Merkwürdiges Gigabit-Problem

dirk11

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Hi Leute,

ich habe da ein Problem, welches mich gerade etwas ratlos stehen lässt. Gegeben:

Standort Keller, eine Telefon-Leitung (20-paarig) zu Standort Dachboden, von dort 4-paarig zu Zimmer in 1.OG.

Eine LAN-Verbindung vom WLAN-Router Siemens SL2-141-I im Keller über vier Adern dieser Leitung (=100MBit) zu einem WLAN-AP im 1.OG (mit Gigabit-Schnittstellen) funktionierte so weit tadellos.

Jetzt wollte ich heute im Keller den Siemens gegen einen Netgear WNDR 3700 v2 mit openWRT "BB latest trunk" ersetzen. Eine Kombination, welche bisher an diversen Standorten tadellos funktioniert. Nur hier klappt es nicht.
Das merkwürdige Problem:
Sobald ich das Kabel nach oben in einen der LAN-Anschlüsse stecke, schaltet der Netgear diesen Port auf 1GBit - egal ob am anderen Ende der Leitung ein Endgerät hängt oder nicht. Und damit geht dann gar nichts. Ich kann weder ein ping über diese Verbindung absetzen noch sonst irgendwas.

Mir ist vollkommen klar, dass eine vieradrige Verbindung über eine Telefonleitung eine haarige Sache ist, aber was ich nicht verstehe:

- die aktiv genutzten Adern sind nur vier (1, 2, 3, 6), wieso kommt der Netgear überhaupt auf die Idee, da GBit anzunehmen & aufzuschalten?
- wieso macht er keine negotiation auf 100Mbit?

Hat jemand eine Idee, ob und wenn ja wie ich den Netgear auf einem seiner vier LAN-Ports auf 100MBit zwingen kann? Das Siemens muss zum reinen Modem degradiert werden, weil sein WLAN eine schlechte Reichweite hat, das kann der Netgear einfach besser.
 
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Code:
ethtool -s ethX autoneg off speed 100 duplex full

Damit sollte das funktionieren.
 
dirk11 schrieb:
Mir ist vollkommen klar, dass eine vieradrige Verbindung über eine Telefonleitung eine haarige Sache ist....

genau so isses

dirk11 schrieb:
....den Netgear auf einem seiner vier LAN-Ports auf 100MBit zwingen.......

versuch es wie von @Hummerman vorgeschlagen, falls das nicht funktioniert (was ich befürchte) liegt das nicht am Netgear sondern an der Telefonstrippe. Du wirst das vermutlich mit originären anderen 100mbit oder 1000mbit Routern, APs, Switchen etc. neueren Datums auch reproduzieren können.

Ich hatte auch so einen Fall mit einer PV Anlage in einem Nebengebäude und einer vorhandenen Telefonverkabelung zum Hauptgebäude, letztlich habe ich es dann mit Netgear FS105v2 lösen können und das läuft nun seit ~8 Monaten perfekt und fehlerfrei.

Ich hatte natürlich auch eine Vielzahl anderer Router, APs, Switche (insbesondere ältere Modelle) etc. getestet die entweder keine Verbindung herstellten oder regelmäßig auf dann "stabile" :( 10mbit abgefallen sind, ausschließlich dieser FS105v2 funktioniert stabil mit 100mbit. Der Verbrauch liegt bei 1Watt also 2,5€ pro Jahr (8,760 kw/h x 0,28€)

Dies nur als Tipp falls obige Variante scheitern sollte. ;)
 
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Oh, vielen Dank, ich werd mal schauen, ob ich den "schießen" kann. Mich wundert das ganze nur deshalb so, weil das Gerät im 1.OG ein D-Link DIR-825 B1 ist, auf welchem auch openWRT läuft (und der auch Gigabit hat, ist im Groben die gleiche Basis wie der Netgear), und der wieder connectet ja wie beschrieben mit dem Siemens im Keller.

Nachfrage noch: Der Befehl von Hummerman wirkt sich dann aber auf den komplette Switch-Teil des Netgear aus, d.h. alle an diesen angeschlossenen Endgeräte arbeiten mit 100MBit, richtig? Muss ich wohl doch mal nach dem FS105v2 suchen.

Ging es dir bei dem v2 nur um das Netzteil, oder ist die Version v2 auch sonst unterschiedlich zu einer ohne den Zusatz?

Tja, das sind so die Probleme, die man mit einer mal falsch konzipierten Verkabelung so hat. Anfang der 90er wurde das Haus gekauft, renoviert und bezogen, und da hat noch niemand (weder in der technik-affinen Familie noch im ebenso technik-affinen Freundeskreis) darüber nachgedacht, eine LAN-Verkabelung einzubauen. Gibt halt nur Telefon-Verkabelung, 4-paarig in jedes Zimmer und 20-paarig vom Keller zum Dachboden. Dürfte somit CAT-3 sein.

Powerline würde übrigens selbstverständlich auch nicht problemlos, da man damals auf eine gleichmäßige Verteilung auf alle drei Phasen geachtet hat und die Räume somit selbstverständlich auf unterschiedlichen Phasen liegen ;)

Dennoch eine etwas abschweifende Frage zu Powerline: gibt es PL-Adapter, welche auch an eine USV (Passiv oder Line-Interactive) angeschlossen noch funktionieren? Ich vermute stark nein, aber es könnte ja sein, dass da eine Entwicklung an mir vorbeigelaufen ist...
 
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dirk11 schrieb:
Ging es dir bei dem v2 nur um das Netzteil, oder ist die Version v2 auch sonst unterschiedlich zu einer ohne den Zusatz?

Ich meine mich zu erinnern, dass es um das Schaltnetzteil und den Energieverbrauch ging, sonst nix. Das alte Trafozeugs braucht alleine ~3W ohne dass der Switch dranhängt.
 
Also, Erfolgsmeldung: ich hatte noch einen alten W-Linx 100Mbit Hub zu liegen (SW008 oder so ähnlich), damit funktioniert alles wieder. Jedenfalls, nachdem mir wieder eingefallen ist, dass man am Hub Port 1 nicht benutzen darf, wenn "uplink" in Benutzung ist... ;)
 
Hierzu vielleicht noch eine Anmerkung am Rande - mit 2 VDSL Modems kann man eine relativ zuverlässige und einigermaßen flotte Verbindung über 2-Draht-Telefonleitungen realisieren. Sofern eine COAX-Verkabelung für die TV-Verteilung vorhanden ist gibt es auch hierfür passende Ethernet Adapter. Als letzte Option bleibt auch noch PowerLine über die Stromleitung (und nein, über USV ist das nicht zu empfehlen da eine USV die Datenübertragung als Störsignal wahrnimmt und üblicherweise rausfiltert)
 
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Hierzu vielleicht noch eine Anmerkung am Rande - mit 2 VDSL Modems kann man eine relativ zuverlässige und einigermaßen flotte Verbindung über 2-Draht-Telefonleitungen realisieren.
Kannst du das mal näher erläutern?
 
Ach soo. Und ich dachte schon, man kann sich da was mit zwei gebrauchten VDSL-Geräten aus der Bucht zusammenbauen...
 
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