Ich merke, das ist garnicht so wie ichs mir gedacht hab, man muss für jeden Zweck das passende Objektiv haben, jetzt versteh ich wieso das ein sehr teures Hobby werden kann
Wird es, wenn Du damit deutlich mehr erreichen willst als mit einer Kompaktkamera.
Die 50mm-FB zum
Einstieg würde ich mir sehr, sehr gründlich überlegen. Wenn Du nicht wirklich
ganz genau weißt, was Du damit machst, dann nimm lieber erstmal das Kitobjektiv (vorzugsweise mit IS).
Ich gebe zu bedenken, daß die Schärfeebene bei Blende 1.8 sehr klein ist. Es kommt leicht zu Fehlfokussion, wenn Du oder das Motiv sich zwischen Anfokussieren und Auslösen nur wenige cm vor oder zurück bewegen. Natürlich kannst Du abblenden und damit die Problematik vermeiden - aber dann geht Dir der Vorteil der Lichtstärke ja gerade wieder verloren, und das IS-Kit hat bei Blende 5.6 immerhin noch den Stabilisator.
Für Canon: Das 50/1.8 gilt allgemein als nicht besonders treffsicher an den AF-Modulen der 4- und 3-stelligen Kameras (1000D, 300D...550D). Dazu bei Offenblende nicht unbedingt als Schärfewunder. Wie die 50/1.8er der anderen Hersteller sind, weiß ich nicht, aber bei ähnlichem Preisgefüge sollte man keine Wunder erwarten.
Ich sag' Dir das mal so: So eine Festbrennweite kann zu erweitertem Frust führen, das Fotografieren damit ist mit hohem Lern- und Übungsaufwand verbunden. "Einfach so" nachts in der Stadt rumlaufen und Fotos schießen geht damit nicht.
Ein Kitobjektiv ist da weit gutmütiger und ermöglicht Dir erstmal "frei von der Leber wech" zu fotografieren. So lange es sich nicht um bewegte Motive handelt, kannst Du damit ebenso gut oder schlecht nachts in der Stadt rumlaufen und Fotos schießen: Der Bildstabilisator gleicht die fehlende Blendenöffnung weitestgehend aus und Du kannst längere Zeiten halten.
Beispiel: Mit dem 50/1.8, abgeblendet auf 2.0 (der Einfachheit halber) mußt Du auf wenigstens 1/80s kommen, um ein einigermaßen unverwackeltes Bild zu bekommen. Das 18-55-Kit hat bei 50mm eine Offenblende von 5.6, das ist 3 Blenden langsamer. Diese 3 Blenden gleicht der Stabilisator aber aus und Du hälst die 1/10s, hast aber einen größeren Schärfentiefebereich. Beispielsweise 1,4m bei einem 4m entfernten Motiv statt 48cm bei Blende 2.
Dofmaster zum selbst Beispiele rechnen lassen.
Naja, das führt jetzt dolle in die Feinheiten. Ich meine nur, es besteht eine große Gefahr, viel Ausschuß zu produzieren ohne zu wissen warum mit solch einem spezialisierten Objektiv wie der 50mm-FB. Zudem hast Du mit den kleinen Suchern der drei- und vierstelligen Canons keine Chance, zuverlässig manuell zu fokussieren, nachdem Du den AF als "unzuverlässig" abgehakt hast.
Ähnliches gilt für Makroobjektive (alles Festbrennweiten): Diese sind zwar ausnahmslos sehr scharf bereits bei Offenblende, verlangen aber Grundwissen seitens des Benutzers. Ich empfehle daher, sich dieses Grundwissen und die nötige Erfahrung erstmal mit solch einem Kitobjketiv für den Einstieg anzueignen. Gleich danach kann die Spezialisierung beim nächsten Objektiv erfolgen.
Bei den Makros gibt es neuerdings ein Tamron 60/2, das mit Offenblende 2 Makrofähigkeit mit Freistellpotential verbindet und anhand des gesichteten Bildmaterials anscheinend recht gut ist.
Dir ist wohl inzwischen klar geworden, daß es mit der Anschaffung von DSLR-Kamera und einem einzigen Objektiv (egal welchem) nicht getan sein wird...
Die von Dir anvisierte AL-Fotografie ("im Dunkeln herumlaufen und Fotos machen") ist wegen der nötigen Objektive sehr teuer.
Mit dem Kitobjektiv kannst Du billig entweder per Retro-Adapter oder mittels Zwischenringen auch in den Makro-Bereich vorstoßen: Mit dem Retro-Adapter sogar sehr deutlich (
Extremmakros), aber mühsam und nur per Stativ. Mit den Zwischenringen geht es moderater. Mit einem echten Makroobjektiv natürlich am besten.
Wer jetzt meint, ich hätte was gegen Festbrennweiten: Irrtum, ich setze sie sehr gerne selber ein. Bin mit dem 18-55-Kit (damals noch ohne IS) an der 20D eingestiegen (das war auch gut und richtig so) und habe danach in 50/1.4, 85/1.8, später 24/1.4, 60/2.8 Makro, dann 135/2 und noch später 35/1.4 investiert. Ich habe gar nichts gegen Festbrennweiten, denke aber es ist nicht das richtige für den Anfang. Und mit nur EINER Festbrennweite... kommt man nicht weit.