubeenden, welche im L-Verbinder steckten mit Dichtband umwickelt um den Durchmesser zu vergrößern und so einen strammeren Sitz zu gewährleisten.
Dies klappte entgegen meiner Vermutung wunderbar und die Tubes stecken nun fest darin. Der nächste "Schwachpunkt" war nun also die Verbindung zwischen Topradi und Tube zum Frontradi.
Im Nachhinein habe ich diese Tube noch (von außen unsichtbar) mit einem Kabelbinder am Deckel befestigt um eine Zugentlastung zu haben.

Der Kreislauf konnte nun wieder befüllt und gestartet werden, ein bisschen mulmig war mir dabei schon und ich starrte auf die Tubes am L-Stück :d
Alles hielt und war dicht, auch bei hohen Pumpendrehzahlen löste oder drehte sich nichts! Und das über mehrere Stunden.


Es war nun also geschafft! Zuletzt schloss ich noch die restlichen Kabel an, verlegte alles so ordentlich wie es ging, schraubte die Seitenwände an und startete nun also zum ersten mal den neuen PC. Mein Gedankengang "wenn das Mistding jetzt nicht läuft, tret ich es aus dem Fenster" sollte sich aber als überflüssig herausstellen, denn der PC startete auf Anhieb ohne Mucken!



Trotz einiger Komplikationen und Verzögerungen bin ich doch mehr als zufrieden mit dem Endergebnis und ich denke dieser Build kann sich für ein Erstlingswerk dennoch sehen lassen :)






Entschuldigt bitte die teilweise doch sehr dürftige Bilderqualität, mehr war aber nicht drin.


Über konstruktive Kritik bin ich natürlich dankbar und wenn jemand Verbesserungsvorschläge hat immer her damit ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
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Wenn das alles immer beim erstenmal klappen würde wäre man viel zu schnell fertig ;)
 
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